Die Fotografie hilft gegen Depressionen, das ahnen Sie schon lange. Jetzt hat die UCL (University College London) es mit einer Studie belegt. Dabei ist herausgekommen, dass Menschen über 65 Jahre mit einem Hobby glücklicher sind. Darauf geht *fotowissen natürlich ein:
- Ein Wort vorab
- Editorial: Fotografie hilft gegen Depressionen
- Dirk Trampedach: Fotografieren im grellen Mittagslicht
- Lichtleck A12 Hasselblad Magazin Dichtung Reparieren
- Apple iPhone 15 für Fotografen
- Fuji GFX 100 II – Fuji Summit September 2023
- Fujifilm GF Objektiv Roadmap 2024 2025
- DxO Nik Collection 6.3 – Endlich fertig
- Der LomoChrome Color 92 Rollfilm
- TTArtisan 100mm Objektiv-Test
- Dirk Trampedach zur Street Photography 35mm Brennweite
- Lightroom Classic versus Lightroom Test – Beste Lightroom
- Testbericht Trockenschrank für Objektive und Kameras
Ein Wort vorab
Viele Leserinnen und Leser haben sich bei mir und auch in Kommentaren gemeldet zum Thema “Die Technik raubt unsere Lebenszeit”. Offenbar hat Sie dieses Thema angesprochen. Vorausgesetzt, Sie haben noch eine analoge Kamera oder möchten meinem Tipp einfach einmal folgen, legen Sie bitte mal wieder einen Film ein. Es ist unglaublich entspannt, damit zu fotografieren und die Menüs der digitalen Kameras zu vergessen. Spannend ist das Warten auf die Entwicklung des Films und seine Digitalisierung. All das hilft uns der schnelllebigen Welt und dem Technikwahn zu entfliehen. Ich weiß, wovon ich rede, mag ich doch ausgerechnet heute die analoge Fotografie wieder, um dem technisch dominierten Alltag zu entfliehen und mich zu erholen.
Viel Freude beim Fotografieren,
Ihr Peter R.
Editorial
Fotografie hilft gegen Depressionen
Die University College London erstellte eine Studie mit der Überschrift “Hobbies linked to lower depression levels among older people”. Frei übersetzt bedeutet es
Weniger Depressionen unter alten Menschen mit Hobbys.
Ein Hobby zu haben, so die Studie weiter, führe zu weniger Depressions-Symptomen und höherer Zufriedenheit. 93.263 Personen im Alter von 65 Jahren oder älter aus England, Japan, USA, China und 12 weiteren europäischen Ländern wurden untersucht. Die Forscher stellten über einen Zeitraum von 4 bis 8 Jahren fest, dass die Ausübung eines Hobbys auch mit einer anschließenden Abnahme depressiver Symptome und einer Zunahme von Glück und Lebenszufriedenheit verbunden war.
Die Forscher fanden heraus, dass der Anteil der Menschen, die angaben, ein Hobby zu haben, von Land zu Land erheblich schwankte: 51 % der Studienteilnehmer in Spanien gaben an, ein Hobby zu haben, verglichen mit 96 % in Dänemark, 95,8 % in Schweden und 94,4 % in der Schweiz.
Die Depression ist eine der schwierigsten und schlimmsten Krankheiten. Sie wurde lange gesellschaftlich unterschätzt und verharmlost. Es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen. Anzeichen für eine Depression können sein:
- Trauer.
- Gedrückte Stimmung (längerer Zeitraum).
- Eingeschränktes Lustempfinden.
- Panikattacken.
- Niedergeschlagenheit (längerer Zeitraum).
- Verlust von Freude an Aktivitäten, die früher als angenehm empfunden wurden.
- Chronische Müdigkeit, auch bei geringer körperlicher Anstrengung.
- Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit oder übermäßiger Schlaf.
- Appetitveränderungen, Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme.
- Reizbarkeit, Unruhe, Nervosität oder Aggressivität.
- Gefühle von Schuld, Wertlosigkeit, Selbstzweifel oder übermäßige Selbstkritik.
- Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, Entscheidungen zu treffen oder sich zu erinnern.
- Gedanken an den Tod oder Suizid.
- Sozialer Rückzug und Rückzug von früheren Aktivitäten oder sozialen Kontakten.
- Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder chronische Schmerzen, ohne medizinische Ursache.
Diese Anzeichen zu erkennen, ist wichtig, sowohl für die Betroffenen als auch die Freunde und Angehörigen.
Hilfe und Liebe ist unglaublich wichtig. Auf die Ursachen einzugehen, kann Bücher füllen. Mögliche Ursachen für die Depression sind:
- Vererbung
- Biochemie im Gehirn
- Erlebnisse
- Hochsensibilität
- chronische Krankheiten
- und mehr
Die Behandlung der Krankheit, insbesondere deren Ursachen, ist immer noch schwierig. Es stehen auch viel zu wenige Fachärzte zur Verfügung. Der Depression frühzeitig mit Hobbys, Bewegung und Sozialisierung vorzubeugen, scheint eine Hilfe zu sein.
Bitte suchen Sie sich bei Anzeichen sofort Hilfe:
Sofortige Hilfe bei Depression >>
Info-Telefon Depression: 0800 / 33 44 533
Fragen zur Studie – Weniger Depressionen dank Fotografie
Bei mir stellt sich zu der Studie zwangsläufig die Frage, ob die UCL auch herausgefunden hat, in welchem Ausmaß die Menschen in Spanien häufiger an Depressionen leiden. Mich hätte interessiert, ob die FotografInnen in Spanien wesentlich weniger unter Depressionen leiden, als diejenigen, die kein Hobby haben. Die Untersuchung hätte belegen können, dass die Fotografie Depressionen vorbeugt. Auskunft über die erste Frage gibt etwa diese Studie:
Sei es drum, ich bin überzeugt, dass Hobbys wie Gartenpflege, Kochen, Musizieren, Malen, Fotografieren, Yoga und andere zu höherer Zufriedenheit und Ausgeglichenheit führen. Ich bin sicher, dass sich auch bei Menschen unter 65 Jahren mit den Hobbys ein Burn-out vorbeugen lässt und etwa die Fotografie dazu führt, dass wir zufriedener sind.
Pure Meditation und Erholung stellt sich nach dem Fotografieren ein, obwohl es anstrengend gewesen sein kann, sich zu konzentrieren, stillzuhalten oder immer wieder neue Perspektiven zu finden. Viele Tätigkeiten in der aufmerksamen oder achtsamen Fotografie sind hoch konzentriert. Wenn ich beispielsweise ein Makrofoto belichte, muss ich darauf achten, welche Teile eines Motivs scharf sind, ob die Schärfentiefe ausreicht. Beim Fotografieren einer Landschaftsaufnahme entscheidet der Standpunkt über die Bildaussage der Aufnahme. In der Straßenfotografie muss ich blitzschnell Situationen erkennen und mich gleichzeitig vorausschauend um die Fototechnik kümmern. Ein Portrait wird nur gut werden, wenn die Technik sitzt und ich das Model bei Laune halte. Nichts in der Fotografie ist einfach.
Mit der Musik und der Fotografie der Demenz vorbeugen
Mein Vater war vor seinem Tod mit 87 Jahren sehr klar und zeigte keine Anzeichen von Demenz. Er spielte bis ins hohe Alter Gitarre, lernte neue Musikstücke, eine anspruchsvolle Tätigkeit im Hinblick auf die Koordination. Beide Hände, plus dem Takt oder dem Gesang, müssen koordiniert werden. Überdies hat sich mein Vater immer mit anderen Menschen getroffen, leidenschaftlich fotografiert, gespielt, diskutiert und sich sozialisiert. Er hat noch im letzten Jahr seines Lebens den Rasen gemäht, gekocht und für sich selbst gesorgt. Ich bin überzeugt, dass ihm seine Lebensneugier, seine Aktivitäten bis ins hohe Alter halfen einer möglichen Demenz vorzubeugen.
Mit Fotografie vorbeugen gegen Depression
Insbesondere die Musik ist anspruchsvoll, was die Koordination der Hände, Finger oder der Atmung angeht. Auch die Fotografie hat hohe Anforderungen an die Koordination von Technik, Kreativität und Gestaltung. Alle kreativen Tätigkeiten, bei denen wir dazu lernen, sind anspruchsvoll. Dazu zähle ich auch ein neues Rezept beim Kochen auszuprobieren. Ich bin überzeugt, dass uns das Hobby Fotografieren hilft, gesund zu bleiben.
Viele Studien (Links unten) belegen meine Überzeugung. Meine Aufgabe als Trainer und Journalist bei *fotowissen definiere ich mit der Aufgabe, Sie zum Fotografieren zu motivieren. Damit möchte ich Ihnen helfen, sich selbst zu helfen. Ich sehe, dass der wunderschöne Herbst vor der Türe steht. Viele bunte Blätter liegen für uns auf der Erde bereit, um belichtet zu werden. Bitte nehmen Sie sich die Zeit hierfür und gehen auch gerne gemeinsam mit einer Freundin / einem Freund fotografieren. Hier ein paar Artikel für Sie, die Ihnen hoffentlich bei Ihrer Lust aufs Fotografieren helfen:
Studie UCL >> – Wie Lebensstilveränderung Demenz verhindern kann – Demenz verhindern
Herbst Bilder mit dem iPhone – Fotoidee Smartphone >>
99 Herbstlaub Fotos belichten und Kraft tanken >>
Viele Fotografen belichten immer wieder zur Mittagszeit bei gleißendem Licht. Aber auch bei grellem Licht können wir trefflich fotogafieren, wie die Fotos belegen. Dirk gibt Tipps, nicht nur zur Straßenfotografie am Mittag:
Fotografieren im grellen Mittagslicht >>
Lichtleck A12 Hasselblad Magazin Dichtung Reparieren
Nur für Menschen, die auch gerne mal über den Horizont blicken, eine Hasselblad besitzen oder erwerben möchten, sind die Tipps gegen das berühmte Lichtleck der Magazine:
Lichtleck A12 Hasselblad Magazin Dichtung Reparieren >>
Apple iPhone 15 für Fotografen
Taugt das iPhone 15 für Fotografen? Hier die Details, technische Neuigkeiten und meine Meinung:
Apple iPhone 15 für Fotografen >>
Fuji GFX 100 II
Fujifilm stellte in dieser Woche die GFX 100 II vor, die wieder eine kleine Revolution im Mittelformat ausmacht. Lesen Sie selbst:
Fuji GFX 100 II – Fuji Summit September 2023 >>
Dazu gibt es eine neue GF-Objektiv-Roadmap 2024 und 2025:
Fujifilm GF Objektiv Roadmap 2024 2025 >>
- schultergurt
- Tragegriff für einfachen Transport
- Außentasche für kleines Zubehör
DxO Nik Collection 6.3 – Endlich fertig
Es hat gedauert, bis DxO die Nik Collection vollständig überarbeitet hat und allen Programmen eine neue Bedienungsoberfläche gönnte. Auch einige Funktionen sind natürlich in der neuen Version hinzugekommen:
DxO Nik Collection 6.3 – Endlich fertig >>
Der LomoChrome Color 92 Rollfilm
Analoge FotografInnen haben eine weitere Rollfilm-Alternative zu Kodak und Co.. Der LomoChrome Color 92 Rollfilm zeigt ein ausgesprochenes Korn und Retro-Farben. *fotowissen hatte bereits den Kleinbildfilm vorgestellt:
Der LomoChrome Color 92 Rollfilm >>
LomoChrome Color 92 ISO 400 Film mit Farbenpracht (Kleinbild) >>
TTArtisan 100mm Objektiv Test – Seifenblasen-Bokeh
Ich habe noch drei Fotos nachgelegt, die bei Gegenlicht entstanden: Nichts geht über ein schönes Bokeh. Aber kann das neue TTArtisan für nur € 200,- überzeugen? Kann es diese schönen Seifenblasen erzeugen, die das originale Meyer Görlitz Trioplan-Objektiv zeichnet?
TTArtisan 100mm Objektiv Test >>
Dirk Trampedach zur Street Photography 35mm Brennweite
Ein neuer Artikel von Dirk Trampedach passt wie die Faust aufs Auge zum Thema nur ein Objektiv mitzunehmen:
Street Photography 35mm Brennweite >>
Lightroom Classic versus Lightroom Test – Beste Lightroom
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Lightroom Classic und Lightroom? Das nämlich verrät uns Adobe nur unzulänglich. Adobe sagt uns nicht, in welchen Funktionen sich beide Versionen unterscheiden oder welche Version für wen die bessere ist. Aber *fotowissen hat das für Sie untersucht. Damit wird Ihnen die Wahl der Adobe Software leichter fallen:
Lightroom Classic versus Lightroom Test – Beste Lightroom >>
- Das einzige Display-Kalibrierungsgerät, das bis zu 10.000 nits messen kann. Der neue fortschrittliche HL-Sensor (High Luminance) ermöglicht eine höhere Farbgenauigkeit für aktuelle und neue, sehr helle Bildschirm-Technologien
- Dieser Kolorimeter wird für eine konsistente Monitor-Kalibrierung verwendet und misst präzise LCD-, Mini-LED- und OLED-Bildschirme, einschließlich Apple XDR-Panels und superhelle Displays
- Empfohlen für die Videobearbeitung, die Bearbeitung von Fotos in höchster Qualität und für Designanwendungen. Für noch bessere Ergebnisse solltest du das Gerät zusammen mit Calibrite ColorChecker-Farbkarten verwenden
Testbericht Trockenschrank
Auch in den letzten Tagen, wie schon in den Wochen zuvor, hatten wir am Niederrhein eine extreme Luftfeuchtigkeit. Das war auch in anderen Teilen Deutschlands und der Welt ähnlich, hatte der Sommer sich doch in ein Wechselspiel von Sonne und Regen gewandelt. Wer nun weiß, wie sehr Festplatten, Rechner, Negative, Dias, Kameras und Objektive unter Feuchtigkeit leiden, der misst zumindest gerne mit einem Hygrometer in den Räumen nach, bevor das Objektiv Pilz bildet. Mit dem Objektivpilz kann die Ausrüstung schnell unbrauchbar und wertlos werden.
Der Trockenschrank ist eine der Lösungen gegen die hohe Luftfeuchtigkeit. *fotowissen hat den Trockenschrank für Objektive, Kameras und Elektronik für Sie getestet und für wertvoll befunden. Es gibt mehrere Größen von Trockenschränken. Ich habe für Sie eine mittlere Größe mit 55 Litern Inhalt ausprobiert.
Trockenschrank für Objektive und Kameras im Test – Objektivpilz-Gefahr >>
Fungus zerstört Objektive und Kameras Luftfeuchtigkeit >>
Jung gebliebene Artikel
Falls Sie eine *fotowissen-Lese-Pause eingelegt hatten oder gerade erst auf *fotowissen gestoßen sind, dann durchstöbern Sie hier die Artikel der letzten 30 Tage:
*fotowissen Artikel der letzten 30 Tage >>
© Peter Roskothen ist Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fotografie hilft gegen Depressionen
In eigener Sache (Werbung für die besten Fotokurse, seit es Handbücher gibt):
Individueller Online-Fotokurs Bildbearbeitung
Möchten Sie tiefer in die Bildbearbeitung einsteigen, an einer guten Software arbeiten, das Ziehen der Regler verstehen und selbst Bilder mit WOW-Effekt aus Ihren Fotografien erzeugen? Dann sind Sie richtig beim individuellen Fotokurs Bildbearbeitung, der genau auf Ihrem Wissen aufbaut und Ihnen garantiert große Augen Ihrer Verwandten und Freunde beschert:
Individueller Online-Fotokurs Bildbearbeitung >>
Individueller Online-Fotokurs Fotografie
Möchten Sie noch schönere Fotos belichten und damit Ihre Lieben überraschen? Möchten Sie wissen, wie Ihre Kamera im Detail funktioniert? Oder sind Sie schon länger dabei, benötigen aber noch mal einen richtigen Schub nach vorn, was die Kunst des Sehens, die Bildgestaltung und die Kunst des Fotografierens angeht? Dann ist der individuelle Fotokurs der beste für Sie, denn hier können Sie alle Ihre Fragen stellen, wir gehen genau auf Ihre Kamera ein und bauen einfach schnell Ihr Wissen aus:
Individueller Online-Fotokurs Fotografie >>
*fotowissen Newsletter
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem *fotowissen Newsletter, der sonntagmorgens bei Ihnen zum Frühstück bereitsteht. Der *fotowissen Newsletter zeigt die neuesten Beiträge inklusive des Fotos der Woche, Testberichte, Tipps und Ideen für Ihre Fotografie und vieles mehr. Einfach anmelden, Sie können sich jederzeit wieder abmelden und bekommen den Newsletter einmal pro Woche am Sonntag:
Ich sitze am frühen Sonntagmorgen bei einem Tee und gleich geht es los zu einer Radtour. Natürlich habe ich meine Kamera dabei, um meine beiden Hobbies , Fotografieren und Rad fahren wieder einmal zu verbinden. Ich bin 68 Jahre alt und leide nicht unter Depressionen, aber bei jeder meiner Touren und auch danach, fühle ich mich ein wenig glücklicher und zufriedener. Und wenn ein besonderes Foto dabei entstanden ist, hebt das die Freude und motiviert, immer wieder neu aufzubrechen und ein Suchender zu bleiben.
Lieber Herr Roskothen,
der Bericht und die Schlussfolgerungen aus der Studie rund um das Thema Depression sind ja hochinteressant. Als junge Menschen nehmen uns Ausbildung, Sport, Beruf, der Wunsch eine eigene Familie zu gründen zeitlich und kräftemäßig voll in Anspruch, sei es im Hamsterrad eines Großunternehmens oder im Existenzkampf einer selbständigen beruflichen Existenz. Was am Ende des Berufslebens sein wird – ach, das ist ja unendlich weit weg…so vergehen die Jahre, man wird älter, die Kinder, sofern vorhanden, begeben sich auf eigene Wege, ja, und plötzlich kommt der Tag, der alles ändert, das Ende des Berufslebens, sei es freiwillig oder erzwungen. Ich selbst habe nicht nur einen Fall miterlebt, was dann geschieht. Die Abwärtsspirale beginnt sich zu drehen mit all ihren negativen Folgen. Die bisherigen Lebensinhalte fehlen, die Couch wird zum besten Freund.
Als Senior, der die 8 schon vor dem Komma hat, gibt es nur einen Rat: Denkt an den Lebensabschnitt nach Ende der Berufsausübung!
Sei es Sport, Reisen. Radfahren, Motorrad, ehrenamtliche Tätigkeit, Kreatives wie Malen, Töpfern…. oder auch das schönste Hobby überhaupt – Fotografieren. Das ist ein nie endender Lernprozess, der uns zum einen fordert zum anderen aber auch beglücken kann. Die Kamera begleitet uns, zuhause betrachten wir die Resultate und stellen fest, nächstes Mal dies oder das zu ändern oder neu zu versuchen…..Langeweile bleibt ein Fremdwort.
Warum nicht auch eine Zeit in der Südsee verbringen, wo lt. Studie die Anfälligkeit zur Depression gering ist? Jedes Hobby – oder am besten mehrere- ist besser als der Versuch, den von der Ehefrau organisierten Haushalt zu reorganisieren. Das gibt nur Ärger.
Danke für den sehr aufschlussreichen Bericht und
Herzliche Grüße,
Ihr Roland Gosebruch
Eines vorneweg, lieber Herr Roskothen, machen Sie weiter als Fototrainer und der damit verbundenen – wie Sie trefflich beschreiben – Vermittlung von Motivation für das Fotografieren.
Dennoch möchte ich etwas ergänzen. Eine 2022 durchgeführte Studie https://psycnet.apa.org/record/2020-90016-001, Titel Age and recognition for one’s creative hobby are associated with fewer depressive symptoms in middle-aged and older adults, von Israel, Adams-Price et al wies auf folgenden Umstand hin:
“Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters die Anerkennung ihres kreativen Hobbys durch andere einen größeren Puffer gegen Depressionen darstellt als das Alter und die selbst wahrgenommene Kreativität. (PsycInfo Database Record (c) 2022 APA, alle Rechte vorbehalten)”.
Wichtig ist also nicht nur die eigenen Kreativität und das “machen” um’s “machen” willen, sondern vor allem die damit verbundene Anerkennung! Mit anderen Worten: im stillen Kämmerlein vor sich hin zu fotografieren, ist wenig zielführend.
Das Ausüben der Fotografie (als eines von vielen möglichen Hobbys) selbst ist zweifelsfrei ein probates Mittel gegen depressive Erkrankungen.
Noch besser ist jedoch die Veröffentlichung der Bilder und die damit (hoffentlich) einhergehende Anerkennung, das Zeigen der Ergebnisse. Somit sind beispielsweise Bildbesprechungen, mit konstruktiver Kritik durchgeführt, die Teilnahme an Ausstellungen ohne zwingenden Wettbewerbscharakter, eine noch bessere Möglichkeit, depressiven Erkrankungen und nicht nur denen, entgegenzuwirken.
Diese Erkenntnisse sind übrigens nicht neu. Nahezu alle stationären Therapien depressiv Erkrankter zielen in diese Richtung. Bereits in den frühen 90zigern gab es erste Untersuchungen dazu. Neu ist, das die Ergebnisse so klar definiert werden und konkrete Handlungsempfehlungen daraus hervorgehen.
Beste Grüße
Jürgen Pagel
Guten Morgen, lieber Peter,
neben den vielen guten und wichtigen Beiträgen der letzten Tage sticht dein Kapitel zur Depression/Demenz etc insofern heraus, als dass er wieder einmal den Mensch hinter der Kamera in den Fokus nimmt-also uns alle. Allzu oft vergessen wir das, meist schaut man viel mehr außen als innen, obwohl die Zusammenhänge bestens bekannt und publiziert sind. Dass der Körper der Spiegel des Hirns/der Seele ist, und umgekehrt, sollte unseren Alltag prägen, wohl wahr.
Neben der Ausübung von Tätigkeiten, die uns auch “im Hirn” fordern, haben sich als maßgeblicher Faktor zur Vermeidung von o.g. Dinge auch Sozialkontakte herausgestellt. Die lebendige Auseinandersetzung mit Menschen, auch das Wissen um ein Getragensein, wenn es nötig ist, macht Positives. Da spielen die Anmerkungen von Jürgen Pagel sehr einleuchtend hinein. Eins ist mir aber auch klar, man darf es nicht verkrampft tun. Entspannung auf Teufel komm raus, das bringt es auch nicht, genau wie Energie fressende Kontakte. Manchmal ist es auch einfach schön, alleine sein zu können – und zu dürfen… ;-)
Einen guten Wochenstart allerseits, herzliche Grüße,
Dirk Trampedach
Lieben Dank für den Bericht.
Mit dem Eintritt in den Ruhestand kommt hinzu, dass viele spüren, obwohl sie im Beruf erfolgreich waren und in der Familie glücklich sind, dass ihnen irgendetwas fehlt. Eigentlich müssten sie zufrieden sein, doch fühlen sie sich, als wäre der Fluss ihres Lebens aufgestaut und würde langsam über die Ufer treten. Hatten Sie nicht stehts Verantwortung übernommen: In der Familie, im Job, im Ehrenamt … . was Ihnen nun vor die Füße fällt, ist das Wort „Eigenverantwortung“. Wie hatten sie bisher die Verantwortung für ihr Ich wahrgenommen? Wo war die Verantwortung für ihr Selbst? Wo war bei der ganzen Verantwortung, die sie für Personen und Dinge um sich herum wahrgenommen hatten, die Verantwortung für ihr Ich geblieben? Eigenverantwortung ist fürwahr kein Wohlfühlkonzept, doch die Verantwortung für ihr eigentliches Ich die ganzen Jahre nicht annehmend, scheinen einige, trotz guter Jobs, teuer zu bezahlen.
In meinen Beiträgen auf Fotowissen* wies ich des Öfteren darauf hin, dass Fotografie mehr sein kann als nur das technische Fokussieren und Ablichten von Motiven
Liebe Grüße,
Bernhard