Canon macht in Bezug auf Fotografie vieles richtig, und einiges falsch. Meine *fotowissen Canon Kritik 2022 zielt auf Verbesserungen und bleibt konstruktiv. Um es vorwegzunehmen: Ich bin seit über 30 Jahren ein Canon Fan, mit einer Unterbrechung zwischen 2014 und 2021, als Canon die spiegellose Revolution verschlief. Seit 2021 fotografiere ich wieder regelmäßig mit Canon R-System Fotoequipment, meist im Bereich Wildlifefotografie. Ich bin auch ein Fan von Fujifilm, Nikon, Leica, Panasonic und liebe jedes innovative Fotoequipment, welches gut funktioniert, auch das von Canon. Ich hoffe, meine Verbesserungsvorschläge kommen an:
Konstruktive *fotowissen Canon Kritik im Jahr 2022
Ich mag meine R5 mit dem RF 800 mm und vieles mehr am neuen spiegellosen System. Einiges ist wunderbar, wie zum Beispiel der neue programmierbare Ring an den guten Canon-RF-Objektiven. Aber es gibt auch einiges, was Canon heutzutage komplett falsch macht. Darum soll es gehen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich ehrlich bin. Das kann verletzend erscheinen, ist aber nicht so gemeint und verschwendet keine wertvolle Lebenszeit. Hier die konstruktive und ehrliche Kritik an Canon 2022:
- Der Objektivdeckel der RF-Objektive ist Schrott. Wenn ich den Objektivdeckel nur an einer bestimmten Stelle aufsetzen kann, dann bedeutet das verlorene Lebenszeit und verlorene Zeit beim Schutz des Objektivs vor Staub. Der Deckel darf ruhig ohne Restriktionen in allen möglichen Positionen passen, liebes Canon Team.
- Das Kamera-Menü muss angepasst und neu gegliedert werden. Es ist in den letzten Kameras wie der EOS R7 zu komplex und zu undurchsichtig.
- Eine Drive-Mode-Taste gehört an jede Kamera, um schnell zwischen den Serienbildgeschwindigkeiten zu wählen. Die Serienbildgeschwindigkeiten dürfen sich nicht aus komplexen Menüpunkten ergeben (Boost, Lautlos …).
- Es fehlt die Hyperfokaldistanzanzeige im Sucher (oder im Display). Fujifilm hat das seit Jahren und es ist für Landschaftsfotografen hilfreich. Wir sind im 21. Jahrhundert und ich sollte die Hyperfokale nicht mehr mit dem Smartphone ausrechnen müssen, um sie einzustellen. Die Hyperfokaldistanzanzeige gehört in jede Kamera des R-Systems. Wenn Sie Unternehmen Fujifilm für das Patent Geld zahlen müssen, dann bitte. Aber dringend.
- Eine Kamera wie die neue EOS R7 so zu kastrieren, wie Sie es mit dem Bildpuffer getan haben, ist unverzeihlich. Die Kamera könnte eine Volkskamera sein und wird viele enttäuschen. Ich weiß, dass Sie enorme Bestellungen haben und das so aussieht, als ob die Kamera gut läuft. Aber die Kamera hat viele Kastrationen und ist wirklich keine hervorragende R-System-Ergänzung. Vor allem macht sie einer 7D II keine Ehre.
Vergleich X-H2S versus R7 >> - Fremdobjektive zu verbieten, ist keine gute Idee. Die Canon-Objektive und Kameras sind schon jetzt viel zu teuer für Fotoamateure, die darauf sparen müssen. Da Canon selbst nur wenige gute R-Objektive im Köcher hat, sollte es mindestens den Firmen wie Tamron, Viltrox, Sigma die Entwicklung von R-System-Objektiven erlauben. Canon: Sie haben die spiegellose Revolution ein halbes Jahrzehnt lang verschlafen, jetzt die Fotografinnen mit dem Verbot von Fremdobjektiven noch länger warten zu lassen, ist ein großer Fehler.
- Wer nicht liefern kann, den bestraft das Leben. Ich bin kein Fan von monatelangen Wartezeiten. Andere Hersteller liefern schneller und die Verknappung ist ärgerlich.
- In China zu produzieren, ist nicht richtig. Das Land versucht die Welt zu übernehmen und wir kommen sicherlich bald in größere Konflikte mit China, ähnlich denen mit Russland. Abgesehen davon tritt das Regime die Menschenrechte mit Füßen und mit solchen Ländern sollten wir keine Geschäfte machen. Das geht auch anders und würde die Lieferengpässe beseitigen. Sie müssen raus aus China und woanders produzieren. Das gilt auch für alle anderen Kamerahersteller. Mir ist klar, dass Sie mit niedrigen Löhnen Ihre Marge vergrößern möchten, aber nicht auf Basis von verletzten Menschenrechten. Denken Sie weniger an Dividende und mehr an Nachhaltigkeit.
- Dass Sie es bei Canon nicht schaffen, die Bedienelemente am Objektiv einheitlich zu gestalten, verhindert eine schnelle und intuitive Bedienung. Mal liegt der Fokusring in der Nähe des Bajonetts, mal vorn in Richtung Frontlinse. Wer hat sich das ausgedacht? Canon, hier muss eine einheitliche Linie her. Ich halte ohnehin nicht viel von ausfahrbaren Zoomobjektiven.
- Wenn ein L-Objektiv wie das RF 100-500 mm so schwer zu bedienen ist und überdies keinen programmierbaren Schärfeabruf bietet, dann sollte es nicht über € 3.000,- kosten. Sie konnten doch mal wirklich hervorragende Objektive bauen, was ist los? Sicher, die Linse ist scharf, gut gelöst ist auch der Ring für die leichtere oder schwerere Zoomeinstellung. Oder die Öffnung in der Streiflichtblende. Kompliment dafür. Aber der Rest? Wer hat denn diese Fehler auf dem Gewissen?
- Es riecht nach Arroganz, wenn man die Vorschläge der Kunden nicht einbezieht. Es wäre so einfach, statt ein paar bezahlten Profis, die sich nicht trauen ehrlich zu sein, auch mal Amateure nach Vorschlägen zu fragen. Diese Vorschläge sind hilfreich, um Ihre Produkte zu verbessern. Das könnte eine Institution werden, die vieles zum Guten wenden würde. Kommen Sie runter von Ihrem AG-Höhenflug und hören auf Ihre Kunden. Es geht nicht um kurzfristige Dividende, sondern um zufriedene Kunden. Zufriedene Kunden haben Sie unter anderem, weil auch der Kundenservice in Willich schon seit Jahrzehnten hervorragend arbeitet.
- Ihr AF-System ist unglaublich schnell und zuverlässig. Dieses System ständig zu verbessern, kann nur in Ihrem Interesse sein. Dazu gehören auch Firmwareupdates bestehender R-Kameras und Objektive. Sie haben Firmwareupdates in der Vergangenheit schlichtweg ausschließlich für Fehlerkorrekturen genutzt. Seit der R-System-Serie ist das besser geworden, aber immer noch nicht ausreichend. Warum ich zum Beispiel in einer über € 4.000,- teuren R5 nicht alle Tasten mit allen Funktionen belegen kann und das nicht nachprogrammiert wird, ist unverständlich. Sie sollten ein Team von guten Mitarbeitern mit regelmäßigen Funktionserweiterungen via Firmware beschäftigen. Das sollte eine Institution werden, dann sind Kunden langfristig zufriedener.
- Keine ausschließliche Canon-Aufgabe, sondern eine für alle Kamerahersteller: Die Verbindung mit dem Internet oder dem Smartphone ist noch zu kompliziert.
Liebes Canon-Team, ich denke, Sie machen vieles richtig, vor allem auch die Energie in neue Objektiv-Entwicklungen zu stecken. Die *fotowissen Canon Kritik 2022 ist konstruktiv gemeint. Bitte denken Sie an die Kundenfreundlichkeit und die Menschenrechte. Das ist wichtiger denn je, sonst stehen Sie in Kürze mit China vor einem Scherbenhaufen.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – *fotowissen Canon Kritik 2022
Hilfeaufruf von *fotowissen
*fotowissen leistet journalistische Arbeit und bittet um Ihre Hilfe. Uns fehlen in diesem Jahr noch etwa € 15.843,- (Stand 01.12.2024, 10:00) um den Server, IT, Redaktion und um die anderen Kosten zu decken. Bitte beschenken Sie uns mit dem Spendenbutton, sonst müssen wir in Zukunft die meisten Artikel kostenpflichtig bereitstellen. Das wäre schade, auch weil das weitere unkreative Aufgaben stellt, die wir zeitlich kaum stemmen wollen. Vielen Dank!
Mit Paypal für *fotowissen schenken. Vielen Dank!*fotowissen Newsletter
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem *fotowissen Newsletter, der sonntagmorgens bei Ihnen zum Frühstück bereitsteht. Der *fotowissen Newsletter zeigt die neuesten Beiträge inklusive des Fotos der Woche, Testberichte, Tipps und Ideen für Ihre Fotografie und vieles mehr. Einfach anmelden, Sie können sich jederzeit wieder abmelden und bekommen den Newsletter einmal pro Woche am Sonntag:
Bitte schreiben Sie einen konstruktiven Kommentar, vielen Dank.