Hohe ISO Bildrauschen entfernen – wie geht das? Was ist Bildrauschen überhaupt? Was hat Rauschen mit der ISO-Empfindlichkeit zu tun? Wie entferne ich ISO-Rauschen in meinen Fotos? Wie kann ich perfekt das ISO Rauschen in Lightroom entfernen? Die besten Tricks und Tipps zum einfachen Entrauschen, sowie Test der Software zum Bilder entrauschen:
Bildrauschen entfernen ist einfach – Anleitung bei *fotowissen.
Bildrauschen wird oft überschätzt.
Vergleich Foto mit ISO 12800 links, das Foto mit nachträglich entferntem Bildrauschen rechts. Software: Topaz DeNoise AI Foto in 100 % Ansicht (Ausschnitt). Dieser Artikel wurde ursprünglich im September 2016 publiziert und im Januar 2023 für Sie überarbeitet:
Inhaltsverzeichnis
- Bildrauschen – Was ist das?
- Chrominanzrauschen / Farbrauschen bei hoher ISO
- Luminanzrauschen bei hoher ISO
- Grundlagen zum hohen ISO Bildrauschen in Fotos
- Die einfachsten Möglichkeiten, warum ein Foto unscharf ist
- Die Lösung gegen Verwackeln
- Bildrauschen erklärt
- Rauschen beim Fotografieren aus der Hand
- Zurück in die ASA Vergangenheit – Das Filmkorn
- Die ISO Gegenwart
- ISO-Rauschen entfernen mit Lightroom, Capture One, Dxo PhotoLab
- Video Rauschen entfernen mit Topaz DeNoise AI
- Perfekt in Lightroom Rauschen entfernen
- Beste Software ISO Bildrauschen entfernen
Bildrauschen – Was ist das?
In Zeiten von analogem Film zeigten Fotos mit hoher ASA oder DIN gerne eine Körnung / ein Korn. Eine Körnung wurde in analogen Zeiten von vielen Fotograf:innen als störend empfunden, von anderen als Stilmittel bewusst eingesetzt (Portraitfotografie, Aktfotografie, …):
In der digitalen Fotografie definieren wir das ISO Bildrauschen in Fotos (genannt auch “Digitales Rauschen”) nicht mehr als Korn, sondern als
- Bildrauschen, Digitales Rauschen, Rauschen (Chrominanzrauschen / Farbrauschen und Luminanzrauschen / Helligkeitsrauschen)
- Grisseln
- Artefakte
- Störungen
- Beeinträchtigung der Details
Es existieren zwei Arten von Bildrauschen, das Chrominanzrauschen / Farbrauschen und das Luminanzrauschen / Helligkeitsrauschen. Beide Arten sind auf höhere ISO beim Fotografieren zurückzuführen.
Chrominanzrauschen / Farbrauschen bei hoher ISO
Luminanzrauschen bei hoher ISO
Aber keine Angst vor hoher ISO! Zunächst ist es richtig, die ISO so gering wie möglich zu halten, aber nicht auf Kosten der Schärfe (Verwacklung, Bewegungsunschärfe) oder auf Kosten der Schärfentiefe. Wenn Sie aus der Hand fotografieren oder bewegliche Motive einfrieren möchten, dann benötigen Sie oft eine bestimmte Belichtungszeit, die auch mal eine höhere ISO mit sich bringt. Das ist insbesondere der Fall in der
- Wildlifefotografie / Tierfotografie
- Sportfotografie
- Kinderfotografie
- Reportagefotografie
Auch bei anderen Gelegenheiten benötigen wir manchmal eine höhere ISO. Das resultierende Bildrauschen ist bei manchen Kameras wie einer Sony Alpha S so gering, dass wir kaum darüber nachdenken müssen. Bei anderen Fotografien lässt es sich hinterher treffsicher reduzieren und stört nach dem “Entrauschen” nicht mehr.
Einer der Gründe, warum Fotograf:innen sich durch Bildrauschen gestört fühlen, liegt in der Nutzung der Lupe. Sie zoomen in Lightroom, Luminar, DxO oder anderer Bildbearbeitungssoftware in das Foto und stellen entsetzt fest, dass Rauschen zu sehen ist. Würden wir bei einem Abzug mit einer Lupe nachsehen? Natürlich wird das Fotos durch die Störungen nicht schärfer oder besser. Genauer:
Grundlagen zum hohen ISO Bildrauschen in Fotos
Frage: Was ist Bildrauschen? Antwort: Wenn Sie in Ihrer Bildbearbeitungssoftware in das Bild hinein zoomen, sehen Sie Störungen? Sie sehen Störungen, ähnlich wie in den Bildern oben? Das ist Bildrauschen, welches durch höhere ISO der Kamera erzeugt wird. Bevor wir uns intensiv beschäftigen, wie wir einfach hohe ISO Bildrauschen entfernen, lassen Sie uns mal ganz kurz nach der Schärfe eines Bildes schauen:
Die einfachsten Möglichkeiten, warum ein Foto unscharf ist
Sie kennen das vermutlich: Ihr Foto ist unscharf und Sie ärgern sich. In den meisten Fällen liegt das entweder am falschen Fokus (Autofokus) oder an einem Verwackeln aus der Hand mit zu langen Belichtungszeiten. Manchmal kann Ihre Kamera mit Bildstabilisator das Verwackeln nicht mehr ausgleichen. Die dritte Möglichkeit ist eine Bewegungsunschärfe des Motivs. Auch hier benutzten Sie eine zu lange Belichtungszeit, um das bewegte Motiv “einzufrieren”. Im Detail:
- Autofokus oder manueller Fokus sitzt nicht.
- Verwackeltes Foto aus der Hand mit zu langer Belichtungszeit.
- Bewegungsunschärfe des Motivs.
- Weitere Möglichkeiten …
Lassen wir die Möglichkeit mit dem Autofokus außer Acht und gehen davon aus, dass Sie manuell, oder die Kamera mit Autofokus richtig fokussiert hat:
zu 2.: Das Ergebnisfoto ist verwackelt und daher unscharf, wenn Sie oder die Kamera zu lange Belichtungszeiten einstellen. Beispiel: Sie fotografieren mit einem Weitwinkel von 23 mm und nutzen eine Belichtungszeit von 1/8 Sekunde. Das Foto kann verwackeln.
zu 3.: Das Motiv bewegt sich schnell. Sie haben an der Kamera eine Belichtungszeit eingestellt, die Sie aus der Hand scharf fotografieren können (z.B. eine 1/60 Sekunde bei einer Brennweite von 50 mm). Oder Sie haben die Kamera sogar auf einem Stativ montiert und verwacklungsfrei mit Fernauslöser / Selbstauslöser fotografiert. Dennoch ist die Belichtungszeit nicht schnell genug für das bewegte Motiv, Actionmotiv oder das Makromotiv, welches im Wind schaukelt. Sie konnten das Motiv in seiner Bewegung nicht “einfrieren”. Bewegungsunschärfe erkennen Sie am unscharfen Hauptmotiv. Meist sind andere Dinge auf der gleichen Schärfeebene aber scharf abgebildet, anders als beim verwackelten Foto.
*fotowissen Tipp: Bei Vollformat rechnen Sie 1 / Brennweite in Sekunden, um eine Verschlusszeit zu erhalten, die Sie verwacklungsfrei aus der Hand fotografieren können. Bei APS-C-Kameras ist die Faustformel 1 / (1,5 x Brennweite) in Sekunden.
Beispiel Vollformat: Sie fotografieren mit einem 100 mm Makroobjektiv und benötigen 1/100 s. Wenn Sie die nicht einstellen können, nehmen Sie die nächst kürzere Verschlusszeit 1/125 s.
Die Lösung gegen Verwackeln
Die Lösung gegen verwackelten lautet: Sie stellen eine höhere ISO ein. Mit höherer ISO erreichen Sie kürzere Belichtungszeiten oder kleinere Blendenöffnungen oder beides. Ab einer bestimmten kurzen Belichtungszeit ist schließlich kein Verwackeln mehr im Bild zu sehen. Allerdings entsteht ganz nebenbei automatisch ein Bildrauschen (auch digitales Rauschen genannt). Das Bildrauschen ist dann ärgerlich, wenn Sie ein Poster oder größeres Foto entwickeln möchten und Sie das Rauschen deutlich wahrnehmen.
Besser ein bisschen Bildrauschen, als ein verwackelte Foto.
Besser ISO Bildrauschen entfernen, als sich darüber ärgern.
Bildrauschen erklärt
Das Rauschen in Fotos entsteht bei hohen ISO Zahlen der Kameras und Smartphones. Je kleiner der Sensor, desto mehr Rauschen ist bei hohen Empfindlichkeiten im Bild vorhanden. Eine hohe Empfindlichkeit des Sensors (das ist falsch erklärt, aber einfacher zu verstehen) ist unabdingbar, wenn man ein Foto bei schlechtem Licht aus der Hand schießt und mit einer bestimmten Belichtungszeit arbeitet, um ein Bild nicht zu verwackeln.
Haben wir Fotografen ein Motiv, welches statisch ist und sich nicht bewegt, dann können wir bei alternativ zu hohen ISO Werten auch mit der niedrigsten ISO und mit Stativ arbeiten. So verzichten Fotografen mit niedriger Sensorempfindlichkeit (ISO 100 / 160 / 200) auf ein Bildrauschen. Allerdings sind dann längere Belichtungszeiten die Regel, welche ein verwacklungsfreies Auslösen und einen guten Stand der Kamera voraussetzen. Mögliche statische Motive:
- Architekturfotos
- Landschaftsfotos
- Makrofotos bei Windstille / im Fotostudio
- Produktfotos ohne bewegte Objekte oder Kohlensäure
- und andere statische Motive / Stillleben
Rauschen beim Fotografieren aus der Hand
Wenn Sie hingegen kein helles Sonnenlicht, kein Stativ oder einen Blitz zur Verfügung haben, sondern aus der Hand fotografieren und nicht verwackeln möchten, dann ist eine höhere ISO als 100 meist unumgänglich. Viele Kameras bieten eine sogenannte AUTO-ISO (Smartphones sind in der Grundausführung überwiegend nur mit ISO-Automatik ausgestattet), die sich den Lichtverhältnissen anpasst. Heraus kommen oft Fotos mit Empfindlichkeit ISO 1600, Empfindlichkeit ISO 3200, ISO 6400 oder sogar höheren Werten, die ein Rauschen im Bild aufweisen.
Tipp: Für die Nutzung der Auto-Empfindlichkeit können Sie im Kameramenü die höchste Empfindlichkeit auf einen Wert Ihrer Wahl begrenzen. Es eignen sich oft Werte wie 12.800 ISO.
Rauschen entsteht immer dann, wenn wir Fotografen kurze Belichtungszeiten benötigen, meistens bei schlechten Lichtverhältnissen in diesen Fotogenren:
- Actionfotografie
- Sportfotografie (vor allem in Hallen)
- Wildlifefotografie
- Tierfotografie
- Partyfotos
- Portraits in Räumen
- Familienfotos in Räumen
- Kinderfotos in Räumen
Eine hohe ISO ist geeignet, um ein Verwackeln aus der Hand oder eine Bewegungsunschärfe des Motivs zu vermeiden. Hier entsteht leider in der Regel ein Rauschen im Foto, welches in der analogen Fotografie durch hohe ASA vom Film zu einem Filmkorn im Negativ und Abzug führte. Die Intensität des Bildrauschens ist abhängig von der Höhe der ISO, von der Größe des Sensors und vom Kameramodell. Oft bietet die Digitalkamera eine Möglichkeit, das Bildrauschen schon beim Fotografieren mit JPG teilweise zu entfernen. Warnung: Oftmals wird beim Entrauschen des JPG in der Kamera das Foto matschig und unansehnlich. Das RAW ist das bessere Format, vor allem bei hoher ISO.
Manche Markenkameras (verschiedene Kameras, besonders Sony Alpha 7s, Sony Alpha 7S II oder III) können mit hoher ISO besser umgehen als andere und liefern so weniger Bildrauschen. Solche Kameras sind für das Fotografieren in dunklen Bereichen besser geeignet. Im Grunde müsste jeder, der gerne Familienfotos im Haus aufnimmt, eine solche Kamera kaufen. Leider sind die Kameras teurer als die meisten anderen Amateurkameras.
Tipp: Lieber eine höhere ISO, als ein verwackeltes Bild, oder als Bewegungsunschärfe des Motivs.
Zurück in die ASA Vergangenheit – Das Filmkorn
In der Vergangenheit – “Wir hatten ja nichts” – war es zuerst die Angabe DIN, welche Aufschluss über die Empfindlichkeit eines analogen Films gab. Da waren 18 DIN, 21 DIN, 24 DIN, 27 DIN und mehr. Es folgte die Angabe ASA für die Lichtempfindlichkeit. Auf den Filmdosen aus Pappe fanden sich vorwiegend beide Angaben. Analoge Fotografen mussten einen ganzen Film belichten, bevor sie einen Film mit anderer Empfindlichkeit nutzen konnten. Oder sie entnahmen den Film kompliziert zwischendurch und notieren mit einem Kreppstreifen auf der Filmdose, wie viele Fotos sie bereits belichtet hatten. Wollten sie den Film erneut verwenden und die restlichen Bilder nutzen, wurde die Kamera anschließend mit Verschlusskappe auf dem Objektiv in eine Dunkelkammer genommen. Dort fotografierten sie mit dem alten Film genauso viele Fotos plus eines oder zwei, um die alten Bilder zu erhalten und den Film anschließend “vollzumachen”.
Eine hohe ASA Filmempfindlichkeit bedeutete immer auch ein gröberes Filmkorn des analogen Films. So hatte jeder hochempfindliche Film bereits zu analogen Zeiten den Nebeneffekt des sichtbaren Filmkorns bei starker Vergrößerung.
Die ISO Gegenwart
Heute ist die neue Bezeichnung ISO ein Geschenk der digitalen Fotografie, denn wir können pro Foto eine andere Empfindlichkeit der Kamera wählen. Mit Zunahme der ISO / Lichtempfindlichkeit kann der Fotograf mehr Schärfentiefe und / oder kürzere Belichtungszeiten verwenden, erhält aber wie in der analogen Fotografie auch einen Nebeneffekt, ein digitales Rauschen im Foto. Das Rauschen ist dem Filmkorn verwandt, ist aber bei Weitem nicht so schön anzusehen wie das analoge Korn, welches vor allem in der Schwarzweißfotografie bereits einen Kultstatus hatte und als künstlerisches Element anerkannt wurde. Das heutige digitale Rauschen ist durchaus anders als das Analoge.
Wer möchte, der kann den analogen Charme der Filme mit Körnung in einer Software wie DxO Filmpack 6 oder den DxO Nik Filtern in seinen digitalen Aufnahmen erzeugen.
ISO-Rauschen entfernen mit Lightroom, Capture One, Dxo PhotoLab
Man kann mit der Bildbearbeitung-Software Adobe Lightroom, Capture One, DxO PhotoLab und anderen, gegen das ISO-Rauschen vorgehen und es reduzieren. Dazu stellen Sie in Lightroom und Capture One zunächst die Schärfe auf null, regeln dann die Rauschentfernung zunächst recht hoch und gehen mit dem Regler zurück, sodass das Bild noch eine Zeichnung hat. Erst nachdem Sie das ISO-Rauschens mit Lightroom entfernen, schärfen Sie nach. Bei Capture One gehen Sie entsprechend vor. Die beste Software um ISO Rauschen zu entfernen ist allerdings DxO PhotoLab (Deep Prime) oder Topaz DeNoise AI.
Video Rauschen entfernen mit Topaz DeNoise AI
Das Video zeigt, wie wir das Bildrauschen entfernen mit Topaz DeNoise AI. Ich erläutere das Zusammenspiel aller drei Software-Pakete: Topaz DeNoise AI, Sharpen AI und Gigapixel AI:
Perfekt in Lightroom Rauschen entfernen
In Lightroom Rauschen entfernen ist einfach, wenn wir wissen, wie es geht. Zunächst drehen Sie die Schärfe ganz zurück auf Null.
- Lightroom – Entwickeln – Details – Schärfe Betrag = 0.
Anschließend zoomen Sie in 100 % Ansicht in Ihr Foto hinein. Sie werden nur dann ein Rauschen im Foto entdecken, wenn es mit höherer ISO (ASA / DIN) aufgenommen wurde. Höhere ISO / ASA ist relativ und hängt von der Digitalkamera oder vom der ASA (DIN) des analogen Films ab. Sie ziehen in der Rauschreduzierung den Luminanz-Regler vorsichtig nach rechts (Empfehlung: Drücken Sie währenddessen die Options-Taste beim Mac, die ALT-Taste beim Win-PC, dann sehen Sie das Foto in sw, was einfacher ist).
- Lightroom – Entwickeln – Details – Rauschreduzierung individuell erhöhen.
Anschließend erhöhen Sie bei gedrückter Options-Taste / ALT-Taste wieder die Schärfe vorsichtig und maskieren anschließend (ebenfalls gedrückte Taste), bis nur noch die Konturen geschärft werden. So entfernen Sie das Rauschen in Lightroom perfekt. Allerdings geht es noch besser, wenn Sie entweder Ihr RAW-Foto vorab mit der Software DxO Pure RAW in eine DNG verwandeln oder die Software Topaz DeNoise AI und Topaz Sharpen AI verwenden. Beide Programme sind wie geschaffen für hohe ISO-Fotos und machen den Job besser als die Adobe Lightroom Rauschreduktion.
Falls Sie DxO PureRAW (2) nutzen, dann übergeben Sie vorab Ihr RAW-Foto in Lightroom Classic:
- Lightroom – Datei – Zusatzmoduloptionen – Mit DxO Pure RAW Plug-in (2) verarbeiten.
Falls Sie TOPAZ DeNoise AI oder TOPAZ Sharpen AI verwenden, bearbeiten Sie Ihr Foto erst optimal, drehen dann die Schärfe zurück auf Null und übergeben das Foto in Lightroom Classic für das Rauschen entfernen:
- Lightroom – Foto – Bearbeiten in – Topaz DeNoise AI / Topaz Sharpen AI
Wie Sie in Topaz arbeiten, erläutert dieser ausführliche, wertvolle *fotowissen Beitrag:
Letztlich sind aber diese beiden Programme nicht optimal, um das Bildrauschen einfach zu entfernen. Rauschreduktion funktioniert wesentlich besser mit spezieller Software:
Beste Software ISO Bildrauschen entfernen
Immer öfter setzen Softwarehersteller auf Künstliche Intelligenz (KI, engl. AI = Artificial Intelligence) beim Entrauschen von Fotos mit hoher ISO. Die wichtigste KI-Software gegen ISO-Rauschen im Überblick:
- Test DxO PureRAW (kein Fujifilm X-System) – DxO PureRAW ist ein Auszug aus DxO PhotoLab. Wer noch keine Bildbearbeitungssoftware hat, der schaut sich besser PhotoLab an:
- Test DxO Photo Lab – Fujifilm X-System RAW wird ab Version 5 unterstützt, Empfehlung!
- Topaz DeNoise AI – Empfehlung, auch für Fuji X-System
- ON1 NoNoise AI
- Test DENOISE Projects Professional
Die Software mit künstlicher Intelligenz, die Rauschen entfernt oder mindert, ist inzwischen so gut, dass mir der Mund offen bleibt. Es ist geradezu unglaublich, was ich aus alten Bildern noch herausholen konnte. Am besten funktioniert das mit einer Entrauschen-Software, die im RAW-Foto arbeitet. DxO PureRaw, DxO Photo Lab oder Topaz DeNoise AI können das (wie auch andere). Der Vergleich vorher nachher ist inzwischen überzeugend, da die Software sogar die Details im Federkleid erhält (höchste Schwierigkeit). Nicht nur für Fujifilm-X-System Kameras ist Topaz DeNoise AI meine Empfehlung (Link).
Gratis ISO-Rauschen entfernen, Bilder entrauschen Freeware
Lassen Sie sich nichts vormachen, die meisten vermeintlichen Freeware-Lösungen sind Lockangebote für die umfangreichere kostenpflichtige Version. Besser, Sie kaufen / lizenzieren gleich eine kostenpflichtige Software, die ich Ihnen empfohlen habe. Wenn Sie dennoch Bilder entrauschen Freeware probieren möchten, dann vielleicht diese:
Free Digital Camera Enhancer >>
Fragen und Antworten zum ISO Rauschen
Frage: Kann ich die ISO bearbeiten?
Antwort: Sie können die ISO in der Kamera einstellen, aber nicht bearbeiten. Das ISO Rauschen entfernen oder besser reduzieren, hingegen ist auch in der Kamera möglich.
Frage: Welche ISO bei Sonne?
Antwort: Bei Sonne kann man häufig mit den niedrigsten ISO Werten der Kamera arbeiten. Oftmals ist die niedrigste ISO 100, bei anderen Kameras ISO 160 oder ISO 200. Künstliche ISO (HIGH / LOW) sind keinesfalls besser als der native niedrigste oder höchste ISO Wert der Kamera.
Frage: Ist ISO dasselbe wie ASA?
Antwort: Beim analogen Film wird die Empfindlichkeit in DIN oder ASA angegeben. Heute entspricht die ASA genau der ISO. 100 ASA enstprechen 100 ISO.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Hohe ISO Bildrauschen entfernen – Tipps, Software, Entrauschen von Bildern, ISO-Rauschen entfernen
Hinter den Kulissen – Artikel “Hohe ISO Bildrauschen entfernen”
Als ich diesen Bericht begann, habe ich vermutet, das Thema Hohe ISO Bildrauschen entfernen, sei in ein paar Stunden abgehandelt. Aber ich musste herausfinden, dass es wieder einmal viel zu erklären gibt. Nur zur Information: Der Bericht benötigte samt entsprechender Fotografie etwa 44 Stunden (plus Video Rauschen entfernen mit Topaz DeNoise 24 Stunden). Ich bin selbst immer wieder überrascht über den Aufwand. Und ich würde mich auch deshalb über einen konstruktiven Kommentar oder eine Anregung freuen! Das können Sie weiter unten im Kommentarfeld erledigen – ich antworte auf Fragen gerne in den Kommentaren. Sie können *fotowissen auch den Gefallen tun, und über die Links kaufen, nur so können wir die Artikel gratis bereitstellen. Danke!
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Danke, Peter, für diesen tollen Tipp. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, das die Software wirklich so effektiv ist. Hätte ich sie schon vorher gekannt, wäre vielleicht das ein oder andere Bild nicht im virtuellen Papierkorb gelandet. Ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren! Dank der Demo bei Franzis kann ich es sogar vorher ausprobieren :-)
LG
Britta
Vielleicht stelle ich irgendwann mal einen kleinen Video ein, wie man das Ergebnis nach seinen eigenen Vorstellungen beeinflusst. Mir fehlt bei Franzis ein Videoworkshop zur Software. Vielleicht habe ich ihn übersehen?
Hallo Peter,
mal wieder ein starker Artikel von dir!!
Ich entrausche meine Bilder nromalerweise in Lightroom 5, aber eine Alternative (gerade weil meine mittlerweile ja schon etwas ältere Olympus E5 nicht gerade eine ISO-Wunder ist) wäre sicher nicht schlecht. Werde das Programm mal ausprobieren.
LG Chris
Ich halte die Software für sehr leistungsfähig. Oft – nicht immer – nehme ich eine etwas leichtere Entrauschung als vorgeschlagen. Viel Erfolg damit.
Hallo Peter,
ein interessanter Artikel zu einem für den Amateur wichtigen Thema. Alle die sich nicht den Luxus eines Vollformatsensors leisten wollen oder können, stoßen bei schwierigen Lichtverhältnissen schnell an ihre Grenzen. Ohne DENOISE hätte ich das ein oder andere vom Motiv her gelungene Foto in den Papierkorb verschoben. Ich kann das Programm auch uneingeschränkt empfehlen.
Liebe Grüße
Thomas
Danke Thomas! Es ist wichtig das auch mal von anderen zu hören und damit zu wissen, dass Ihr zufrieden seid mit der Software.
Beim Entrauschen sollte man sehr vorsichtig abwegen. Gerade starkes Entrauschen glättet ein Bild so stark, dass feine Details verschwinden. Man sieht das am Bild des Fischreiers besonders. Ich würde hier nur minimal das Rauschen verringern und es in Kauf nehmen. Dafür behalte ich aber mehr Detailschärfe. Viel störender als das Rauschen finde ich die Unschärfe/Glättung. Ich reduziere das Rauschen lediglich, aber entferne es nicht komplett. Als Werkzeuge benutze ich die Bordmittel von PS und LR sowie Define 2 aus der Nikkollektion. In PS arbeite ich mit 2 Ebenen. Die Ebene bei der das Rauschen reduziert wurde lege ich über die Originalebene im Überblendmodus Luminanz. Durch verändern der Deckkraft kann man den bestmöglichen Kompromiss zwischen Schärfe und Rauschen suchen und bei Bedarf maskieren.
Sehr wichtige und wertvolle Ergänzung/Präzisierung von dir, Andreas!
Hallo Andreas,
danke für den Kommentar. Vielleicht als Ergänzung: Das “Bildrauschen entfernen” ist nicht nur eine Geschmacksache, sondern auch abhängig vom Ausgabemedium. Generell stimme ich absolut zu, dass weniger mehr ist und ich bin auch der Meinung, dass sich viele Fotografen zu viele Gedanken über Rauschen machen, da es in kleinen Ausgabeformaten gar nicht, oder nur minimal sichtbar wird. Das Entsetzen ist sehr groß, weil Fotografen in 100% Ansichten nachschauen, ob ihr Bild scharf ist und überrascht das Rauschen entdecken. Das ist so, als ob ich mit einem Mikroskop in einen 10 × 15 Abzug hinein schaue. Einen entsprechenden Artikel hierzu habe ich schon geschrieben:
Keine Angst vor hoher ISO – https://www.fotowissen.eu/iso/
Herzlich, Peter
Hallo Peter
der verlinkte Artikel ist sehr gut und spricht aus der Praxis
Viele Grüsse
Andreas