Kamerahersteller – *fotowissen Editorial zum 15.08.2021

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Themen der Woche:

• Persönliche Worte “Kamerahersteller”
• Garten fotografieren ganz einfach
• Bildbearbeitung und Software Spezial
• Bild der Woche “Enten im Nebel”
• Die besten Akkus für Fotografen
• Die *fotowissen Artikel der letzten 30 Tage
• Buch des Monats

Persönliche Worte zu den Kameraherstellern (Meinung)

Noch heute haben Canon und Nikon keine spiegellosen Flagschiff-Kameras für die Presse, für Profifotografen im Angebot. Viele der Profis fotografieren daher noch heute mit Spiegelreflexkameras wie einer Nikon D6 oder Canon 1D X Mark III. Aber die spiegellose Canon EOS R3 und die Nikon Z9 sind immerhin angekündigt und versprechen höchste Leistungen. Die Nikon Z9 soll mit erstaunlichen 45 Megapixeln (benötigen Sportfotografen und Reporter das?) noch 30 Bilder pro Sekunde schießen. Canon hat sich für die EOS R3 (24 Megapixel) einen Augenautofokus ausgedacht, der dem Auge der Fotografin folgt und dort fokussiert, wohin sie schaut. Endlich also wieder kommen beide Unternehmen aus der Deckung und werden munter. Sicherlich werden diese Kameras nicht hunderttausendfach verkauft, wie eine EOS R6 (sensationeller Autofokus, wie bei der EOS R5) oder Nikon Z6, die für die Fotoamateure (und auch für Profis) innovative Leistung bieten. Aber die Canon EOS  R3 und Nikon Z9 sind wichtig, um zu zeigen, was möglich ist. Und natürlich, um die Profis bei den beiden Herstellern zu halten, oder von Sony und Fujifilm zurückzugewinnen.

Fujifilm hat schon länger als CaNikon professionelle spiegellose Kameras (diverse GFX, X-T4), genau wie Sony (Alpha-Serie) oder Panasonic. Aber ausgerechnet Canon und Nikon ließen sich viel Zeit bei der Umstellung von Spiegelreflex zur spiegellosen Systemkamera. Das drückt sich noch jetzt in einem kleineren Objektivsortiment aus, welches von beiden Herstellern inzwischen mit Hochdruck erweitert wird. Canon hat in Sachen RF-Objektive (21 RF Linsen) die Nase vor Nikon (17 Nikkor Z Linsen).

Ich kann die späte Entscheidung von CaNikon für spiegellose Systeme schwer nachvollziehen, aber zumindest sieht es so aus, als könne Canon wieder seine Spitzenposition verteidigen. Nikon hat hoffentlich keine andere Wahl, als weiterzumachen und seinen Fans möglichst bald ein umfassendes Sortiment zu liefern. Die R3 und Z9 sind wichtig für beide Unternehmen, da die Profis nur beim Kamerahersteller bleiben, wenn diese professionelle Lösungen anbieten. Und die Profis ziehen immer auch die Amateure mit.

Hoffentlich bleibt der Wettbewerb erhalten. Denn Vorreiter Sony, Panasonic und Fuji sind der Grund, warum beide Kameramarken in Sachen spiegelloser Systemkameras handeln mussten. Die Spiegellosen haben großen Erfolg, weil die Bedienung ungleich komfortabler ist, als die der Spiegelreflexkameras (SLR). Auch die Lernkurve mit der neuen Kamerageneration ist steiler als bei den Spiegelsystemen.

Systemwechsel innerhalb der Kameramarke

Tatsächlich aber hat jeder Canon Fotograf oder Nikon Fotograf einen kompletten Systemwechsel vor sich, oder bereits vollzogen. Die alten Objektive von CaNikon haben an den neuen Kameras der RZ-Generation nicht die (Autofokus-)Performance und Abbildungsleistung, wie die neu berechneten Linsen. Der notwendige Systemwechsel von Spiegelreflex zu spiegelloser Systemkameraausrüstung ist für Profis wie Fotoamateure teuer und aufwändig. Alte SLR-Kameras und Objektive erzielen keine hohen Verkaufspreise mehr. Außerdem haben Profis lange auf CaNikon gewartet und der eine oder andere wechselte vor Jahren zu Fujifilm oder Sony.

Die langjährige Verzögerung in der Entwicklung macht die Kameraausrüstungen von CaNikon recht hochpreisig, denn durch die Smartphones und die kleineren Verkaufsmengen im Vergleich zu alten Zeiten, müssen beide Hersteller die Entwicklungskosten wieder hereinholen und wollen außerdem noch ein bisschen an der Kamerasparte verdienen.

Einer der Shooting-Stars unter den Kameraherstellern ist Fujifilm. Das Unternehmen brachte es fertig, seinen Betrieb seit etwa 2006 erfolgreich von der analogen Filmherstellung um die Bereiche Medizin, Kosmetik, digitale Fotografie und mehr zu erweitern. Fuji riß den APS-C-Markt erfolgreich an sich, denn es produziert kleinere, leichtere, preiswertere Kameras und hochwertige XF-Objektive (27 XF-Objektive / 9 GFX-Objektive Mittelformat). CaNikon und Sony hingegen boten nie ein so umfangreiches und leichtes APS-C-Objektivsortiment. Systemkamera wiegen weniger, wenn keine Vollformatobjektive montiert sind (Fujifilm).

Nicht zuletzt durch den Retrolook, die intuitive Bedienung und die laufenden Verbesserungen der spiegellosen Kameras hat Fujifilm Erfolg bei Menschen, denen – wie mir auch – die großen Spiegelreflexausrüstungen zu schwer wurden. Auch den Mittelformatmarkt hat Fujifilm aufgerollt, mit sensationell preiswerten und praxistauglichen Systemen. Das neueste Fujifilm-Patent für Objektivkonstruktionen zeigt beim XF 18mm F/1.4 absolute Brillanz und Verzeichnungsfreiheit. Ich behaupte, dass Fujifilm eine Innovation (Retro, Mittelformat mit IBIS) nach der nächsten produziert und den Markt aufmischt.

Vorreiter für die spiegellose Revolution war auch Sony, welches 2014 die ersten erfolgreichen spiegellosen Vollformat-Systemkameras auf der Photokina vorstellten. Die Modelle waren damals bereits so gut, wie 2018 die ersten Kameras von CaNikon. Und dieser Sony-Vorsprung hat CaNikon viele Kunden gekostet, die heute mit komplexen Sony-Kamera-Menüs und zweifelhaftem Service fotografieren. Sony hat eine große Auswahl spiegelloser Kameras im Angebot und ist ebenfalls innovativ. Kein anderer Hersteller bietet bis heute eine 12 Megapixel-Kamera für Low-Light, wie die Alpha 7S (III). Drei verschiedene spiegellose Kameras gleichzeitig anzubieten, war 2014 eine Sensation und ein kluger Schachzug. So konnte jeder Fotograf sich aussuchen, ob er Low-Light, normal oder hochauflösend fotografieren wollte. Heute hat Sony 42 E-Mount-Objektive und Linsen diverser Drittanbieter im Gepäck!

Wollen wir für die Zukunft hoffen, dass die Preise für Kameras und Objektive nicht noch weiter steigen und wir Fotografen die nächste Ausrüstung noch bezahlen können. Wir wissen alle unsere Sucherkameras zu schätzen, seien es Spiegelreflexkameras oder spiegellose Systemkameras. In jedem Falle bleibt die Kamerasparte spannend und wir haben bereits heute Systeme, Objektive und Fotoequipment, um in bester Qualität mit hohem Lerneffekt zu fotografieren. Ich finde:

Nie war Fotografieren so einfach wie heute.

 

Garten fotografieren ganz einfach

Mit diesem Beitrag möchte ich sie zur Gartenfotografie motivieren. Egal ob Sie ihren eigenen Garten fotografieren, oder sich im Botanischen Garten umsehen, macht das Entdecken von Motiven, Blickwinkeln und Perspektiven für Gartenliebhaber viel Freude. Um Ihnen die verschiedensten Motive, Geheimnisse und Tipps auf den Weg zu geben, habe ich einen ausführlichen Artikel zum Thema veröffentlicht:

Garten fotografieren ganz einfach >>

 

 

Bild der Woche

“Enten im Nebel” hat unsere Co-Autorin Susanne Bien fotografiert. Bekanntlich ist der Tierautofokus der Canon EOS R6 und EOS R5 eine Wohltat und führt zu einer höheren Ausbeute beim fotografieren von Wildlife. Dennoch benötigt Wildlife auch mit den neuen Canon-Kameras immer noch ein gutes Auge. Ich freue mich über das Lebenszeichen:

Bild der Woche “Enten im Nebel”  (ab 15.08.2021) >>

 

Die besten Akkus für Fotografen

Der Leser Wolfgang Exler hat mich darauf aufmerksam gemacht (vielen Dank!), dass der Memory-Effekt bei NiMH-Akkus nicht mehr auftaucht. Sofort habe ich den Artikel angepasst und mal wieder nach vorne gestellt, denn wir benötigen doch für Blitze, Auslöser und allerlei anderes Fotoequipment immer wieder die AA-Akkus oder AAA-Akkus. Grund genug für mich, Ihnen Tipps und Tricks zu den Akkus und Ladegeräten zu geben:

Die besten Akkus für Fotografen >>

 

Die *fotowissen Artikel der letzten 30 Tage

*fotowissen Artikel der letzten 30 Tage >>

 

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag, eine gute Woche, viele Möglichkeiten zu fotografieren und viel Spaß bei der Bildbearbeitung.

Herzlich,
Ihr Peter R.

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