Dieser Test Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8 (Makroobjektiv) ist eine Mischung aus Erfahrungsbericht und Pixelpeeping (frei übersetzt: Pixel ansehen). In anderen Worten erhalten Sie eine Mischung aus Fotografie-Erfahrung mit dem Makroobjektiv und einem Testchart, bei dem wir die Qualität unterschiedlicher Blenden genau untersuchen. Ich habe das Zeiss Touit 50 mm Makroobjektiv für den Fujifilm X-System-Anschluss getestet. Es existiert ebenfalls eine Version für Sony E-Mount:
Der Artikel Test Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8 wurde ursprünglich im März 2019 publiziert und im Oktober 2022 für Sie ergänzt.
Im Test Zeiss Touit Makro 50mm F/2.8 zeigt sich ein kleines, leichtes und leistungsfähiges Makroobjektiv.
Ich bevorzuge das Zeiss Touit 50 mm vor dem Fujifilm XF 80 mm Makroobjektiv wegen seines geringen Gewichts.
Inhaltsverzeichnis
Das Zeiss Touit 50 mm Makroobjektiv
Das 50 mm Makroobjektiv des legendären Herstellers Zeiss ist bereits seit 2014 auf dem Markt. Warum wir es heute erst testen? Es hat sich so ergeben und es gab Leser und YouTube Zuschauer, die mich um diesen Test gebeten haben. Da dieses Objektiv aber eine ernsthafte Alternative zu den zwei Fujifilm Makro Objektiven ist, wird Sie vermutlich auch interessieren, wie es sich schlägt. Die Brennweite des Zeiss Touit von 50 mm verspricht zunächst zweierlei Fähigkeiten:
- Makrofotos mit einem Abbildungsmaßstab von 1:1
- Portraitfotografie (Kleinbildäquivalent 75 mm Brennweite)
Selbstverständlich lassen sich mit der Linse auch ganz andere Motive einfangen. Dazu gehören Stillleben, Landschaftsbilder und viele Fotogenre mehr. Wozu Makroobjektive generell nicht taugen, sind Fotogenre wie Wildlife, Action und Sport. Dazu ist der Autofokus solcher Linsen meist schlichtweg zu langsam. So auch in diesem Falle. Zwar ist der zeitliche Wechsel von Naheinstellung zu Ferneinstellung im Alltag nicht wirklich auffällig. Würden wir aber Sport oder Action fotografieren, so käme das Objektiv schnell an seine Leistungsgrenze. Dazu ist es aber auch nicht gebaut.
Test Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8 Markoobjektiv Fujifilm X-Mount
Zeiss Touit Dreieinigkeit / Trinity
Das Objektiv mit dem seltsamen Namen Touit (eine Papageienart vom Amazonas) ist eines von drei Zeiss Objektiven, die sowohl für Sony E-Mount, als auch auf Fujifilm X-Mount (X-System: X-T10, X-T20, X-T30, X-Pro1, X-Pro2, X-T2, X-T3, X-T4, X-T5, X-H1, X-H2 …) gefertigt werden:
- Zeiss Touit 12 mm F2.8
- Zeiss Touit 32 mm F1.8
- Zeiss Touit 50 mm F2.8 Makro
Die Firma Zeiss legt bekanntlich allergrößten Wert auf die Qualität der Linsen. So sind in diesem Makroobjektiv 14 Elemente in elf Gruppen verbaut. Der Abbildungsmaßstab liegt bei 1:1 und bedeutet, dass man sein Motiv in der Originalgröße auf dem Sensor abbilden kann. Die Naheinstellgrenze* der Linse liegt bei 15 cm. Das Objektiv ist mit einem Autofokus ausgestattet, allerdings fehlt eine Bildstabilisierung zum Beispiel im Vergleich mit dem Fujinon 80 mm F2.8 Makro. Der Fotograf vermisst am Objektiv auch alle Schalter, die man am Fujinon 80 mm Makro für die Begrenzung des Fokusierbereiches findet.
*Die Naheinstellgrenze eines Objektivs bezeichnet die kleinste Distanz, welche zwischen Motiv und Sensorebene möglich ist, um ein Motiv noch scharf abzubilden. Es ist nicht die Distanz zwischen Objektivvorderseite und Motiv.
Kompaktes und leichtes Makro – Qualität
Die hervorstechenden Eigenschaften dieses Carl Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8 liegen in der kompakten Bauform und des reduzierten Gewichts. Gefertigt werden das Bajonett und der untere Teil des Objektivs aus Metall, der vordere Teil aus hochwertigem Plastik. Damit erreicht die Linsenkombination eine unglaubliche Leichtigkeit von nur 290 g (im Vergleich mit dem Fujinon 80 mm von 750 g).

Durch die kleinere Brennweite im Vergleich mit dem Fujinon ist der Abstand zum Motiv geringer, was bei Insekten mit einer großen Fluchtdistanz nicht hilfreich ist. Jedoch ist die kleinere Brennweite sehr viel universeller einzusetzen als die vom 80 mm Objektiv. Ganz davon abgesehen, dass es auf einer kleinen und leichten Kamera wie zum Beispiel einer X-T20, X-T30, X-T2, X-T3, X-T4 zu einem „immerdrauf“-Objektiv werden kann.
In meinem Test an einer Fujifilm X-T3 und X-T4 fiel das Objektiv besonders positiv durch seine Leichtigkeit und universelle Einsetzbarkeit auf. Ich hatte es gerne vorne an der Kamera, ganz im Gegenteil zu einem Fujinon 80mm, welches unhandlicher und schwerer ist.
Bedienung, Handhabung, Lieferumfang
Das Objektiv ist schnörkellos und besitzt eine Streiflichtblende, die man bei näheren Distanzen zum Objekt fast immer abschrauben muss, um das Motiv nicht abzuschatten. Der manuelle Fokusring, welchen man bei Makroobjektiven häufig benötigt, läuft leicht, aber nicht zu leicht und verzichtet auf irgendwelche Intervalle. Der Ring zieht Staub und Schmutz quasi magisch an, was man aber von Fujifilm eigenen Objektiven, dank der Rillen an den Bedienelementen, ebenfalls bemerken kann. An der Zeiss-Linse (wie auch bei beiden Fujinon Makro Objektiven) fehlen sämtliche Distanz-Angaben und Schärfentiefe-Angaben. Das kann bei manuellem Scharfstellen schon mal von Nachteil sein, wenn man nicht genau weiß, ob die Linse gerade im Nahbereich oder Fernbereich arbeitet. Schade auch, dass die Begrenzung des Fokussierbereichs mittels eines Schalters fehlt. Dennoch ist das manuelle Scharfstellen mithilfe des Fokus Peaking und der Fokuslupe in Fuji Kameras präzise möglich. Den Autofokus muss man als eher behäbig bezeichnen. Besonders nervig ist ein ständiges Hin- und Herfahren des Autofokus zwischen dem Aufnahmemodus und dem Wiedergabemodus. Da kann man schon mal sekundenlang warten, wenn man in geringen Abständen mit Makromotiven arbeitet.

Beim 50 mm Touit für Fujifilm X-Mount laufen die Blendenringe von F2.8-F22 leicht und rasten zufriedenstellend gut ein. Bei der Sony E-Mount Variante fehlt der Blendenring vollständig; hier wird die Blende an der Kamera eingestellt. Dem Karton mit Objektiv und Anleitung liegt die lange Streiflichtblende bei. Warum eine Objektiv-Schutztasche bei einer so hochwertigen Linse nicht mitgeliefert wird, bleibt das Zeiss-Geheimnis.
Test Bildqualität Zeiss Touit 50 mm Makro
Mein subjektiver Eindruck von großer Schärfe hat sich auch beim Pixelpeeping in einer 1:1 Ansicht in Lightroom / Capture One Pro bestätigt. Ein genaueres, objektives Ergebnis liefert erst der Testchart mit verschiedenen Blendeneinstellungen. Auch hier ist das Schärfeergebnis hervorragend, fällt aber im Vergleich zum Fujinon 80 mm Objektiv ganz leicht ab. Einen genauen Vergleich entnehmen Sie bitte dem zugehörigen Video und den Bildern unten:
Bilder vom Testchart Zeiss Touit 50 mm
Das Zeiss Touit 50 mm Makroobjektiv hat keine nennenswerte Verzeichnung. Ebenso wenig konnte ich eine chromatische Aberration an kontrastreichen Kanten in Bildern feststellen. Durch die verbauten neun Blendenelemente entsteht ein schönes Bokeh. Die wiedergegebenen Farben sind exzellent.
Mit dem Objektiv ist es einfach besonders gute Fotos zu schießen.
Vergleichsbilder Touit versus Fujinon XF80mm
Der Vergleich vom Carl Zeiss Touit Makro Planar 2.8/50 mm mit dem Fujifilm FUJINON XF80mm F2.8 R LM OIS WR Macro erbringt die Erkenntnis, dass das Fuji noch einen ganz kleinen Ticken schärfer zeichnet, als das Zeiss. Das Zeiss Planar ist in der Mitte bei F4 am schärfsten, an den Ecken bei Blende F8. Die Ergebnisse vom Fujinon 80 mm sind bei (Blende F5.6 und) F8 am schärfsten. Der Vergleich zeigt die beiden Testcharts bei Blende F8, links das Zeiss, rechts das Fujinon:


Video Zeiss Touit
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*fotowissen YouTube Videos
Fazit Test Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8

Das Carl Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8 ist ein universell einsetzbares 50 mm Makroobjektiv. Mit diesem Objektiv kann man sowohl Makromotive als auch Portraits und Landschaftsfotos einfangen. Die Abbildungsleistung und das Bokeh sind hervorragend. Die Makroleistung reicht bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1:1. Das geringe Gewicht und die saubere Verarbeitung lassen auf große Sorgfalt beim Hersteller schließen. Das Autofokussystem ist präzise, wenn auch, wie bei Makroobjektiven üblich, eher behäbig.
Der mangelnde Staubschutz und Feuchtigkeitsschutz, fehlende Abstandsangabe und Schärfentiefenangabe am Objektiv, wie der fehlende Bildstabilisator sind Versäumnisse des Herstellers. Bei einem Makroobjektiv ist eine Schärfeskala am Objektiv tatsächlich sehr hilfreich. Diese fehlenden Eigenschaften verwundern umso mehr angesichts einem UVP von EUR 999,- für das Objektiv (Straßenpreis 2020 etwa 750,- EUR).
Das Zeiss-Touit-Makroobjektiv dürfte hauptsächlich für eingefleischte Makrofotografen und Produktfotografen interessant sein. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist gut, der finanzielle Sprung zum 80 mm Fujinon-Makroobjektiv aber nicht mehr so groß. Da das Fujinon Makroobjektiv einen winzigen Tick schärfer ist, wird es sicher für Makrofotografen und vor allem für Produktfotografen eine wirkliche Alternative zum Zeiss Touit sein. Jedoch ist das Carl Zeiss Touit Makro Planar 2.8/50 mm das universeller einsetzbare und das wesentlich leichtere Objektiv. Damit eignet es sich mehr für Outdoorfotografen, die damit auch mal das eine oder andere Porträt fotografieren möchten.
Für Sony Besitzer stellt sich keine Frage: Das Touit ist umwerfend gut, da es an vergleichbar guten E-Mount Linsen fehlt.
Pro
- Hervorragende Schärfe und Farben
- Hochwertige Verarbeitung
- Nicht nur für Makrofotografie, sondern auch für Portraitfotografie gut geeignet
- Schönes Bokeh
- Das Objektiv ist leicht und klein
- Mit 50mm Brennweite sehr universell einsetzbar
Contra
- Naheinstellgrenze von 15 cm, die wenig Platz für Licht (Tipp Makrodauerlicht) zwischen Motiv und Objektiv lässt, meist nur ohne Streiflichtblende zu nutzen
- Die Streiflichtblende hat keine Öffnung zum Einstellen eines Polfilters
- Der Autofokus (AF) ist behäbig, tut sich schwer bei wenig Licht
- Kein Bildstabilisator
- Fehlende Schärfeskala und Schärfentiefenskala
- Keine Fokusbegrenzung
- Relativ teuer (im Vergleich zur Leistung ist es aber preiswert), UVP 999,- Euro
Bild mit Zeiss Touit 2.8/50 mm Makro Planar aus 50 Einzelaufnahmen per Fokus-Stacking zusammengesetzt. Die eingesetzte Software ist Focus Projects 4 Professional aus dem Franzis Verlag >>
Thema Focus-Stacking in der Makrofotografie >>
Beispielfotos Zeiss Touit 50mm Makro
Rivalen des Zeiss Touit Makro
Für Porträtfotografen mit Fujifilm Kameras ist ein Fujinon XF56mm F1.2 oder XF50mm F2 mit optionalem Makrozwischenring die bessere Alternative. Für eingefleischte Makrofotografen im Studio oder vorwiegend ohne Wanderungen kommt auch das Fujinon XF80mm F2.8 in Frage. Das Fujinon XF60mm F2.4 ist ebenfalls eine Alternative, die allerdings nur bis 1:2 abbildet.
Zeiss Touit 50mm F2.8 Makroobjektiv | Fujinon XF 80mm F2.8 R LM OIS WR Makro | |
---|---|---|
Brennweite | 50mm | 80mm |
Abbildungsmasstab | 1:1 | 1:1 |
Naheinstelltgrenze | 15cm | 25cm |
Blendenslamellen | 9 | 9 |
Bildstabilisator | nein | ja |
Fokusbegrenzung per Schalter | nein | ja |
Staubschutz / Spritzwasserschutz | nein | ja |
Gewicht | 290g | 750g |
Markteinführung | April 2014 | November 2017 |
Strassenpreis Juni 2020 etwa | 750,- € | 1.149,- € |
UVP | 999,- € | 1.299,- € |
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Meine Meinung zum Carl Zeiss Touit 50 mm F2.8
Die Fotografie mit diesem Makroobjektiv hat mir sehr großen Spaß gemacht. Zu meiner großen Freude findet auch meine Frau dieses Objektiv sehr universell und leicht. Sie lässt dieses Objektiv bei Ausflügen und Wanderungen auf der Kamera (auch meine Frau hat einen Systemwechsel von Panasonic auf Fujifilm vollzogen, so wie ich von Canon zu Fujifilm).
Die Bildqualität des Makros ist überragend. Dabei ist die Linse leicht und preiswert. Dieses Objektiv würde ich wegen des Gewichts für unterwegs immer dem XF 80 mm Makro vorziehen. Es macht einen riesigen Spaß. Kaufempfehlung.
Nachtrag Oktober 2022: Im Test Zeiss Touit Makro Planar 50 mm F2.8 macht das leichte Makroobjektiv eine hervorragende Figur an den neuen Fujifilm 40-Megapixel-Kameras wie der X-H2. Es ist eine Empfehlung für Portraits und Makro an den hochauflösenden APS-C X-System-Kameras.
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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Test Carl Zeiss Touit 50 mm F2.8 Makroobjektiv
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Hallo Peter,
vielen Dank für den Test. Ich bin gerade am überlegen, mir das das Fujinon 60mm Makro zuzulegen, vor allem wegen des Preis-/Bildqualitätsverhältnisses. Auf einen Testvergleich würde ich mich sehr freuen, falls du an dieses Objektiv rankommst.
Vielen Dank und Grüße
Franck
Hallo Peter,
vielen Dank für Ihren ausführlichen Test, zu dem ich eine Frage habe. Ich hatte eben erst beide Makro Objektive für Testzwecke zu Hause (Zeiss Touit 50mm und Fuji 80mm) und habe den Eindruck, daß der Abbildungsmaßstab nicht der gleiche ist, obwohl beide ja als 1:1 Objektive verkauft werden. Mir scheint als wäre das Fuji 80mm ein 1:1,25 Objektiv – oder das Zeiss nur ein 1:0,8, je nachdem, wie man den Maßstab anlegt. In jedem Fall kriege ich bei dem Fuji größere Maßstäbe hin und kann die Feinheiten besser herausarbeiten. Kann das sein? Oder ist das nur mein subjektiver Eindruck durch den ich mich da täuschen lasse? Oder liegt es nur an der größeren Brennweite des Fuji 80mm, da ich mit dem 50mm Zeiss z.T. extrem nah ans Objekt heran muß? Es ist mir ein Rätsel, da mir der Abbildungsmaßstab wirklich deutlich unterschiedlich vorkommt.
Danke für eine kurze Rückmeldung und besonderen Dank für Ihre hilfreiche Arbeit.
Martin
Guten Tag Herr Roskothen,
Ihr sehr gut gemachter Film auf YouTube hat mich dazu bewogen, darüber nachzudenken, ob ich das im Überschwang gekaufte, von Optik und OIS exzellente, aber klobige und sehr schwere und deshalb bei mir ziemlich ungeliebte Fujinon 80mm F2,8 Macro überhaupt brauche, denn ich habe es aufgrund seiner Größe und seines Gewichtes so gut wie nicht genutzt. Inzwischen habe ich mir die Frage beantwortet: Nein, ich möchte eine leichtere und kleinere Lösung und habe mich für das Zeiss Touit 50mm F2,8 Macro entschieden und das 80er Fujinon verkauft. Das ist mir umso leichter gefallen, als ich das umstabilisierte Touit nunmehr an der X-H1 benutze, die ja mit IBIS ausgerüstet ist. Das 80er Fujinon hatte ich als stabilisiertes Objektiv für die nicht stabilisierte X-T2 gekauft.
Zu Ihren beiden Kritikpunkten „Hin- und Herfahren des AF“ und „zu große Streulichtblende“ zwei Anmerkungen von mir:
1. Das Hin-und Herfahren beim Umschalten auf Bildwiedergabe kann ich weder bei meiner X-H1 noch bei der X-Pro2 feststellen. Ist möglicherweise die Firmware des Touit inzwischen geändert worden?
2. Das Problem mit den Riesentrichtern als Streulichtblenden finden Sie landauf/landab praktisch bei allen Makroobjektiven. Ich weiß nicht, was sich die Hersteller dabei denken. Wahrscheinlich haben die Konstrukteure selbst noch nie flüchtige Insekten mit ihren eigenen Objektiven fotografiert. Ich hatte die Riesentrichter bei Nikon AF-D 105mm F2,8 Micro, Tamron 90mm F2,8 VC, Fujinon 60mm F2,4 und Fujinon 80mm F2,8. Die Abhilfe ist jedoch einfach: Ich hatte bzw. habe für alle genannten Objektive, jetzt auch für das Touit 50mm, kurze Metallstreulichtblenden im entsprechenden Filterdurchmesser gekauft und verwendet. Problem beseitigt!
Eine Feststellung zum 50er Touit möchte ich allerdings nicht vorenthalten: Die Stabilisierungswirkung im Zusammenspiel mit der X-H1 ist deutlich schwächer als im Zusammenspiel von X-H1 und 80er Fujinon. Dazu hat das jüngste Firmware-Update für Kamera und Objektiv erheblich beigetragen. Für meine gelegentlichen Macro-Ausflüge Outdoor reicht allerdings auch die schwächere Stabilisierung durch X-H1 alleine. Überwiegend benutze ich das 50er Touit ohnedies als „normales“ kurzes Tele.
Guten Tag Michael,
ich danke für den tollen Kommentar, der Aufschluss gibt über Ihre sehr interessanten Überlegungen und Entscheidungen. Solche ausführlichen Kommentare helfen sicher auch anderen Fotografen bei der Entscheidung. Ich teile Ihre Überlegungen, denn auch mir ist das 80mm etwas zu unhandlich für größere Touren. Ich würde mit einer X-H1 selbst das 50mm vorziehen, auch für andere Fotos mit kleinem Telebereich. Für das Studio ist das 80mm allerdings klasse, obwohl dort der OIS eben nicht notwendig ist und die 80mm häufig ein Fotostacking erfordern. Auch hier wäre das Zeiss vermutlich die bessere Wahl, wenn man nicht sogar ein Tilt-Shift-Objektiv verwenden will (Adapter).
Ihr Tipp zu der Streulichtblende ist goldrichtig. Vielleicht wären Sie so freundlich mir mal die Seite zu mailen, auf der man die Blende erhält, dann kann ich es hier allen Lesern zur Verfügung stellen?
Herzlichen Dank und Gruß,
Ihr Peter R.
@ Franck
Ich besitze das 2,4/60mm Macro seitdem es auf den Markt kam.
Ich kann es nur lobend empfehlen.
Es ist nochmals 30% leichter als das Zeiss Makro, zudem recht kompakt. Zur Veranschaulichung: ziemlich genau die Außenmaße eines 18-55mm Zooms.
der MF-Einstellring ist sehr breit, was das manuelle (Nach-)Fokussieren angenehm macht. Die Schärfe würde ich schlicht als hervorragend bezeichnen, bis in
die Ecken und auch bereits bei voller Öffnung sehr gut. Anfangs war der AF „etwas langsam“, aber ich muss sagen, daß mich die drastischen Verbesserungen mit
der neuen Firmware und bei Nutzung an der XE-3 sehr positiv überraschten: Ausser für Sport u.ä. erscheint es mir jetzt durchaus ok, wenn man den AF Rahmen
nicht zu klein einstellt. Treffsicher ist es nämlich inzwischen an den neueren X-gehäusen offensichtlich recht gut, wie ich erfreut feststellte.
Das Bokeh ist sehr schön und es hat eine sehr geringe Streulichtempfindlichkeit. Die Sonnenblende ist aus Metall, lediglich das Sonnenblendenbajonett selber
ist aus Kunststoff. Die Sonnenblende kann man um 180 Grad „verkehrt“ auf das Objektiv einklicken, damit nimmt sie praktisch kein Volumen weg und schützt das Macroobjektiv zusätzlich auf fast voller Länge.
Die Schutzkappe und das Innengewinde für die Filter haben 39mm Durchmesser.
Ich halte das 2,4/60mm für ein ausgezeichnetes Makroobjektiv und auch ein sehr gutes Portraitobjektiv, mit sehr hoher Optischer Qualität.
Angesichts eines Marktpreises von rund 400 € für sehr pfleglich behandelte Gebrauchte objektive zudem auch ein Preis/leistungsknaller.
Einzig das OIS des XF 80 Macro hat das Potential, daß ich mich vielleicht eines Tages zu einem Wechsel entscheide, ansonsten ist das 60er Macro wirklich gut.
Gruß
DWL
da mich jetzt für meine Zwecke das selber interessierte, weil mich das 80er ja schon etwas lockt, habe ich mal die Außenmaße mit Schutzkappe und Gewicht verglichen:
XF 2,4/60 64 x 64 mm (215 g)
XF 80mm 80 x 130 mm (750 g)
Tourit 50mm 75 x 108 mm (290 g)
hmmmm…. ich glaube, ich bleibe erst einmal beim 60er…. auch zusätzlich angesichts der hohen optischen Qualität
Hallo DWL,
vielen Dank für den Fokus auf das gute 60er. Ich gebe zu bedenken, dass Fotografen für wenig Geld mehr auch das 1:1 Makro von Zeiss erwerben können. Die Gewichte stehen oben in der Tabelle. Danke für Deine Erfahrungen.
Herzlich,
Peter
Hallo, von mir kommt kein Komentar da ich mit dem 2,8 50mm seit 2015 total zufrieden bin. Ich finde nur seitdem nirgendwo eine Firmeware Aktualisierung. Kann mir da geholfen werden???
Hallo Herr Klatte,
warum und wofür benötigen Sie eine Firmware-Aktualisierung?
Herzlich,
Ihr Peter R.
Hallo Peter,
erst einmal Dank für den aufschlussreichen Test mit dem Vergleich zum Fujifilm 80mm Makro. Mir hat der Artikel sehr geholfen da ich nach der Umstellung auf Fujifilm (X-T4) auf der Suche nach einem Makroobjektiv bin.
In dem Zusammenhang habe ich noch 2 Fragen ansonsten hat mir der hervorragende Artikel alle Informationen gegeben die ich brauche. Ich hoffe Du kannst mir hier kurz helfen.
Ich komme von Canon und besitze (noch) das EF 100mm Makro, von dem Du in einem anderen Artikel beiläufig als eine sehr gute Linse gesprochen hast, was ich auch bestätigen kann. Verwende das Canon Makro zur Zeit mit einem Fringer Adapter an der X-T4. Das funktioniert auch soweit. Was nicht geht ist das automatische Focus Peaking der X-T4 mit dem Canon Objektiv, dies scheint nur mit Fuji Objektiven zu gehen, oder es geht nicht durch den Fringer Adapter. Funktioniert dies mit dem Zeiss 50mm Makro
(also der Automatikmodus) ?
Meine nächste Frage bezieht sich auf die Tatsache dass das Zeiss keinen Bildstabilisator im Objektiv hat (das Fuji 60mm Makro ja übrigens auch nicht). Nun ist es ja so dass die
X-T4 den IBIS im Body verbaut hat, profitiert man da nicht sowieso von einer gewissen Stabilisierung auch wenn das Objektiv nicht separat einen Stabilisator hat ?
Ich hoffe Du kannst mir zu den beiden Fragen etwas sagen, wäre toll. Danke schon mal.
Viele Grüsse
Horst
Bin zwar Nicht angesprochen, aber…
Sowohl das xf60 als auch das Touit 50 profitieren vom IBIS. Allerdings muss dafür die Brennweite immer in der XT4 eingegeben werden, damit der IBIS weiß, welche Auslenkungen er optisch korrigieren muss.
Gruß
DWL
Hallo DWL
Da die Objektive ja die Metadaten in die Kamera ¨übertragen glaube ich nicht, dass man am IBIS noch die Brennweite einstellen muss. Die Kamera weis ja, welche Linse drauf ist. Das muss man nur bei manuellen, alten oder adaptierten Objektiven machen, die keine Informationen in die Kamera schicken. So ist das zumindest bei Olympus/Panasonic.
Liebe Grüße
Hallo Andreas,
Du hast absolut Recht.
Danke für die Richtigstellung meiner falschen Aussage.
Da ich mich selber momentan damit beschäftige, ob ich in Zukunft noch das eine oder andere meiner alten Leica-R Objektive an Fuji X Kameras benutzen kann/soll/will und kurz vor der Antwort auch kurz mittels Adapter kurz ausprobiert habe, war ich in Gedanken noch mit deren Anpassung über die kamerainterne Einstellung beschäftigt.
meine Aussage ist – wie Du richtig schreibst – nur für jene alten Objektive zutreffend, welche ihre Brennweite nicht an die Fujifilm Kamera übermitteln.
beste Grüße und Danke für die Korrektur!
DWL