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Beim Fotografieren einen Lauf haben

Beim Fotografieren einen Lauf haben Titelfoto
Beim Fotografieren einen Lauf haben Titelfoto

Kennen Sie das Gefühl, wenn man beim Fotografieren einen Lauf hat? Ich meine nicht mit der Kamera zu joggen, oder im Laufen zu fotografieren. Ich meine das Gefühl, dass sich einstellt, wenn wir gute Fotos haben und alles passt. Das hat jeder mal und ich möchte dieses Gefühl bei Ihnen in Erinnerung bringen:

Die *fotowissen-Themen der Woche:

  • Beim Fotografieren einen Lauf haben
  • Dirk Trampedach: Fotografie zwischen Popularität und Originalität
  • Detlef Rehn: Evelyn Richter, ostdeutsche Fotografin
  • DxO PureRAW 3 Test – Beste Software zum Entrauschen?
  • ISO Kamera – Fotografieren mit hoher ISO-Empfindlichkeit – Bildrauschen
  • Michael Guggolz: Tropfenfotografie
  • Pentax 6×7
  • Dirk Trampedach: Queen Mum und ihr Butler – Fotogeschichte
  • Test Fuji GF 20-35 mm Objektiv

Beim Fotografieren einen Lauf haben

Am Montag packte ich das Biest, die Pentax 6×7 mit zwei Objektiven (45 mm F4 und 130 mm F4 Makro), in meinen Fotorucksack. Das Ziel war der Grefrather Park. Beim analogen Fotografieren muss ich mir vorab genau überlegen, welche ASA / ISO ich einstellen möchte. Daher entschied ich mich bei dem strahlender Sonne für zwei Kodak T-MAX 400 (Schwarzweiß-Film) und einen Portra 160 (Farbfilm).

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Pentax 6×7 das Biest.

Bei der Pentax 6×7 (genau wie bei der Pentax 67) kann ich den Film nicht zwischendurch wechseln, da die Kamera im Gegensatz zur Mamiya RB67 / RZ67, Hasselblad 500er-Serie und anderen analogen Kameras kein Wechselmagazin bietet. Der Film wird eingelegt und die 10 Fotos im Fotoformat 6:7 (was beim Ausmessen des Negativs 4:5 ist) müssen belichtet werden, bevor ich eine andere ASA, oder statt eines Schwarzweißfilms einen Farbfilm einlegen kann.Der Portra 160 (160 ASA) war die falsche Wahl, heute würde ich noch einen Portra 400 (400 ASA) oder Portra 800 (800 ASA) mitnehmen, um mich anders entscheiden zu können. Überhaupt avanciert der Portra 400 zu meinem Lieblingsfilm, was nach der Kodak-Preiserhöhung doch ziemlich teuer wird.

Kodak T-MAX und Portra

Die falsche Wahl waren die 160 ASA, weil ich um 16:30 Uhr Mitte März startete und mir die Sonne nicht so lange hold war, sondern bereits um 18:30 unterging. Auf ein Stativ wollte ich verzichten. Auch das war ein Fehler, der mich mit einigen unvollkommenen Fotos bestrafte. Beginnen wir beim Weg in den Park. Die Bäume blühten bereits und gaben im Gegenlicht das schönste Bild ab. Ich hatte einen der beiden Kodak T-MAX 400 eingelegt. Den Schwarzweißfilm wollte ich unbedingt ausprobieren. Er ist berühmt für wenig sichtbares Rauschen, was sich im Test bestätigte. Ob ich den T-MAX dem Ilford HP5 vorziehe? Das habe ich noch nicht entschieden:

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Foto oben: Schwarzweißfoto Frühlingsblüte im Gegenlicht.

Der Brunnen im Park musste unbedingt als Motiv herhalten, denn die Spiegelung wollte ich mir nicht entgehen lassen. So entstanden die ersten zwei schwarzweiß-Fotos. Irgendwie stellte sich ein sehr entspanntes Gefühl bei mir ein. Ich bekam das Gefühl, beim Fotografieren einen Lauf zu haben.

Spiegelung Brunnen im Park

Foto oben: Spiegelung Brunnen im Park.

Mit diesem meditativen Gefühl konnte ich mich erholen und gleichzeitig fotografieren. Ich war ausgeglichen. Durch die Ruhe und Entschleunigung der analogen Fotografie erhöhte sich meine Aufmerksamkeit. Ich nenne den Zustand gerne die fotografische Achtsamkeit. Schnell entdeckte ich die nächsten Motive für Schwarzweiß:

Beim Basketballspiel fiel mir auf, wie zwei Bälle eine Verbindung bekamen. Zwei weiteren Motiven mit starken Kontrasten konnte mein Zeigefinger nicht widerstehen. Anschließend sah ich die verlassene Halle und legte mich auf den Boden. Die Aufnahme mit der 1/30 Sekunde gelang aus der Hand im Liegen, obwohl das Biest (Pentax 6×7) einen starken Spiegelschlag hat.

Schwarzweiß Denken und Schwarzweiß Fotografieren Tutorial >>

Farbe fotografieren – Portra 160

Ich hatte bereits den zweiten T-Max durch. Es blieb nur der Portra. Ich stellte oben am Prismensucher die ASA 160 ein. In mir legte sich ein Schalter um, der Motive in Farbe bemerkte.

Beim-Fotografieren-einen-Lauf-haben-230313-0050-000116450011-1200p Kinder beim Ballspiel

Foto oben: Kinder beim Ballspiel. Wie viel Freude ein Ball bereiten kann – Portra 160.

Eine Szene am Rande des Weges schien für Farbe wie geschaffen. Offenbar war eine Familie mit ihren Rädern unterwegs und hatte vor der Schule geparkt. Die nächsten Motive waren der blühenden Natur gewidmet.

 

Später am Abend fuhr ich nach Krefeld. Ich hatte Wochen zuvor einen Waschsalon entdeckt und wollte ihn analog fotografieren. Allerdings gab das Motiv schon beim Blick durch den Sucher nicht viel her. Ich hatte den Salon vorab aus allen Winkeln studiert, aber die flache Ansicht von der Seite war noch der beste Blickfang. Ich hatte zwei Fotos auf dem Film übrig. Also probierte ich es vom Stativ, denn der Abend gab nicht viel Licht und ich hatte aus dem Fehler tagsüber gelernt. Just als ich den Fernauslöser drücken wollte, bemerkte ich die heranfahrende Straßenbahn. Es blitzte durch meinen Kopf, dass die 1/15 Sekunde gerade richtig sein würde. Ich drückte ab. Wie Sie sehen ist die Aufnahme interessanter als die des puren Waschsalons:

Der Fotolauf

An diesem Montag hatte ich einen Fotolauf, wie Sie ihn sicher auch bereits erlebten. Wenn alles stimmt, alles stimmig wird, dann stellt sich ein unglaublich glückliches Gefühl ein und wir wissen, dass die Fotos etwas werden können. In meinem analogen Falle musste ich noch einige Tage warten, aber das OnFilmLab war prompt mit der Entwicklung und dem Scan. Als ich am Donnerstag die digitalen Daten in der Cloud herunterlud, wusste ich, dass mich mein Gefühl nicht betrogen hatte und ich beim Fotografieren einen Lauf gehabt habe. Mindestens mir gefielen die Fotos. Und genau darauf kommt es doch an.

Achtsam fotografieren macht glücklich >>

*fotowissen-Hinweis: Mit diesem Beitrag möchte ich Sie anregen, herauszugehen, sich eine Fotografie-Auszeit zu gönnen und das Gefühl von Glück genauso einzufangen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude, egal ob Sie in Farbe oder Schwarzweiß fotografieren. Ich hoffe, der Funke springt über?

Populär oder individuell fotografieren

Stellt sich immer wie der die Frage, ob wir für andere fotografieren oder für uns. Ich bin inzwischen davon ab für andere zu fotografieren und nehme nur selten Fotoaufträge an. In meiner Laufbahn wollten einige Interessenten die tollsten Fotos, die unglaublichsten Szenen, Farben, Momente von mir und fingen an, über die Vergütung zu diskutieren. Dass Kunst und Geld nicht zusammen gehen, wird vielen Künstlern klar sein, die für geringes Geld immer wieder Herzblut in ihre Arbeiten stecken. Und spätestens bei der Diskussion um Geld fließt das Herzblut geringer.  Dass die Arbeit und Kunst nicht geschätzt wird, weil kein Verständnis und keine Empathie beim Auftraggeber vorhanden ist, passiert vielen kreativen Menschen, die schreiben, malen, fotografieren, goldschmieden oder andere Künste ausüben. Ich habe in meinem Fotoleben Glück gehabt, denn ich hatte viele Kunden, die meine Arbeit zu schätzen wussten (Danke!). Diejenigen, die anfingen, über monetäres zu diskutieren, habe ich an die frische Luft gesetzt. Ich kann dazu nur jedem Künstler raten.

Die Freiheit, seine Fotos ohne den Wunsch der Kunden zu belichten, ist eine unglaubliche Befreiung von der Popularität der Fotografie und führt zum eigenen Stil:

Dirk Trampedach: Fotografie zwischen Popularität und Originalität

Stellt sich die Frage nach dem eigenen Fotografieren-Stil. Die eigene Entwicklung in der Fotografie hat mein Freund und *fotowissen-Autor Dirk Trampedach mit einem eigenen Artikel bedacht. Er ist wie immer wertvoll und lesenswert:

Fotografie zwischen Popularität und Originalität >>

 

Detlef Rehn: Evelyn Richter, ostdeutsche Fotografin

Unser *fotowissen-Autor Detlef Rehn lebt in Japan. Sie haben sicher schon die hochinteressanten Beiträge von ihm aus Asien gelesen. Auf einem Deutschlandbesuch hat er die Fotografien von Evelyn Richter im Düsseldorfer Museum gesehen. Lassen Sie sich von seiner Begeisterung für die Fotografin anstecken:

Evelyn Richter, ostdeutsche Fotografin >>

 

DxO PureRAW 3 Test – Beste Software zum Entrauschen?

Darf es ein wenig Digitales sein? DxO hat PureRAW 3 vorgestellt und Sie können es bereits lizenzieren. Ich habe die Software auf Herz und Nieren getestet. Besonders von den Nieren verstehe ich jetzt einiges mehr, wie Sie vermutlich wissen:

DxO PureRAW 3 Test – Beste Software zum Entrauschen? >>

 

ISO Kamera – Fotografieren mit hoher ISO-Empfindlichkeit – Bildrauschen

Dieser Artikel erläutert die ISO und das Fotografieren mit hoher ISO. Der Beitrag ist eine wertvolle Ergänzung zu der Rauschentfernung mit DxO PureRAW:

ISO Kamera – Fotografieren mit hoher ISO-Empfindlichkeit – Bildrauschen >>

 

Michael Guggolz: Tropfenfotografie

Wie viel Arbeit in einem dieser Tropfenfotos von Michael steckt, ist den meisten von uns vollkommen unbekannt. Es ist meistens ein ganzer Tag, der nur mit dem Setup, dem Licht, der Fotografie verbracht wird. Michael hat auf Nachfrage aufgelistet: 2 Stunden Setup der Düsen und der Idee, 2 Stunden Lichtsetup (Blitze), 2-3 Stunden Fotografie, bevor ein atemberaubendes Foto draus wird. Wäre da noch die Nachbearbeitung. Machen Sie sich ein Bild von seinen Fotos und bitte schreiben Sie einen Kommentar zum Dank für seinen Artikel:

Michael Guggolz: Tropfenfotografie >>

 


Tipp: Dies ist einer der besten Monitore für die Bildbearbeitung. Ich nutze den Bildschirm für meine eigene Bildbarbeitung und bin begeistert von der Größe, von den Funktionen, der Farbechtheit und der Kalibrierung ab Werk (Testbericht):

 

Pentax 6×7

Inzwischen sind auch die Fotos der Pentax 6×7 entwickelt und gescannt. Ich bin schlicht begeistert vom analogen Mittelformat und der Kamera. Besonders die vielen hervorragenden Mittelformat-Objektive der Pentax haben es mir angetan. Was für ein Biest! Die Fotos auf Kodak Portra 160 und Ilford HP5 sehen Sie in diesem Beitrag:

Mit der Mittelformatkamera analog fotografieren >>

 

Dirk Trampedach: Queen Mum und ihr Butler – Fotogeschichte

Jeden Monat haben wir eine *fotowissen-Fotogeschichte für Sie parat. Diese Geschichten erläutern die Fotos und Hintergründe. Dirk hat einen Beitrag zu dem Ersten von Bernhard hinzugefügt:

Dirk Trampedach: Queen Mum und Ihr Butler >>

Bernhard Labestin: Im Flow der Gesellschaftsspiele – Fotogeschichte >>

 

Test Fuji GF 20-35 mm Objektiv

Das Fuji GF 20-35 mm ist bereits seit September 2022 auf dem Markt. Endlich hatte ich Gelegenheit es mir anzusehen und Ihnen meine Testergebnisse zu vermitteln:

Test Fuji GF 20-35 mm Objektiv >>

 

Jung gebliebene Artikel

Falls Sie eine Pause eingelegt haben, durchstöbern Sie hier die Artikel der letzten 30 Tage:

*fotowissen Artikel der letzten 30 Tage >>

 

Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende mit tollen Fotos und gutem Fotolauf!

Herzlich
Ihr Peter R.

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Beim Fotografieren einen Lauf haben


In eigener Sache (Werbung für die besten Fotokurse, seit es Handbücher gibt):

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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog).

Im Fotoblog helfen wir, Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorn zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine andere Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

2 Kommentare

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  • Hallo Peter,

    also dein „Lauf“ war ja wohl mehr als erfolgreich. Das Bokeh-Foto mit den Ketten ist der Oberhammer, und nicht minder die Aufnahme mit Waschsalon + Straßenbahn. Da lege ich mich echt hin!

    Danke für die tolle Abhandlung, und ich wünsche dir,
    dass es ein Langstrecken-„Lauf“ werden möge… ;-)

    Herzlich, Dirk

  • Sehr geehrter Herr Roskothen, mit Begeisterung lese ich, seit Jahren, jeden Sonntagmorgen Ihr Newsletter…
    Meine Freude am Lesen ist seit einiger Zeit etwas eingetrübt da die Fotos auf Ihre Website nicht mehr dargestellt werden! Nach meiner Recherche liegt es wohl am Format der Fotos WebP die von meinem Browser nicht bearbeitet werden können… Sowohl mein Mac wie auch mein IPad können die Dateien nicht mehr lesen das ist für eine Website die speziell die Fotografie behandelt schon von Nachteil.
    Das Format WebP ist wohl eine neueres Format das, denke ich, etwas ältere Geräte nicht bearbeiten können…
    Ich muss mich wohl auf das Lesen Ihres Newsletters beschränken ohne die schönen Fotos sehen zu können, was ich schmerzlich vermissen werden.
    Mit freundlichen Grüßen

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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