Warum eine Mittelformat Digital Kamera? Welche Gründe gibt es im jetzigen Zeitalter für das Fotografieren im digitalen Mittelformat? Wann, warum und für wen lohnt sich eine Mittelformatkamera? Welches ist die beste digitale Mittelformatkamera?
Ist Mittelformat Digital besser?
Mittelformat vs Vollformat. Wer hat die Nase vorn?
Ist die Mittelformat Fotografie schwierig?
Inhaltsverzeichnis
Mittelformat Digital-Kameras Pro und Contra
Analoge Mittelformatkamera
Es gibt sie auch heute noch: Die analoge Mittelformatkamera (wie die digitale Mittelformatkamera). Die analoge Kamera mit Rollfilm dient heute oft der Entschleunigung, des anderen Foto-Gefühls, mit Film umzugehen, den anderen Fotoergebnissen.
Digitale Mittelformatkamera
Die digitale Mittelformatkamera erspart uns den Prozess der Filmentwicklung und der Digitalisierung. Reden wir in diesem Beitrag über die digitalen Mittelformat-Kameras mit großem Sensor.
Vorteile und Nachteile analoge und digitale Mittelformatkameras
Die Wahl zwischen einer analogen und einer digitalen Mittelformatkamera hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben des Fotografen ab. Analoge Kameras bieten eine traditionelle und oft ästhetisch ansprechende Erfahrung, während digitale Kameras in Bezug auf Flexibilität, Effizienz und Bildbearbeitung überlegen sind. Beide Systeme haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sorgfältig abgewogen werden sollten:
Vorteile und Nachteile analoge und digitale Mittelformatkameras | Vorteile | Nachteile |
Analoge Mittelformatkameras | - Hohe Bildqualität mit feinen Details und großem Dynamikumfang - Ästhetik des Films - Langfristige Archivierung - Keine Elektronik, zuverlässig in extremen Bedingungen - Entschleunigung für Fotografen | - Kosten für Film und Entwicklung - Zeitaufwendiger Prozess - Weniger Flexibilität bei der Nachbearbeitung - Begrenzte Aufnahmekapazität |
Digitale Mittelformatkameras | - Hervorragende Bildqualität - Plastizität - Sofortige Ergebnisse - Vielseitigkeit bei der Bearbeitung und den Formaten - Große Speicherkapazität | - Anschaffungskosten - Abhängigkeit von Batterien - Schnelllebige Technologie |
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Hier finden Sie alle Informationen zu analogen Mittelformatkameras:
Was macht den Unterschied in der Bildqualität? Die digitale Mittelformatkamera (DMFK) hat einen größeren Sensor als die Kleinbildkamera (auch Vollformatkamera genannt). Während das digitale Kleinbild / Vollformat mit einem Sensor der Größe 24 x 36 mm belichtet, sind die DMFK-Geschwister mit größeren Sensoren ausgestattet.
Früher (wir hatten ja nichts) bot ein Kleinbild-Negativ 24 x 36 mm Fläche, ein Mittelformatnegativ maß zum Beispiel etwa netto 56 x 56 mm (Rollei-Mittelformat / Hasselblad-Mittelformat / andere 6 x 6 Kameras). In analogen Zeiten gab es viele Filmformate, darunter auch den 120er Rollfilm für die analogen Mittelformatkameras. Schon damals galt: je größer das Negativ, desto größer kann der Abzug sein, ohne störendes Rauschen und ohne in Postergröße unscharf zu wirken.
Warum Mittelformat Digital Kameras?
Analoge Mittelformat-Filmgrößen und Mittelformat-Digital Sensorgroessen im Vergleich. Dieser Artikel “Warum Mittelformat Digital Kameras? Mittelformatkamera Pro und Contra” wurde ursprünglich im März 2018 publiziert und zuletzt im Janaur 2024 für Sie überarbeitet.
Eine heutige digitale Mittelformatkamera (DMFK) hat einen größeren Sensor als vergleichbare Kleinbildkameras oder APS-C-Kameras. Dadurch können entweder mehr Pixel auf dem Sensor Platz finden, oder die Sensorpixel können größer sein, als die einer digitalen Kleinbildkamera. Das erstere hat den Vorteil größerer Abzugmöglichkeiten, letzteres den Vorteil rauschärmer und dynamischer zu arbeiten.
Leider waren digitale Mittelformat Kameras jahrelang wesentlich teurer als Kleinbildkameras oder APS-C-Kameras. Das lag auch daran, dass der Sensor und die MF-Kameras nicht in so großen Stückzahlen gebaut und verkauft wurden. Doch was sind die Anwendungsmöglichkeiten der Mittelformat-Digital-Kameras?
Begrenzte Anwendungen für Mittelformat Digital Kameras
Steigt die Bildqualität, so haben wir Fotografen die Möglichkeit größere Abzüge etwa für Ausstellungen zu erstellen. Oder wir wählen einen Ausschnitt (engl.: Crop) und reproduzieren diesen trotzdem recht groß.
Es existieren bereits viele Tests, in denen das Mittelformat eine etwas bessere Bildqualität erreicht, als das digitale Kleinbildformat. Bleibt anzumerken, dass der marginale Pixel-Qualitätsunterschied kaum den Preisunterschied so mancher PhaseOne oder Hasselblad Kamera zu einer Nikon D850, Z7 Mark II, Z9, einer Canon 5DsR, Canon EOS R5 oder Sony Alpha 7RV Kleinbildsystemkamera rechtfertigt.
Doch es ist nicht nur der höhere Anschaffungspreis der DMFK, sondern auch das Objektivsortiment, welches leicht Kosten im fünfstelligen Bereich verursacht. Da der Mittelformatsensor größer ist, müssen auch die Objektive einen größeren Durchmesser bieten. Das führt zu höheren Herstellungskosten und höherem Gewicht der Objektive.
Die Aufgabengebiete einer Mittelformatkamera digital wie analog liegen in der Produktfotografie, Imagefotografie, Landschaftsfotografie, Architekturfotografie, Modefotografie, Hochzeitsfotografie oder bei Portraits. Weniger gut einsetzbar ist ein solches Aufnahmesystem für die Street-Fotografie, Sportfotografie, Wildlifefotografie oder Actionfotografie. Universeller nutzbar ist eine Kleinbildkamera mit entsprechendem Objektivsortiment in jedem Falle.
Mittelformat Vorteile Nachteile
Vorteile Mittelformat Digital
Vorteile einer Mittelformatsystemkamera können in der Bildqualität liegen. In den Untersuchungen verschiedener Testberichte liegen aber die Kameras mit den größeren Sensoren nur wenig vor den Bildergebnissen von hochwertigen Kleinbildkameras. Mögliche Vorteile sind:
- Auflösung
- Dynamik
- Rauschverhalten
- Farbtiefe / Farbwiedergabe
- Zentralverschluss für schnelle Blitzzeiten (nicht Fujifilm)
- Plastizität der Aufnahmen
Ferner bescheinigen Fotografen einer spiegellosen Mittelformatkamera wie der Fujifilm oder eine Hasselblad Outdoorqualitäten und Alltagstauglichkeit. Diese Tauglichkeit konnte man in der Vergangenheit lange vergeblich bei DMFK suchen. Früher wurden die Boliden meist im Studio eingesetzt.
Fujifilm bietet interessanterweise gar keine Kleinbildkameras (Vollformatkameras) an, sondern neben der X-Serie im APS-C Format gleich das Mittelformat mit den GFX-Kameras, dem GFX-System. Für eine Mittelformatsystemkamera ist die Fuji GFX tatsächlich schon für wirklich kleines Geld zu erhalten. Außerdem haben es Fujifilm wie auch Hasselblad geschafft, die Gehäuse auf Abmessungen ähnlich den digitalen Spiegelreflexkameras zu senken.
Vorteil Plastizität digitales Mittelformat
Der treffendste Vorteil im größeren Format dürfte in einer subjektiv empfundenen Plastizität, Bildtiefe oder Dreidimensionalität liegen. Die Plastizität und Bildqualität haut einen erfahrenen Kleinbildfotografen aus den Schuhen. Einen großen Abzug vom DMF zu sehen, ist eine Überraschung in Sachen Dreidimensionalität und Schärfe (hier im Internet nicht darstellbar). Auch die Farben und Dynamik der DMF-Kameras ist bestechend.
Bedienung Mittelformatkamera
Wer eine DMF-Kamera einmal leihen / ausprobieren durfte, wird schnell feststellen, dass etwa die GFX 50S (II) / 50R / 100(S)(II) genauso einfach zu bedienen ist, wie eine spiegellose Systemkamera.
Der Umstieg von einer hochwertigen digitalen Spiegelreflexkamera auf eine spiegellose Mittelformatkamera ist technisch nicht wirklich schwierig, hat doch eine spiegellose Systemkamera viele Vorteile, wie die im Sucher sichtbare
- Schärfentiefe
- Helligkeit
- Farbe / Schwarzweiß
- Formate wie 1: 1 Quadrat
- Hyperfokaldistanz
- Lupe für das manuelle Scharfstellen
- Fokus Peaking
- Wiedergabe des Bildes
- …
Daher bieten die neuen GFX 100, 100s und 50s II auch einen IBIS, der den Sensor in fünf Achsen stabilisiert. Ohne einen IBIS sollten sie sich an die Faustformel halten: Belichtungszeit <= 1/(2 x Brennweite) Sek. oder ein Stativ nutzen.
Die spiegellosen Kameras sind intuitiv bedienbar. Wer einmal mit dem Sucher und Fokus-Peaking gearbeitet hat, der wird die Vorteile im Vergleich zu einer digitalen Spiegelreflexkamera zu schätzen wissen.
Nachteile Mittelformat
Ein Nachteil der großen Sensoren kann die geringere Schärfentiefe darstellen, die durch die längeren Brennweiten entsteht. Gerade in der Produktfotografie kleinerer Objekte ist eine DMFK daher nur mit Fokus-Stacking oder einem Tiltobjektiv zu nutzen. In der ambitionierten Landschaftsfotografie ist ein Stativ für beste Ergebnisse ein Gewichtsnachteil, zusammen mit den ohnehin schweren Mittelformatobjektiven.
- Schärfentiefe
- Serienbildgeschwindigkeit
- Eingeschränkte Fotogenre
- Blitzsynchronzeit (Fuji)
Preise Mittelformatsystemkameras
Fujifilm und Hasselblad haben die Preise für das mittlere Format stark abgesenkt, wenn wir die Zeiten vor dem Erscheinen einer GFX-Kamera betrachten. Aber immer noch müssen Fotografinnen und Fotografen beispielsweise für eine Fujifilm Kamera mit zwei Objektiven etwa EUR 6.500,- zahlen. Das ist im Vergleich zu einer Kleinbild-Einsteigerkamera, einer Sony Alpha 7 oder einer Canon EOS R6 Mark II noch etwas mehr Geld, wenn auch der finanzielle Abstand in den vier Jahren seit der ersten Fuji 50S stark geschrumpft ist. Seit 2021 ist eine GFX 50S II mit GF32-70 mm Objektiv für EUR 4.490,- erhältlich. Das ist eine Sensation für das DMF.
Wer so viel Geld übrig hat, bekommt dafür eine überzeugende Bildqualität. Wer hingegen ins digitale Kleinbildformat, APS-C oder MFT investiert, der hat Geld übrig für Objektive oder eine Reise mit wunderbaren Fotoerinnerungen.
Mittelformat gebraucht
Inzwischen sind viele Mittelformatkameras gebraucht, in gutem Zustand zu erhalten. Mein persönlicher Tipp geht in Richtung Fachhandel, denn der Fachhandel gewährt eine Garantie und ein Umtauschrecht. Ich würde keine digitale Mittelformatkamera von privat über Buchten bestellen, da mir das Risiko Geld zu verlieren zu hoch ist. Über eBay von gewerblichen deutschen Anbietern hingegen zu kaufen, halte ich für unbedenklich, wenn wir einige Sicherheitsregeln bei eBay beachten. Meine Empfehlung sind diese Links zu gewerblichen Anbietern aus Deutschland:
- Bitte denken Sie daran, dass der Kauf im Ausland oft Steuern verursacht, die Sie zusätzlich zahlen müssen.
- Lassen Sie sich niemals auf eine Nachricht ein, dass eine andere Zahlungsart bevorzugt wird.
- Zahlen Sie sicher mit eBay Käuferschutz (PayPal).
- Vermeiden Sie Überweisungen (nicht sicher).
- Nutzen Sie ein absolut sicheres Passwort, welches Sie nicht herumliegen lassen.
- Schauen Sie sich die eBay Sicherheitsvorkehrungen an.
- Ich achte auf die Bewertung des Verkäufers > 99 %.
- Lieber kaufe ich bei gewerblichen Anbietern, da private Verkäufer in der Regel keine Rückgabe ermöglichen.
Fazit Für und Wider Digitales Mittelformat
Das Für und Wider kann man endlos fortsetzen. Man kann auch argumentieren, dass ein kleineres Auto viel Geld spart, welches man als begeisterter Fotoamateur oder Fotograf trefflich in ein Mittelformatsystem investieren kann. Wie auch immer, das Geld muss man erst mal verdienen. Ob man in der professionellen Fotografie Aufträge erhält, welche eine solche Investition rechtfertigen, bleibt dahin gestellt. Die Qualitätsansprüche einiger Kunden nehmen seit der Smartphone-Fotografie eher ab.
Dennoch können wir davon ausgehen, dass diejenigen, die Qualität schätzen, eher zu einer 50-Megapixel-Kamera oder 100-Megapixel-Kamera greifen, als zu einem Handy. Insofern scheint das Konzept von hochauflösenden, wertvollen Kamerasystemen sicherlich eine gute Idee für die Kamerahersteller, um sich gegen die Smartphone-Fotografie abzusetzen.
Letztlich kann eine Reise nach Patagonien, Kuba, Venedig, in die USA oder nach Island ein Auslöser sein, gleich die beste Bildqualität in Form von Mittelformat Digital mitzunehmen, um sich hinterher nicht über zu wenig Auflösung für die Wandbilder zu ärgern. Aber auch CO2 bewusste Fotografinnen und Fotografen werden vor Ihrer Haustüre genügend Motive für große Abzüge finden.
Welche Mittelformatkamera? Empfehlung Mittelformatsystemkamera
Wenn Sie sich jetzt fragen, welche Mittelformatkamera Sie kaufen können, wäre meine Empfehlung im Hinblick auf Mittelformat, die preiswerten Fujifilm-Mittelformat-Systemkameras mit den hervorragenden Objektiven.
GFX Kameras Foto Koch | Fujifilm-GFX-Kameras Link zu Foto-Erhardt | Auflösung | Praxis-Test |
---|---|---|---|
GFX 50S | GFX 50S | 50MP | Praxis-Test |
GFX 50R | GFX 50R | 50MP | Praxis-Test |
GFX 100 | GFX 100 | 100 MP | Praxis-Test |
GFX 50S II | GFX 50s II | 50 MP | Praxis-Test |
GFX 100s | GFX 100s | 100 MP | Praxis-Test |
GFX 100 II | GFX 100 II | 100 MP | Praxis-Test |
GFX 100S II | GFX 100S II | 100 MP | Praxis-Test |
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Die beste digitale Mittelformatkamera
Welches ist die beste digitale Mittelformatkamera? Darauf kann man sehr viele verschiedene Antworten finden. Für Produktfotografen wird es vermutlich eine PhaseOne XF IQ4 150MP für etwa € 48.000 sein. Daneben gibt es den Luftbildfotografen, für den die GFX 100 II mit IBIS die perfekte Mittelformatkamera ist, weil sie in der Luft mit dem 5-Achsen-Stabilisator die besten Bilder schießt. Wieder andere mögen die GFX 50S der ersten Generation und behaupten, dass sie einen tollen Kompromiss aus Bedienung und Bildqualität, Transportmobilität und Preis darstellt.
In anderen Worten, die beste digitale Mittelformatkamera ist die, die Sie für Ihre Fotos unterstützt. Dass Fujifilm für Fotoamateure und die allermeisten Profis aufgrund des Preises und der Funktionalität klar die Nase vorn hat, darf ich Ihnen verraten. Viele der Profis schwören auf die GFX-100-Serie.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Warum Mittelformat Digital Kameras? Vorteile und Nachteile
In eigener Sache (Werbung für den individuellen Fujifilm GFX-Fotokurs):
Fujifilm GFX 50S (II) / GFX 50R / GFX 100 / GFX 100s / GFX 100 II Fotokurs – Auch Online möglich
Wenn Sie bereits eine MF-Kamera besitzen, dann möchten Sie vielleicht mit der Kamera besser zurechtkommen oder in Bezug auf Bildgestaltung dazu lernen? Möchten Sie zu mir in den Fotokurs kommen und dazu lernen, was Ihre 50S, 50S II, 50R, 100 oder 100s angeht? Sie erhalten einen individuellen Fotokurs bei mir, der sogar online möglich ist (Vorteile Zeitersparnis, CO2 Einsparung, Aufnahmemöglichkeit).
Der individuelle Mittelformat-Fotokurs baut auf Ihrem Wissen auf, egal ob Sie Grundwissen oder fortgeschrittenes Wissen über die Fotografie mit der Kamera besitzen. Wir können uns um alle wichtigen Aspekte Ihrer Kamera kümmern, die Tasten bestmöglich belegen, uns über die besten Möglichkeiten Outdoor oder im Fotostudio unterhalten. Selbstverständlich können Sie bei Gefallen auch die Bildgestaltung oder das Fotografieren besonderer Anforderungen auffrischen. Und sie können gerne das TS-E 24 mm oder TS-E 90 mm auf Ihre Mittelformatkamera packen. Die Fotos auf Ihrer SD-Karte nehmen Sie mit nach Hause und können Ihre Kaufentscheidung treffen.
Dies ist eine Serie von Beiträgen - Fujifilm GFX - Lesen Sie die ganze Serie:
- Fujifilm Mittelformat Neuigkeiten - Teleobjektiv und Konverter
- Makro Zwischenring für Fuji GFX Kameras Mittelformat - Makrofotos
- Fujifilm GFX 50R Mittelformatkamera im Schafspelz
- Laowa 17mm f/4 Zero-D GFX - GFX Kameras
- Test Fujifilm GFX 100
- Fuji GF 50mm Test - Kaufen oder nicht
- Billiger Ersatz-Akku für Fujifilm GFX Kameras - Zubehör
- Test Fuji GF 45-100mm F4 R LM OIS WR
- Fuji GFX 50S im Test - Mittelformat spiegellos
- Technischen Daten Fujifilm GFX 50S Testbericht
- Testfotos GFX 50S - Systemwechsel zu Fujifilm - Fazit
- Praxis-Test GFX 50R / GFX 50S - Test Fujifilm GFX 50R
- Fujifilm GFX-Firmware-Update
- Fujifilm GFX 100S - Die eierlegende Wollmilchsau?
- Warum Mittelformat Digital? Mittelformatkamera Pro und Contra
- Fujifilm GFX mit Canon Objektiven - Techart EF-GFX Adapter Tilt-Shift mit GFX Kameras
- Alternative Fujifilm Mittelformat Digital
- Test Besten Fujifilm GFX Objektive Mittelformat
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Lieber Peter,
danke für Deinen interessanten Bericht.
Es würde mich freuen, wenn Du einmal Vergleichsaufnahmen zwischen der Fuji GFX50S und der Canon 5DsR machen und präsentieren könntest.
Ich denke, dann wird in puncto Schärfentiefe die GFX deutlich im Nachteil sein,
das war schon bei den chemischen Kameras so,
wenn ich so meine Bilder, die mit der Leica R6 entstanden sind mit denen der Hasselblad vergleiche, dann fehlt heute den digitalisieten Dias der Hasselblad irgendwie der Kick, der Tiefenschärfebereich ist sehr gering und jeder noch kleine Fehler beim Fokus wurde gnadenlos bestraft. Auch habe ich den Eindruck, dass die damaligen Mittelformatfilme doch etwas grobkörniger waren als es die angeblich baugleichen Kleinbildfilme waren.
Okay, das ist heute bei Verwendung von AF (was die Kameras seinerzeit nicht hatten) wohl etwas besser und die Probleme bei höheren ISO-Werten dürften bei der GFX auch der Vergangenheit angehören.
Ein 200er oder gar 400er Film bei der Hasselblad war seinerzeit schon grenzwertig.
Klar sind heute die Kosten für eine einigermaßen brauchbare Mittelformatausrüstung locker 5stellig, bei Hasselblad darf ich noch fast das doppelte drauflegen.
Mit den 42 bis 50 MP – Kameras von Nikon, Sony und Canon liege ich deutlich drunter, aber immer noch bin ich mit einigermaßen guten Objektiven schnell in Bereichen von 5000 €, was für den Normalfotografen schon extrem ist.
Klar, Profi-Fotografen, die ihre Ausrüstung absetzen können und auch entsprechende Aufträge erhalten, sehen das logischerweise anders. Und für diese ist diese Kamera gewiß auch ein unverzichtbares Werkzeug.
Danke für Deine Mühe.
LG Klaus
Hallo Peter,
vielen Dank für deine Mühe die so ein Artikel mit sich bringt.
Vergleichsaufnahmen zwischen der Fuji GFX50S und der Canon 5DsR würden auch mich
stark interessieren. Dann könnte man einfacher entscheiden, ob der heftige Preisaufschlag für
die Fuji sich schönreden lässt.
Eine Pentax 645z wäre möglicherweise auch noch eine wertige Alternative.
LG Gerd
Hallo Klaus und Gerd,
gerne geschehen. Ich kann Euren Wunsch verstehen, und den erfülle ich auch gerne, wenn Ihr mir sagt, was da vernünftig ist. Vergleichen wir die beiden Kameras mit einem 24mm TS-E von Canon? Dann muss ich mit der Fuji näher ran ans Motiv. Vergleichen wir mit denselben Blendenwerten? Ihr merkt schon, das ist nicht einfach, sondern sehr aufwändig.
Der Preisaufschlag ist nicht sooo heftig. Wenn Ihr eine 5DsR kauft, die viele Nachteile im Vergleich (Sucher) hat, dann benötigt Ihr auch erstklassige Objektive. Zum Beispiel ein TS-E Objektiv von EUR 2.000,- aufwärts. Ihr liegt also für die 5DsR mit dem 24mm TS-E bei etwa EUR 5.400,-. Das ist kein so großer Schritt mehr bis zur EUR 8.000,-.
Herzlichen Gruß,
Peter
Peter, warum braucht man ein Tilt Objektiv für diesen Vergleich, zumal Fuji ja keines im Programm hat. So ein Vergleich mag zwar interessant sein noch interessanter wäre es aber schwierige Farben, z.B. eine rote Rose mit vielen Farbnuancen, aufzunehmen und zu prüfen wie diese getrennt werden. Ebenfalls wichtig wäre mal den Dynamikumfang einem praktischen Test zu unterziehen. Was kann mann bei kontrastreichen Bildern noch aus Lichtern und Schatten herausholen ohne dass Artefakte und Rauschen entstehen. Alles im unteren ISO Bereich, da eine Mittelformat Kamera nicht für Reportagen eingesetzt wird.
Bei modernen Pro Kameras und Pro Linsen sollte man davon ausgehen dass sie alle scharf sind. Niemand kauft sie um im Keller Millimeterpapier zu fotografieren.
Ich möchte nicht das Tilten verwenden, sondern das Objektiv, welches eine Referenz ist in Sachen Güte. Man kann keine Kameras mit verschiedenen Objektiven testen. Das funktioniert nicht. Was die Rose angeht, so ist das eine gute Idee. Diese Tests gibt es aber bereits von einem sehr seriösen Magazin: heise.de/foto/artikel/Spiegelloses-Mittelformat-3825103.html.
Im Artikel werden die Fuj, Hasselblad und Sony A7R II verglichen. In dem Beitrag ist die Rede davon, dass die beiden MF-Kameras “durch ihre umwerfende Bildqualität” überzeugten.
Servus Peter.
Ich verwende an meiner 5DsR häufig MF Objektive. Z.B. Hartblei TS, oder Mamiya und SK.
Was dann passiert ist folgendes: die Dynamik und die Plastizität steigen gewaltig.
Subjektiv würde ich behaupten, dass die Qualitätssteigerung nicht unbedingt dem DMF Sensor zuzuschreiben ist, sondern eher den wertigeren Linsen aus der MF Schiene. Selbst mit älteren Bauteilen gelingt eine erhebliche Q-Steigerung. Die Auflösung der MF Linsen und die Präzision des Glases war schon immer eine Liga für sich.
Nun rücken die Massenhersteller aber im KB Format stetig nach. Ein Canon EF 8-16 F4 oder ein EF180 F3.5L oder auch ein Zeiss der Distragon Serie bedient einen 50MP Sensor mühelos. Selbst ein vergleichsweise günstiges Tamron SP15-30 reizt den Sensor einigermaßen aus.
Ich persönlich sehe eine DMF außerhalb der kontrollierten Studiosituation oder entsprechend generierten Sets überhaupt nicht. Zu teuer, zu groß, zu unflexibel. Und es gibt immer weniger Zubehör in dem Bereich. Und das Zubehör ist extrem teuer und schafft keinen Mehrwert mehr im Vergleich. Wie gesagt, außer für Spezialaufgaben wird man sich bei den meistens Sets mit einer VF begnügen und nicht selten auch mit einer APS-C oder APS-H.
Eigentlich ein interessanter Bericht. Allerdings weiß jetzt eigentlich niemand so ganz genau was die kleine Fuji genau drauf hat; im Vergleich zur Konkurrenz der DMF ala Mamiya P1 oder Hasselblad.
VG Oliver
Mein persönlicher Umstieg auf digitales Mittelformat ist mittlerweile (fast) komplett abgeschlossen. Geht es um Bildqualität, dann komme ich um ein Phase One System nicht herum. Nicht die Megapixel sind da der allerletzte Punkt, sondern der unglaubliche Dynamikumfang. Wer einmal an einem entsprechenden Rechnersystem die RAW-Daten genau besehen hat, der wird mit seiner 50MP DSLR einfach nicht mehr so richtig glücklich werden (wenn er so bekloppt ist, wie ich). Wenn ich dann noch den mittlerweile mageren Service von Nikon Düsseldorf betrachte und den von Phase One (auch NACH dem Kauf), dann bereue ich nichts. Teuer? Nein, die Dinger (645DF+ und vor allem die XF !) sind jeden Cent wert. Nur Spaziergänge mache ich weiterhin mit MFT – das reicht völlig aus für Blümchen und Familienfotos … sind schnell, fokussicher und schont den Rücken ;-) … alles zu seiner Zeit (je nach Aufgabe).
Lieber Peter,
vielen Dank für Deine Aktualisierung des Beitrags zum digitalen Mittelformat. Die Kommentare hier sind ja gegenüber dem heutigen Stand etwas veraltet. Ich fotografiere seit Dezember 2017 mit Fuji Mittelformat erst mit der GFX 50 S und dann mit der GFX 100. Der entscheidende Schritt für mich ist die Einführung des IBIS mit der GFX 100 gewesen, jetzt auch bei den Nachfolgemodellen. Damit ist die entscheidende Annäherung für eine einfache Handhabung und die Verwendung draußen und auch bei schwachen Lichtverhältnissen in Innenräumen zB in Kirchen gelungen. Und die enorme Bildqualität steht praktisch durchgehend auch für Fotografie aus der Hand zur Verfügung. Wenn man diese Kameras in der Hand gehabt und eingesetzt hat, dann wird man sie doch weitgehend verwenden, gerade gegenüber aps-c ist der Unterschied doch gewaltig. Die Sensorgröße ist wahrscheinlich/vielleicht der entscheidende Faktor: 1452 qmm, zu 864 qmm im Vollformat und 370 qmm bei aps-c. Der Eindruck von Plastizität, die Detail-Wiedergabe bei richtiger Belichtung und guter Fokussierung, die Dynamik, die auch bei der Nachbearbeitung noch zur Verfügung steht, die Möglichkeit, das RAW-Bild nachträglich mit wenigen Verlusten zu schneiden, alles gewaltige Unterschiede. Ich möchte keines der Bilder vermissen, die ich mit GFX aufgenommen habe. Ich habe über die jetzt 5 1/2 Jahre auch eingehende Erfahrungen mit den Fuji GF-Objektiven und auch mit fremden Mittelformat-Objektiven sammeln können. Wenn ich gefragt werden würde, welche Kamera und welche Objektive für einen Einstieg in der Mittelformat gut wären, würde ich heute sagen GFX 100 S – mit allen Einschränkungen, die diese Kamera noch hat (kein Winkeladapter für den Sucher und keinen Batteriegriff – aber im Kern keine Qualitätseinschränkungen gegenüber der GFX 100) und zwei Objektive, nämlich das GF 32 – 64 mm F 4 und das GF 80 mm F 1,7. Der Crop Faktor 0,79 ist zu berücksichtigen, bei den angegebenen Brennweiten sind also etwa 20 % abzuziehen, auch die Lichtstärke ist vergleichbar höher. Allerdings würde ich auch meine GFX 100 nicht hergeben.
Für Architektur und für spezielle Aufnahmen kommt man mitunter mit den 32 mm, also umgerechnet etwa 24 mm öfter nicht hin. Ich hatte das GF 23 mm, also etwa 18 mm im Vollformat – die Festbrennweite schränkt aber die Möglichkeiten für dieses Feld doch deutlich ein. Fuji hat neu das 20 – 35 mm F 4 GF-Objektiv herausgebracht und ich bin umgestiegen. Und das war wirklich gut. Auch dieses leichte Zoom (auf Brennweiten bezogen) verwende ich gerade auf Reisen oft, insbesondere im Bereich Architektur. Es zeigt sich, dass auch die Brennweite ab 16 mm – umgerechnet – noch einen wesentlichen Vorteil bietet.
Aber für einen Einstieg würde wahrscheinlich zunächst das GF 32 – 64 mm – also moderates Weitwinkel bis zur 50 mm Normal-Brennweite ausreichen. Selbst für Portraits ist das ein guter Abstand mit noch akzeptabler Nähe. Einen Großteil meiner Bilder mache ich – wenn ich eine gewisse Flexibilität gebrauche – noch mit diesem Objektiv, allerdings liebe ich auch das 80 mm. Bei Zeit, Muße und für vielleicht noch weitere Qualität ist das ein Genuss – sowohl aus der Hand wie auch vom Stativ. Gerade für Portraits ist das meine erste Wahl. Das 110 mm F 2 ist ebenfalls ein Spitzen-Objektiv, aber das 80 mm ist kürzer, leichter und ich denke auch meistens ausreichend, jedenfalls für meine Zwecke. Für Makro-Aufnahmen würde ich für den Einstieg empfehlen, den Fuji Zwischenring mit dem 32-64 mm zu verwenden, damit kann man schon viel machen. Dann braucht man noch einen guten Pol-Filter 82 mm, den man mit Zwischenringen auf alle GF-Objektive aufbringen kann.
Bei mir hat der Einstieg gedauert, man braucht viel Erfahrung im Mittelformat. Nach jetzt 5 1/2 Jahren mit Kameras und Objektiven liege ich da für meine Zwecke und Aufnahmen genau richtig. Für richtig gute Bilder muss man sehr sorgfältig sein, gerade was den Fokus betrifft – durch den Augen-Fokus ist aber da schon vieles einfacher geworden. Man fängt an, mehr und mehr manuell und auch bewusster zu fotografieren. Eine gewisse Entschleunigung durch die Technik und das angewandte Werkzeug. Wenn das nicht passt, nehme ich Fuji aps-c (was immer seltener der Fall ist). Man hat da zum Glück zwei Pole von großer Qualität und Verwendungsmöglichkeiten.
Das alles ist immer noch moderat, wenn man die amerikanische Fotografie betrachtet, bei der in erheblichem Umfang noch mit Großformat Kameras fotografiert wird, mit Negativen mit einer Größe von 20 cm bis 25 cm oder 16 cm bis 20 cm. Auch dafür gibt es offenbar Gründe. Da ist das digitale Mittelformat schon ein Kompromiß, aber auch eine gute Möglichkeit für extrem hohe Qualität.