Haben Sie schon mal die Adobe Nutzungsbedingungen gelesen? Ich auch nicht, jedenfalls nicht bevor mich nicht ein Leser auf den Verlust an den Rechten meiner eigenen Fotografien hinwies. Warum ich niemals wieder die Adobe Cloud nutzen werde:
Bilderklau durch Adobe?
Hier ein Auszug aus den Nutzungsbedingungen von Adobe Cloud-Diensten, welche die Frage nach dem Bilderklau durch Adobe aufwirft:
“3.2 Rechte an Ihrem Inhalt zum Betreiben der Dienste. Wir benötigen von Ihnen zum Betrieb und zur Aktivierung der Dienste bestimmte Rechte an Ihren Inhalten. Wenn Sie Inhalte auf die Dienste hochladen, erteilen Sie uns das nicht ausschließliche, weltweit geltende, gebührenfreie, unterlizenzierbare und übertragbare Recht, die Inhalte wie erforderlich als Reaktion auf benutzergesteuerte Aktionen (wie z. B. das private Speichern oder die Freigabe von Inhalten) zu verwenden, zu vervielfältigen, öffentlich auszustellen, zu verteilen, zu ändern (um Ihren Inhalt beispielsweise besser zu präsentieren), öffentlich vorzuführen und zu übersetzen. Diese Lizenz dient nur zum Betreiben oder Verbessern der Dienste.
3.3 Zugang durch uns. Wir werden nur in begrenztem Umfang auf Ihren Inhalt zugreifen, diesen ansehen oder abhören. So könnte es zum Beispiel notwendig sein, dass wir, um die Leistungen zu erbringen, auf Ihren Inhalt zugreifen, diesen ansehen oder abhören müssen, um (a) Unterstützungsanfragen zu beantworten; (b) auf Betrug, Sicherheitsprobleme, Rechtsverstöße oder technische Fragen zu reagieren und (c) diese Bedingungen durchzusetzen. Unsere automatisierten Systeme können Ihren Inhalt mit Hilfe von Techniken wie maschinellem Lernen analysieren. Diese Analyse könnte erfolgen, wenn der Inhalt gesendet oder empfangen oder gespeichert wird. Diese Analyse versetzt uns in die Lage, die Dienste zu verbessern. Um mehr über das von uns praktizierte maschinelle Lernen zu erfahren, besuchen Sie http://www.adobe.com/go/machine_learning.”
Diese Bedingungen muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Im Prinzip stimmen wir mit der Nutzung der Adobe Cloud zu, dass Adobe unsere Bilder durchsuchen, durchschnüffeln, verkaufen und publizieren darf. Wir treten damit nicht nur unsere Nutzungsrechte an Adobe ab, sondern auch an Dritte, die Adobe gerne begünstigen möchte. Wie schön, dass Adobe uns im Nachsatz zu Kapitel 3.2 versichert, dass dieser Vertrag nur zum Betreiben der Dienste notwendig sei. Glauben Sie das?
Meine persönliche Konsequenz lautet:
Niemals die Adobe Cloud nutzen!

Ich werde niemals wieder die Adobe Cloud nutzen. Mir reicht die Aussicht, meine Foto-Rechte einzubüßen. Ich traue sowieso keiner Aktiengesellschaft auf dieser Erde, noch dazu nicht Adobe, die immer versprachen, eine Kaufversion von Lightroom zur Verfügung zu stellen. Ich glaube der AG kein Wort, genauso wenig wie Facebook oder anderen Diensten, die ähnliche Nutzungsbedingungen voraussetzen. Während ich bei Facebook aber meine Bilder mit einem Copyright oder Wasserzeichen versehen kann, sind die Bilder in der Cloud sicher immer meine Original-Fotos. Das sollen auch meine Bilder bleiben!
Nehmen wir mal im besten Falle an, dass Adobe die Nutzungsrechte nicht anders formulieren kann, weil es eine dritte Firma mit der Servertätigkeit beschäftigt, der sie die Rechte aus irgend einem Grunde einräumen muss. Verstößt das nicht alles gegen deutsches Recht? Und kümmert das diese Aktiengesellschaft im Zweifel? Wozu benötigt das Unternehmen die Rechte der Veröffentlichung meiner Fotos?
Ich bin kein Jurist, aber ich bin alarmiert von solchen Nutzungsbedingungen. Gut, dass jeder Nachrichtendienst der Welt ein Generalpasswort zu den Routern dieser Welt haben dürfte, halte ich für absolut vorstellbar. Wenn die also meine Daten einsehen möchten, dann können sie das jederzeit. Aber warum sollte ich die Rechte an meinen Bildern jemandem Dritten übertragen, dem ich keine Rechte geben möchte?
Vorsicht Berufsfotografen
Als Berufsfotograf kann und darf ich daher die Adobe Cloud nicht nutzen, oder? Schließlich bin ich zur Wahrung der Rechte meiner Kunden angehalten. Nutze ich die Adobe Cloud, so händige ich Rechte an Dritte aus, die ich gar nicht vergeben darf. Das sind doch zum Beispiel Persönlichkeitsrechte, das Recht am eigenen Foto. Oder sehe ich das alles falsch?
Überdies muss man sich über alle möglichen Clouddienste Gedanken machen, die in den USA beheimatet sind. Denn der Patriot-Act (siehe Wikipedia) erlaubt den US-Behörden in jede Datei hinein zu sehen. Man kann den US-amerikanischen Cloud-Diensten demnach keine Daten mehr anvertrauen.
Wie sehen Sie das mit Ihren Rechten in der Adobe Cloud? Ihre Kommentare sind wie immer sehr unter dem Artikel erwünscht.
Der Leser “t4r” hatte mich mit diesem Kommentar auf die seltsamen Umstände der Adobe Nutzungsbedingungen aufmerksam gemacht.
Link zu den Adobe Nutzungsbedingungen >>
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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Bilderklau durch Adobe? Niemals Adobe Cloud nutzen!
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