- Zoomobjektive Pro und Contra
- Zoomobjektiv kurz erklärt
- Festbrennweite kurz erklärt
- Festbrennweite oder Zoomobjektiv – was ist besser?
- Pro Zoomobjektiv
- Contra Zoomobjektiv
- Zoomobjektive als Kitobjektive
- Reisen mit dem Zoomobjektiv
- Flexibilität des Zooms
- Besser kein Zoomobjektiv
- Festbrennweiten sind besser
- Zoomobjektive sind langsamer
- Zoomobjektive sind nichts für Anfänger
- Die Bildwirkung ist anders
- Resümee: Zoomobjektiv versus Festbrennweite
- Objektivkauf Empfehlungen
- Übersicht Brennweiten für verschiedene Motive / Fotogenre
- Linktipps
Zoomobjektive Pro und Contra
Zoomobjektiv kurz erklärt
In einem Zoomobjektiv sind gleich mehrere Brennweiten vereint. Im Zoomobjektiv verändert sich also mit dem Drehen am Zoomring (oder dem kleinen Zoomhebel bei vielen Kompaktkameras oder Bridgekameras) der Abstand von der optischen Linse zum Sensor. Mit einem Zoomobjektiv kann man relativ leicht hereinzoomen oder herauszoomen, je nachdem wo man im Verhältnis zum fotografierten Objekt steht.
Festbrennweite kurz erklärt
Eine Festbrennweite ist ein Objektiv, welches sich im Gegensatz zu einem Zoom in der Brennweite nicht verändern lässt. Das bedeutet, die Vergrößerung und der Blickwinkel einer Festbrennweite ist fest. Im Englischen wird ein Objektive mit fester Brennweite „Prime“ genannt.
Festbrennweite versus Zoom Objektiv.
Festbrennweite oder Zoomobjektiv – was ist besser?
- Eine Festbrennweite bietet meist eine bessere Bildqualität, größere Lichtstärke und fördert eine bewusste Bildgestaltung.
- Ein Zoomobjektiv hingegen ist flexibler, ideal für Reisen und Situationen, in denen Sie nicht die Position wechseln können.
Zoomobjektive als Kitobjektive
Tja, Peter, ich denke, wir werden die Eierlegendewollmilchsau wohl kaum finden zwischen Zoom und Festbrennweite, aber die Zoomobjektive haben durchaus ihre Vorteile, Berechtigungen und Qualitäten.
Es geht eigentlich damit los, dass beim Kauf einer neuen Kamera fast immer ein sogenanntes Kit-Objektiv im Paket ist, deren Qualität mittlerweile richtig klasse ist. Diese Kombination ermöglicht dem Anfänger ohne erheblichen Kostenaufwand, gleich über einen variablen Brennweitenbereich zu fotografieren.
Diese Kit-Zoomobjektive decken die Spanne von einem Weitwinkel bis leicht über die Brennweiten eines “Normalobjektivs” ab, und über die ersten Gehversuche und Projekte reichen diese immer besser werdenden Zooms weit hinaus. Man mag streiten, ob das vom Lerneffekt her positiv oder negativ sein wird, aber zumindest ist es vom Gefühl her erst einmal angenehmer.
Generell sind Zooms auch häufig günstiger als Festbrennweiten, vorwiegend eben im Verhältnis zu mehreren festen Brennweiten, die denselben Bereich des Zooms abdecken sollen. Egal wie viele verschiedene Festbrennweiten angeschafft werden: Alle Brennweiten, die ein hochwertiges Zoom-Objektiv abdeckt, werden Festbrennweiten in Summe niemals bieten.
Hinzu kommt, dass eben zu einem einzigen Zoom auch immer nur ein Filter gekauft werden muss, zumindest, wenn es Schraubfilter sein sollen. Wer sich also eher der technischen Fotografie verschreibt, und nicht alles erst am PC nachfiltern mag, wird so die eine oder andere Ausgabe sparen. Bevor man also Omas Erbe komplett auf den Kopf haut, aber dennoch flexibel sein möchte in puncto Brennweiten, kauft man besser ein Zoom.
Reisen mit dem Zoomobjektiv
Wer oft auf Reisen geht und dabei zu Fuß unterwegs ist, ist gut beraten, das Gewicht/Volumen der Fotoausrüstung im Blick zu behalten. Auch dabei trumpft ein hochwertigeres Zoom-Objektiv, für das vielleicht 3 feste Brennweiten zu Hause bleiben. Anstatt permanent die Objektive zu tauschen, bleibt das Zoom am Body. In Gegenden, die staubig, sandig oder extrem feucht sind, ist das ein nicht unerheblicher Komfort, und ganz klar ein Vorteil, denn das Risiko von verdreckten Gehäusen und/oder Sensoren entfällt.
Gegenüber Festbrennweiten sind Zoomobjektive in der Regel lichtschwächer. Die dadurch geringer einstellbare Freistellung erübrigt sich aber dann, wenn Landschaftsfotografie oder Architektur im Vordergrund steht. Denn erstens verlangt das nahezu immer eine durchgehende Schärfe im Bild, und etwas längere Verschlusszeiten sind auch marginal, da meist vom Stativ fotografiert wird. Im Fall des Fotografierens ohne Stativ kann es sogar sein, dass der im Zoom vorhandene Bildstabilisator die schlechtere Lichtstärke gegenüber einer Festbrennweite ausgleicht.
Flexibilität des Zooms
Wer als Fotograf seinen Standpunkt, seine Perspektive zum Motiv aus bestimmten Gründen einfach gar nicht verändern kann, und trotzdem Einfluss auf den Bildausschnitt nehmen mag, der kommt am Zoom nicht vorbei. Vielleicht entsteht in dem Augenblick auch als “Zoomer” so ein wenig das Gefühl von Überlegenheit dank veränderbarer Brennweite. Und als „Bonus“ in der heutigen Zeit darf auch genannt werden, dass die meisten aktuellen Kameras ja auch eine hochwertige Video-Funktion haben. Wer das nutzt, wird sich über den Gestaltungsspielraum freuen, denn der ist mit einem Zoom-Objektiv erheblich größer. Man kann dann zum Beispiel innerhalb einer Video-Sequenz zoomen, was mit Festbrennweiten gar nicht möglich ist.
Zum Schluss ist mir noch wichtig zu bemerken, dass es ratsam ist, bei der Zusammenstellung des eigenen Equipments einen guten Kompromiss zu finden zwischen Flexibilität und Abbildungsqualität/-eigenschaften. Die jeweils getroffene Entscheidung muss ja nicht komplett für oder gegen eine der beiden Varianten getroffen werden. Mit einem guten Zoomobjektiv und ein bis zwei Festbrennweiten für bestimmte Zwecke ist mit Sicherheit für die meisten ein ansprechender Grundstock gelegt.
Besser kein Zoomobjektiv
Lieber Dirk, ich bin heute überzeugt, dass Zoomobjektive nur in einem einzigen Falle Sinn ergeben, nämlich in der Sportfotografie und Wildlifefotografie.
In beiden Fotothemen benötigen wir etwa ein 100mm bis 400mm- oder 150mm bis 600mm-Objektiv, um den Vogel im Flug überhaupt mit kleinerer Brennweite (100mm / 150mm) zu finden und dann hineinzuzoomen, um den Vogel groß abzubilden. In allen anderen Fällen sind Festbrennweiten den Zooms überlegen.
Erinnern wir uns an früher: Wir gingen voller Stolz und Unsicherheit in einen Kameraladen und hatten die Tasche voll mit Erspartem. Wir wollten die beste Kamera der Welt für unser Geld besitzen und freuten uns wie ein Kind auf die Fotografie mit dem Film. Einige von uns hatten eine Praktika-Spiegelreflexkamera, andere vielleicht eine Hasselblad-Mittelformatkamera oder Rollei-Mittelformatkamera. Oder wir kauften eine Minolta, Pentax, Olympus, später eine Canon oder Nikon SLR. Was war vorne auf der Kleinbildkamera? Eine feste Brennweite meist eine 50mm-Festbrennweite mit Anfangsblende f/1.8 oder f/1.4.
Festbrennweiten sind besser
Wir Fotografen haben mit der Festbrennweite alles fotografiert. Wir sind los und haben mit dem “Nifty-Fifty” / 50mm-Festbrennweite hervorragende Portraits, Landschaftsaufnahmen und Naturaufnahmen belichtet. Wollten wir eine Makroaufnahme auf den Film bannen, so haben wir uns einen Makrozwischenring besorgt. Früher wurde die Linse selten von dem Kamerabody abgeschraubt (z.B. M42-Gewinde statt Bajonett). Wir konnten mit der einen Brennweite alles machen. Zoomobjektive waren Mangelware und wenn es sie gab, dann war die Bildqualität so unterirdisch, dass wir darüber lachten, oder wenn wir sie bereits gekauft hatten, weinten wir.
Die bessere Bildqualität der Festbrennweiten ist legendär im Vergleich zum Zoom. Es gibt tatsächlich einige Ausnahmen, wie eines der besten Zoomobjektive, das Canon EF 70-200 f/2.8 oder f/4 (auch von Nikon erhältlich). Beide Linsensysteme stehen unter dem Verdacht, mindestens die gleiche Aufnahmequalität wie eine entsprechende feste Brennweite zu liefern. Aber ich behaupte ein Canon EF 200mm f/2.8 ist immer noch überlegen, auch wenn es für viele Einsatzzwecke wie Portrait, Sport, Action und Wildlife dem Zoom in der Versatilität unterlegen sein mag. Mit dem 200mm Objektiv kann ich dieses Fotogenre fotografieren, auch wenn ich manchmal einen Ausschnitt in Kauf nehmen muss.
Zoomobjektive sind langsamer
Im Englischen heißen Festbrennweiten auch “Fast Prime Lenses” (dt.: Schnelle Festbrennweiten), weil sie kürzere Belichtungszeiten zulassen. Die meisten Zoomobjektive bieten nicht die gleiche große Anfangsblendenöffnung wie die feste Brennweite. Blendenwerte wie f/0.95, f/1.0, f/1.2, f/1.4, f/1.8, f/2.0 sind bei Zoomobjektiven eher selten anzutreffen. Dementsprechend kann ich bei der festen Brennweite mit schnelleren Verschlusszeiten oder kleineren ISO-Werten arbeiten. Fotografen können in dunkleren Umgebungen Portraits oder anderes belichten.
Wir Fotografen können durch eine feste Brennweite kreativer mit der geringen Schärfentiefe fotografieren. Das alles ist den meisten Festbrennweiten vorbehalten. Ein ähnlich lichtstarkes Zoomobjektiv ist oft Fehlanzeige. Kreative Fotografie beginnt daher mit der offenblendigen Festbrennweite und nicht mit dem Zoom.
Zoomobjektive sind nichts für Anfänger
Immer wieder werden Zooms den Anfängern verkauft. Die Kitobjektive liegen der Spiegelreflex oder der spiegellosen Systemkamera (DSLM) bei. Beispiel Fujifilm XF18-55mm f/2.8-4 Zoom-Objektiv oder Canon 18-55mm f/3.5-5.6. Damit fangen die Menschen an, zu fotografieren.
Dabei erkläre ich in meinen Fotokursen den Einsteigern, dass die Anfangsblende f/3.5 (Canon) nur bei 18mm verwendet werden kann und man je weiter man hineinzoomt, nur noch mit größeren Blendenwerten bis f/5.6 arbeitet. Das soll mal einer verstehen, der in die Fotografie einsteigt!
Dazu kommt die zu große Schärfentiefe bei 55mm Brennweite. Das kann eine Festbrennweite mit einer Anfangsöffnung von f/2.0, f/1.8 oder f/1.2 besser. Mit kleinen Blendenwerten entstehen butterweiche Hintergründe, der eigentliche Vorteil einer Sucherkamera im Vergleich zum Smartphone! Erst mit diesen guten Blendenwerten lässt sich ein Portrait mit weichem Vordergrund und Hintergrund erstellen. Nur damit erhält man ein Bokeh, nach dem sich doch alle sehnen.
Abgesehen davon verführen Zoomobjektive zum Knipsen. Anfänger bleiben stehen, zoomen, knipsen und gehen weiter. Mit der Festbrennweite muss ich vor oder zurück, um mein Motiv in der richtigen Größe auf den Sensor zu bannen. Richtig: Das ist nicht immer möglich, meistens aber schon. Damit muss ich mich bewegen und ich bewege mich mit der Festbrennweite nicht nur nach vorn oder nach hinten, sondern suche mir auch nach rechts oder links den passenden Blickwinkel durch den Sucher. Somit bekomme ich einen Blick für Motive, kann bereits nach einem Tag abschätzen, wie weit ich am Motiv stehen muss, um es in meinem Blickwinkel perfekt einzufangen.
Die Bildwirkung ist anders
Einsteigern empfehle ich keine Zoomobjektive, wegen der unterschiedlichen Bildwirkung der Brennweiten. Sie werden verführt, mit 18mm oder mit 55mm (je nach Knipsstandpunkt) zu schießen. Dabei wird die unterschiedliche Bildwirkung der Aufnahmen mit den verschiedenen Brennweiten nicht berücksichtigt.
Viel besser ist es, mit einer Festbrennweite zu fotografieren, um ein Gefühl für die Bildwirkung, die Räumlichkeit und Schärfentiefe der Optik zu bekommen. Leider sehen die Kamerahersteller heute keine 50mm-Festbrennweiten (oder 30mm für APS-C-Kameras) vor, sondern Zoomobjektive. Deshalb sollten Sie spätestens als zweites Objektiv eine Festbrennweite erwerben, um künftig ein besseres Gefühl für die Bildwirkung, Tiefe und Schärfentiefe zu bekommen (Tipp).
Resümee: Zoomobjektiv versus Festbrennweite
Wer sich zwischen einem Zoomobjektiv versus Festbrennweite entscheiden möchte, sollte den eigenen fotografischen Stil und die persönlichen Ansprüche genau kennen. Zoomobjektive bieten Flexibilität und ersparen häufige Objektivwechsel – ideal für Reportagen, Reisen, Events und spontane Motive. Festbrennweiten hingegen punkten mit besserer Bildqualität, größerer Lichtstärke und einem bewussteren Umgang mit Perspektive und Bildgestaltung.
Der Artikel zeigt, dass Festbrennweiten besonders dann ihre Stärke ausspielen, wenn es um kreative Bildsprache, Unschärfeverlauf (Bokeh) und das „Zurück-zur-Fotografie“-Gefühl geht. Zoomobjektive hingegen bleiben die Allrounder, vor allem wenn es schnell gehen muss.
Fazit: Es gibt kein „entweder oder“ – wer beide Objektivarten bewusst einsetzt, profitiert fotografisch am meisten.
Objektivkauf Empfehlungen
Der Kauf von verschiedenen Objektiven mit fester Brennweite sei empfohlen:
Empfohlene Festbrennweiten | Vollformat | APS-C-Format |
---|---|---|
anfangs | 20mm /24mm | 16mm |
35mm | 23mm | |
50mm | 35mm | |
später | 15mm | 10mm |
85mm | 56mm | |
135mm | 90mm |
Übersicht Brennweiten für verschiedene Motive / Fotogenre
Welches Objektiv für Portrait? Welches Objektiv für Makrofotos? Hier eine Übersicht der Objektive / Brennweiten für verschiedene Motive:
Vollformat (KB) Brennweite / Motiv | Portrait | Landschaft | Reportage, Straßen-fotografie | Architektur | Stillleben | Makro | Sport Action | Wildlife |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
11-17mm (117 - 93,3 Grad*) | - | +++ | o | +++ | o | o | + | o |
17-24mm (93,3° - 73,7°) | - | +++ | + | +++ | + | o | + | o |
27mm (67,4°) | o | ++ | +++ | ++ | + | o | + | o |
35mm (54.4°) | + | ++ | +++ | ++ | + | o | + | o |
50mm (39,6°) | ++ | ++ | +++ | + | ++ | ++ | + | o |
85mm (23.9°) | +++ | + | +++ | o | +++ | +++ | ++ | + |
100mm (20,4°) | ++ | + | + | o | +++ | +++ | ++ | ++ |
135mm (15.2°) | ++ | + | + | o | + | ++ | +++ | ++ |
200mm (10.3°) | + | + | + | - | - | ++ | +++ | +++ |
300-1000mm (6.87° - 2.06°) | o | o | - | - | - | ++ | +++ | +++ |
Legende | - nicht ratsam | o möglich | + gut | ++ sehr gut | +++ perfekt | *Blickwinkel in Grad Horizontal |
- 50mm Standardobjektiv für das FX-Format (Bildwinkel an einer Nikon-Spiegelreflexkamera mit DX-Format entspricht 75mm bei Kleinbild)
- Hohe Lichtstärke von 1:1 ,8; Ideal für Aufnahmen bei schwachem Licht oder Porträtaufnahmen
- Asphärische Linse für überragende Bildqualität
- Für Vollformat E-Mount Kameras, kompakt, leicht und handlich
- Brennweite 50 mm (entspricht APS-C 75 mm), Blende F1.8 (kleinste Blende F22)
- Exzentelle Bildqualität durch ein optisches Design mit einem asphärischen Element
- Setzen Sie eine attraktive Hintergrundunschärfe ein, um Ihr Motiv hervorzuheben - ein großartiger Look für Personenaufnahmen.
- Die nahezu geräuschlose STM-Fokussierung stellt Fotos schnell scharf und sorgt bei Videoaufnahmen für eine kontinuierliche Scharfstellung.
- Mit einem Gewicht von nur ca. 160 g ist das EF 50mm f/1,8 STM ein Objektiv, das Sie überall dabei haben können.
- Mante, Harald (Author)
Linktipps
Die besten Fujifilm Objektive im Test – Ratgeber APS-C Festbrennweiten und Zoom >>
Beste Canon Wildlife Kamera – Preiswert oder Teuer >>
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Hallo Dirk, hallo Peter
Eure Diskussion ist ja spannend, aber auch ein klein wenig theoretisch. Denn die Realität ist heute oft so (wie oben beschrieben): Ich kauf eine gute Kamera und krieg ein (oft gutes) Zoomobjektiv dazu – bzw. zahle einen kleine Aufpreis (siehe Fuji 18-55mm). Ich möchte den Fotografen / die Fotografin sehen, die entweder auf das Kit-Objektiv ganz verzichtet und vorerst nur den Body kauft oder das Zoom einmottet, bis sie “begriffen hat, wie richtiges(?) Fotografieren funktioniert”.
Darum gefällt mir Dirks Schlusssatz: “Mit einem guten Zoomobjektiv und ein bis zwei Festbrennweiten für bestimmte Zwecke ist mit Sicherheit für die meisten ein ansprechender Grundstock gelegt.”
Für mich geht die Diskussion für (ernsthafte) Einsteiger/-innen sowieso in eine andere Richtung: Equpipment (und obige Diskussion zeigt es) wird zu Beginn total überschätzt, fotografisches Sehen, Wahrnehmen und Gestalten unterschätzt. Mit bescheidenem Equpiment lassen sich sehr gute Bilder machen, ein exquisites Equipment ist noch lange kein Garant für tolle Bilder.
Um auf die Diskussion zurückzukommen: An meiner Fuji (zuerst X-T20 / jetzt X-T3) gabs zuerst das 18-55Zoom, dann kam die Festbrennweite 35mm F1.4, dann die Festbrennweite 16mm 1.4, dann das Zoom 55-200mm. Mit dieser Kombination und der Reihenfolge der Beschaffung bin ich super zufrieden und je nach Ansprüchen immer mit der passenden Kombination sehr gut unterwegs.
Meine Stimme geht also dieses Mal klar zu Dirk.
Bitte publiziert weitere Diskussionen dieser Art. Liebe Grüsse aus der Schweiz
Mandi
PS: Und als absoluten Luxus habe ich mir das Fujinon 80mm F2.8 für Macros und Porträts geleistet ;-)
Was das Lernen und bewusste Sehen angeht, bin ich bei Peter. Der praktische Nutzen von Zooms wird von Dirk gut herausgestellt. Der grösste Fehler, den man machen kann ist sich vorher keine Gedanken darüber zu machen, wie ich etwas abbilden will, will ich Nähe darstellen oder etwas Distanz. Tödlich für die Bildgestaltung ist es, irgendwo zu stehen und solange die Brennweite zu verändern bis der Ausschnitt passt. Ich arbeite im Normal und kurzem Telebereich mit lichtstarken Festbrennweiten. Dazu kommt ein UWW – WW Zoom. Ein mittleres und langes Tele steht im Moment nicht auf der Wishlist, da ich kein Sport oder Wildlife mache. Eher wird wohl ein lichtstarkes, leichtes WW das nächste Objektiv sein. Im Moment ist mein Bedarf an Linsen aber gedeckt. Man braucht ja nicht nur Linsen sondern auch Licht und sonstige Gimmicks, die beim Fotografieren unentbehrlich sind. :)
Hallo Peter, hallo Dirk,
die Idee Themen per Pro und Kontra vorzustellen und zu behandeln gefällt mir ausgesprochen gut.
Doch nun zu meiner Position:
Frage – ist das menschliche Auge eine Festbrennweite oder ein Zoomobjektiv? ;-)
ich schließe mich den Ausführungen vom Dirk an. Im Alltag und insbesondere auf Reisen und Wanderungen etc. dürfte/n ein/zwei Zoom/s sowohl transport- als auch gewichtstechnisch deutlich im Vorteil sein. Insbesondere auch dann, wenn man nicht allein reist oder wandert, es sei denn, diese Personen sind ebenfalls fotografisch unterwegs. Ansonsten können die permanneten “Turnschuhzoomaktionen” an der Toleranzschwelle der Nichtfotografen nagen. Die selteneren Objektivwechsel sind überdies den Sensor betreffend verschmutzungsresistenter. Zudem sind die heutigen Zoomobjektive um etliche Klassen besser als jene aus analogen Zeiten.
Das wiederum ändert nichts an Peters Feststellungen, dass das optische Freistellen mit Festbrennweiten schlicht besser funktioniert; auch sind diese in der Regel deutlich lichtstärker. Und somit kann auch ich dem Schlussplädoyer vom Dirk nur zustimmen, das Eine muss das andere nicht ausschließen.
Das ich als Fototrainer in erster Linie mit Festbrennweiten arbeite, erachte ich wiederum als schlüssig. Die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Brennweiten lässt sich so nun mal am besten vermitteln. Schließlich spricht nichts dagegen sich auch mit einem Zoom zu bewegen, selbst dann wenn es per “Dreh” ebenfalls möglich wäre.
Wünsche allzeit Gut Licht
Hallo Dirk.
Hallo Peter.
Ihr habt beide recht, ABER …
… Dirk liegt mit seiner Meinung – aus meiner Sicht gesehen – vorne.
Weshalb?
Die heutigen Zoom-Objektive sind nun mal besser, als diejenigen, die man noch vor 20 Jahren kaufte.
Und für Anfänger würde ich immer ein Zoom empfehlen.
Ich fotografiere selbst schon Jahrelang, und als ich meine Letzte Kamera 2017 kaufte (Sony A99MII), war meine Vorstellung, ein Festbrennweiten-Objektiv dazu zu nehmen. Leider hatte der Laden (obwohl Deutschlandweit bekannt) keines vorrätig, und warten wollte ich auch nicht. Ich entschied mich dann für ein Tamron 24-70 / 2,8.
Eine (oder ein paar mehr) Festbrennweiten haben mich trotzdem in ihren Bann gezogen. Und das, wovon Peter berichtet, wie man mit Festbrennweiten umgehen muss, das begreift ein Anfänger “vielleicht” noch nicht und hat vielleicht auch keine Lust dazu, sich den Bildausschnitt durch vor- und zurückgehen zu suchen.
Außerdem: Wer einen Fotokurs besucht, hat meist schon eine Kamera!
Wenn man längere Jahre fotografiert, denkt man über die Vorzüge eines Festbrennweiten-Objektivs mal eher nach.
Mich ärgert es heute noch, dass der Laden damals KEIN Objektiv mit Festbrennweite für meine Kamera hatte.
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für diese wirklich tollen Statements!
Ich denke, dass deutlich wird, mit diesen Pro/Contra Diskussionen ein “Ende-offen” herzustellen, und so solls´s ja auch sein. Gott sei Dank denken, handeln und fotografieren nicht alle Leute gleich. Wenn sich in Summe aller Optionen der beiden Seiten schließlich alles Wissenswerte gebündelt findet, und bei Kaufentscheidung hilft, oder man die eigene Vorgehensweisen nochmal hinterfragt, ist doch alles gut verlaufen.
@Mark: Zu deiner höchst spannenden Frage “Ist das menschliche Auge eine Festbrennweite oder ein Zoomobjektiv?”, tendiere ich eindeutig zu Festbrennweite. Wir können nicht zoomen, das Sehfeld nicht verändern. Einzig das Scharfstellen gelingt auf den vielen Ebenen, je nach Fokus. Wahrscheinlich ist deshalb die techniche Möglichkeit eines Zoom-Objektivs so faszinierend für uns.
Herzlich grüßend, Dirk
Hallo zusammen,
Danke für die super Diskussion. Lichtstarke Festbrennweiten sind „Spezialisten“ und ideal zum Fotografieren und Gestalten, speziell bei Offenblende oder extremeren Brennweiten.
Gute Zoomobjektive (Fujinon 18-55 2,8-4) sind „Universalisten“ und sind zum schnellen Fotografieren ideal geeignet.
Beide haben ihre Berechtigung, aber ich greife lieber, wann immer es möglich ist zur Festbrennweite.
Viele Grüße
Wilfried Babutzka
Schöne Diskussion, dazu mag ich auch meine Sicht einbringen.
Vorab: Ich besitze kein Zoom-Objektiv, bin begeisterter Festbrennweiten-Nutzer, stehe den Zooms aber aufgeschlossen gegenüber. Wahrscheinlich hätte ich auch Zoom-Objektive, wenn ich es nicht als eher sinnlos empfinden würde „alles“ zu besitzen. Deshalb besitze ich nur das, was ich wirklich gern nutze.
Das meine ich übrigens nicht im Sinne des Minimalismus ;)
Einen Punkt, den Dirk Trampedach eingebracht hat und der oft erwähnt wird, ist die „Eierlegende Wollmilchsau“ – ja, wir streben gern zur eierlegenden Wollmilchsau.
Aber warum?
Bereichert sie uns wirklich?
Oder ist sie nur das Allheilmittel gegen die Sorge etwas zu verpassen?
Frei nach der Devise „lieber von allem was, zwar nichts richtig, aber dafür nichts verpasst“.
Beim Fotografieren interessiert mich die eierlegende Wollmilchsau, so wie in vielen anderen Bereichen, gar nicht.
Es gibt aber schon Bereiche, wo sie echt sinnvoll ist – ich bin kein Phantast ;)
Ich nehme mir die Freiheit Prioritäten zu setzen und nehme in kauf evtl. mal was zu verpassen.
Bedeutet für mich in der Fotografie:
Ich liebe manuelle(!) Festbrennweiten mit all ihren Vorzügen. Ich liebe auch „unperfekte“ Festbrennweiten mit Charakter. Ein Beispiel ist das Voigtländer 35 1.4 (M-Mount, adaptierter) in der SC Version. SC steht für „Single Coated“ = einfach vergütet. Das gute Stück hat eine wunderbare Farbwiedergabe und produziert bei Sonneneinfall in gewissen Winkeln wunderbare und unübersehbare Flares (wenn sie unerwünscht sind reicht ein minimal geänderter Winkel und weg sind sie). (Randnotiz: Gucken Sie gern mal im Netz wie klein und leicht das gute Stück ist).
Kein Zoom ist in der Lage mir diesen fotografischen Spaß zu bieten.
Ich besitze noch ein SC Objektiv, das Voigtländer 50 1.5 (das gibt es aber nicht mehr, das ist nur noch in MC erhältlich).
Nie werde ich diese SC-Objektive hergeben. Ich würde eher eine Kamera danach kaufen, dass ich diese Objektive an ihr nutzen kann (auch mit Adapter, muss nicht Leica).
Es muss also nicht mal immer nur Perfektion, höchste Qualität oder gnadenlos weit offene Blenden sein (ich besitze auch ein Objektiv mit f 0.9, auch ein sehr tolles „Spielzeug“).
An dieser Stelle könnte ich stundenlang philosophieren – es würde aber den Rahmen sprengen.
Zurück zum Gedanken der eierlegenden Wollmilchsau:
Ich gönne mir die Freiheit nicht immer das theoretisch bestmögliche Foto zu machen. Wenn ich per „Fuß-Zoom“ nicht näher an ein Objekt herankomme – nun, dann ist das so, dann fotografiere ich es mit mehr Distanz (in sehr seltenen Fällen croppe ich das dann). Im Allgemeinen priorisiere ich dann einfach anders und gestalte mit mehr Bildinhalt.
Und wenn das im extrem seltenen Einzelfall alles nichts ist und es nur mit Zoom vernünftig ginge – dann hat das Motiv halt Pech gehabt und wird von mir nicht fotografiert… ;)
So nehme ich mir auch mal die Freiheit ein paar Tage Urlaub zu machen und nur eine Festbrennweite an der Kamera zu haben. Ich werde damit definitiv schöne Fotos machen. Vielleicht würde ich mit einem zweiten Objektiv oder einen Zoom zusätzlich noch andere machen – das ist aber okay, ich strebe nicht nach allem (Stichwort eierlegende Wollmilchsau).
Umgekehrt zum „Fuß-Zoom“ aber zugunsten des Zoom-Objektivs gesprochen finde ich noch einen Aspekt relevant.
Wenn ich mit einer Festbrennweite näher an ein Motiv gehe um es zu fotografieren, dann kann man das mit dem Zoom-Objektiv natürlich auch.
Mit dem Zoom-Objektiv kann ich es aber trotzdem mit variierenden Entfernungen und gleichem Bildinhalt aufnehmen. Rein gestalterisch bietet das Zoom-Objektiv an dieser Stelle, neben dem „nah ranholen“, noch zusätzliche, kreative Optionen. Wenn ich vielleicht bewusst weiter weg vom Objekt gehe und dann ran zoome, so dass ich den gleichen Bildinhalt habe als wenn ich näher dran bin, so habe ich doch Bilder mit völlig verschiedener Bildwirkung. Und das Zoom bietet an dieser Stelle mehr (Zwischen)-Brennweiten als nur die Endwerte, so viele Festbrennweiten kann man kaum haben. Genauso könnte ich natürlich genauso nah ran aber mit weiteren Bildwinkeln spielen.
Ein Zoom kann somit nicht nur zugunsten der Bequemlichkeit sondern auch kreativ für die Bildgestaltung genutzt werden, wo man bei Festbrennweiten für das gleiche Ergebnis immer „umschrauben“ muss (wenn man denn überhaupt genug Objektive für die ganzen Zwischenbrennweiten hat).
Ich fühle mich wohler mit gewissen Einschränkungen, für mich wiegen die Vorteile und vor allem der Spaß(!) der manuellen(!) Festbrennweiten höher.
Es kommt immer wieder mal vor, das mir dann jemand im persönlichen Gespräch Vorteile von Zooms nah bringt – ich antworte dann immer mit: „Ja ich weiß, ich habe aber Prioritäten gesetzt“ (und beschreibe auch gern was ich meine).
Manche verstehen das, manche können überhaupt nicht nachvollziehen was ich meine. Auch letzteres steht ihnen frei. Jeder soll so fotografieren, dass er oder sie Freude daran hat (oder der Auftraggeber das gewünschte Ergebnis erhält).
An dieser Stelle geniesse ich einen für mich ganz wichtigen Punkt, geradezu ein Privileg:
Ich darf fotografieren wie ich Lust habe, wie es mir Freude macht – Ich muss nicht liefern,
Hallo miteinander,
das ist wirklich eine spannende Diskussion. Ich frage mich allerdings, wer die Zielgruppe ist: Fotoanfänger bei ihren ersten Schritten oder Menschen, die schon seit Jahren fotografieren?
Wer sich auskennt, kennt doch seine Objektive und ihre Möglichkeiten. Wo eher Nachholbedarf ist, ist doch bei den Einsteigern, denen die Werbung suggeriert, Zoomobjektive seien das Nonplusultra. Das sind sie bei brauchbarer Qualität sicher auch, aber nur für Menschen, die wissen, was sie damit tun.
Der vorherige Schreiber hat es mit der Wollmilchsau schon erwähnt.
Aber das Entscheidende ist doch, dass man sich als Fotograf:in der Wirkung unterschiedlicher Brennweiten/Bildwinkel bewusst wird, außer, das Bild formatfüllend hinzubekommen. Da werden ihnen die Möglichkeiten, die ein Fußmarsch um das Motiv ermöglicht, gar nicht bewusst.
Meine erste Kamera hatte ein 50er, dann kaufte ich ein 135er dazu, dann ein 28er, und erst viel später Zooms, ein 4/80-200, ein 35-70 und den ganzen Rest.
Ohne die Festbrennweiten hätte ich nie erlebt, was es bedeutet, sich ein Motiv zu erarbeiten, durch das Herumgehen. Ein Tele verdichtet die Bildwirkung, ein Normalobjektiv gibt den Augeneindruck wieder und ein Weitwinkel zeigt das Objekt in Verbindung zur Umgebung. Wenn man schon weiß, was man mit seinem Bild aussagen will, wählt man vorher die Brennweite und gestaltet dann das Motiv, eben auch mit Fußarbeit.
Denn nur durch das Drehen am Zoomring, wenn man am Fleck stehen bleibt, bekommt man die Wirkungen der verschiedenen Brennweiten gar nicht mit, das ist das Problem. Da wird leider viel zu selten drauf hingewiesen. Deshalb ist meine These, dass es für Fotoeinsteiger am besten wäre, nur mit zwei oder drei Brennweiten loszugehen und sich auszutoben, mit (der Einfachheit auf Vollformat bezogen) einem 50er, oder mit 35 und 70/85mm , oder mit 28/50/100 mm. Die Brennweiten dazwischen braucht man nicht, auch wenn die Werbung das suggeriert. Für eine wirklich unterschiedliche Bildwirkung sollte die Brennweite sich zwischen den Objektiven schon verdoppeln oder halbieren, damit man eine Wirkung sieht.
Ich bedauere sehr, dass das 50er heute als Standardoptik fehlt.
Übrigens: Ich bin zwar Festbrennweitenfan, aber sehr oft gehe ich der Einfachheit halber mit einem 24-240mm Zoom los, aber ich weiß, warum.
Beste Grüße, Thomas