Fujifilm veröffentlicht ein neues Objektiv für alle X-System Kameras, welches eine Brennweite von 16-80 mm bietet. Das FUJINON XF16-80mm F4 R OIS WR hat damit eine kleinbildäquivalenten Brennweite von 24-120 mm bei gleichbleibender Blende F4. Was kann das Objektiv?
Inhaltsverzeichnis
Legende der Fujinon Abkürzungen
XF = Diese Objektivreihe ist überwiegend aus Metall und hat größere Blendenöffnungen
R – Diese Fujinon Objektive besitzen einen Blendenring. Dieser Blendenring fehlt zum Beispiel an dem flachen XF27mm F2.8 (35mm KB-äquivalent). Beim Pancake wird die Blende über das vordere Einstellrad vorgenommen.
WR = Weather Resistant, dt. Wetterresistent
LM = Linear Motor für den Autofokus. Schnell und leise. Hierauf sollte man beim Objektivkauf achten!
OIS = Optical Image Stabilization ist das Fujifilm Bildstabilisierungs-System zum Ausgleichen von Zittern und Bewegungen. Das System sitzt wie bei anderen Herstellern auch im Objektiv. Mit diesen Objektiven können Sie aus der Hand längere Belichtungszeiten fotografieren, als ohne OIS-Stabi.
Neu: FUJINON XF16-80mm F4 R OIS WR
Ein Objektiv mit der Brennweite von 16-80 mm (Kleinbildäquivalent 24-120 mm) ist sicherlich ein richtiges Reiseobjektiv. Die große offene Blende von F4 ist bei 120 mm angesichts des Zoomobjektivs schon eine Leistung. Andererseits möchte man vielleicht einmal bei kleiner Brennweite mit etwas weniger Schärfentiefe arbeiten, dann bieten sich zum Beispiel die Festbrennweiten (z. B. FUJINON XF16mm F1.4 R WR , Link zu Calumetphoto) besser an.
Hier erhalten Sie einen Überblick über alle Fujifilm X Systemobjektive
Das neue Zoom Objektiv ist wetterresistent, sprich es ist staubresistent und gegen Spritzwasser geschützt. Erreicht wird dies mit guten Versiegelungen wie zum Beispiel der Gummierung, die ans Bajonett der Kamera anschließt. Das Objektiv ist außerdem ein Leichtgewicht mit nur 440 g und wiegt an einer Fujifilm X-T3 ungefähr 979 g. Mit einer Fujifilm X-T30 wiegt es sogar nur 823 g.
Schnelligkeit Autofokus
Auch die Schnelligkeit eines Objektivs ist nicht unwichtig. Reden wir nämlich über den Autofokus, so soll dieser möglichst schnell sein Ziel finden. Dazu verfügt das XF 16-80 mm über eine schnelle und leise Innenfokussierung die Mithilfe eines leistungsfähigen Schrittmotors gewährleistet wird.
OIS – Bildstabilisator
Unterstützt wird das verwacklungsfreien Fotografieren aus der Hand mit einer optischen Bildstabilisierung, welche im Objektiv verbaut ist und laut Hersteller bis zu sechs Blendenstufen (EV-Stufen) längere Verschlusszeiten erlaubt. Das bedeutet zum Beispiel wenn ich mit der Telebrennweite von 80 mm (Kleinbildäquivalent 120 mm) fotografiere, müsste ich ohne Bildstabilisator mindestens 1/80 Sekunde aus der Hand wählen. Laut Hersteller kann man mithilfe der Bildstabilisierung jedoch mit einer ganzen Sekunde aus der Hand fotografieren. Ob dieser Wert tatsächlich stimmt, wird die Praxis und unser Test in Kürze zeigen.
Verfügbar ist das Objektiv ab Ende September 2019 im Fachhandel. Der Preis liegt bei UVP 849,- €.
Objektiv | FUJINON XF16-80mmF4 R OISWR |
---|---|
OptischerAufbau | 16Elemente in 12Gruppen (inkl. 3 asphärische Linsen, 1 ED Linse) |
Brennweite (KB-Äquivalent) | 16-80mm (24-122mm) |
Offenste Blende | F4 |
Kleinste Blende | F22 |
Anzahl der Blendenlamellen | 9(annähernd runde Blendenöffnung) |
Mindestabstand | 35cm |
Maximaler Abbildungsmaßstab | 1:4 - 0,25 |
Maximaler Durchmesser x Länge | ?78,3mm x 88,9mm(Weitwinkel) ?78,3mm x 131,5mm(Tele) |
Gewicht (ohne Objektivdeckel und Sonnenblende) | 440g |
Filterdurchmesser | ?72mm |
Lieferumfang | Wechselobjektiv XF16-80mmF4ROISWR, vorderer ObjektivdeckelFLCP-72 II, hinterer ObjektivdeckelRLCP-001, Objektiveinschlagtuch, Bedienungsanleitung |
Veröffentlichung | September 2019 |
Preis UVP | 849,- EUR |
Meinung zum FUJINON XF16-80mm F4
Viele neue Kameras werden immer wieder mit Zoomobjektiven verkauft. Davon würde ich als Fototrainer Einsteigern immer abraten, denn so bekommt man kein Gefühl für den Ausschnitt, die Distanz oder die Schärfentiefe, da sich die Schärfentiefe auch mit der Brennweite verändert. Mit dem Zoomen ändert sich auch die Bildwirkung, was nur wenigen Fotoamateuren hinter der Kamera klar ist. Daher würde ich eine Festbrennweite wie zum Beispiel das XF 35 mm F1.4 für Einsteiger vorziehen. Ich behaupte, dass man mit einer Festbrennweite kein Motiv verpasst, sondern die passenden Motive besser belichtet. Es gibt aber auch Ausnahmen:
Fahre ich in ein entferntes Reiseziel und habe dort mit furchtbar viel Staub zu tun, dann möchte ich ein wetterresistentes Zoomobjektiv, um keinen Objektivwechsel vornehmen zu müssen. Eine Übersicht dieser Zoomobjektive zu unterschiedlichen Preisen von Fujifilm:
- XF18-55mm F2.8-4 R LM OIS – UVP 649,-
- XF18-135mm F3.5-5.6 R LM OIS WR – UVP 799,-
- XF16-55mm / F2,8 R LM WR – UVP 1.099,-
- XF16-80mmF4 R OIS WR – UVP 849,-
Gebrauchte Objektive finden Sie zum Beispiel bei MPB.com >>
Überblick zum gesamten Objektivsortiment von Fujifilm für X-System >>
In eigener Sache – Der bessere Fujifilm Fotokurs
Möchten Sie gerne Ihre eigene Fotografie ausbauen, dazulernen und suchen einen besseren Fujifilm-Fotokurs? Ich schule individuell (auf Wunsch auch zu Zweit plus Trainer) Fotografie für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der individuelle Kurs schult Ihre Grundkenntnisse oder baut auf Ihren bestehenden Kenntnissen auf und wird genau auf Sie abgestimmt. Mehr noch: die Schulung macht großen Spaß und wir programmieren Ihre Fujifilm-X-Systemkamera für exakt Ihre Zwecke:
Fotos XF16-80mm: Fujifilm
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fujifilm FUJINON XF16-80mm F4 R OIS WR
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DANKE für den tollen Bericht! Bei Brennweite 80mm ist die maximale Verschlusszeit für mutmaßlich verwackelungsfreie Bilder allerdings nicht 1/80s, sondern 1/120s, denn der Cropfaktor muss mit einberechnet werden, so:
t(max) = 1/(f×Crop)
Liebe Grüße – Martin
Danke für den Hinweis, Martin,
Herzlich, Peter
Spannend finde ich zu betrachten, wie der Umfang des Angebots von Objektiven bei FUJIFILM stetig zunimmt, sich zwangsläufig Zoombereiche verschiedener Objektive immer häufiger überlagern, und das teilweise gar nicht so sehr viel. Ob da z.B. langfristig ein 18-55mm “überlebt”, ist ja fast schon fraglich. Wer dann, wie im Beitrag beschrieben, ein einziges Reise-Objektiv sucht, wird wahrscheinlich gerne die25mm nach oben mitnehmen und hier zuschlagen. Nicht nachvollziehbar ist für mich, wie bei FUJI die Auswahl bzgl. WR erfolgt. Da sind einige XF im Angebot, die klassische Brennweiten für Landschaftsfotografie haben, und seltsamer Weise ohne WR auskommen.Klasse auf jeden Fall, hier schon jetzt die Vorab-Infos zu erhalten, danke!
Herzlich grüßend, Dirk
Hallo Peter,
ich habe heute das XF 16-80 / 4 erhalten.
Gewundert habe ich, das es keinen OIS Schalter gibt.
In einigen Vorstellungen im Internet, wird erwähnt, dass das Objektiv erkennt, wenn ein Stativ im Einsatz ist und der OIS dann abschaltet.
Das funktioniert nicht.
Bei Langzeitbelichtungen ab 3 Sekunden sind die Aufnahmen unbrauchbar. Je länger die Verschlusszeit umso mehr verwackelt das Objektiv.
Hast Du da auch schon Erfahrungen?
Grüße
Hans
Bei dieser Frage wäre es interessant zu wissen, auf welcher Kamera du das 16-80 adaptiert hast?
Ich benutze die X-T2 und die X-E 3, und da muss man hingehen in den jeweiligen Menü- Einstellungen unter AUFNAHME-EINSTELLUNG > IS MODUS > den O.I.S. (Bildstabilisator) bei Stativ-Benutzung auf ´AUS‘ stellen.
Ansonsten ist der ´Stabi‘ recht wirksam, wie ich bei einigen langzeitigen Aufnahmen feststellen konnte, z. B. noch bei 60mm (entspricht 90 mm KB) 1/18 verwackelungsfrei aus der Hand!
Ich bin, trotz nicht gerade wenigen negativen Rezensionen, mit meinem universellen 16-80 recht zufrieden.
Ja, ich habe auch gedacht, das wäre das ideale Zoom für mich und meine X-H1. Nach meiner Fotoreise in den Nordatlantik, bei der ich das Objektiv oft verwendete (und bei der die Rücksendefrist verstrich), kam dann bei der Bearbeitung der RAFs die Ernüchterung. Von “knackscharf” wie bei den Festbrennweiten von Fuji kann keine Rede sein. So habe ich die Linse eingepackt und zum Fuji-Service zwecks Justierung geschickt. Bin gespannt, was dabei heraus kommt. Es gibt leider noch mehr Fotofreaks mit dieser Erfahrung.
Schöne Grüße von Hans
es kann bei der X-H1 auch am Verschluss liegen.Bei mechanischem Verschluss habe ich sehr oft verwackelte Bilder nach Umstellung auf EM+M+E war das Problem verschwunden.
Vermutlich “stört” der mechansiche Verschluss das IBIS
Sehr geehrter Herr Roskothen,
gibt es Fuji-Objektive,
die in Japan gebaut wurde?
mfg Ehsani
Hallo zusammen,
mich würde es sehr interessieren, inwieweit sich die beschriebenen Probleme des 4/16-80 erledigt, entschärft oder bestätigt haben?
Könnten Besitzer hier darüber berichten bzw. gibt es bekannte seriöse Quellen dazu, abseits des im Internet üblichen Bashings und Lobeshymnen irgendwelcher hardcore-fanboys?
herzlichen Dank im Voraus
DWL
Nachtrag:
meine Frage bleibt bestehen, nur als Ergänzung:
ich habe einen Seriösen Test vom Januar 2020 gelesen, der rundum sehr gute optische Qualität bescheinigt, mit Auflösungs-Optimum des langen und kurzen Endes ab Blende 5,6, also nur eine Blende von der Offenbarende entfernt.
Einziges beschriebenes Manko bei diesem test (abgesehen vom unverständlicherweise fehlenden manuellen OIS-Schalter, der jedoch für Besitzer von IBIS-Kameramodellen unerheblich sein sollte) ist eine deutliche Gegen-/Streulichtempfindlichkeit, welche nicht die (für Zooms üblichen) kleinen, runden Blendenflares erzeugt, sondern eher streifenförmige flares.
Es könnte also sein, daß in der zeit von September 2019 bis zum Januar 2020 möglicherweise (?) eine Produktverbesserung stattfand.
Die Tester bemerkten, daß die Korrektur der Verzeichnung und CA eine leichte ÜBERkorrektur war und vermuteten daher, daß sie ein besonders gutes Exemplar bekommen hatten, bei welchem die durchschnittliche Produktionstoleranz deutlich UNTERschritten war. Ob das Zufall war, oder Fujifilm ein selektiertes und nicht typisches, durchschnittliches Exemplar zugesandt hatte, bleibt offen.
Peters Rat, unbedingt sofort das Objektiv vor oder unmittelbar nach dem Kauf sorgfältig zu prüfen, ist aus meiner Sicht weiterhin der goldene Ratschlag – allerdings sollte man das GRUNDSÄTZLICH bei jedem Kauf machen. Ich habe daher immer lieber im seriösen Einzelhandel gekauft, nachdem ich vor Ort zuvor mehrere Objektive ausgetestet habe. Selbst bei Canon L-Objektiven habe ich da überraschenderweise gelegentlich sichtbare Streuung in der Qualität feststellen können und mir so die Sahnestücke herausfischen können.
Das ist zwar aufwendig, aber durchaus sinnvoll – und für diesen tollen Service bezahle ich gerne im Einzelhandel einen (angesichts des besseren Objektivs) vergleichsweise niedrigen Aufschlag im Vergleich zu den Kistenschiebern vom reinen Versandhandel.
Interessant ist, daß offenbar leider immer noch keine (heutzutage fast automatisch mögliche) individuelle Messung jedes einzelnen Objektivs stattfindet mit individueller, im Objektiv per EEPROM gespeicherter Korrektur der Parameter… sondern lediglich die Korrektur der bauartbedingten optischen Fehler, bezogen auf die Durchschnittswerte der Toleranzen der Produktion.
beste Grüße
DWL