Die Schwarzweiß Fotografie ist eine Kunst. Diese Kunst können wir selbst einfach in Schwarzweißbilder umsetzen, wenn wir wissen, welche Motive sich für Schwarz Weiß Fotografie lohnen und wie man sie entdeckt. Dazu kann man das Schwarzweiß Denken und Schwarzweiß Fotografieren erlernen. Hier ein Tutorial, um das Schwarzweiß Denken und Schwarzweiß Fotografieren zu erlernen oder dazuzulernen:
Fotografie schwarz weiss ist mehr als ein Verzicht auf Farbe.
Foto oben: Tatsächlich ist die Landschaftsfotografie der Bäume inmitten der Wiese ein infrarotes Schwarzweißfoto. Chlorophyllhaltige Natur wird in Infrarotfotos strahlend hell abgebildet. Besonders gut steht dem Schwarzweißfoto neben den beiden Bäumen auch die ausgeprägte Wolkenbildung. In Infrarotfotos wird der Himmel häufig stockdunkel, fast schwarz abgebildet. Dieses Foto wurde mit einer Kamera geschossen, die für die Infrarotfotografie umgebaut wurde. Natürlich lässt sich die Schwarz-Weiß-Fotografie mit fast jeder digitalen Kamera betreiben. Dann allerdings werden die Grautöne anders wiedergegeben als in dieser Aufnahme.
Der Artikel “Schwarzweiß Denken und Schwarzweiß Fotografieren Tutorial” wurde zunächst im November 2018 publiziert und zuletzt im April 2023 für Sie überarbeitet.
Was ist Schwarzweiß?

Schwarzweiß bedeutet im Wesentlichen unbunt oder farblos. Die meisten Schwarzweißbilder sind nicht ausschließlich schwarz und weiß, sondern enthalten Grautöne. Im Gegensatz zu Schwarzweißfotos sind sogenannte monochrome Bilder manchmal sepiafarben oder enthalten einen leichten Blaustich, sprich eine Farbe. Im Laufe der Zeit hat die Farbfotografie die schwarzweiße Fotografie leider mengenmäßig in den Hintergrund gedrängt. Meine Theorie, warum es zu dieser farbigen Entwicklung kam, ist folgende:
Zu analogen Zeiten bekamen wir die Wahl zwischen der Nutzung von Schwarzweißfilm und Farbfilm. Wenn man sich für Schwarzweißfilm entschied, dann belichtete man mindestens 24 schwarzweiße Negative, überwiegend sogar 36 Bilder, die man im Kopf ausschließlich in diesem unbunten Gedanken plante.
In den 90er-Jahren folgten die Digitalkameras und Smartphones für Fotoamateure, auf denen grundlegend bunte Aufnahmen einstellt sind, wenn man nicht Monochrom / Schwarzweiß ausdrücklich wählt. Größtenteils sind die Schwarzweiß-Fotografie-Einstellungen aber so in den Menütiefen verborgen, dass der Schwarzweiß-Fotografie-Anfänger zunächst nicht über die Möglichkeit nachdenkt. Mit der Grundeinstellung der Digitalkamera wird man folglich Meister in der Farbfotografie und vergisst die Kunst der Schwarzweißfotografie.
Für manch einen ist jetzt die Zeit, diese Kunst der schwarzweißen Fotografie wiederzuentdecken und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. So ist die Schwarzweiß-Fotografie eine Reduktion auf das Wesentliche, auf das Motiv, welches sich eignet. Klären wir zunächst grundlegend, warum man Schwarzweiß fotografieren kann:
Warum Schwarzweiß und ohne Farbe fotografieren?
Bildanalyse Farbe versus Schwarzweiß Fotografie
Farben können im besten Falle den Blick des Betrachters auf das Motiv lenken und die Aussage des Fotos unterstreichen. Farben können aber auch vom eigentlichen Inhalt, von der Aussage des Fotos ablenken. Bevor Sie die beiden folgenden Bilder ansehen, konzentrieren Sie sich bitte einmal darauf, wohin Ihr erster und zweiter Blick im Farbfoto fällt. Bitte merken Sie sich den ersten und zweiten Blickpunkt, auf den Sie automatisch schauen. Ein anschauliches Beispiel für die Ablenkung durch Farbe ist dieses Foto:


Bildanalyse: Lassen Sie mich raten: Sie schauen mit dem ersten Blick auf das blaue Fahrradschloss, dann mit dem zweiten Blick auf die grüne Moos-Fläche unter dem Fenster, richtig? So stark sind wir beim Sehen mit Farben beschäftigt. Will ich als Fotograf Ihren Blick nicht auf das blaue Schloss lenken, dann bleibt mir das Entfärben des Schlosses (bleibt die grüne Fläche, die ablenkt) oder das Bild in Schwarzweiß zu wandeln (besser noch: es von vornherein Schwarz-Weiß zu fotografieren). Auch beim nächsten Beispiel achten Sie bitte einmal darauf, wohin Ihr Blick als Erstes und Zweites fällt:


Hinweis: Beide Fotos oben wurden übrigens in Schwarzweiß belichtet, allerdings hatte ich noch das RAW-Foto gespeichert und konnte Ihnen zeigen, wie sich die Szenen in Farbe darstellten.
Foto-Bücher für Schwarzweiß Fotografen, meine Empfehlungen
- Palazzi Kalender (Autor)
- powerHouse Books
- Maier, Vivian (Autor)
- New
- Mint Condition
- Dispatch same day for order received before 12 noon
- Ansel Adams
- Adams, Ansel (Autor)
- Szarkowski, John (Autor)
Verzichten wir Fotografen für ein aussagekräftiges Schwarzweißfoto auf die Farbe, so müssen wir umso mehr Kraft in die Form, die Linie und Struktur eines Motivs legen. Wichtig ist dabei die Erfahrung im Umgang mit Helligkeiten, die sich aus Farben ergeben. Dazu können wir auch einen Blick für Kontraste und Helligkeiten entwickeln. Bevor wir uns dem widmen, hier eine kleine Warnung:
Vorsicht vor der Farbfotografie
Ich möchte natürlich nicht vor der Farbfotografie an sich warnen. Allerdings möchte ich davor warnen zu glauben, dass man gute Schwarzweißfotos aus Farbbildern entwickeln kann. Selbstverständlich ist auch dies möglich, stellt jedoch eher ein Zufallsprodukt dar. Möchte ich hervorragende Schwarzweißfotografien erstellen, so sollte ich tatsächlich ausschließlich Schwarzweiß denken und Schwarzweiß fotografieren. Denn nur dann konzentriere ich mich intensiv auch auf das Unbunte, nämlich die Formen, Linien, Strukturen und Kontraste. Und nur wenn ich mich auf diese konzentriere, erhalte ich tatsächlich auch wertvolle monochrome Fotos mit einer Aussagekraft.
Schwarzweißmotive
Die Fotomotive für die Schwarz-Weiß-Fotografie sind einfach erklärt. Schwarzweißmotive besitzen Formen, Linien, Strukturen und Kontraste. Besonders geeignet ist das Graustufenbild für die:
- Reportagefotografie
- Hochzeitsfotografie
- Naturfotografie
- Landschaftsfotografie
- Architekturfotografie
- Technikfotos
- Portraitfotografie / Aktfotografie
- Straßenfotografie
- Fotografie von Abstraktem
Landschaftsfotografie schwarzweiß
Ansel Adams, einer der berühmten Schwarzweiß-Fotografen, war für die Perfektion der Schwarzweißfotografie in der Landschaftsfotografie bekannt. Er entwickelte das Zonensystem, welches heute seine Renaissance erlebt. Doch die Belichtung unserer Schwarzweißbilder ist nicht wirklich unterschiedlich zum farbigen Fotografieren. Lediglich die Beleuchtung der Motive, die Struktur sollte für das Schwarzweißbild besonders kontrastreich sein.

Schwarz-Weiß-Reportagefotografie
Ausgerechnet in der Reportagefotografie möchte man häufig wenig mit Farben vom eigentlichen Motiv ablenken. Genauso wie beim Portrait, bei dem man den Betrachter auf das menschliche Abbild lenkt, in dem man den Hintergrund unscharf fotografiert, wird in der Reportagefotografie häufig auf Farben verzichtet, um den Blick des Betrachters auf die Bedeutung der Aufnahme zu lenken. Vielfach lenken Farben in der Kleidung oder der Umgebung des Motivs vom Motiv ab.
Reportagefotografie und Hochzeitsfotografie
Die Hochzeitsfotografie lebte seit jeher von der Schwarzweißfotografie. Auch dadurch bedingt, dass die Braut häufig ein cremefarbenes oder weißes Kleid, der Bräutigam einen dunklen Anzug trägt, passt das Graustufenbild hervorragend. Es gibt Profifotografen, die ihre Fotografie ausschließlich in SW anbieten. In Deutschland ist aber vielen Menschen überhaupt nicht klar, wie schön solche Aufnahmen sind und dass sie absolut nichts vermissen, sondern mit den unbunten Fotos einen Gewinn erhalten.
Portraitfotografie / Aktfotografie schwarzweiß
Besonders geeignet für unbunte Bilder sind auch die Menschen. Fotografiere ich ein Portrait oder einen Körper in Graustufen, so erhalte ich eine Konzentration auf das Wesentliche, den Charakter (Portrait) oder die Form (Akt).

Architekturfotografie s/w
In der Architekturfotografie kann ich als Fotograf unbunt wesentlich besser die Formen und Linien herausarbeiten und den Betrachter auf ebendiese lenken.
Technik s/w
Wenn es um die Technik geht, kann Farbe sehr vom eigentlichen Motiv ablenken. Reduziere ich mein Bild jedoch auf Graustufen, dann werden Linien, Verbindungen, Kraft, Strukturen und Kontraste erst richtig sichtbar.

Straßenfotografie s/w
Die Straßenfotografie (engl.: Street-Photography) ist seit jeher eine Domäne der Schwarzweißfotografie. Offensichtlich lenken uns Farben in diesem Genre mehr vom eigentlichen Inhalt der Straßenszene ab.

Schwarzweiß Denken und Fotografieren
Während viele Fotoamateure nachträglich, mithilfe der Bildbearbeitung, aus einem Farbfoto ein Schwarzweißbild “entwickeln”, ist es meist viel besser, wenn man einmal tagelang oder wochenlang ausschließlich schwarzweiß fotografiert. So lernt man im Kopf “Schwarzweiß Denken“, in anderen Worten Schwarzweißmotive intuitiv zu entdecken und sofort zu erkennen, wenn man sie sieht.
Kamera umschalten auf schwarzweiß / monochrom
Dabei hilft es, die digitale Kamera auf Schwarzweiß einzustellen*. Spiegelreflexkameras und Messsucherkameras sind etwas im Nachteil, da der Sucher Farbe zeigt und ausschließlich das Display nach dem Abdrücken ein Schwarzweißergebnis liefert. Aber auch das Ablesen des fertigen Schwarzweißbildes vom Display hilft, das schwarzweiße Denken zu schulen.




Vorteil Spiegellos DSLM
Digitalkameras wie Kompaktkameras, Bridgekameras und spiegellose Systemkameras hingegen zeigen bereits beim Blick durch den Sucher ein Schwarzweißbild. Auch Smartphones lassen sich mit entsprechenden Apps für die Schwarzweißfotografie bereits beim Blick auf das Display Grau in Grau ablesen. Ein unbuntes Live-Bild ist schließlich eine große Hilfe beim Entdecken von Schwarzweißmotiven. Und das ganz besonders, wenn man das Motiv durch den Sucher erfassen kann, da man hier nicht von der Umgebung abgelenkt wird (wie beim Smartphone).
Früher (wir hatten ja nichts) wurde häufig ein Orangefilter, Gelbfilter oder Rotfilter vor das Objektiv der analogen Kamera geschraubt, wenn man Schwarzweißfilm belichtete. Das Auge gewöhnte sich an diesen Blick durch den Sucher rasant und der Kopf dachte sofort Schwarzweiß. Wer heute mit einer digitalen Spiegelreflexkamera fotografiert, dem kann es helfen einen Orangefilter mitzunehmen und ihn beim Betrachten seiner Motive vor das Auge zu halten.
Video Schwarzweiß Fotografieren mit Canon Spiegelreflex
Diese Schwarz-Weiß Fotografie Einstellungen wählen Sie bei Canon ganz einfach:
Video Schwarzweiß mit Fujifilm
Schwarzweißbilder Fotografieren
Der Rest ist einfach Übung und Routine. Stellen Sie sich vor, die möglichst kontrastreiche, sonnendurchflutete Landschaft und nehmen als Spiegelreflexbesitzer den Orangefilter vor das Auge. Oder nutzen Sie Ihre spiegellose Digitalkamera, welche sie auf Schwarzweiß eingestellt haben und schauen durch den Sucher. Sie werden sofort erkennen, welche Motive sich eignen. Immer wieder sind es Formen, Linien und vor allem auch Strukturen, die sich ganz besonders für Ihre Schwarzweißbilder lohnen. Gehen wir jetzt ein wenig ins Detail:
Was den Blick auf sich zieht
Zunächst einmal müssen wir wissen, wie der Mensch ein Bild betrachtet. Was erzeugt die Aufmerksamkeit beim Betrachten eines Fotos? Da sind:
- Farben
- Kontraste
- starke Linien, Strukturen und Formen
- Gesichter
- Personen
- helle Flächen
- scharfe Flächen
Aufmerksamkeit auf Farbe
Ein Beispiel für den Aufmerksamkeitsmagneten Farbe, den man in der Schwarzweißfotografie nicht verwenden kann und will:
Farbfoto Blume oben: Das Gelb der Blüte (Cosmea) in der Mitte der Kronblätter zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Interessanterweise kommt einem das Gelb strahlend hell vor, es ist aber in Wirklichkeit nicht heller als das Magenta der Blätter, wie das entfärbte Foto unten zeigt:
Schwarzweiss Blumenfoto oben: Das obige Foto “unbunt”. Das Gelb der Blüte ist nicht heller als die pinkfarbenen Kronblätter in der schwarzweißen Fotografie. Jede Farbe wird in Grautöne gewandelt und mit entsprechender Einstellung der Kamera oder der nachträglichen Bildbearbeitung, werden die Farben unterschiedlich hell.
Aufmerksamkeit auf Linien
Schwarzweißes Foto oben: Die Fotografie zeigt ein Pflaster auf der Straße. Das Schwarzweiß Foto hat einen harten Kontrast. Die Aufmerksamkeit der Betrachter liegt auf den Linien am Boden, die durch die Steine und Fugen gebildet werden.
Aufmerksamkeit auf Personen
In dieser Aufnahme werden Sie sofort auf die Person schauen:
Blick auf den Kontrast
In dieser Aufnahme wird jeder Mensch unverzüglich in die Sonne in der Bildmitte schauen:
Die Aussage von Schwarzweißbildern
Die Aussage von Schwarzweißbildern kann durchaus vorkommen unterschiedlich sein. Oft denken die Menschen, ein monochromes Bild sei bedrückender als ein farbiges. Das jedoch hängt mehr oft vom Inhalt ab, als von den fehlenden Farben. Schwarzweißbilder sind nicht bedrückend oder traurig, sondern vermitteln durch die fehlende Farbe oft wunderschöne Strukturen, Linien, Formen und Licht.
Low-Key-Schwarzweißfotos
Ein sogenanntes Low-Key-Schwarzweißfoto ist in der Schwarzweißfotografie eines mit überwiegend dunklen Bildpartien. Diese Bilder sind sehr mächtig und stark und können eine gewisse Traurigkeit vermitteln. Das jedoch hängt natürlich auch vom Inhalt ab.
High-Key-Schwarzweißfoto
High-Key-Schwarzweißfotos vermitteln dagegen eher eine gewisse Leichtigkeit. Hier finden sich überwiegend helle Bildpartien. Das kann ein Eindruck von Leichtigkeit ausdrücken, der aber natürlich auch wiederum abhängig ist vom Inhalt des Fotos.

Die Filter in der Schwarzweißfotografie
Sie werden sich vielleicht diese Frage stellen: Wozu benötigen Fotografen Farbfilter in der Schwarzweiß-Fotografie mit einer Digitalkamera? Farbfilter schraubt man heute meist nicht mehr, wie noch in analogen Tagen, vor das Objektiv der Digitalkamera. Nunmehr werden Farbfilter in den Filmsimulationen vieler Digitalkameras virtuell eingestellt. Digitale Filter haben verschiedene Effekte auf die Wandlung der Farben in Monochrom beim Aufnehmen von JPG-Schwarzweißbildern. Die Farben des ursprünglichen Motivs wandeln sich je nach Farbfilter in bestimmte dunklere oder hellere Grautöne. Unsere Einstellungen bereits vor dem Fotografieren vorzunehmen bedeutet, dass wir ein fertiges JPG-Schwarzweißfoto mit den gewünschten Grautönen erhalten.
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Gelbfilter: Mit einem Gelbfilter werden gerne Bildelemente, welche Gelb enthalten (z.B. Haut, Anteile von Landschaftsfotos,…) aufgehellt. Die Komplementärfarbe Violett wird abgedunkelt. Violett ist in sehr dunkelblauen Himmel enthalten. Viele Blumen werden ebenfalls dunkler.
Anwendungen: Der Gelbfilter wird sehr gerne in der Portraitfotografie, Landschaftsfotografie und Pflanzenfotografie verwandt. - Orangefilter: Die Komplementärfarbe Blau wird abgedunkelt. Dementsprechend gerne wird der Filter in der Landschaftsfotografie verwandt, um den Himmel oder blaues Wasser in der Wirkung zu unterstreichen. Orange selbst ist in dunklerer Haut, in Steinen, Herbstlaub und vielen anderen Motiven enthalten und wird mit dem Orangefilter aufgehellt.
Anwendungen Orangefilter: Landschaftsfotografie, Architekturfotografie, Portraitfotografie - Rotfilter: Der Rotfilter ist ein sehr extremer Farbfilter in der Schwarzweißfotografie. Er wirkt auf alle roten Anteile (Haut, Lehm, Rost, Stein) aufhellend. Die Komplementärfarbe Grün wird schwarzweiß dunkel abgebildet. Das wirkt sich insbesondere in Landschaftsfotos und Pflanzen stark aus.
Anwendungen: Der Rotfilter eignet sich ebenfalls für Landschaftsfotos, aber auch für Industriefotografie oder Street-Photography. - Grünfilter: Sicher ist Ihnen inzwischen klar, dass die Komplementärfarbe Rot mit dem Grünfilter abgedunkelt wird. Eine rote Paprika wird stockdunkel (siehe Video), grüne Anteile werden heller abgebildet. Das wirkt sich vornehmlich in der Pflanzenfotografie extrem aus.
Anwendungen: Pflanzenfotografie, Landschaften - Blaufilter: Der Filter wird am seltensten verwandt. Orange Töne werden abgedunkelt (Komplementärfarbe). Blaues wird aufgehellt.
Anwendungen: Architektur, evtl. Street-Photography.
(Quelle: Digitale Schwarzweiß Fotografie, Alexander Dacos)
So manch eine digitale Kamera hat Filmsimulationen für den Fotografen parat. So gibt es beispielsweise in den Systemkameras von Fujifilm den sogenannten ACROS-Film, der ein bestimmtes Schwarzweiß mit verschiedenen Filtern aus dem RAW-Foto entwickelt.
Die Infrarotfotografie
Die schwarzweiße Infrarotfotografie ist extrem kontrastreich und verblüfft immer wieder mit Lichtern in allem was Chlorophyll enthält. Früher gab es analoge Infrarotfilme, die man in die Kamera einlegte. Heute kann man digitale Infrarotbilder zum Beispiel mit einer Digitalkamera erstellen, deren Sensor nachträglich umgerüstet wird. Diese Fotos zeichnen sich oft auch durch besonders dunklen Himmel aus, der in der Schwarzweißfotografie besonders eindrücklich auf den Betrachter wirkt.
Die hellen chlorophyllhaltigen Flächen im fertigen Foto verblüffen den Betrachter immer wieder und erinnern an Schnee. Aber Profifotografen und Künstler nutzen diese Art von Verblüffung immer wieder, um Aufmerksamkeit auf ihre Bilder zu ziehen. Auch der stockdunkle Himmel ist eines der Resultate von einem schwarzweißen Infrarotfoto.
Analoge Schwarzweiß Fotografie
Die analoge schwarzweiß Fotografie hat ihre eigenen Reize. Niemals lässt sich ein T-Max, Tri-X, HP5, FP4, Acros oder Delta 3.200 digital hundertprozentig simulieren lassen. Die Anmutung eines analogen Films ist anders, zumal der Film sich auch in verschiedenen Weisen entwickeln lässt.
Der wohl größte Unterschied der analogen Schwarzweiß-Fotografie mit einer Kleinbildkamera oder Mittelformatkamera ist die Zeit, die wir für die Entscheidung benötigen. Bevor wir abdrücken, vergeht einige Zeit, wir müssen je nach Kamera sogar einen externen Belichtungsmesser nutzen. Die Bildgestaltung werden wir noch genauer überlegen, die Blende, Zeit und Schärfe noch aufmerksamer einstellen, als mit einer digitalen Kamera. Das hat auch mit den Kosten der analogen Filmfotografie zu tun, mehr aber mit der begrenzten Anzahl der Aufnahmen pro Film. Mit der Kleinbildkamera sind es etwa 36 Aufnahmen, mit einer analogen Mittelformatkamera etwa 10 oder 12 Aufnahmen, je nach Kameraformat auch weniger Aufnahmen.
Das bewusste, aufmerksame und letztlich auch achtsame analoge Fotografieren erlaubt eine noch tiefere Meditation, eine größere Konzentration und ein besonderes Erlebnis. Erst ganz am Ende stehen die Fotoergebnisse, die erst nach der Entwicklung des Films sichtbar werden. Ob wir anschließend die Fotos in der Dunkelkammer entwickeln oder für die digitale Weiterbearbeitung scannen, ist jedem selbst überlassen. Einige Fotografen kehren zur analogen schwarzweißen Fotografie zurück, um sich zu erden, um wieder reduziert zu fotografieren. In jedem Falle ist die analoge schwarzweiße Fotografie eine Herausforderung im Hinblick auf die Belichtung, die sich nicht sofort überprüfen und kontrollieren lässt. Das analoge Fotografieren in schwarzweiß ist anspruchsvoller und auch erfüllender.



Alles zum analogen Fotografieren >>
Die Aufnahme oben zeigt ein Spielgerüst auf einem Schulhof. Die Fotografie lebt von den Grautönen und dem unglaublichen Bokeh bei F4 mit dem Pentax 67 130mm F4 Makroobjektiv.
Fragen und Antworten Schwarzweiß Fotografie FAQ
Frage: Wie fotografiere ich schwarz weiß?
Antwort: Ganz einfach die Kamera umstellen, wie in unserem Tutorial erklärt.
Frage: Was ist das besondere an der schwarz weiß Fotografie?
Antwort: Der Verzicht auf Farbe konzentriert den Blick auf das Wesentliche im Motiv. Besonders Kontraste, Linien, Strukturen und Portraits sind in Monochrom ausdrucksstark.
Frage: Welche Kamera für Schwarz Weiß Bilder?
Antwort: Jede digitale Kamera ist für Schwarz Weiß Bilder geeignet. Allerdings gibt es digitale Kameras, die es besser können als andere. Mich hat die Canon 5DsR überrascht, denn sie fotografiert Schwarzweiß ganz ausgezeichnet. Man bekommt die EOS 5DsR heute gebraucht erschwinglich. Eine Leica Monochrom ist mit einem Sensor ohne Bayer-Layer ausgestattet und kann mehr Grautöne herausholen, als viele andere Kameras. Die Leica Q Monochrom ist bei Schwarzweiß-Fotografen beliebt.
Frage: Was sind berühmte schwarz-weiß Fotografen?
Antwort: Berühmte schwarz-weiß Fotograf:innen sind Ansel Adams, James Nachtwey, Alexandre Manuel, Hengki Koentjoro, Henri Cartier Bresson, Robert Capa, Adela Filip, Yousuf Karsh, Edward Weston, Dorothea Lange, Vivian Maier und viele mehr. Ich halte auch John Walmsley für einen der besten schwarzweiß Fotografen.
Frage: Wie kann ich Schwarzweiß drucken?
Antwort: Ihre schönsten Schwarzweiß Fotos drucken Sie am besten auf einem Fine-Art Drucker aus. Schwarzweiß drucken die Fine-Art Drucker deshalb so gut, weil sie neben schwarzer Tinten, auch noch verschiedene graue Tinten bevorraten und damit Ihre Schwarzweiß Fotografie besonders zur Geltung bringen.
Ein eigener Drucker ist relativ teuer, nicht so sehr in der Anschaffung, aber im Unterhalt der Tinten. Allerdings hat ein eigener Fine-Art Drucker den Vorteil, dass Sie aus hunderten Papieren aussuchen können. Sie können auch einen Dienstleister für Fine-Art beschäftigen.
Tipp für Schwarz-Weiß Fotografie Anfänger
© Peter Roskothen ist Profifotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Schwarzweiß Denken und Schwarzweiß Fotografieren
In eigener Sache:
Der individuelle Fotokurs
in ihrem eigenen individuellen Fotokurs können Sie nicht nur die Kameratechnik erlernen, sondern vor allem auch die Kunst zu fotografieren. Bildgestaltung kann ebenso ein Inhalt des Fotokurses sein, wie die Schwarzweißfotografie. Die Inhalte des Fotokurses sind exakt auf Ihre Wünsche abgestimmt. Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, gemeinsam mit mir als Trainer Ihren Wunschtermin zu finden. Im Kurs stellen Sie alleine alle Fragen und bekommen die Antworten. Ebenso können wir in ihrem Kurs auch genau auf ihre Kamera und ihr Vorwissen eingehen.
Fotografie für Einsteiger und Fortgeschrittene >>
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