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Fujifilm X-PRO3 Edelkamera – Top oder Flop?

Die neue Fujifilm X-Pro3 Edelkamera ist gerade angekündigt und wirbt mit Puristik im Titangehäuse. Was ist das für eine spiegellose Systemkamera (DSLM) mit Messsucher und elektronischem Sucher? Revolution oder Altes in neuem Kleid? XPro3 Top oder Flop? Technische Daten, Pro und Contra X-Pro3:

Neue X-Pro3 von Fujifilm in drei Ausführungen

Neue XPro3 von Fujifilm in drei Ausführungen – von links nach rechts: DURA Silber – Schwarz – DURA Schwarz

Fujifilm X-PRO3 Vorgaben

Entwickelt wurde die Fujifilm XPro3 für die Straßenfotografie. Die Vorgabe vom innovativen Toshihisa Iida, General Manager von Fujifilm Imaging, ist die pure Fotografie. Beim japanischen Hersteller wollte man zurück zu den Grundlagen:

  1. Carry & Access – Laufen und Tragen der Kamera – Robustheit / Gewicht
  2. Find & Frame – Der Sucher
  3. Shoot to Express – Ohne Auslöser kein Bild – Display weniger wichtig

Daraus ergaben sich die folgenden Vorgaben für die pure Kamera X-PRO3:

  • Größe, Gewicht
  • Diskretion (Straßenfotografie, Dokumentation, Portrait)
  • Robustheit und Langlebigkeit

Staubschutz und Spritzwasserschutz machen die neue Kamera extrem robust

Titangehäuse, Staubschutz und Spritzwasserschutz machen die neue Kamera extrem robust

Titan macht die XPro3 robust

Statt Plastik, Aluminium oder Magnesium, wollte Fujifilm Titan verarbeiten. Titan ist eine extreme Herausforderung für die Herstellung des Kameragehäuses, da dieses sehr harte Material nur schwer zu bearbeiten ist. Titan ist ähnlich schwer zu bearbeiten wie ein Saphir. Weiterhin leitet Titan als Material nur schleppend Wärme ab. Daher gibt es bei der Edelkamera Fujifilm XPro3 einen inneren Gehäuserahmen aus Magnesium, der die Wärme ableitet.

Hinzu hat man bei Fuji eine besondere Legierung mit DURA Black oder DURA Silver (Duratect™1-Beschichtung) genommen, aus der sich drei Versionen der Kamera ergeben:

  • X-PRO3 Black / Schwarz
  • X-Pro3 DURA Black / DURA Schwarz
  • X-Pro3 DURA Silver / DURA Silber

Die beiden „DURA“-Legierungen machen die Kamera etwa 10-mal kratzfester als die rein schwarze Version der Digitalkamera für Puristen. Hinzu kommt ein Staubschutz und Spritzwasserschutz an 70 Stellen im Gehäuse.

Fujifilm X-Pro 3 - Sensor 26 Megapixel

X-Pro 3 – Sensor 26 Megapixel

Video XPro3

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Video Test X-Pro3

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Unterschiede der X-Pro3 zur X-Pro2 und X-Pro1

Der Hybridsucher (EVF und OVF) ist geblieben, wurde aber heller, hat weniger Verzeichnung und hat einen größeren Durchsichtwinkel. Das hat diese Auswirkungen auf den Sucher:

  • Höhere Auflösung
  • Höherer Kontrast
  • Größerer Farbumfang
  • Heller
  • Höhere Bildfrequenz für angenehmeres Sehen

Dafür verliert der OVF einen Teil seiner Reportagequalität. Leider sind keine Objektive < 23 mm (35 mm Kleinbildäquivalent) oder > 90 mm im optischen Messsucher nutzbar. Warum ausgerechnet das bei einer Kamera, die für Reportage und Straßenfotografie prädestiniert erschien, geändert wurde, weiß sicher nur der Hersteller.

Die X-Pro3 ist für Fans des Messsuchers in der Reportage / Straßenfotografie leider nicht mehr so universell nutzbar, da der OVF (optische Sucher) Objektiven <23mm nicht mehr unterstützt.

Das Touch-Display auf der Rückseite der Kamera ist zunächst verborgen. Dafür finden Fotografen auf der Rückseite, hinter kratzfestem Glas, die wichtigsten Aufnahmedaten (Standard-Modus) in einem Info-Display, welche sich in eine Filmfenster mit der verwendeten Filmsimulation (Classic Modus) austauschen lässt. Fuji legt eine alte Idee neu auf, die man auf der Rückseite einiger analoger Kameras vorfand: Ein Metallrahmen, in den man den abgerissenen Deckel der Filmdose steckte, um sich zu erinnern, welchen Film man in die analoge Kamera einlegte. In der X-Pro3 kann man nun ein kleines Filmfenster auf der Rückseite vorfinden, welches die verwendete Filmsimulation anzeigt.

Fujifilm X-Pro3 Info-Display Klassik und Standard

X-Pro3 Info-Display Klassik und Standard – Im Klassik-Mode zeigt die Kamera die Filmsimulation (hier die neue Calssic Neg.)

Zitat Fujifilm: „Im Modus „Klassisch“ werden Informationen zu Filmsimulations-Effekt, Weißabgleich und andere, noch aus der analogen Fotografie bekannte Belichtungsparameter eingeblendet; im Modus „Standard“ sind die Verschlusszeit, die ISO-Empfindlichkeit, die Anzahl der verbleibenden Aufnahmen sowie weitere Informationen als Zahlen oder Icons abzulesen.“

Fujifilm X-Pro3 Film-Fenster

XPro3 Film-Fenster

Das Filmfenster auf der Rückseite der XPro3 ist der Hit

Diese Rückseite kann um 180° heruntergeklappt werden, um ein Touchdisplay zu erhalten, welches auch die fertigen Bilder oder das Livebild anzeigen kann. Dieses Touchdisplay kann man in Bodennähe oder über Kopf verwenden.

Fujifilm X-Pro3 DURA Silber - Titangehäuse - Edelkamera

XPro3 DURA Silber – Titangehäuse

Der Sensor kommt uns Fotografen aus der X-T3 und X-T30 bekannt vor, denn er belichtet rückwärtig mit 26,1 Megapixeln. Der Prozessor ist ebenfalls aus beiden vorhergehenden Digitalkameras bekannt und heißt X-Prozessor 4. Eine neue Filmsimulation namens Classic Neg erinnert an analoge Farbfilme und wurde im Menü der Kamera hinzugefügt.  Die Bildqualitäts-Optionen „Farbe“, „Schärfe“ und „Rauschreduktion“ wurden um die Einstellung „Klarheit“ ergänzt. Mit ihr lassen sich laut Fujifilm die Texturen und Konturen des Motivs hervorheben oder abschwächen, ohne dabei die generelle Farbwiedergabe des Bildes zu beeinträchtigen.

Die neue Digitalkamera von Fujifilm XPro3 wird in deutschsprachigen Gefilden ab Mitte Dezember 2019 pünktlich zum Weihnachtsfest erhältlich sein. Der Preis für die X-Pro3 (UVP) liegt bei

  • X-PRO3 Schwarz UVP 1.899,- EUR
  • X-Pro3 DURA Schwarz UVP 2.099,- EUR
  • X-Pro3 DURA Silber 2.099,- EUR

Technische Daten Fujifilm XPro3

Technische Daten Fujifilm X-Pro3
Sensor23,5mm x 15,6mm (APS-C) X-Trans CMOS 4 / 26,1 Mio Pixel (effektiv)
SpeicherkartenSD- / SDHC- / SDXC-Speicherkarte UHS-I / UHS-II / Video Speed Class V30*1
DateiformatFoto: JPEG (Exif Ver. 2.3*2), 14bit RAW (RAF), RAW + JPEG
Video: MPEG-4 AVC/H.264 (MOV) mit Stereoton 24bit / 48KHz
(DCF-konform / DPOF-kompatibel)
PixelL: <3:2>6240×4160 <16:9>6240×3512 <1:1>4160×4160
M: <3:2>4416×2944 <16:9>4416×2488 <1:1>2944×2944
S: <3:2>3120×2080 <16:9>3120×1760 <1:1>2080×2080
Empfindlichkeit ISO 160-12800 (Standard-Ausgabeempfindlichkeit, in 1/3 Stufen)
AUTO 1/AUTO 2 /AUTO 3 (bis zu ISO 12800)
Erweiterbar auf ISO 80, ISO 100, ISO 125, ISO 25600 und ISO 51200
Belichtungskorrektur- 5,0 EV bis + 5,0 EV in 1/3 Stufen (Video: - 2,0 EV bis + 2,0 EV)
VerschlusszeitMechanisch:
(P Modus) 4 Sek. bis 1/8000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/8000 Sek.,
(S/M Modus) 15 Min. bis 1/8000 Sek., (Bulb) max. 60 Min.

Elektronisch *3:
(P Modus) 4 Sek. bis 1/32000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/32000 Sek.
(S/M Modus) 15 Min. bis 1/32000 Sek., (Bulb) 1 Sek. fest.

Elektronisch gesteuerter 1. Verschlussvorhang:
(P Modus) 4 Sek. bis 1/8000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/8000 Sek.,
(S/M Modus) 15 Min. bis 1/8000 Sek., (Bulb) max. 60 Min.

Mechanisch + Elektronisch:
(P Modus) 4 Sek. bis 1/32000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/32000 Sek.,
(S/M Modus) 15 Min. bis 1/32000 Sek., (Bulb) max. 60 Min.

Mechanisch + elektr. gesteuerter 1. Verschlussvorhang:
(P Modus) 4 Sek. bis 1/8000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/8000 Sek.,
(S/M Modus) 15 Min. bis 1/8000 Sek., (Bulb) max. 60 Min.
(elektr. gesteuerter 1. Verschlussvorhang bis 1/2000 Sek.)

Mechanisch + Elektronisch + elektr. gesteuerter 1. Verschlussvorhang:
(P Modus) 4 Sek. bis 1/32000 Sek., (A Modus) 30 Sek. bis 1/32000 Sek.,
(S/M Modus) 15 Min. bis 1/32000 Sek., (Bulb) max. 60 Min.
(elektr. gesteuerter 1. Verschlussvorhang bis 1/2000 Sek.,
1/8000 Sek.)

Synchronisiert:
1/250 Sek. oder langsamer
Serienaufnahmemechanisch bis zu Ca. 11 Bilder / Sek. (JPEG: 145 Aufnahmen; RAW verlustfrei komprimiert: 42 Aufnahmen;
RAW unkomprimiert: 36 Aufnahmen)
Automatische
Belichtungsreihen
AE Bracketing: 2, 3, 5, 7, 9 Bilder, ±1/3EV, ±2/3EV, ±1EV, ±4/3EV, ±5/3EV, ±2EV, ±7/3EV,
±8/3EV, ±3EV
Filmsimulation Bracketing: 3 Filmtypen auswählbar
Dynamikumfang Bracketing: DR 100% / 200% / 400%
ISO Bracketing: ±1/3EV, ±2/3EV, ±1EV
Weißabgleich Bracketing: ±1, ±2, ±3
Fokus Bracketing: (Auto, Manuell)
Filmsimulation17 Modi (PROVIA/STANDARD, Velvia/VIVID, ASTIA/SOFT, Classic Chrome, PRO Neg.
Hi, PRO Neg. Std, Schwarzweiß, Schwarzweiß+Gelbfilter, Schwarzweiß+Rotfilter,
Schwarzweiß+Grünfilter, SEPIA, ACROS, ACROS+Gelbfilter, ACROS+Rotfilter,
ACROS+Grünfilter, ETERNA/Cinema, Classic Neg.), Monochrome Farbe
Color Chrome EffektStark, Schwach, Aus
Color Chrome Effekt BlauStark, Schwach, Aus
Intervall-AuslöserJa (Einstellungen: Intervall, Anzahl Aufnahmen, Startzeit)
LCD Monitor7,6cm (3,0 Zoll) 3:2, klappbar (180°), TFT Farb LC-Display (Touchscreen), ca. 1,62 Mio.
Pixel
SucherHybrid Optischer Sucher
Optischer Sucher:
(Invers-Galiläisch), mit LCD Element und einer 0.52-fachen Vergrößerung, ca. 95%
Bildfeld

Elektronischer Sucher:
OLED Farbsucher, ca. 3,69 Mio. Pixel, ca. 100% Bildfeld, 4:3, 0,5 Zoll,
Augenpunkt ca. 16,8mm, Dioptrienausgleich –4 bis +2m (dpt), Augensensor,
Vergrößerung: 0,66x mit 50mm-Objektiv (analog zu KB),
Diagonaler Blickwinkel: ca. 32°
Videoaufzeichnung[DCI4K (4096x2160)] 29.97p / 25p / 24p / 23.98p
200Mbps / 100Mbps
max. Aufzeichnungsdauer 15 Minuten.
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[4K (3840x2160)] 29.97p / 25p / 24p / 23.98p
200Mbps / 100Mbps
max. Aufzeichnungsdauer 15 Minuten.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
[Full HD (2048x1080)] 59.94p / 50p / 29.97p / 25p / 24p / 23.98p
200Mbps / 100Mbps / 50Mbps
max. Aufzeichnungsdauer 29 Minuten. ...
Kreative FilterLochkamera / Miniatur / Pop Farbe / High-Key / Low-Key / Dynamische Farben /
Weichzeichner / Partielle Farbe (Rot / Orange / Gelb / Grün / Blau / Lila)
AnschlüsseUSB Typ-C
weitere: 2,5mm Stereo Miniklinkenstecker (Mikrophon) / Fernauslöser-Anschluss,
Blitzschuh, mechanischer Auslöser (Gewinde)
Gewichtca. 497g (mit Akku / Speicherkarte)
ca. 447g (ohne Akku / Speicherkarte)
BatterielaufzeitCa. 370 Aufnahmen
4K: ca. 45 Minuten (29.97p), Full HD: ca. 45 Minuten (59.94p)
4K(Gesichtserkennung Aus): ca. 60 Minuten (29.97p), Full HD: ca.75 Minuten (59.94p)
LieferumfangLithium-Ionen Akku NP-W126S, Schultergurt, Gehäusedeckel, Gurtclip, Schutzabdeckung,
Werkzeug zum Anbringen der Clips, Blitzschuh-Abdeckung, Reinigungstuch,
Bedienungsanleitung, Garantiekarte
PreisX-PRO3 Schwarz UVP 1.899,- EUR
X-Pro3 DURA Schwarz UVP 2.099,- EUR
X-Pro3 DURA Silber 2.099,- EUR
Lieferbarab ca. 19.12.2019

Bilder der X-Pro3

Pro und Contra XPRO3

Nicht alles an der XPRO3 ist hipp und pur. Es gibt auch Kritikpunkte. Hier die Auflistung der Pro und Contra XPRO3:

Pro Fujifilm XPro3Contra Fujifilm XPro3
Tolle Bildqualität auch bei hoher ISOKlappdisplay müsste für Straßenfotografie ausklappbar und schwenkbar sein
Filmsimulationen und EinstellmöglichkeitenFehlende Wippe (Vier-Richtungs-Tasten)
Zu wenige programmierbare Tasten!
Hybridsucher
(Meßsucher und elektronischer Sucher)
OVF / Meßsucher nicht für Weitwinkel kleiner 23mm und Tele größer 90mm nuzbar
Filmfenster / Info-DisplayFilmfenster zu dunkel
USB-C-Anschluss auch für LadevorgangFehlender IBIS
Design, Hybridsucher, Bedienung ist PuristikVideofunktion überflüssig
Automatische Fokus-Bracketing / Fokus-StackingDURA-Black / DURA-Schwarz scheint sehr anfällig für Fingerabdrücke zu sein
Quick-Menü einstellbar (4, 8, 12, 16 Funktionen)ISO-Wahlrad nicht so gut gelöst, wie bei X-T3

Fazit – Meinung zur Fujifilm XPro3

Ist die neue Fujifilm X-Pro3 Edelkamera tatsächlich, was sie verspricht? Die Fujifilm XPro3 ist eine innovative Kamera, bei der sich der japanische Hersteller etwas getraut hat. Die Edelkamera Fujifilm X-Pro3 besitzt das innovative Filmfenster auf der Rückseite. Dieses Fenster ist eine kleine Revolution und sieht schick aus. Auch die Verbesserungen im Hinblick auf Sensor, Sucher und Filmsimulationen kommen der neuen Digitalkamera entgegen.

Allerdings zeichnet sich die Pro3 nur durch zwei wirklich entscheidende Dinge vor der X-T3 aus: Design und Messsucher. Warum also nicht zur X-T3 greifen, wenn einem diese Kamera ebenso gut gefällt? Der OVF der Fuji X-Pro3 jedenfalls ist nun nicht mehr so universell nutzbar, wie bei der X-Pro2. Eventuell erweitert der Hersteller die X-T3 nachträglich (Firmware-Update) mit der neuen Fokus-Bracketing-Funktion, dann wird sich die Pro3 schwerer verkaufen.

Zu viel Puristik – Klappdisplay

Dass man bei Fujifilm das Display nicht als herausklappbares und drehbares Display konzipiert, ist ein Fehler. Jeder Fotograf gerät einmal in die Versuchung, aus der Bodenperspektive zu fotografieren. Das muss im Hochformat und Querformat vom Klappdisplay oder einem drehbaren und schwenkbaren Display unterstützt werden. Da das Touchdisplay nicht sofort zur Verfügung steht, fehlen bei der Fotografie auch die vier Wischfunktionen, die bei einer X-T3 und X-T30 zur Verfügung stellen. Dementsprechend stehen bei der X-Pro3 zu wenige programmierbare Tasten zur Verfügung.

Zu wenig Puristik – Überflüssige Videofunktion

Wenn wir über die pure Fotografie reden, dann benötigen wir in einer X-Pro3 keine Videofunktionen. Warum gab es hier nicht den Mut zur Puristik? Die Kamera ist ganz klar auf die Straßenfotografie, Dokumentation, Reportage und Portraitfotografie ausgerichtet. Dabei hat man leider in Deutschland ein großes Problem, denn hier ist die Straßenfotografie nahezu unmöglich geworden. Damit ist die X-Pro3 zwar eine innovative Digitalkamera, aber für den deutschen Markt mit DSGVO nur eingeschränkt zu gebrauchen. Die Straßenfotografie, die in anderen Ländern eine Kunstform ist, wurde in Deutschland durch unsere total versagende Regierung nahezu unmöglich. Damit wird sich auch die X-Pro3 in Deutschland schwerer verkaufen. Das allein wäre schade, es handelt sich um eine wunderschöne Fortsetzung der X-Pro2.

Hybridsensor

Ich besitze den Hybridsensor bei der X-100S und möchte Ihnen aus Erfahrung sagen, dass ich mit der X-100S fast ausschließlich den elektronischen Sensor (EVF) nutze. Ich sehe persönlich keinen Grund in dem Hybridsucher, weiß aber, dass viele Fotografen auch den optischen Messsucher schätzen. Wenn es einen Grund für den Messsucher gibt, dann die Tatsache, dass ich bei einem Objektiv mit größerer Brennweite als 23 mm in der Straßenfotografie / Reportagefotografie schon vor der Aufnahme sehe, wenn ein Mensch in den Messsucherrahmen eintritt. Das können Fotografen aber oft auch mit einem Schwenk oder dem zweiten Auge lösen.

Kastrierter optischer Sucher (OVF) / Messsucher

Der kastrierte Messsucher spricht für den Kauf einer X-Pro2 zu einem guten Preis, da man gerade in der Straßenfotografie gerne auch mit 18 mm Brennweite fotografiert. Da man den Vergrößerungsmaßstab des optischen Suchers bei der Version 3 veränderte, sind jetzt ausschließlich Objektive zwischen 23 und 90 mm optisch darstellbar. Ein krasser Widerspruch zu der ursprünglichen Idee, diese puristische Kamera für die Straßenfotografie und Reportagefotografie auf den Markt zu bringen?!

Fokus-Stacking / Fokus-Bracketing

Mit der 3 hat man das Fokus-Stacking verbessert. Festgelegt werden vom Fotografen der nächste und weiteste Fokussierungspunkt. Die Kamera errechnet automatisch anhand der eingestellten Blende und Brennweite, wie viele Fotos mit welchen Abständen belichtet werden müssen. Diese Funktion wünschen sich viele Fotografen auch im Firmwareupdate der X-T3 und X-T30 dringend, obwohl die Funktion natürlich auch mit dem bisherigen rudimentären Fokus-Stacking / Fokus-Bracketing möglich ist.

Preis XPRO3

Die Preise für die verschiedenen Varianten der XPRO3 sind angemessen angesichts des sehr langlebigen Titangehäuses und der inneren Leistungen. Bei anderen Edelherstellern würde diese Digitalkamera sicher über EUR 10.000,- kosten und Käufer finden.

Fehlende Wippe

Die Wippe mit den vier Richtungstasten und dem OK-Knopf in der Mitte wegfallen zu lassen, ist ein Fehler. Der Joystick hat nicht die Programmiermöglichkeiten der Tasten und ist längst nicht so einfach zu bedienen.

Fehlendes Blenden-Bracketing

Allen Fujifilm-Kameras fehlt das Blenden-Bracketing. Es wäre einfach zu implementieren, vermutlich 30 Minuten Programmierarbeit und würde uns helfen, eine Blendenreihe von sagen wir 3 oder 5 Blenden zu schießen, um unterschiedliche Schärfentiefen zu erhalten und die Kamera dabei aus der Hand zu nutzen. Verstellen wir Fotografen die Blende vorn am Objektiv, so ist nicht der gleiche Bildausschnitt der Bilder gewährleistet. Mit dem fehlenden Blenden-Bracketing wären drei Bracketing-Einstellungen nützlich (positiv bei X-T20 / X-T30 sind 2 Bracketing-Einstellungen).

Fehlender IBIS

Noch wertvoller wäre diese puristische Digitalkamera geworden, hätte Fuji ihr einen IBIS spendiert. Es ist im Jahr 2019 unverständlich, dass die GFX 100 diesen IBIS bekommt, die X-Pro3 jedoch nicht. Ausgerechnet diese Straßenkamera hätte den internen Stabilisator verdient, den man sehr gerne bei Dunkelheit aus der Hand nutzt.

Kaufempfehlung Fujifilm X-Pro3

Alles in allem ist die Fujifilm XPro3 eine hervorragende Digitalkamera mit Messsucher und elektronischem Sucher. Hinzu kommen die hochwertige Verarbeitung, der helle und umfangreiche Sucher, das Filmfensters / Information Display, das Design und die Filmsimulationen. Fujifilm scheint der einzige Kamerahersteller zu sein, der es versteht, die analogen Vorteile mit der digitalen Technik zu verbinden. Bis zu unserem *fotowissen-Test der Kamera (in Kürze) mit allen Funktionen gebe eine Kaufempfehlung für den Puristen unter den Fuji-Kameras: Die neue XPro3. Unsere Freude am Kamera-Design kann ein berechtigter Kaufgrund sein. Und tatsächlich würde ich die neue XPro3 jederzeit kaufen, wäre ich ein Fan des Messsuchers.

Fujifilm schafft es, die analogen Vorteile in seinen digitalen Kameras zu vereinen. Blendeneinstellung, Einstellungsräder, Puristik, Verarbeitung, Design, das macht die X-System-Kameras und GFX-Kameras zu absoluten Juwelen für Fotografen. TOP!

Alle Links zu Calumetphoto:

Gebrauchte Fuji X-Pro3 Edelkamera

Die neue Fuji X-Pro3 ist vom Markt verschwunden. Im Jahr 2023 ist die Fujifilm X-Pro3 nicht mehr neu zu erhalten. Das könnte an der Sammelklage liegen, die gegen den Hersteller liegen, welche das Display der Kamera betrifft. Das Displaykabel ist der Grund für die Beschwerde mancher Nutzer, denn Fujifilm lobt die Kamera als langlebig, aber das Display-Kabel scheint empfindlich für den Bruch zu sein. Da der Hersteller offenbar keine kostenlose Reparatur für das flache Kabel vom Body zum Display anbietet, scheint die Klage eingereicht worden zu sein.

Mir ist noch von keinem Kabelbruch bekannt geworden, aber auf dieser englischen Webseite wird davon berichtet:
Thephoblographer >>

Sie können versuchen, die Kamera gebraucht zu bekommen, aber auch der Gebrauchtmarkt der X-Pro3 ist manchmal wie leergefegt. Immerhin lohnt es sich bei eBay und bei mpb mal vorbeizusehen. Meine erste Wahl ist mpb, denn das Unternehmen kauft Kameras selbst an, bewertet sie und stellt sie mit einer Garantie zum Kauf zur Verfügung. Dabei testet das Unternehmen die Kameras, denn es möchte natürlich nur gute Geräte kaufen:

Fuji X-Pro3 gebraucht kaufen bei mpb.com >>

Fotos: Fujifilm – Webseite für die Neue >>

Hier finden Sie den ausführlichen *fotowissen Testbericht zur Fuji X-PRO3 >>

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fujifilm X-Pro3 Edelkamera – Top oder Flop?


Fotograf und Fototrainer Peter Roskothen - Individueller Fujifilm FotokursIn eigener Sache:

Der individuelle Fuji-Fotokurs

Möchten Sie gerne Ihre eigene Fujifilm-Fotografie ausbauen, dazulernen und suchen einen besseren Fotokurs? Ich schule individuell (auf Wunsch auch zu zweit plus Trainer) Fotografie für Einsteiger und Fortgeschrittene. Der individuelle Kurs mit ihrem eigenen Personal-Fototrainer schult Ihre Grundkenntnisse oder baut auf Ihren bestehenden Kenntnissen auf und wird genau auf Sie abgestimmt. Mehr noch: Die Schulung macht großen Spaß und neben Theorie unternehmen wir eine eigene Fotoexkursion.

Fotokurs Fujifilm >>

Fujifilm Kameras und Objektive

Dies ist eine Serie von Beiträgen - Fujifilm Systemkameras - Lesen Sie die ganze Serie:

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog).

Im Fotoblog helfen wir, Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorn zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine andere Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

15 Kommentare

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  • Leider weist der Artikel auf eine wichtige Änderung nicht hin. Der optische Sucher der X-Pro 3 hat nicht die von den Vorgängermodellen gewohnte brennweitenabhängig umschaltbare Vergrößerung. Bei dem Kompromiss, auf den man sich beim neuen Modell einlies, entfielen die Sucherrahmen für die Brennweite 18mm. Das ist sehr schade, denn gerade diese Brennweite ist für die Street Photography, eine Domäne der X-Pro-Serie, von großer Bedeutung.

    • Danke für Ihre wertvolle Ergänzung, Herr Bockermann. Ich hoffe der Bericht hat Ihnen ansonsten gut gefallen. Ich werde die Kamera sicher noch testen, dann kann ich auch auf den Sucher genauer eingehen.

  • Meine bescheidene Meinung: Die Kamera ist völlig überteuert. Der fehlende IBIS ist ein Killerargument und Fuji hat einfach nicht die Historie wie eine Leica. Fotografisch bringt mich eine solche Kamera auch nicht weiter. Sie sieht ganz schick aus, aber das macht keine besseren Bilder. Ob die Kamera auch gut in der Hand liegt und sich schnell und einfach bedienen lässt müsste ich selbst für mich testen. Ich bin kein Freund von Retro Designs. Sie deckt keine Bereiche ab, die man nicht auch mit anderen Kameras abarbeiten kann. Für viel weniger Geld kriegt man richtig gute Kameras. Ob die Kamera einen wirklich harten Alltag lange durchhält muss auch erst noch getestet werden. Neben dem Gehäuse kommt es auch auf den Verschluss und andere bewegliche Elemente an. Fuji hat da nicht das Charisma von Leica und Nikon. Kauft man noch ein leichtes WW und eine leichtes Tele dazu sind wie bei 3000€. Ok, wer schon eine Fuji Sustem hat braucht keine Linsen. Als Backup Kamera ist sie aber zu teuer.

    • @Andreas: Hallo Andreas, ihre Anmerkungen sind natürlich vollkommen korrekt, für sie selber und Sie persönlich. Dennoch eine Anmerkung:

      Thema Design: Ich muss Ihnen leider widersprechen, denn nach meiner Überzeugung und Erfahrung, macht eine Kamera die man schick findet, in den Händen des Fotografen sofort bessere Bilder. Was das Charisma angeht, da bin ich ebenfalls ganz anderer, sehr positiver Meinung.

      Ich danke Ihnen ganz herzlich für Ihre Meinung, und weiß Ihre Kommentare wirklich zu schätzen.

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

  • Bei Leica bewundert man die klassische Bedienung bei Fuji kritisiert man dasselbe als „Retro-Design“?

    Wesentlichen Einfluss auf ein Foto haben Blenden-, Zeit- und ISO-Einstellung – ergänzt zum schnellen Anpassen durch die +/-Korrektur.
    Da ist die in langer Kameraentwicklung bewährte direkte „klassische“ Einstellung über dezidierte Rädchen heute immer noch unübertroffen:
    Bei keiner anderen aktuellen Kamera sind alle diese Einstellungen so einfach, logisch und schnell einstellbar und schon vor den Einschalten anpass- und sichtbar wie bei Leica und Fuji.

    Mir macht das Fotografieren mit Fuji wieder Spaß, da ich mich nicht erst in die umständliche und von Modell zu Modell unterschiedliche Knipscomputer-Programmierung einarbeiten muss, die man außerdem nach 2 Wochen fotografischer Pause schon nicht mehr erinnert.

    Gib einem Neuling eine Cam in die Hand und schlage ihm für ein Foto folgende Einstellungen vor: 1/500s, Blende 8, Iso 400
    Wetten, dass er das mit einer X-T2 schneller umsetzt als mit einer „So-Can-Ni(e)“ ;-)

    • Nö, ich lobe nicht das Retro Design der Leica M. Wo steht das? Die Leica ist halt der Inbegriff der Robustheit. Ich habe eine Lumix G81 und diese Kamera ist wirklich in MEINE Hände gebaut. Die Bedienung ist logisch, schnell und mit einer Hand möglich. Ich verstehe nicht, warum man in der heutigen Zeit noch Kameras baut mit Blende, Zeit und ISO Rad. Das mache ich alles mit zwei Rädchen an der Kamera ohne sie vom Auge zu nehmen. Dazu verändere ich die ISO und die Blitzleistung auf Knopfdruck. Kein Gefrickel und Absetzen der Kamera um auf ein Display oder Rädchen zu gucken auch nicht beim Blitzen mit dem Systemblitz.
      Wenn jemand ein Haptikmonster sucht, sollte er mal einen Blick auf die Lumix werfen.
      Klar, jeder hat andere Bedürfnisse und Hände, deswegen kann man keine allgemeingültigen Empfehlungen abgeben. Man sollte aber nicht den Fehler machen und glauben, in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ist das Ende der Bedienungsmöglichkeiten bei Kameras erreicht worden.
      Schauen wir doch mal was einem wirklich ermöglicht Fotos zu machen, die früher aufwendiger oder garnicht zu machen waren: 1 IBIS, spart oft das Stativ, 2High ISO, 3 Klappbildschirm, Perspèktive, 4 Touch screen zur schnellen Verschiebung des AF Punktes, 5 EVIL, man sieht im Sucher was man fotografiert und kann alle Informationen auch bei richtig greller Sonne im Sucher sehen. 6 Treffsicherer AF in Kombination mit neuen Objektiven, das macht wirklich scharfe Bilder auch bei grossen Blendenöffnungen.
      Was braucht man sonst noch für gute Bilder, Licht, Hintergründe, Stative, Aufheller und gute Objektive, Photoshop und natürlich Freude am Fotografieren.
      Was braucht man nicht? Sauteure Kameras und teuerste Linsen.

      • Lieber Andreas, ich weiß was Sie meinen, aber das mit dem „man“ ist so eine Sache. Der eine oder andere legt Wert auf höchste oder höhere Bildqualität und da kann eine sehr gute Linse auch helfen. Aber Sie haben natürlich mit vielem Recht. Und ich bin sehr dankbar für Ihre geschätzte Meinung!

        Herzlich,
        Ihr Peter R.

      • Ihre Kommentare sind geradezu prototypisch, wenn es um die X-Pro3 geht. Warum muss jede Kamera so sein, wie Ihre Lumix, oder die Sony Ihres Nachbarn?

        Ich habe mir die X-Pro3 gekauft, WEIL sie genau so ist, wie ich sie brauche.

        Wenn Sie keine Verwendung für Blendenring, manuelles Verschlusszeitenrad und Iso-Dial haben, schön! Aber wieso muss jede Kamera nach Ihrem persönlichen Gusto sein? Es gibt Hundert solcher Kameramodelle.

        Ein Glück, dass Fuji nicht auch noch die 101. Version dieses immer gleichen Entwurfes bringt, sondern etwas, das tatsächlich Spass macht.

        Diese Kamera ist offensichtlich nichts für Sie. Warum regen Sie sich darüber auf? Sind die anderen 99 verfügbaren Alternativen nicht genug?

    • Hallo Charly, da ist etwas sehr Wahres dran. Ich habe als Fototrainer ja mit allen möglichen Kamerasorten und Kameramarken zu tun. Die meisten Kameras sind recht komplex. Alles das ist bei der Fujifilm X-T2, X-T3, X-T20, X-T30 sofort verfügbar. Am liebsten sind mir allerdings die X-T2 und X-T3, da diese einen sofortigen Zugriff auf alle vier Bedienungskomponenten der Belichtung zulässt: Blende, Verschlusszeit, ISO, Belichtungskorrektur. Übrigens hat Fujifilm in meinen Augen beim Weglassen dieser Komponenten in der GFX 100 einen großen Fehler begangen. Die Wette gewinnen Sie.

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

  • Zuerst einmal muss man bemerken, dass Fuji ein sehr ausgewogenes Sortiment an Kamerasund Top Objektiven hat, die wirklich für jeden das passende Werkzeug bereitstellen, um beste Ergebnisse zu erzielen.Für Leute, die mit jeden Foto 1000 Euro verdienen hat Leica das auch.
    Ja, die X-pro3 hat keinen IBIS, aber für tausend Euro weniger kann ich mir ja auch ne H1 kaufen, wo sich gerade wieder alle aufregen, dass sich der IBIS bei kurzen Belichtungszeiten nicht automatisch abschaltet.
    Man soll doch diese Kamera so nehmen, wie sie ist, denn sie ist gut, mutig und hat alles, was man für ein gutes Fotos benötigt. Die Streetfotografie mit 18mm Objektiv ist wohl auch an mir vorbeigegangenen. 23 oder 35mm tun’s ja in der Regel auch und selbst mit einem 50er kann man an der Fuji noch sehr gut Street fotografieren. Ich will ja nicht für jedes Foto in die Passanten kriechen.

    Der Augen AF ist auch nicht so gut wie bei Sony und das Display lässt sich nicht Schwenken…… Ich glaube wir sollten wieder fotografieren, weil es uns gefällt, weil wir unsere Bilder noch selbst machen wollen und unsere Fehler auch. Es gibt tausend Bilder, die mit einer X-pro2 oder pro3 gemacht wurden, die einfach perfekt sind, weil der Part hinter der Kamera wusste was er tut, sich mit seiner Technik beschäftigt hat und wusste, dass er auf diesem Display sowieso nichts erkennt, wenn Licht in die Quere kommt, was ja in der Fotografie sozusagen eine Hauptzutat ist.

    Ein Modellbauer kauft sich auch keinen Bausatz öffnet die Verpackung und alles baut sich wie von Geisterhand von selbst zusammen. Ohne IBIS nehme ich ein stabilisiertes Objektiv, einen Bohnensack, lege die Kamera irgendwo auf, lehne mich irgendwo an usw., ohne Augen AF verschiebe ich mein Fokusfeld selbst, abgesehen davon, das die Pro3 ja sogar einen hat.

    Ich finde, das Fuji mit der X-Pro3 wirklich ein Top Kamera gebaut hat. Alles was ich dabei nicht benötige, benutze ich ganz einfach nicht und zum Fotografieren ist alles da.
    Ich habe schon ne X-T3 und ne H1 und die Pro 3 ergänzt das ganz perfekt. Die fehlende Wippe finde ich nicht so schlimm, da ich ja eh das wichtigste in der Fotografie im direkten Zugriff habe. Ich weiß gar nicht, was man sich da noch auf die vielen Tasten legen soll, die ja auch zu wenig sind. Vielleicht bin ich einfach zu oldschool, wenn ich denke, dass diese Kamera mehr als genug hat.

    Trotzdem ist es ein schöner Bericht von Ihnen, der alles beleuchtet und sicherlich auch viel Zeit gekostet hat. Danke dafür.

  • „Aufgewachsen“ bin ich mit der Photo Ästhetik einer Barbara Klemm, die erste Kamera der Schulzeit war die Leicaflex, ihr folgten diverse Gehäuse des R Systems. Leicas waren das optische und qualitative Mass aller Dinge. Die technologisch qualitative Führerschaft schwächelte zusehends. Der Umstieg ins digitale Zeitalter war dann die X Pro 1.
    Die X Pro 2 war ein technischer Sprung nach vorne, das Gehäuse liefert, was der Pro 1 für meine Ansprüche fehlte und sinnvoll ist ( z.Bsp. besserer Sensor, lautlose Auslösung)

    Design ist wichtig, aber es gilt: Form folgt der Funktion.

    Ein Titangehäuse für die Ewigkeit, dessen Inhalt in ein paar Jahren technologisch überholt ist und dann ausgetauscht wird.
    Ein buntes Filmfensterchen, das schön anzusehen ist. Nicht mehr.
    Fehlende Wippe: Bedienungsrückschritt.
    Dazu ein paar „Gimmicks“, aber kein Sprung.

    Fuji ist die Alternative, weil man sich an das alte Audi Motto hält/ hielt „Vorsprung durch Technik“ in Kombination mit hervorragenden Objektiven.

    Design ist kein Selbstzweck, eine Kamera ein Gebrauchsgegenstand, um photographische Vorstellungen optimal – und natürlich auch mit Freude über das gelungene Werkzeug- umsetzen zu können. So habe ich, Herr Roskothen, auch Ihre lesens- und sehenswerten Beiträge immer aufgefasst und verstanden.

    Ein Nachfolgemodell sollte eine realer Fortschritt sein, der kann, was bisher fehlte und an dem es mangelte.

    Die X Pro 2 ist ein ausgezeichnetes Handwerkszeug, was ist ein tragendes Kaufargument für den Nachfolger?

  • Über die Sache mit dem Klapp-Display und dessen Ausfgührung denke ich schon eine ganze Weile nach.
    Ich wage da mal eine These zu: Wenn ich davon ausgehen möchte, dass die FUJIaner auch genau dazu viel positives Hirnschmalz eingesetzt haben, könnte man zu dem Schluß kommen, dass sie vielleicht in letzter Konsequenz an diesem Modell gar kein Display mochten. Alles unter dem Vorzeichen „Pur & Street“, das ja über dem gesamten Konzept liegt. In dem Zusammenhang macht ja dann der Sucher auch richtig Sinn, wie ich finde. Aber um dem breiten Kundenstamm, der auf sowas gar nicht (mehr) verzichten kann, zumindest ansatzweise was anzubieten, ist diese Display-Lösung entstanden. Für die Hardcore-Streets bleibt immer noch wenigstens bei eingeklapptem Display der urbane Look, und bedient das Undercover-Image, welches diese Kamera ja eindeutig bedienen soll.
    Zugegeben, wer wie ich von den Themen oft vielschichtiger fotografiert, und mit T2 oder T3 arbeitet, wird mit der Pro3 nicht „warm“ werden können. Aber es gibt sicherlich Fotografen, die für einen abendlichen Einsatz in der Stadt ihre T2; T3 daheim lassen, und gerne mal mit der Pro3 losziehen. Außer, dass die knapp 2000,- dazwichen liegen, kann ich das gut finden… ;-)
    Herzlich, Dirk

  • Genau: DSGVO und Street-Photography … ein gemeiner Widerspruch …
    In 100 Jahren wird man unsere heutigen Bestimmungen rügen: schönste Foto-Bücher sind heute doch die historischen Monochrombildbände von Menschen; die Bände zeigen, wie früher gelebt wurde … wenn wir keine Zeit-Zeugen mehr haben von heute, vor lauter Verbot und Ängsten … nun, das ist wesentlich mehr als nur «schade» … !
    DANKE für das Video‘ — Herzlich – MM

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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