Extreme Naturfotografie, praktische Tipps: Die regelmäßig auf *fotowissen Anwesenden kennen sicherlich meine Beiträge zur Mittelformatfotografie mit Zelt und Rucksack über dem Polarkreis. Aktuell schreibe ich diese Zeilen, während ich in der wärmenden Sonne vor einem Café in der Bergwerksiedlung Gällivare in Nordschweden sitze. Erst gestern bin ich mal wieder früher als geplant aus der Wildnis herausgekommen. Sturm, Gewitter, monsunartige Regenfälle und daraufhin unpassierbare Flüsse machten mir am Scheitelpunkt meiner Tour letztlich ein Angebot zur Umkehr, das ich nicht ausschlagen konnte.
Nach der ersten Dusche im Hotel hatten mich die Elektronik und das Internet wieder. Mit Genuss las ich den ersten Teil des Tutorials von Peter Roskothen zur Landschaftsfotografie und dachte mir, ich könnte das Thema „Extreme Naturfotografie, Praktische Tipps“ beisteuern.
Sturm, Gewitter, monsunartige Regenfälle: Praktische Tipps für extreme Naturfotografie.
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzliches zur extremen Naturfotografie
Auf solchen Touren im Extremen habe ich viel Zeit, meine Gedanken kreisen zu lassen – oder besser noch, einfach präsent zu sein. Präsent zu sein in dem, was ich gerade mache, ist mein Ziel, sowohl auf meinen Touren als auch in der Fotografie.
Mir ist allerdings die vergangenen Tage im Zelt während eines Sturms mit mehr als 80 km/h klargeworden, dass meine Extremtouren eher mentaler Leistungssport sind und „echte“ Fotografie dabei immer Kompromisse eingehen muss. Niemand würde einem Marathonläufer eine Kamera in die Hand geben und ihn bitten zu fotografieren, was er unterwegs sieht – selbst wenn dies eine tolle Story wäre. Auch würde niemand in eine Gemäldeausstellung gehen und dabei über Kopfhörer klassische Musik hören – selbst wenn jedes für sich allein inspirierend sein mag.
In diesem Sinne möchte ich meinen Beitrag verstanden wissen. Fotografie auf der Tour, weder als Kernthema noch als Notwendigkeit für die Selbstdarstellung von hipsten Extremsportlern auf Instagram; sondern als ergänzende, besinnliche Facette, ähnlich einem Tagebuch. Meine fast 40 Jahre Erfahrung dienen dann auch nicht dazu, die eigenen Grenzen immer wieder aufs Neue auszureizen, sondern verantwortungsvollen Abstand zu diesen zu wahren. In meinem Beitrag Extreme Naturfotografie, praktische Tipps können hierbei einige Empfehlungen von denen Peter Roskothen abweichen – nicht, weil ich es anders sehe, im Gegenteil, sondern einfach, weil die gesetzten „Leitplanken“ im Extremen andere sind.
Kameragehäuse und Sensorformat bei Extremtouren
Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass ich vor 35 Jahren anfing, analog auf Touren zu fotografieren. Später kam ich über eine Bridgekamera zu APS-C, testete zusätzlich für Fuji auf einer Tour die Mittelformatkamera Fuji GFX100s mit dem GF250mm. Bei der Frage nach dem Sensorformat sollte, wie ich immer sage, „von hinten“ angefangen werden: Wie sollen die Bilder später präsentiert werden? Gegenüber: Ist eine Präsentation der Bilder wirklich das Ziel der Tour?
Ein guter Kompromiss zwischen Qualität und Gewicht der Optiken ist, ohne Abstriche, das APS-C-Format. Wichtiger als die Marke ist, dass wir die Kamera und deren Funktionen auch beherrschen. Tipp: Wir üben vorher zu Hause, im Garten, bei Spaziergängen und kleinen Wanderungen. Wir stellen uns kleine Aufgaben: Panoramaaufnahmen, HDR, Fokus-Stacking, Objektivwechsel im Dunkeln und Ähnliches. Die Kamera ist Werkzeug und Freund zugleich. Wir behandeln sie mit diesem Respekt. Für Fotografieren im Extremen empfehle ich immer Zeitautomatik (Blendenvorwahl A/Av) und ISO-Automatik einzustellen und dann bei Bedarf abzuweichen. Die automatische Zeit orientiert sich dabei mit dem längsten Verschluss an der längsten Brennweite. Hohe ISO-Werte lassen sich später mit entsprechenden Programmen perfekt entrauschen (DxO DeepPrime / Topaz DeNoise AI). Weiterhin habe ich auf meiner Fuji JPG-Rezepte für den Tag, die Abendstunden oder bei Nacht vorbereitet und speichere parallel in RAW ab. Die Möglichkeiten und Vorteile von RAW / JPG haben wir auf Fotowissen.eu erläutert.
Die Kamera ist Werkzeug und Freund zugleich.
Die Objektive
Rückblickend auf die letzten fünf Jahre hatte ich Anfangs im APS-C-Format die Kombination des Fuji XF 18-55 mm f2.8-4 mit dem XF 55-200 mm f3.5-4.8 und ein systemfremdes, manuelles 12-mm-Objektiv dabei – also einen Kleinbildbereich von etwa 18 mm bis 290 mm abgedeckt. Später, im Mittelformat, das Fuji GF 45-100 mm f4 mit dem Canon Tilt/Shift TS-E 24 mm f3.5 MKII, sowie zum Test das GF250 mm f4 (Kleinbildbereich etwa 18 mm bis 200 mm). Dieses Jahr war ich mit den APS-C-Brennweiten XF 18 mm f1.4, XF 33 mm f1.4 und dem XF 80 mm f2.8 Makro unterwegs. Hier müssen wir uns gegebenenfalls entscheiden, ob wir für eine räumliche Tiefe im Bild herunter auf 10 mm oder für Wildlife mehr Tele ergänzen wollen. Ich persönlich mag insbesondere die dokumentarischen 33 mm. Ich finde die Aufnahmen „persönlicher“. Allerdings eignet sich eine Brennweite von 10 mm hervorragend für Aufnahmen als „Opener“ im Storytelling und zur Darstellung von Tiefe im Bild. Aber alles ist Geschmackssache.
Als ich die Woche im „Off“ morgens meinen Schlafsack an einem Baum zum Lüften aufhängte, um ihn vom Kondensat der Nacht trocknen zu lassen, und ich fasziniert mit einer Tasse frisch aufgebrühten Kaffees in der Hand beobachtete, wie sich dieses in funkelnden Raureif verwandelte, dachte ich noch einmal über meine Einstellung zu Zoomobjektiven nach.
Peter Roskothen hat in Teil 1 des Tutorials optimal Zoomobjektive gegenüber Festbrennweiten dargestellt. Bei Naturfotografie im Extremen – sei es über dem Polarkreis oder in der Wüste – ist allerdings auch zu beachten, dass ein Objektivwechsel oftmals gar nicht möglich ist. Gewitter, Sturm, Regen, Sand- oder Schneetreiben lassen uns schon zögern, die Kamera aus der geschützten Tasche zu nehmen, von Objektivwechsel dann ganz zu schweigen. Lesern des Fuji-Systems würde ich heute für solche Extreme das Fuji XF 18-120 mm f4 empfehlen. Ein qualitativ hochwertiges Zoom mit einem großen Brennweitenbereich. In der Landschaftsfotografie wird selten offenblendig fotografiert, sodass die Anfangsblende von f4 nicht einschränkt. Und sicher – am Ende gibt es etwas Abstriche in der absolut letzten Schärfe; dafür aber keine Probleme mit Objektivwechsel oder Staub auf dem Sensor.
Ich muss aber darauf hinweisen, dass ich die Tage durch monsunartige Regenfälle Kondenswasser im Fuji XF 18 mm f1.4 hatte und froh war, weitere Objektive in der Fototasche zu haben. Insofern sollte ein weiteres Objektiv bedacht werden, zumindest als Backup. Es besteht ja keine Möglichkeit, das Objektiv abends in einem warmen Zimmer trocknen zu lassen. Als reines Notfallobjektiv kann ich hinsichtlich des Gewichts und der Größe das Fuji XF 27 mm f/2.8 MKI empfehlen oder alternativ, mit besserer Qualität und mehr Gestaltungsspielraum, das Fuji XF 10-24 mm f4.0 MKII.
Fotografieren vom Stativ
Für technisch hochwertige Landschaftsfotografie ist ein Stativ ein Muss. Erleben wir die extreme Naturfotografie, wird es allerdings zum „Kann“. Ich selbst bin und war oft mit einem Platypod Max (Flachstativ) oder einem Carbonreisestativ unterwegs. Dies bedeutet aber zwischen 400 g und 1000 g zusätzliches Gewicht – und der Stativkopf kommt noch hinzu. Und das wissend, dass ich nicht einfach so den schweren Rucksack ablege, um mal schnell ein Stativ aufzubauen – schon gar nicht im Unwetter. Ich für meinen Teil werde kein Stativ mehr mit in das „Extreme“ nehmen. Zu selten sind die Anwendungsfälle, als dass das Gewicht gerechtfertigt wäre. Wenn überhaupt käme das Platypod oder ein Gorillapod infrage. Wenn Sie ein Stativ mitnehmen, achten Sie auf einen vernünftigen Panorama-Kugelkopf, der es ermöglicht, die Kamera zu schwenken, ohne dass diese aus der Horizontalen, „dem Wasser“ kommt. Z.B. im günstigen Segment der Mengs BH-36.
Transport der Ausrüstung
Gleich vorab: Es gibt keinen Fotorucksack, der die Anforderungen einer mehrtägigen Tour im Extremen erfüllt. Wir kaufen einen vernünftigen Tourenrucksack und machen uns auch hier mit den Einstellmöglichkeiten vertraut. Bedenken Sie, 90 % des Gewichts werden wir nicht auf unserem Rücken tragen, sondern auf unserer Hüfte. In der Schulter bleiben wir agil für die Fotografie. Mein Sohn meint, ich trage auch die Nahrung mittlerweile weniger im Rucksack als auf der Hüfte. Ich glaube, ich muss mal ernsthaft mit ihm reden.
Zusätzlich erwerben wir eine Kamerabereitschaftstasche mit abnehmbaren Gurten. Diese befestigen wir mit Zurrbändern an den Schultergurten des Rucksacks (eingehängt, mit Karabinern zum einfachen Abnehmen). So müssen wir weder das Gewicht der Fotoausrüstung im Nacken tragen, noch drückt ein Hüftgurt der Kameratasche zusätzlich auf die Hüfte. Weitere Objektive – sofern wir mit mehr unterwegs sein wollen, als in die Tasche passen – werden mittels Objektivtaschen am Hüftgurt des Rucksacks befestigt. Hierbei achten wir darauf, dass die Gurtschlaufe, mit der wir die Objektivtasche am Rucksack befestigen, nicht mittels Klett zu öffnen ist, und wir sichern die Tasche mit einem zusätzlichen Packriemen am Rucksack. So bleibt gewährleistet, dass unser Gepäck in unwegsamem Gelände nicht unbemerkt leichter wird.
Da diese Taschen oft beworben werden: Nicht empfehlen kann ich Bereitschaftstaschen und Rucksäcke von Cosyspeed. Die Taschen haben bei mir keine zwei Touren durchgehalten. Die durchaus teuren Produkte verkaufen sich mehr über Werbung von Youtubern als über Qualität und Funktionalität. Wie auch immer: Wir achten darauf, dass die Tasche einen Regenschutz hat, und packen unser Equipment bei Unwetter in separate wasserdichte Beutel. Keine Tasche ist so dicht, dass sie einem Tag Dauerregen im Gelände standhält. Gleiches gilt nebenbei für unsere Ausrüstung im Rucksack. Auch sie sollte noch einmal zusätzlich wasserdicht verpackt sein. Wer Geld sparen will, nimmt Gefrier- oder robuste Müllbeutel. Auch wenn ich den hervorragenden Capture Clip von PEAK-Design habe und gerne verwende, für solche Touren verbietet sich ein ungeschützter Transport der Kamera. Zu groß wäre die Gefahr der Beschädigung bei einem Sturz oder durch Äste im Dickicht. Von Regen oder Staub mal ganz abgesehen.
Welche Kleidung eignet sich für Fotografen bei der extremen Naturfotografie?
Ich möchte keine Outdoorberatung machen, trotzdem will ich ein paar Zeilen zur Kleidung verlieren. Denn eines ist sicher: Die Erfahrung lehrte mich, dass am Ende des Regenbogens kein Goldschatz ist, sondern Regen. Peter Roskothen hat in einem Beitrag die Handschuhe „Heat 2 Softshell“ von Heat Company empfohlen. Ich besitze diese ebenfalls und kann sie wärmstens weiterempfehlen. Allerdings halten diese, wie auch die Fototaschen, keinem dauerhaften Eisregen stand. Die geniale, magnetgehaltene Umklappfunktion ist die Schwachstelle des Handschuhs. Auf der anderen Seite sind sie auch zu warm, wenn lediglich eisiger Wind weht. Aus diesem Grund habe ich immer ein paar Gore-Tex Windschutzhandschuhe (GORE WEAR M Unisex Stretch Handschuhe, GORE-TEX INFINIUM) für Radfahrer dabei. Sie dienen nicht nur als wasserdichter Innenhandschuh, sondern auch, solo getragen, als Windschutzhandschuh. Insbesondere, wenn die Hände nicht zum Aufwärmen in die Taschen können, sondern immer an den Wanderstöcken sind. Und das Schöne: Die Kamera lässt sich mit ihnen noch prima bedienen.
- Dünne Unisex Handschuhe für kühlere Wetterbedingungen
- GORE-TEX INFINIUM Technologie: Winddicht, stark wasserabweisend und extrem atmungsaktiv
- Touchscreen-Bedienung, 4 Wege-Stretch für maximale Bewegungsfreiheit
Neben den Händen benötigen wir NaturfotografInnen natürlich auch die Beine. Auch wenn mein Sohn auf einer Tour sagte, ich würde nicht im Liegen fotografieren, sondern nur erschöpft eine Pause machen. Naturfotografen sitzen, knien, liegen oft auf der Erde, im Schlamm, auch mal in einer Pfütze oder streifen durch Dickicht, das gegen die Beine schlägt. Bzgl. der Hose hat die Wildnis einen Vorteil, es kann einem egal sein, ob man modisch gekleidet ist. Ich trage nach vielen Experimenten nur noch die Gore-Tex Latzhose der Bundeswehr. Diese macht alles mit und man erhält sie schon für 20,- Euro. Und sollte es mal warm werden, lässt sie sich zur Bermuda hochkrempeln. Da sie als Überhose konzipiert ist, hat sie allerdings keine Taschen. In Hinblick auf Jacken müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass die Jacke, wie ein Zelt oder Schlafsack auch, im Extremen eine Lebensversicherung ist. Sie ist nicht nur ein Regenschutz. Ich selbst trage von Norrona die „Recon Gore-Tex Pro“, welche ich mal 50 % günstiger erhalten hatte. Im „Extremen“ müssen wir auch darauf achten, dass der Reißverschluss eine separat zu schließende Abdeckleiste hat. Denn wenn der Reißverschluss mal kaputtgehen sollte, stehen wir im Gelände ungeschützt mit offener Jacke da. Deswegen bitte auch immer bei solch langen Jacken den Reißverschluss unten etwas öffnen, sodass er nicht kaputtgeht, sobald man sich zum Fotografieren mal in die Hocke begibt, … ist mir leider schon passiert.
Rückkehr an Fotospots
Im Unterschied zur Landschaftsfotografie mit kleinen Ausflügen oder Tagestouren besteht bei Touren im Extremen wenig Möglichkeit, am nächsten Tag, wenn das Wetter besser sein sollte, zurückzukommen. Dessen müssen wir uns bewusst sein und ggf., wenn ein bestimmter „Shoot“ gelingen soll, ausreichend Zeit oder Reservetage einplanen (Ich habe mir mal erlaubt Bilder zum Bericht dazuzulegen, zwischen denen fast 40 Jahre liegen). Und gerne können mit Fotoapps im Voraus Zeltmöglichkeiten nach Sonnenaufgang und Sonnenuntergang geplant werden. Aber dies bedeutet unweigerlich einen Kompromiss in den Freiheitsgraden, da dieses Ziel dann auch abends erreicht sein muss. Auch hier stellt sich also die Frage, was wir wollen: Strecke machen und ein Ziel für einen bestimmten Shoot erreichen oder sich Zeit lassen und die Natur genießen.
Extreme Naturfotografie – Das Fazit
Solche Touren dürfen gerne persönliche Abenteuer, nie aber Risiko sein. Besser noch wäre eine Reise zu sich selbst. Leider nehmen die Selbstdarsteller, die solche Touren als „das Event“ auf Instagram o. ä. hochladen wollen, immer mehr zu — und begleitend auch die Rettungsflüge. Vor etwa 40 Jahren habe ich in mich in diesen Gegenden mit Kompass und Karte orientiert, seit einiger Zeit mit GPS und Satellitentelefon. Bedenke ich, dass ich früher 14 Tage keinen Menschen gesehen habe, kann man sich heute auch gut anhand von Wanderern am Horizont orientieren.
Da ich allein unterwegs bin, habe ich einen Notfallsender mit GPS-Tracker (Spot Gen3) dabei, damit meine Frau immer sehen kann, wo ich gerade bin. Ein Mobilfunknetz gibt es ja glücklicherweise nicht.
Alleinsein ist für mich in dieser Gegend nie Einsamkeit. Es ist für mich eine Reise zu meinem Selbst. Sollten Sie auch Spaß an so einer Tour bekommen, fragen Sie sich: Würden Sie so eine Tour auch machen, wenn es niemand erfahren würde? Und was würden Sie fotografieren, wenn Sie es niemandem zeigen würden?
Eine Reise zum eigenen Ich ist das größte Abenteuer, sei es in Wanderschuhen oder durch den Sucher einer Kamera. Manchmal – so wie jetzt – auch einfach, indem man ein paar Stunden in der Sonne vor einem Café sitzt, die Gedanken niederschreibend. Selten funktioniert es aber in Kombination.
Nachtrag: Beim Redigieren des Textes kam mir in den Sinn, dass es eine Möglichkeit geben könnte, Fotografie und Extreme Touren zu kombinieren. Man könnte weit in den Nationalpark gehen und dann ein Base Camp aufbauen, von welchem aus man dann Tagestouren unternimmt, bei welchen man sich vollends der Fotografie verschreiben könnte. … ich glaube, nächstes Jahr teste ich das mal.
© Bernhard Labestin – Extreme Naturfotografie – Praktische Tipps
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Lieber Bernhard,
ziemlich klasse, umfänglichen Dank für den tollen Artikel!
Ich würde sagen, dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Wie könnte man die Unbilden des Klimas und die Strapazen des Tages besser in ein Foto bekommen, als einen Stiefel, aus dem Wasser fließt..!? Genial. Auch Impressionen-9, die Langzeitaufnahme unterm Eis, da schmelze ich gleich mit dahin. Die Fotos sind sowas von spannend, da will ich los…sofort!
Auf ein paar Sachen möchte ich konkreter eingehen. Zu Einen, der Objektivwechsel. Für diese doch unerfreulichen Tätigkeiten bei üblem Wetter habe ich vor vielen Jahren ein Bekleidungsstück lieben gelernt, dass völlig aus der Mode gekommen ist. Der Regen-Poncho! Meine Objektivwechsel habe ich unterm Poncho vorm Bauch gemacht, un das ging super! Voraussetzung ist, das „blinde Hantieren“ vorab mal zu üben. Alternativ dazu geht das heutzutage in der Outdoor-Jacke auch in einem wetterfesten Seesack o.ä.
Sehr schön, der Inhalt deines Nachtrages kam mir schon vorm Lesen dessen in den Sinn. Basislager, paar Tage sternförmig auschwirren, weiterziehen. Mag nicht pauschal und überall funktionieren, aber sicherlich erleichtert es, mit der Unterbrechung das Trages schwerer Lasten, eine eh schon anstrengende Tour.
Das mit dem „von hinten anfangen“, kann ich super nachempfinden. Die Fotos meiner Leica- Ausstellung sind alle „vorneweg“ ohne Ziel und Idee als „Nur-So-Fotos“ entstanden, und plötzlich kam da eine Anfrage, auf die ich nicht vorbereitet war.
Für mein aktuelles Projekt „Street-Photography“ gibt es dieses „von hinten anfangen“ sehr wohl, und ich schätze das sehr. Von daher kann ich mir gut denken, wie du das handhabst, und eben auch, warum.
War sehr kurzweilig und informativ, deinen kompetenten Artikel zu lesen, zu schauen, vielen Dank nochmal!
Herzliche Grüße, Dirk
Lieber Dirk,
vielen Dank für deinen Kommentar und deine netten Worte. Ja der Poncho. Die Diskussion „Poncho oder Regenjacke“ wird bei Trekkern mindestens so emotional geführt wie: „Daunen- oder Kunstfaserschlafsack“ oder aber bei Fotografen „Windows oder Apple“. Alles hat seine Vor- und Nachteile.
Auf dem Bild „Fotoausrüstung 1985“ ist zu erahnen, dass ich damals einen Poncho über dem Rucksack hatte. Er ist luftiger und schneller übergezogen als eine Regenjacke. Und ja, Ausrüstung findet unter ihm ebenfalls Platz. Weiterhin kann er als Notbiwak dienen.
Bei Sturm oder Zeltauf/-abbau aber auch in der freien Bewegung (Hinknien, Hinlegen) ist er aber extrem hinderlich.
Jacke plus Poncho wäre eine Alternative, aber auch wieder schwerer. Und da sehe ich es dann wie Goethe:
Wer Großes will, muss sich zusammenraffen;
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und DAS Gesetz nur kann uns Freiheit geben.
… passt irgendwie auch auf das Fotografieren und die Fotoausrüstung.
Liebe Grüße,
Bernhard
Lieber Herr Labestin,
Herzlichen Dank für diesen tollen Bericht, die vielen nützlichen Ausrüstungstipps und vor allem die schönen Bilder.
Besonders gefällt mir auch der fotografische Rückblick auf die früheren Touren.
Mich selbst hat es noch nicht zu oft in den hohen Norden mit andauerndem Eisregen, Sturm/Gewitter und Nässe verschlagen, aber viele der geschilderten Probleme tauchen in ähnlicher Form auch in der Savanne Afrikas auf. Objektivwechsel sind auch dort immer schwierig, läuft man doch Gefahr den allgewärtigen feinen Staub in die Kamera oder die Bajonettverschlüsse zu bekommen. Oder in die Reissverschlüsse des Rucksacks. Ein echter Killer für jegliches Equipment.
Hier finde ich einen Poncho ebenfalls sehr hilfreich, weil darunter ein Objektivwechsel deutlich einfacher funktioniert. Ich habe daher neben Regenhose/ – Jacke auch immer einen Poncho sowie ausreichend Müllsäcke/Plastikbeutel dabei.
Zustimmen kann ich auch der Idee von einem „Basis-Camp“ aus loszuziehen und sich tagsüber vollständig der Fotografie zu widmen. Je mehr ich reise, um so lieber mag ich inzwischen „längere“ Aufenthalte an einer Stelle, die mir die Möglichkeit geben auszuschwärmen, die Umgebung fotografisch besser zu erkunden und nicht zu viel Zeit mit „weiterreisen“ und Standortwechseln zu verschwenden.
Ich wünsche Ihnen nächste Jahr viel Spaß bei dieser „anderen“ Tour – bin gespannt was sie darüber auf fotowissen berichten.
Herzliche Grüße,
Silke Hullmann