Großer *fotowissen Test BenQ SW272U 4K 27-Zoll-Monitor. Nicht jeden Tag kauft man sich einen neuen Monitor, aber wenn man einen Monitor für die Bildbearbeitung sucht, findet man schnell heraus, dass 27 Zoll (ca. 69 Zentimeter) Bildschirmdiagonale für viele von uns FotografInnen ideal sind, wenn der Platz im Büro vorhanden ist. Aber ist der BenQ SW272U der richtige Monitor für uns FotografInnen?
Test BenQ SW272U 4K 27-Zoll-Monitor
Der BenQ SW272U 4K 27-Zoll-Monitor ist das Nachfolgemodell des SW271C. Der 27-Zoll-Monitor ist in wenigen Minuten aufgebaut. Im Karton liegen verschiedene Kabel für verschiedene Anschlüsse (vorbildlich). Ich wähle für den Anschluss an das MacBook Pro M1 das USB-C-Kabel, welches den Rechner auch über den Monitor lädt. Bis zur Lichtschutzhaube ist alles selbsterklärend, dummerweise ist der Zusammenbau der Haube nicht offensichtlich erklärt. Ein Inhalt eines eigenen Kartons für die Lichtschutzhaube (englisch: Shading Hood) benötigt mehr Zeit, als der Aufbau des Monitors. Bei den insgesamt acht Teilen sind drei für den Hochkantbetrieb beigelegt. Alle Komponenten sind vorbildlich beschriftet. Im Querformat sind 5 Teile zusammenzubauen. Sie beginnen mit den Seitenteilen. Und hier hatte ich erst Probleme, bis ich merkte, dass die Seitenteile mit dem oberen Teil ineinander geschoben (nicht geklickt) werden. Alles ganz einfach, wenn an weiß wie. Das Foto zeigt den ersten Schritt und die fertig zusammen gesetzten Seitenteile der Lichtschutzhaube:




Das letzte Teil im Karton ist der Hotkey-Puck, der mit den beigelegten Batterien gefüttert wird. Er verbindet sich ohne mein Zutun mit dem Monitor, kabellos, vermutlich über Infrarot. Verantwortlich für die Verbindung des Pucks mit dem Monitor ist offenbar die seltsame Einlassung auf der Monitorvorderseite unten rechts, die aussieht wie ein Fingerabdrucksensor. Mit dem Hotkey-Puck lässt sich schneller und einfacher das Monitor-Menü aufrufen und einstellen, als an der Unterseite des Monitors. Auch das funktioniert, ist aber gewöhnungsbedürftig. Zusätzlich lässt sich der Hotkey-Puck mit den Einstellungen 1-2-3 auch noch von Adobe RGB in sRGB oder Schwarzweiß umstellen oder nach Wunsch programmieren. Die Schwarzweiß-Einstellung des BenQ SW272U ist für uns Fotografen ein riesiger Vorteil, denn schnell wird klar, welche Farbfotos in unserer Sammlung sich für eine Wandlung lohnen können.

Bildschirmdiagonale Zoll - Zentimeter Umrechnung | |
---|---|
Zoll | Zentimeter (ca.) |
13 | 33 |
14 | 35,5 |
15,4 | 39,1 |
15,6 | 39,6 |
16,1 | 40,9 |
17 | 43,2 |
24 | 60,9 |
26 | 66 |
27 | 68,6 |
31 | 78,7 |
32 | 81,3 |
34 | 86,4 |
38 | 96,5 |
Fehler vorbehalten. Selber ausmessen macht Sinn. |
- 1.920 x 1.080 Px (Full HD, 16:9)
- 2.560 x 1.440 Px (WQHD, 16:9) (fälschlicherweise als 2K bezeichnet, ist kein 2K, sondern WQHD)
- 3.840 x 2.160 Px (UHD / 4K, 16:9)
FotografInnen werden diesen großen Bildschirm gerne in Adobe RGB oder schwarzweiß nutzen wollen. Das sind die möglichen Monitor Farbräume:
- Adobe RGB
- sRGB
- Schwarzweiß (3 Modi)
- Rec. 709
- DCI-P3
- Display P3
- M-book (Apple)
- HDR – (Video)
- DICOM – (Medizin)

Technische Daten BenQ SW272U
Technische Daten BenQ SW272U | |
---|---|
Bildschirmdiagonale | 68,58cm - 27 Zoll |
Sichtbare Größe in cm | 59,6 x 33,5 |
Format | 16:9 |
Auflösung | 3840 x 2160 |
Panel | IPS |
LUT (Hardware-Kalibrierung) | 16-Bit-3D-Look-Up-Table (278 Billionen Farbtöne) |
Farbwiedergabe | 10-Bit 1,07 Milliarden Farben |
Farbraum | 100% sRGB 99% Adobe RGB 99% P3 |
USB-C | USB-C (DisplayPort-Signal und Stromversorgung bis 90 Watt) |
Helligkeit maximal lt. Hersteller | 400 cd/qm |
Stromverbrauch lt. Hersteller Watt | 34 |
gemessener Stomverbrauch Watt bei 120cd/qm | 48 |
gemessener Stomverbrauch Standby Watt | 7,9 |
gemessener Stromverbrauch ausgeschaltet Watt | 0.5 |
Besonderheiten | Werkskalibrierungsbericht Hotkey Puck G3 E/A-Abdeckung Blendschutzhaube (horizontal und vertical) |
Höhenverstellbar cm | 14 |
Neigung in Grad | -5 / +20 |
Gewicht KG inkl. Standfuß ohne Blende |
9,7 |
Abmessungen (HxBxT) (mit Monitorblende) (mm) | 451.8-591.8 x 613.9 x 274 |
Handbuch Anleitung | Handbuch BenQ SW272U |
UVP EUR | 1.359,- |
Straßenpreis EUR (09/2023) | 1.299,- |
bei Foto Koch | Bei Foto Koch >> |
bei Calumetphoto | Bei Calumetphoto >> |
Fehler vorbehalten |





Auflösung BenQ SW272U
Die mögliche 4K Auflösung des BenQ SW272U liegt bei 3.840 x 2.160 Pixeln, was als 4K bezeichnet wird, obwohl es knapp viertausend Pixel sind. Er lässt sich am Mac herunterskalieren über die Systemeinstellungen – Displays – Bildschirmeinstellungen – Skaliert. In dieser Funktion können wir Fotografen wählen zwischen “Mehr Fläche” oder “Größerer Text”. Für mich war sofort klar, dass die 4K-Auflösung zwar viel Fläche bereitstellt, aber die Schriften viel zu klein werden*. Nun bin ich Jahrgang 1963 und keine 20 Jahre mehr, als die Augen noch alles ohne Brille im Dunkeln lesen konnten. Ich sitze heute mit einer Computerbrille vom Brillenfachgeschäft eine Armlänge vom Monitor entfernt und genau hier kann ich in Lightroom, DxO PhotoLab, Capture One und allen anderen Programmen die Menüschrift sowie sämtliche beachtenswerten Informationen nicht mehr einfach in 4K lesen.
Also skaliere ich zunächst in die Auflösung 3.360 x 1.890. Noch immer sind die Schriften zu klein. Bei 3.008 x 1692 wird es langsam besser, aber am liebsten ist mir die WQHD-Auflösung 2.560 x 1.440 Pixel. Eine noch kleinere Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln verwerfe ich als zu kleine Fläche. Indessen bin ich also mit dem 4K-Monitor wieder bei einer WQHD-Auflösung – und sehe keine Spur schärfer. Ein WQHD-Monitor hat den Vorteil des geringeren Preises. Natürlich kann man sich für den BenQ SW272U 4K wegen der höheren Auflösung entscheiden. Was aber, wenn ich die höhere Auflösung ohnehin nicht benötige? Immerhin ist der Preisunterschied zwischen 2K und 4K nicht mehr ganz so groß, wie vor Jahren. Inzwischen trennen den BenQ SW272U 4K Monitor und den BenQ SW270C 2K Monitor noch etwa € 400,-. Wer von uns Wert auf 4K legt, der greift zum BenQ SW272U 4K 27-Zoll-Monitor.
*fotowissen-Info: In Adobe Programmen können die Schriften inzwischen von klein (Standard) auf groß gestellt werden. In meinem Falle waren die Schriften danach immer noch zu klein.
Test BenQ SW270C – Profimonitor für Bildbearbeitung und Grafik >>










Die 27 Zoll Bildschirme jedenfalls finde ich ideal für meinen Schreibtisch. Auch das Format von 16:9 ist ideal für die Bildbearbeitung. Wer viel im Hochformat arbeitet, der kann den Monitor schnell drehen. Einzig die Anpassung der Lichtschutzhaube ist etwas zeitaufwendiger, aber auch dafür liegen alle Teile bei. Ich nutze die Pivotfunktion (drehen des Monitors um 90° in den Hochkantmodus) der Monitore nie, sie ist vielleicht den Modefotografen vorbehalten.
Bildqualität BenQ SW 272 U
Einmal aufgestellt, ist der erste Bildeindruck positiv, hell, scharf und homogen ausgeleuchtet. Ich habe den Monitor sowohl in einer hellen, als auch in einer abgedunkelten Büro Umgebung getestet. Auch in der helleren Umgebung reicht die maximale Helligkeit des Monitors vollkommen aus, und hat noch weiteres Potenzial. In einer abgedunkelten Umgebung wähle ich meist 100-120 Candela Helligkeit bei der Kalibrierung des Monitors aus. Auch ein bereits ab Werk kalibriert Monitor sollte man schon wegen der Helligkeit, aber auch in der präzisere Farben kalibrieren. Selbstverständlich lässt sich der 27-Zoll-Monitor hardwareseitig in der 16-Bit-3D-LUT kalibrieren. Es liegt kein Kolorimeter bei, ich nehme mein i1 von X-Rite (jetzt heißt das Unternehmen Calibrite). Hier der aktuelle Nachfolger:
Alternativ der Spyder von Datacolor:
Mithilfe der BenQ Palette Master Ultimate Software (Download-Link) und dem X-Rite i1 (das Unternehmen nennt sich jetzt Calibrite) kalibrieren wir den BenQ SW272U im Test. Bei der Kalibrierung wird direkt auf die 16-Bit-3D-LUT zugegriffen. Die Hardware-Kalibration hat den Vorteil, dass der Monitor intern kalibriert, nicht die Grafikkarte profiliert wird. Die Bildqualität des Monitors überzeugt im Test. Immer wieder ziehe ich zum Test gerne schwierige Portraitfotos heran.
Nach meiner Erfahrung sind Porträts eine der schwierigsten Aufgaben für Monitore. Ich weiß aus Erfahrung, dass die feinen Farbunterschiede und Farbverläufe im Gesicht, den billigen Monitoren riesige Probleme bereiten. Letztlich ist also die Portraitbearbeitung der schwierigste Test für einen Bildschirm. Diesen Test hat der BenQ bravourös bestanden. Selbstverständlich eignet er sich damit auch für alle anderen Fotogenre, wie die Naturfotografie mit feinstem Federkleid, die Makrofotografie, Landschaftsfotografie und andere.
Die matte Oberfläche ist optimal. Reflexionen werden so weitestgehend vermieden. Selbst das grelle Blitzlicht im Studio konnte der Monitor gut verkraften. Im Test stellte ich den Monitor im 90 Grad Winkel zum Fensterlicht. Weder mit noch ohne Lichtschutzhaube war eine Einschränkung für die Augen erkennbar. Immer empfehle ich jedoch eine Lichtschutzhaube, genau wie eine Streiflichtblende beim Objektiv unserer Kameras.

Stromverbrauch BenQ SW272U 4K Monitor
Der Stromverbrauch schwankt je nach Anwendung zwischen 46 und 50 Watt bei 120 cd/qm. Der 2K Bruder BenQ 270C hingegen liegt in der gleichen Helligkeit ebenfalls bei 47 Watt. Egal, ob Sie den BenQ 2K oder 4K wählen, wird keine Ersparnis beim Stromverbrauch im Betrieb zu verbuchen sein.
Anders sieht die Sache im Stand-by aus. Hier verbraucht der 4K-Monitor leider zwischen 7 und 8 Watt. Im ausgeschalteten Zustand sollte der Stromverbrauch bei 0 Watt liegen, schwankt aber unter einem Watt irgendwo zwischen Null und 0,5 Watt. Keine große Sache, aber wer sparen möchte, der nimmt eine abschaltbare Stromleiste, mit der auch noch andere Verbraucher geschaltet werden.
Anschlüsse BenQ SW272U
Neben dem Stromanschluss bietet BenQ einen USB-C-Port für die einfache Verbindung und den Ladevorgang eines Notebooks. Weiter sind ein DisplayPort-Eingang, zwei HDMI-Eingänge für andere Monitorverbindungen im rückwärtigen Gehäuse, welches mit einer Klappe verschlossen werden kann. Am unteren Gehäuserand sind noch zwei USB 3.0 Ports und ein SD-Kartenslot eingelassen. Alle drei sind schwer zu finden, wenn man dort Karten oder USB-Kabel einstecken möchte. Seitlich wären diese Anschlüsse / Kartenslot besser angebracht. Hier hat BenQ Potenzial für die nächsten Monitore, die in Planung sind.



Fazit BenQ SW272U im Test
Der BenQ SW272U im Test ist hervorragend. Allerdings sind die 4K-Auflösung besser in einem noch größere Gerät untergebracht, denn die Schriften werden für ältere Semester unter uns Fotografen einfach zu klein dargestellt. Beim Hochskalieren bin ich wieder bei meiner liebsten WQHD-Einstellung (2.560 x 1.440 Pixel). Wer also Geld sparen möchte, der nimmt den BenQ SW270C. Wer bessere Augen hat oder auf die höhere Auflösung angewiesen ist, der kann den SW272U nehmen.
Der USB-C-Anschluss, der auch die Batterieladefunktion für Notebooks liefert, ist ideal. Ebenso überzeugt der kabellose Hotkey Puck, auch bei der Einstellung des Monitors. Besonders wichtig ist die gesundheitlich wertvolle Entspiegelung des Displays und die Lichtschutzhaube im Lieferumfang. Bis auf die USB-Anschlüsse und den SD-Kartenslot ist alles gut überlegt, bis hin zum Griff auf der Rückseite, der ein schnelles Umstellen des Gerätes zum Kinderspiel macht.
Ich kann den Monitor von ganzem Herzen empfehlen. Angesichts des korrekten, günstigen Preises, ist er ein Schnäppchen in der 4K-Klasse. Obwohl der Monitor von Haus aus kalibriert geliefert wird, ist eine ständige Kalibrierung mit einem Kolorimeter eine Notwendigkeit, wenn wir nicht alle Farben, Helligkeiten und Kontraste falsch beurteilen wollen. Ich selbst kalibriere etwa alle 8 Wochen neu, da Monitore auch altern. Sie benötigen zusätzlich ein Kolorimeter, aber vielleicht ist das schon vorhanden.


Monitor Kalibrierung für Bildbearbeitung – Einfach Monitor Kalibrieren – Tutorial >>
Test BenQ PD3420Q Ultrawide Monitor für Fotografen >>
© Peter Roskothen ist Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Test BenQ SW272U 4K 27-Zoll-Monitor
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