Unterwegs mit Kodak Portra Film 160 400 800: Digitalfotografen wird der analoge Kodak Portra Film vielleicht etwas als Simulation oder Lightroom Vorgabe sagen. Wer unterwegs mit Portra Film ist, der hat einen besonderen Bildlook in der analogen Welt der Fotografen. Zeit sich mit dem Kodak Portra 120er Rollfilm und Kodak Portra 35 mm Film zu beschäftigen:
Wunderschöne Farben und Korn mit Kodak Portra Film.
Das Foto oben entstand unterwegs mit Kodak Portra 160 Film.
Inhaltsverzeichnis
Kodak Portra 160, 400, 800 Charakteristik Farben
Kodak Portra ist eine Serie professioneller Farbnegativfilme, die von Kodak hergestellt werden. Portra-Filme sind bekannt für ihr feines Korn, glatte Farbabstufung und ihre natürlichen Hauttöne, was sie zu einer beliebten Wahl für Porträt-, Mode- und Werbefotografen macht. Inzwischen wird der Film allerdings auch in der Landschaftsfotografie, Architekturfotografie und Naturfotografie geschätzt.
Die Portra-Serie umfasst drei verschiedene Filmbestände: Portra 160, Portra 400 und Portra 800. Portra 160 ist ein Low-Speed-Film, der eine feine Maserung und eine genaue Farbwiedergabe bietet, während Portra 400 ein vielseitigerer Film ist, der bei einer Vielzahl von Lichtverhältnissen gut funktioniert (prima mit Graufilter bei viel Sonne). Portra 800 ist ein Hochgeschwindigkeitsfilm, der mehr Spielraum für Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen bietet, aber mit etwas auffälligerem Korn.
Kodak bietet den Portra sowohl im 35-mm-Format als auch im Mittelformat (120) Rollfilm oder für Großformatkameras an. In den letzten Jahren hat Kodak auch eine digitale Emulation von Portra veröffentlicht, genannt Portra 400 VC, die entwickelt wurde, um das Aussehen des Films in digitaler Form zu replizieren.
Mein erster Portra 800
Ich hatte Glück, denn als ich mir endlich den Traum einer Hasselblad 6×6 Kamera erfüllte, legte mir das Photohaus in Hamburg noch einen Portra 800 120er Rollfilm bei. Inzwischen sind analoge Farbnegativfilme recht teuer geworden. Der Kodak Portra 800 Rollfilm kostet etwa € 18,-, der 35 mm Kleinbildfilm etwa das Gleiche. Der Portra 800 gehört damit zu den teuersten analogen Filmen überhaupt und in Kürze soll der Preis noch steigen (Kodak erhöht die Preise).
Portra 800 ist mit 800 ASA hochempfindlich und eignet sich für den drögen Niederrhein und andere komplett verrückte Gegenden, in denen die Sonne kaum aufgeht. Will man als analoger Fotograf einen ähnliche Filmlook, dann sind da noch der Portra 400 und Portra 160 mit weniger Empfindlichkeit. Tatsächlich unterscheiden sich die drei Filme nicht ausschließlich in der Empfindlichkeit, sondern auch in der Darstellung. Die Gemeinsamkeiten sind natürliche Hauttöne und wunderbare Pastellfarben in der Naturfotografie und Architekturfotografie. Aber die drei Filme unterscheiden sich auch:
Das Foto oben entstand unterwegs mit Kodak Portra 400 Film.
Kodak Portra versus Kodak Portra
Der Portra 800 gilt als kontrastreicher, etwas wärmer und satter als der Portra 400 und der Portra 160. Durch die höhere Empfindlichkeit können wir mit ihm leichter aus der Hand fotografieren und bei schlechterem Licht arbeiten. Dennoch hat der Kodak Portra 800 ein relativ feines Korn und zeichnet noch hochwertig für einen Film mit hoher ASA. Der Rollfilm ist deutlich feiner als der 35 mm Kleinbildfilm. Schwierig ist es den 800er im Flugzeug mitzunehmen, weil die Flughafenscanner dem Film leicht zu schaffen machen.
Für den Kodak Portra 400 spricht eine ähnliche Charakteristik bei feinerer Auflösung. Er ist ebenfalls ein wenig wärmer und farbenfroher als der Portra 160. Viele Fotografen haben den Portra 400 zum Lieblingsfilm erkoren. Wollen wir mit dem 400er oder 800er offene Blenden nutzen, dann müssen wir in der Mittelformatfotografie oder Kleinbildfotografie allerdings einen ND-Filter mit in den Fotorucksack legen.
Hinweis: Für mich machen Grauverlaufsfilter in der analogen Fotografie tatsächlich Sinn, denn dann müssen wir in der Dunkelkammer oder in der digitalen Bildbearbeitung nicht nacharbeiten. In der digitalen Fotografie helfe ich mir lieber mit einer AEB-Belichtungsserie.
Der Kodak Portra 160 Film hingegen ist für beste Schärfe und das Fotostudio oder sonnige Regionen gerade der richtige. Wer Farbportraits oder Mode fotografiert, der ist mit dem Portra 160 im Studio jedenfalls richtig aufgestellt.
Portra Preise Februar 2023
Bedingt durch das Monopol auf Farbnegativfilme und die weltweit hohe Nachfrage sind die Kodak Portra Filme leider relativ hochpreisig.
- Kodak Portra 160 120 Rollfilm: etwa € 13,60
- Kodak Portra 400 120 Rollfilm: etwa € 15,-
- Kodak Portra 800 120 Rollfilm: etwa € 18,-
Naturfotografie mit Kodak Portra
Viele Fotografen mögen den Portra auch wegen der wunderschönen dezenten pastellartigen Farben in der Naturfotografie. Zwar liegt ein Kodak Gold näher an der Realität, dennoch hat sich der Look des Portra in der Naturfotografie und Architekturfotografie etabliert. Der Film sieht leicht vintage aus.
Alle Portra-Filme sind dafür bekannt, unglaublich viel Dynamik zu belichten. Experten sprechen beim Portra 400 von 4 Ev in Richtung Schwarz und 7 Ev in Richtung Weiß. 11 Ev sind schon eine Ansage und machen den Film zu einer guten Wahl für einen enormen Dynamikumfang. Manche Fotografen geben dem Film sogar 12 EV Umfang. Nur zum Vergleich können die besten Digitalkameras in der Regel um die 13 Ev aufnehmen.
Für den Pastell-Look belichten wir den Portra +1 oder +2 Ev.
Für mich ist der Portra Liebe auf den ersten Blick. Ich mag die Farben und das Korn des 400er- und 800er-Films. Die etwa € 1,50 pro Foto (ohne Porto, Entwicklung, Scan) nehme ich auf mich und fotografiere ausgewählt, wie man mit dem analogen Film ohnehin meditativer unterwegs ist.
Entwicklung Kodak Portra 400
Einige Fotografen belichten den Portra 400 bei 100 ASA oder 200 ASA und lassen den Film dennoch normal entwickeln. Das führt dazu, dass die Farben des Kodak-Films noch etwas surrealistischer aussehen, als sie ohnehin wirken.
Fotobeispiele Portra 160, Portra 400, Portra 800
Vergleich Filmkorn Portra 160, Portra 400, Portra 800
Fazit Unterwegs mit Kodak Portra Film
Der Kodak Portra ist in allen ASA-Varianten einer meiner analogen Lieblingsfilme. Das geringe Korn des Rollfilms gehört in der analogen Fotografie dazu und sieht wunderbar aus. Mich fasziniert der warme Pastell-Look des Portra und der hohe Tonwertumfang. Der Portra ist für Einsteiger perfekt, weil er einen hohen Dynamikumfang bietet. Es sind kaum Fehlbelichtungen möglich.
Wer sichergehen möchte, auch bei schlechtem Wetter gut belichten zu können, wählt den Kodak Portra 400, den beliebtesten Film der Serie. Sie können bei gutem Wetter mit dem 400er noch gut freistellen, wenn Sie einen ND-Filter (Graufilter) im Fotorucksack mitführen.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist: Unterwegs mit Kodak Portra Film 160 400 800 Charakteristik
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