Mit Street-Photography, Sonderteil Straßenfotografie Frankfurt, möchte ich Ihnen gerne ein paar Impressionen und Eindrücke aus 2 Tagen Großstadt vermitteln. In den letzten Jahren haben wir es zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit werden lassen, zum Frühjahr oder Herbst hin den automobilen Camping-Klassiker stehenzulassen. Stattdessen sind wir per Zug für ein paar Tage in irgendeine Stadt gefahren. Frankfurt hatten wir bislang überhaupt nicht am Schirm. Durch Erzählungen einer Freundin allerdings wurde unser Interesse geweckt. Außerdem ist Frankfurt von Siegen aus in unter 1,5 Std. per Bahn bestens erreichbar. Und so haben wir dann die Tickets geholt, in Bahnhofsnähe ein günstiges Hotel gebucht, minimales Gepäck und Fotorucksack genommen, und sind für 2 Tage nach Frankfurt gefahren.
Inhaltsverzeichnis
Straßenfotografie Frankfurt
Da mein Foto-Jahr voll und ganz im Zeichen der Street-Photography steht, verbleibe ich mit meiner Straßenfotografie Frankfurt bei ein wenig dokumentarischen Stadtbildern, wie auch Elementen, die man der Street-Photography zuordnen darf. Die Aufnahmen im JPEG-Format sind entstanden mit der FUJIFILM X-T2, dem Tele-Zoom 50-230mm, sowie den Festbrennweiten 35mm + 16mm, in jeweils f1,4.
Normal kann aufregend sein.
Aufgenommen habe ich seit langem nochmal in der Einstellung PROVIA/Standard, teilweise POL-Filter, aber ohne Verwendung von anderen Simulationen. Es tut gut, seine Sinne gelegentlich zu entsättigen, indem man sich dem Normalen aussetzt. Im Anspruch, möglichst gewaltige Wirkungen in die Fotos zu bekommen, entstehen oft gerne intensive Bildwirkungen, die aber gerade auf die Farben bezogen, immer über der Realität liegen. Selten jedoch wird eine Reduktion vorgenommen, sondern eher die erneute, gesteigerte Intensivierung dessen. Die XXL-Spirale dreht sich daher immer weiter.
Man benötigt nicht immer einen ausgefeilten Plan, wenn sowieso alles unentdeckt ist.
Tipp: Diese kleine Sucherkamera nehme ich (Peter Roskothen) immer mit. 20 Megapixel und der Sucher garantieren eine hochwertige Bildqualität. Die Kleine kann so ziemlich alles, was auch Große leisten:
- ATEMBERAUBENDE BILDQUALITÄT: Der große Bildsensor vom Typ 1.0 hat eine Auflösung von 20,1 Megapixeln, die mit der Back-Illuminated-Technologie einen großen Empfindlichkeitsbereich erreichen
- SCHNELLER UND PRÄZISER AUTOFOKUS: Das schnelle Hybrid-AF-System erreicht 0,05s AF, um Ihr Motiv in jeder Situation scharf zu halten
- KEINEN MOMENT VERPASSEN: Bis zu 24fps mit Autofokus
Vom Dorf in die Stadt
Spannend ist es, innerhalb meines Projektes, für eine kurze Sequenz den Ort zu wechseln. Von Siegen nach Frankfurt, ist so, wie vom Dorf in die Stadt. Die Fülle und Färbung der Eindrücke sind immens. Orte, an denen man nicht regelmäßig ist, oder noch nie war, haben einen riesigen Vorteil. Man benötigt keinen ausgefeilten Plan, denn alles ist neu. Ich mag das sehr, dann unvoreingenommen durch eine fremde Stadt zu streifen, ohne nur zwingend jene Stellen abzuarbeiten, die man dort angeblich gesehen haben sollte. Wir haben uns ausschließlich zu Fuß bewegt, und das im Dreieck zwischen Bahnhof, Westhafen, Altstadt, und den Hochhäusern, die zur Skyline gehören. Fotografiert habe ich all das, was sich auftat. Auf den Fotos mögen daher bekannte, oder weniger bekannte Stellen zu sehen sein.
Die Stadt, mit dem, was passiert. Oder das, was passiert, mit der Stadt.
Prioritäten Straßenfotografie
Meine Lehre, die ich aus den Monaten meiner Siegener Street-Photography bislang ziehe, hat viel zu tun mit dem, wie ich Prioritäten definiere. Bei meinen älteren Fotografien war die Vorgehensweise, Blickwinkel in einer Stadt zu suchen, und dann zu fotografieren mit dem, was dort gerade zufällig geschah. Mittlerweile hat sich das gedreht. Ich schaue zuallererst bewusst auf das, was gerade vor mir passiert, und installiere die jeweilige Szene der Stadt im Bildaufbau hinzu.
Nicht alles, was wichtig ist, muss fotografiert sein.
Wir waren nicht nur zum Fotografieren dort.Die Erlebnisse im Bahnhofsviertel, angefangen von öffentlich konsumierten, harten Drogen, bis hin zu der Vielzahl derer, die unter Decken am Bürgersteig schlafen, sind bedrückend. Fotografiert habe ich das nicht, ich finde sowas ohne konkrete Anlässe und Genehmigungen entwürdigend. Aber es rückt die Betrachtung der eigenen Situation nochmal in ein anderes Licht. Uns geht’s verdammt gut, und selten nehmen wir das so unmittelbar wahr.
2 Tage Auszeit, das klingt sehr kurz. Mehrmals 2 Tage pro Jahr machen allerdings meist mehr aus als 14 Tage Urlaub, und den Rest vom Jahr malochen. Wir haben den Kurztrip sehr genossen. Bezogen auf mein Jahresprojekt Street-Photography ist es ein Crash-Kurs der besonderen Art gewesen, den ich rückblickend als sehr hilfreich ansehe. Man gewinnt viel hinzu im Hinblick auf „schauen“, und nur darum geht es im Kern.
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich auch solche kleinen Fluchten, wann immer sie sie mögen oder brauchen, und bedanke mich ganz herzlich für ihr Interesse!
Herzliche Grüße, Ihr
Dirk Trampedach
© Dirk Trampedach Fotojournalist – Street-Photography Projekt, Sonderteil Straßenfotografie Frankfurt
Buch-Tipp von Peter Roskothen
Dies ist eine Serie von Beiträgen - Street Photography - Lesen Sie die ganze Serie:
- Street Photography Projekt Tutorial Teil 1
- Faszination Street Photography Projekt Teil 2
- Straßenfotografie Frankfurt - Street-Photography Projekt
- Die Wahrheit Street Photography Projekt Teil 3
- Die Planung des Ungestellten - Street Photography Projekt Teil 4
- Interaktion in der Street-Photography – Street Photography Projekt 2022 Teil 5
- Straßenfotografie Tipps Best Of – Street Photography Projekt Teil 6
- Einstellungen Street Photography Projekt Teil 7
- Das Finale Street Photography Projekt Teil 8
- Bildband Street Photography Projekt 2022 Bonus-Teil 8.1
- Methode Jäger und Fischer Street Fotografie
- Streetfotografie bei Nacht und Nebel
- Gefahren der Street-Photography - Vogelfrei mit Kamera
- Meet&Street Nuernberg 2023 - Deutsche Streetfotografie Szene
- Street Photography 35mm Brennweite
- Street Photography Farbe oder Monochrom
- Street Photography – zeitlose Fotos machen
- Was ist Street Photography?
- Street Photography - Unentdeckt fotografieren
- Straßenfotografie für Anfänger Tipps, Tricks und Ausrüstungsempfehlungen
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Hallo Herr Trampedache, wiedermal finde ich Ihren Bericht oder besser gesagt Ihre Gedanken, dieses Mal zu einem Fotowochenende, sehr anregend geschrieben. Die Achtsamkeit für die Menschen und an Ihnen selbst ist aus jeder Zeile zu spüren. Finde ich super. LG Ralf Püttmer
Hallo Herr Püttmer,
freundlichen Dank für ihre Zeilen!
Herzlich, Dirk Trampedach
Lieber Dirk,
ich bin dienstlich öfter mit dem Auto in Frankfurt und denke mir jedes Mal, hier müsstest du eigentlich mal anhalten und Bilder machen. Umso schöner, jetzt hervorragende von euch beiden zu sehen. Sehr inspirierend finde ich die Bilder im Telebereich. Die verengten Räume heben den Kontrast (Natur vs Kultur) zwischen den Motivteilen noch deutlicher hervor und aus einer einfachen Aufnahme wird plötzlich eine Aussage. Mir kam beim Betrachten der Gedanke, dass ich auch mal wieder mehr mit Tele machen könnte ….. aber halt, ich habe ja mein kleines Telezoom im Gegenzug für ein anderes Objektiv verkauft. … dann bleibt es eben beim genießen eurer Aufnahmen.
Vielen lieben Dank, dass wir euren Ausflug miterleben durften.
Und vergesse bitte nicht uns den Termin deiner Vernissage in Wetzlar mitzuteilen.
Bernhard
Lieber Bernhard,
es freut mich, wenn dich die Fotos angesprochen haben. Die Wirkung durch das Tele fand ich auch gerade dort, wo die Räume teils „klein“ sind, total spannend, denn solche kontrastreichen Bildanteile zueinander stehend, finden sich hier bei uns in der Stadt in der Form nicht. Zur Ausstellung melde ich mich in jedem Fall nochmal, danke fürs Interesse!
Herzlichst, Dirk