Crop-Faktor ganz einfach verstehen.
Anmerkung: Dieser Artikel “Crop Faktor oder Verlängerungsfaktor – was ist das?” wurde ursprünglich 2016 erstellt, und im Mai 2022 für Sie überarbeitet.
Inhaltsverzeichnis
Der Crop Faktor
Die Erklärung zum Crop Faktor finden Sie im Artikel und wird Sie sicher auch von der Herleitung interessieren:
Der Crop Faktor der Sensoren beträgt:
- Vollformat 1x (Referenzgröße)
- Canon EF APS-C – Crop Faktor 1,6x
- andere Hersteller APS-C – Crop Faktor 1,5x
- Micro-Four-Thirds-Kameras (Olympus, Panasonic) – Crop Faktor 2x
- Fujifilm GFX Mittelformat – 0,79x
Objektiv und Blende
Bevor wir uns mit dem Crop Faktor / Verlängerungsfaktor beschäftigen, lesen wir zunächst auf vielen digitalen Kompaktkameras verwirrende Werte an den Objektiven. Einerseits steht da die offenste Blende am Objektiv, welche z.B. f2.8 oder f4, f5.6 oder ähnliche Werte haben kann. Dann gibt es die Zoomobjektive, bei denen meist (nicht immer) ein Blenden-Bereich “von – bis” angeben wird (zum Beispiel F3.5-5.6 oder F2.8-4.9) .
Nehmen wir als Beispiel eine ganz kleine Kompakte, die Panasonic DMC-LX1: 1:2.8-4.9. Gemeint ist die offenste Blende von f2.8 bei Weitwinkel (kleine Brennweite) und f4.9 bei Tele (große Brennweite). So haben FotografInnen im Telebereich mit einer offensten Blende von f4.9 zu tun. Die Kamera kann übrigens eine kleinste Blendenöffnung von 8.0 (oder F 8.0) einstellen. Diese kleinste Blende ist sowohl bei Weitwinkel als auch Tele möglich, nimmt dann mehr Licht weg und hat längere Belichtungszeiten zur Folge.
Blenden bei Systemkameras
Bei digitale Spiegelreflexkameras oder spiegellosen Systemkameras können Fotografen an verschiedenen Objektiven kleinste Blenden von 22 oder sogar 32 einstellen. Bei kleinen digitalen Kompaktkameras sind ganz andere Objektiv Brennweiten (und Abstände vom Objektiv bis zum Sensor) verbaut. Hier ist die Blende f8.0 schon super knackig scharf von Vordergrund bis Hintergrund. Als Resultat hat eine offenste Blende von 2.8 bei einer Kompaktkamera keine wirklich geringe Tiefenschärfe. Das Foto mit f2.8 ist im Hintergrund eines Portraits nicht so unscharf wie bei einer Kamera mit größerem Sensor (zum Beispiel Spiegelrefelexkamera).
Fotografen sagen zu einem zu scharfen Hintergrund: Das Motiv ist nicht gut freistellt. Die Kompakten Digitalkameras sind in anderen Worten fast immer knackig scharf (siehe Smartphones). Das ist nicht immer erwünscht, denn in der Portratifotografie zum Beispiel, möchten wir den Menschen meist scharf und den Vordergrund wie Hintergrund möglichst unscharf fotografieren. Dabei “lenkt” der Fotograf den Blick des Betrachters auf den Menschen. Der Hintergrund liegt in einer Tiefenunschärfe, ist in anderen Worten unscharf und lenkt damit nicht ab vom Portrait.
Fazit: je größer die Sensorfläche, desto kleiner wird die Schärfentiefe der Kamera (bedingt durch die Brennweite). Smartphones oder Kompaktkameras sind für Portraits mit unscharfem Hintergrund nicht so gut geeignet wie eine digitale Vollformatkamera mit gleicher Blendenöffnung. Daher versuchen Smartphone Hersteller diese Hintergrundunschärfe mit einem Software-Trick zu errechnen (was auch in 2022 noch eine oft mangelhafte Qualität hat).
Crop Faktor oder Verlängerungsfaktor oder Brennweitenverlängerung
Zurück zum “Verlängerungsfaktor”, “Brennweitenverlängerung” und “Formatfaktor” oder “Crop Faktor“. Gleich vorab: Die Begriffe Verlängerungsfaktor sowie Brennweitenverlängerung sind verwirrend und werden oft ebenso falsch angewandt.
Ein Crop-Sensor ist im Vergleich zum Vollformat-Sensor kleiner, wurde demnach “beschnitten” (deutsch für cropping). Crop-Sensoren sind in der Regel preiswerter in der Produktion als Vollformatsensoren oder gar Mittelformatsensoren.
Bei digitalen SLRs / Spiegelreflexkameras oder spiegellosen Systemkameras, werden 24 x 36mm (so genanntes Kleinbildformat / Vollformat) als Standardformat bzw. Vergleichsformat definiert (kein Crop Faktor).
Das Kleinbildformat rührt vom analogen Film (in anderen Worten: analoges Material). Daher kennen wir die alten Brennweiten der Objektive auf 24 x 36mm Film. Heute nutzen viele digitale Vollformatkameras diese 24 x 36mm als Aufnahmefläche und nennen sich ebenso “Kleinbildformat” oder “Vollformat”.
Als “Normalobjektiv” auf einer SLR (Spiegelreflexkamera) bezeichnet man ein 50mm Objektiv. Dass dies nicht ganz stimmt, wissen nur wenige. Bei etwa 55 mm ist ein Objektiv im Verhalten ähnlich wie das menschliche Auge. Es vergrößert nicht und verkleinert nicht. Wir reden nicht über den Blickwinkel, der beim menschlichen Auge breiter / weiter ist als bei einem Normalobjektiv, sonder über die Vergrößerung.
Beispiel: Nehmen wir also an, Sie schauen durch Ihr 50mm-Objektiv in der Vollformatkamera, zum Beispiel auf eine Vase (scharfstellen bitte). Sie ändern nicht die Entfernung zum Objekt und gucken jetzt über den Sucher auf die Vase, also ohne durch die Kamera zu schauen. Dann ist das, was Sie sehen, ähnlich weit weg, wie durch den Sucher. Sie haben weder eine Verkleinerung noch Vergrößerung der Vase beim Schauen durch den Sucher. Allerdings ist der Blickwinkel durch den Sucher kleiner. Sie sehen weniger links, rechts, oben und unten durch die Kamera als mit dem menschlichen Auge.
Kauft man heute eine preiswertere digitale SLR oder spiegellose Systemkamera (DSLM), dann hört man immer wieder vom Begriff Brennweitenverlängerung, Crop Faktor oder Verlängerungsfaktor. Crop ist noch der treffendste Ausdruck, denn die Objektive bleiben dieselben, sie verlängern sich nicht wirklich. Man kann zu Deutsch auch Formatfaktor sagen. Auch das trifft es gut.
Der Crop-Faktor ist der Umrechnungsfaktor zwischen den Aufnahmeformaten mit kleinerem Chip im Vergleich zum Vollformatchip (kleinbildäquivalente Brennweite).
Crop Faktor APS-C
Mit dem Crop-Faktor (in der Regel 1.5x bis 1.6x) hat man in der digitalen Kamera einen kleineren APS-C Sensor (im Vergleich zum Kleinbild 24 x 36mm) und dieser sieht nur einen Ausschnitt des Motivs, welches das Kleinbild / Vollformatkamera sieht. Die Brennweite des Objektivs ändert sich nicht!
Allerdings “wirken” die gleichen Objektive auf einer Cropkamera wie eine Brennweitenverlängerung, denn durch den kleineren Ausschnitt des Sensors, den kleineren Blickwinkel und bei gleichen Megapixelzahlen wie das Vollformat, kommen im Grunde Ausschnittvergrößerungen zustande.
Crop Faktor Sensorgröße Brennweite – Vergleich Vollformat versus APS-C
Um das noch genauer zu erläutern, dürfen wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn Ihnen diese Erläuterungen zu komplex werden sollten, dann bitte einfach im Kapitel “APS-C Sensoren” weiterlesen.
Vergleichen wir einen Vollformatchip mit einem Cropchip, dann haben wir ein großes Problem: die Megapixel der Kameras. Nehmen wir zum Vergleich zwei Canon Digitalkameras, die fast alle Fotoamateure kennen:
- EOS 7D – Sensorgröße APS-C, 22,3 x 14,9 mm, 5184 x 3456 Pixel = 17,92 Megapixel
- EOS 5D Mark II – Sensorgröße Vollformat, 36 x 24mm, 5616 x 3744 Pixel = 21,03 Megapixel
Vergleichen wir die beiden Fotos mit gleichem Abstand zum Objekt und gleicher Brennweite von 50mm:
Vergleichen wir die beiden Fotos, sehen wir bestätigt, dass die 7D mit 50mm Objektiv nur einen Ausschnitt der 5D II “sieht” / aufnimmt. Außerdem sieht es so aus, als wäre das Motiv vergrößert. Man kann also schnell zu dem Schluss kommen, dass die 7D eigentlich mit einem im Kleinbild vergleichbaren 80mm Objektiv (50mm mal Crop Faktor / Verlängerungsfaktor) belichtet (das nennt sich dann “80mm Kleinbildäquivalent”). In der Tat erhalten wir mit einem 85mm Objektiv auf der 5D Mark II ein sehr ähnliches Foto:
Anmerkung: alle Fotos aus RAW ohne Veränderung in JPG gewandelt. Leider hatte ich kein reines 80mm Objektiv zur Verfügung, daher das 85mm von Canon.
Das bedeutet, es sieht mit einer Cropkamera leicht so aus, als ob die Brennweite verlängert wird. Das das nicht richtig ist, haben wir jetzt schon mehrfach gelesen, denn das Objektiv bleibt doch dasselbe. Daher “wirkt” das Foto wie mit einer verlängerten Brennweite fotografiert. Der Gedankenfehler ist meistens: Beide Kameras haben ähnlich viele Megapixel. Würden wir den Sensor der 7D auf adäquate Megapixel herunterrechnen, wie sich die Größe der Sensoren verhält, dann hätte die Cropkamera nur noch 3482 x 2321 Pixel = 8 Megapixel. WOW, was ist das denn nun?
Wenn wir nicht Äpfel mit Birnen vergleichen möchten, dann müssen wir die sehr viel größere Aufnahmefläche der Vollformatkamera mit dem der Cropkamera vergleichen. Heraus kommt ein Faktor von 0,62 (7D zu 5D). Legen wir diesen Faktor zu Grunde, dann dürfte das Foto von der 7D nur noch 3482 x 2321 Pixel haben um auf die gleiche Pixeldichte (Pixel pro Quadratmillimeter) zu kommen. Beide hätten etwa 24336 Pixel pro Quadratmillimeter (wenn Sie Fehler finden bitte melden, danke!).
Jetzt sehen Sie, dass die Digitale Cropkamera nur noch einen exakten Aussschnitt von der Vollformatkamera festhält:

Aber da ist doch noch die Sache mit der Schärfentiefe?
Als Beispiel für die unterschiedliche Schärfentiefe von Cropsensor zu Vollformatsensor haben wir bei diesem Foto die Möglichkeit mal zu vergleichen. Für dieses Motiv war eine Blende f4 völlig ausreichend, um es auf der Oberfläche der Kiste scharf abzubilden. Hier hätte vermutlich bei sauberer Ausrichtung der Kamera sogar eine f2.o ausgereicht:
- Vollformat 91.9cm bis 100.3cm = 8.4 cm Schärfentiefe
- Cropkamera 93.4cm bis 98.7cm = 5.31 cm Schärfentiefe
Jetzt fragen wir uns natürlich, was erzählt uns da der Autor? Am Anfang des Artikel steht doch, je kleiner der Sensor, desto größer die Schärfentiefe? Ja stimmt. Um denselben Bildausschnitt mit der EOS 7D zu fotografieren wie mit der EOS 5D II, müssen wir ja auf der Cropkamera ein 31mm Weitwinkelobjektiv verwenden. Das sind dann für die Cropkamera bei gleicher Distanz:
- Cropkamera 89.4cm bis 103.6cm = 14.18 cm Schärfentiefe
Von wegen Äpfel mit Birnen vergleichen, lach. Hinweis: Bei diesen Fotos betrug der Abstand von den Sensoren zum Objekt etwa 96cm.
APS-C Sensoren (Crop 1.5 oder 1.6)
Was passiert denn da? Die meisten heutigen Volkskameras wie eine Canon 600D, 700D, 60D, 70D, 80D, 90D, 1D (Mark II) oder Nikon D3300, D3200, D5500, D5300, D7100, etc. haben kleinere Chips hinten im Kameragehäuse verbaut, als der Kleinbildfilm oder Vollformatsensor groß ist. Der Sensor (APS-C genannt) ist kleiner als 24*36mm (Vollformat im Kleinbildbereich).
Beispiel:
- Nikon verwendet z. B. in der D5500 den bei Nikon so genannten DX-Format-Sensor (23,5 mm x 15,6 mm). Vollformatsensoren heißen bei Nikon FX-Format-Sensoren. In der Nikon D5 heißt der CMOS-Sensor, 35,9 mm x 23,9 mm (FX-Format).
- Canon verbaut in der 80D den CMOS-Sensor (22,3 x 14,9 mm). Bei Canon heißen Vollformatsensoren und Cropsensoren beide gleich. der in der EOS -1D X Mark II verbaute Sensor ist der CMOS-Sensor (35,9 x 23,9 mm).
Vollformatsensoren
Vollformatchips sind (Stand April 2022) z.B. in der Canon 5D, 5D II, 5D III, 5DS R, 6D, R, RP, R5, R6, R3 verbaut. In der Nikon D5, D810A, D750, D810, D850, D610, Z6, Z7, Z9 verbaut. Bei Sony sind es alle Alpha 7 Kameras, die einen Vollformatsensor besitzen.Diese letztgenannten sind annähernd 24*36mm groß und entsprechen dem analogen Filmmaterial, also z.B. der Diagröße. Damit sind letztgenannte Kameras mit den Originalangaben auf den Objektiven korrekt angegeben. Ein 50mm Objektiv auf einer 5D entspricht genau 50mm wie mit einer analogen SLR.
Tipp: Objektivnamen und Brennweiten an der Kompakt-, Kleinbild-, SLR-Kamera (am Standard der des Kleinbilds 24x36mm orientiert):
- Fisheye Objektiv (rundes Foto): 8-15mm
- Weitwinkelobjektiv: 11-50mm
- Normalobjektiv: 50-60mm (es gibt Fotografen, die bezeichnen ein 80mm-Objektiv als Normalobjektiv)
- Teleobjektiv: ab 60mm bis zum Beispiel 1.000mm oder höher
- Zoomobjektive sind Objektive, die man in der Brennweite verändern kann (z.B. 70-200mm oder 18-55mm)
- Shiftobjektive sind seltene Objektive, mit deren Hilfe man stürzende Linien in der Produkt- oder Architekturfotografie ausgleichen kann, aber auch die Schärfeebene verändern kann
- Makroobjektive dienen z.B. der Tierfotografie (Insekten) oder auch Blumen, Produkte etc.. Diese Objektive sehen kleine Dinge ganz groß, wie eine Lupe und haben kleinere Naheinstellgrenzen
Die Sensorgröße kann man bei einer Reinigung des CMOS (der Sensor) der Kamera prima sehen. Der APS-C Sensor der Canon EOS 70D z.B. ist gerade mal 15*22.5mm (im Vergleich zum Kleinbildfilm von 24*36mm) klein. Rechnet man das Verhältnis um, so ergibt sich der Crop Faktor 1.6 (24mm/15mm=1.6 genauso wie 36m/22.5m=1.6).
Der APS-C Sensor der Kamera erfasst folgerichtig nur einen Teil des Bildes was hinten in die Kamera fallen würde, wenn es sich um eine analoge Kamera oder einen Vollformatsensor handeln würde. Der Sensor hat einen CROP (englisch), einen Beschnitt (deutsch) der technisch möglichen Aufnahmefläche, die durch das Objektiv für Vollformatkameras möglich wäre.
Warum man den Beschnitt durch den Sucher nicht sieht, also kein größeres Bild sieht, als der Sensor festhält, liegt daran, dass auch der Spiegel und der Sucher auf den kleineren Ausschnitt begrenzt sind. Man sieht durch die Vollformatkameras einen größeren Ausschnitt, ein größeres Bild im Vergleich zu einer APS-C-Sensor-Kamera.
Der Crop Faktor / Kleinbildäquivalenz
Durch den Crop Faktor, den Beschnitt, erhält man nur einen Teil des Bildes, den das Objektiv (einer Vollformatkamera) mit seinem Bildkreis eigentlich aufnehmen könnte. Somit hat man einen Crop Faktor, der bei den meisten digitalen Kameras (SLR und Spiegellose) 1.5 oder 1.6 beträgt.
Bei Digitalkameras mit einem kleineren Sensoren wird es schwieriger, ein echtes Weitwinkelfoto zu machen. Selbst ein echtes 10mm Objektiv entspricht dann “nur” noch 16mm Weitwinkel im Vergleich zum Kleinbild (“kleinbildäquivalent”).
Der Crop Faktor der Sensoren beträgt:
- Vollformat 1x (Referenzgröße)
- Canon EF APS-C – Crop Faktor 1,6x
- andere Hersteller APS-C – Crop Faktor 1,5x
- Micro-Four-Thirds-Kameras (Olympus, Panasonic) – Crop Faktor 2x
- Fujifilm GFX Mittelformat – 0,79x
Digitales Rauschen
Es gibt aber noch einen weiteren Unterschied. Hätten wir einen Sensor in APS-C Größe und einen Sensor im Vollformat, und böten beide Sensoren 24 Millionen Pixel, dann würde der Vollformatchip meist weniger Rauschen produzieren. Vor allem bei höheren ISO Werten wie 800 ASA oder 1.600 ASA oder mehr. Mit der Erhöhung der Empfindlichkeit der Aufnahme, produziert der Chip immer mehr Rauschen. Das wird schlimmer je enger die Pixel beieinander liegen oder je kleiner die Pixel sein müssen. Auf einem Vollformatchip ist mehr Platz, die Kamera produziert weniger Rauschen. Das ist in der Regel ein Vorteil der teureren Vollformatsensoren (bei vergleichbaren Megapixeln).
Tipp: Unter Rauschen versteht man bei der digitalen Kamera ein “digitales Korn”, ähnlich dem Filmkorn bei empfindlichen analogen Filmen. Das Rauschen, welches vorwiegend im Blaukanal auftritt, erhält man oft bei Nachtaufnahmen oder Aufnahmen mit hoher Empfindlichkeit (ab 400 ASA geht das los, bei 3.200 ASA wird es schlimmer). Wen das mehr interessiert, dem rate ich mal die Pixel pro Fläche zu vergleichen. Vielleicht sind Sie überrascht zu rechnen, dass eine Nikon D810 nur 44.000 Pixel pro qmm unterbringt und eine Canon 7D II 63.000/qmm. Wer rauscht also mehr? Wie viele Megapixel muss meine Digitalkamera haben?
Ein Vergleich:
Eine Vollformatkamera hat
- i.d.R. weniger Rauschen
- höhere Kosten der Kamera
- bessere Tiefenunschärfe bei großer Blendenöffnung als bei Sensoren mit Crop
- bessere Weitwinkelwirkung und einen größeren Bildausschnitt im Sucher
Eine Kamera mit kleinerem Crop Chip hat
- weniger Gewicht bei Teleobjektiven und vergleichbaren Megapixeln
- geringerer Preis
Größenvergleich APS-C Sensor (Crop Faktor 1.6 innen Dunkelgrau) mit Vollformatsensor (außen, helleres Grau)
Tipp Seitenverhältnis: die meisten SLRs haben ein Seiten-Verhältnis des Fotos von 2:3 (der Sensor hat z.B. wie bei der 80D 14.9*22.3mm = 2:3). Die digitalen Kompakten haben meist ein Seiten-Verhältnis von 3:4, sind demnach quadratischer anmutend. Das ist auch wichtig bei der Bestellung von Abzügen zu beachten, sonst wird ständig etwas vom einen oder anderen Foto abgeschnitten. Es gibt auch bei einigen Kompakten (z.B. bei der DMC-LX1) ein echtes 16:9 Panoramaformat. Das verlangt auch andere Abzüge, die aber in der Regel ohne Aufpreis erstellt werden.
Aufnahmeformate der Fotografie >>
Tipp: Bei der DMC-LX1 ist die genaue Angabe auf dem Objektiv folgende: “Leica, DC Vario=Elmarit 1:2.8-4.9/6.3-25.2 ASPH”. Das heißt das Objektiv hat eine Brennweite von 6.3-25.2mm, das entspricht bei dieser Kamera beim Format 16:9 (dem Originalseitenverhältnis des Sensors) einer analogen Brennweite von 28-112mm (wie man im Handbuch nachlesen kann).
FAZIT Crop Faktor
Was bedeutet all das jetzt für Ihren Kamerakauf? Sollen Sie eine Canon 90D oder 5D IV kaufen? Sollen Sie eine Nikon D5500 oder D750 bezahlen? Geht es besser um eine Sony Alpha 6500 (APS-C) oder eine Alpha 7 III (Vollformat)?
Man kann als Antwort den Preis zu Rate ziehen. Die Cropkameras benötigen einen kleineren Bildkreis (Durchmesser der Linsen), weil ein kleinerer Cropsensor verbaut ist. Hierfür bieten die Hersteller Objektive für beide Kameraarten an, von denen die Cropobjektive (heißen bei Nikon “DX”, bei Canon “-S”) preiswerter sind. Die Cropkamera ist auf Grund des geringeren Preises (kleiner Chip, kleinere mögliche Objektivdurchmesser) auch die Digitalkamera, welche leichter ist. Schließlich braucht das Glas weniger Durchmesser und der kleinere Chip weniger große Kameragehäuse.
Auch im Zeitalter der spiegellosen Systemkameras DSLM sind die Vollformatkameras schwerer, als die APS-C-Kameras. Leider bauen Nikon, Sony und auch Canon nur wenige Objektive für das APS-C, so dass ein Gewichtsvorteil der modernen Kameras kaum eine Entscheidungshilfe ist. Wirklich leichter sind zum Beispiel APS-C Kameras von Fujifilm, da die Objektive speziell für diese Kameras gebaut werden. Auch Olympus und Panasonic sind kleiner und leichter.
Heute sind die vielen Kameras von Fujifilm, Olympus, Panasonic und Sony mit APS-C Sensoren auf einem ähnlichen Qualitätsstandard wie manche Vollformat Kameras. Die Hersteller haben das Rauschen sehr gut in den Griff bekommen. Vergleichen wir eine 24 Megapixel Kamera von Canon (Vollformat) mit einer von Fujifilm (X-System, APS-C), so ist kaum ein Qualitätsunterschied zu finden. Vielmehr geht die Qualität meist zugunsten von Fujifilm aus, da dieser Hersteller keinen Tiefpassfilter vor dem Chip verbaut.
Wenn Sie die Schlepperei von schweren Spiegelreflexkameras leid sind, dann schauen Sie sich mal bei den APS-C Kameras um. Ich persönlich bin auf das X-System von Fujifilm umgestiegen. Hier rechnet man mit einem Crop Faktor von 1,5 um die kleinbildäquivalente Brennweite zu errechnen.
Kleinbildäquivalente Brennweite Beispiel
Ein Fuji XF 10-24mm F4 Objektiv hat eine kleinbildäquivalente Brennweite von 15-36mm. Bedeutet: Die Fuji X-T4, X-T3, X-T2, X-Pro 2 Kamera mit dem 10-24mm Objektiv, belichtet den gleichen Bildausschnitt wie eine Vollformatkamera (z. B. Canon R6, wichtig gleiches Sensorverhältnis 3:2) mit 15-36mm Objektiv.
Vorteile von APS-C Kameras mit 1.5 oder 1.6 Cropfaktor
- leichtere Kamera und Objektive
- bessere Telewirkung der Objektive für Sportaction und Wildlife
- preiswertere Kameras und Objektive
Vorteile Vollformatkameras
- kleinere Schärfentiefe bei gleichem Blickwinkel (kann auch ein Nachteil sein)
Thema Megapixel bei verschiedenen Sensoren als Ergänzung zum Thema >>
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Crop Faktor oder Verlängerungsfaktor oder Brennweitenverlängerung – was ist das?
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- Crop Faktor – Was ist das?
- Festbrennweite Vorteile und Nachteile
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