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Wildlife-Fotografie mit Fujifilm X-System

Für die Wildlife-Fotografie mit Fujifilm X-System Kamera und Teleobjektiv gehe ich gerne in die Natur. Dort kann ich prima die Seele baumeln lassen, mich beim Beobachten der wilden Tiere entspannen. Ich fotografiere auch mit Fujifilm X-Kameras, einem der Fuji-Teleobjektive und möchte Ihnen erklären, was mir daran im Vergleich zu Canon gut gefällt:

Wildlifefotografie mit Fujifilm

Wildlife-Fotografie mit Fujifilm X-System Kamera und Telezoom XF 100-400mm.

Die Vorteile der Fujifilm Kameras für die Wildlife-Fotografie.

Tipps und Tricks für die Einstellungen der Fuji Kameras.

Probleme der Wildlife-Fotografie mit Canon Spiegelreflex

Früher, wir hatten ja nichts, aber immerhin eine Canon EOS 7D. Die Spiegelreflexkamera ermöglichte, sich mit den teuren Teleobjektiven von Canon zu verbinden. Aber ich hatte nie vor, € 10.000,– oder 20.000,- für ein 500mm F/4 auszugeben.

Als Sigma / Tamron mit dem 150-600mm F/5-6.3 herauskam, wurde es für viele von uns Amateurfotografen interessant, auch das Genre Wildlifefotografie zu probieren. Gut, ein Canon EF 100-400mm hat es auch getan, aber auch das ist nicht von den Bäumen gefallen.

Mit beiden Kombis lassen sich wilde Tiere, auch von weniger gut betuchten Hobby-Fotografen heranholen. Schade, dass der Sensor der EOS 7D und EOS 7D Mk II so vergleichbar schlecht abschneidet bei hoher ISO. Schade auch, dass immer wieder Backfokus und Frontfokus Probleme die Fotos verderben. Mit der EOS 5D Mark IV habe ich gute Bilder schießen können. Bei der Kamera hatte ich alle Objektive feinjustiert.

Tipp: Lassen Sie sich Ihre Spiegelreflexkamera mit dem Teleobjektiv justieren.

Spiegellose Wildlife-Fotografie mit Fujifilm X-System

Als ich endgültig von der Zukunftslosigkeit der Canon Kameras frustriert war, hatte mich Canon mit dem Neupreis der EOS 5D Mark IV (€ 4.065,-) zum vorletzten Mal über den Tisch gezogen. Ich wechselte Ende 2016 zur Fujifilm X100S und X-T2. Meine persönlich beste Entscheidung in den vergangenen Jahren, was die Kameratechnik angeht. Seitdem macht nicht nur die Wildlife-Fotografie wieder Spaß.

Höhere ISO-Werte (ISO 800, 1600, 3200) produzieren längst nicht mehr so viel Rauschen. Die Wahl der AF-Felder bis zum Rand ist ein himmlisches Geschenk. Der Blendenring vorn am Objektiv, ISO, Verschlusszeit, Belichtungskorrektur oben auf den Schultern der Kamera einzustellen, ist intuitiv.

Endlich komme ich noch schneller als mit Canon klar, habe einen akkuraten Autofokus, der mir neun von zehn Bildern im Serienbetrieb scharf stellt. Der mechanische Verschluss einer X-H2 oder X-T4/X-T5 ist so leise, dass die Tiere die Serienaufnahmen nicht mehr hören können.

Ideal für die Wildlifefotografie ist die X-H2s, die eine extrem schnelle Auslesezeit des Sensors bietet. Der elektronische Verschluss macht kein Geräusch und lässt mich bis zu 30 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Das benötige ich selten, dann am liebsten mit einer Fuji X-H2s.

Stelle ich mechanisch scharf, wie bei der Libelle unten im Bild, dann habe ich eine digitale Lupe plus Fokus-Peaking zur Verfügung, um die Schärfe genau auf den Kopf zu legen. Das sind einige Vorteile einer spiegellosen Kamera im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera. 14 Vorteile in diesem Artikel >>

Seit dem Markenwechsel habe ich mir oft die Frage gestellt: Wie lange wollte ich mich denn noch von Canon veräppeln lassen?

Die Bilder sind mit ISO 1.250 fotografiert. Die beiden bearbeiteten Fotos sind in Capture One Pro leicht in der Helligkeit korrigiert (+8) und wurden ein wenig entrauscht und nachgeschärft.

Nein, ich kaufe immer noch keine € 10.000 oder € 5.000-Objektive. Die längste Tüte von Fujifilm ist derzeit das XF 150-600mm F/5.6-8. Den Telekonverter habe ich nicht erworben, da ich nach dem Test nicht mit der Schärfe zufrieden war. Aber das 100-400mm reicht auch für vieles aus.

Eine Übersicht aller Fujifilm Tele-Objektiv-Möglichkeiten:

Die besten Fujifilm Teleobjektive für Wildlife-FotografenXF100-400mm F4.5-5.6 R LM OIS WRXF 150-600 mm F5.6-8 R OIS LM WRXF 500mm F5.6 R LM OIS WR
Brennweite100-400mm150-600mm500 mm
Kleinbildäquivalente Brennweite152-609mm229-914mm762mm
Interner BildstabilisatorJaJaJa
AnfangsblendeF4.5-5.6F5.6-8F5.6
Naheinstellgrenze etwa1,75 Meter2,40 Meter2,75 Meter
Gewicht etwa1.375 Gramm1.605 Gramm1.335 Gramm
Preis ca.€ 1.780,-€ 2.199,-€ 3.399,-
*fotowissen Testbericht*fotowissen Test*fotowissen Test*fotowissen Test
Kaufen bei Foto KochXF 100-400XF 150-600XF 500
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Die Technik für Wildlife mit Fuji

Serienbilder

Das Fotografieren aus der Hand oder vom Einbeinstativ macht Laune. Ich stelle meist eine Serienbildgeschwindigkeit von 3-5 Bildern pro Sekunde ein (CL), wenn ich Wildlife-Fotografie mit Fujifilm X-T4 oder X-T5 belichte.

20 oder 30 Bilder pro Sekunde sind schlicht Overkill, und die schnelle Frequenz (CH) benötige ich selten. Der mechanische Verschluss der Fuji-Kameras ist die beste Option gegen den Rolling-Shutter-Effekt bei schnellen Bewegungen (Vögel im Flug).

Voraufnahme

Möchte ich mit der Voraufnahme fotografieren, bleibt mir derzeit für schnelle Motive nur die Fuji X-H2s, die eine besonders flinke Auslesezeit des Sensors bietet. Damit lässt sich der elektronische Verschluss (ES) ohne den Nachteil des Rolling-Shutter-Effekts nutzen.

Voraufnahme: Perfekte Momente rechtzeitig erfassen >>

Rolling Shutter Effekt, Erklärung Effekte und Lösungen >>

Fujifilm Sensor-Auslesezeit
Fuji KameraSensorAuflösung (MP)Sensor-Auslesezeit (ms) ca.Verschluss-Empfehlung
Vögel im Flug
GFX 100 II Mittelformat100166elektronischer 1. Verschluss oder MS
Fuji X100VIAPS-C4031,3elektronischer 1. Verschluss oder MS
Fuji X-T5APS-C4031,3elektronischer 1. Verschluss oder MS
Fuji X-H2APS-C4030,9elektronischer 1. Verschluss oder MS
Fuji X-T4APS-C2619elektronischer 1. Verschluss oder MS
Fuji X-H2sAPS-C206,2elektronischer Verschluss (ES)
Alle Angaben ohne Gewähr. Kürzere Auslesezeiten sind besser.

Schärfentiefe

Die Blende F/9 oder F/8 nutze ich für fliegende Vögel mit großer Spannweite in der Nähe. Weiter entfernte oder kleine Tiere fotografiere ich zum Beispiel mit F/6.4 oder auch mal mit F/5.6.

Autofokus

Ich nutze häufig den mittleren Autofokuspunkt, seit der X-T5, X-H2 oder X-H2s auch die Tiererkennung und Tier-Augenerkennung. Alternative nutze ich auch die Autofokus-Zone und natürlich immer AF-C.

Tolle Fujifilm Kameras für die Wildlifefotografie sind die X-T2, X-T20, X-T3, X-T30, X-T4, X-T5, X-T50, X-H1, X-H2, vor allem die X-H2s.

Vorteil Telezoom

Der Vorteil eines Telezooms wie dem XF 100-400mm oder XF 150-600mm ist schlichtweg, dass ich ein Tier schneller im Flug bei 100 bis 150mm finde, um anschließend sofort auf hineinzuzoomen. Das geht auch mit Canon-Kameras oder Nikon-Kameras. Jedenfalls ist ein Fuji-Telezoom knackscharf und produziert astreine Farben und Kontraste.

Das Gewicht

Es sind nur 300 Gramm Unterschied zwischen einer EOS 7D Mk II mit EF 100-400mm und der X-T4 mit XF 100-400mm. Schlimmer wird es bei Canon mit einer 1DX Mark II / III. Dann sind das schon 630 Gramm Unterschied.

Und so sehe ich am See immer mehr Fotografen beim Hobby Wildlifefotografie mit Fuji-Kameras und einem der Fuji-Teleobjektiven. Wildlifefotografie mit Fujifilm macht großen Spaß. Hatte ich das schon mal geschrieben? Psst, hier ein Geheimnis: Ich bin begeistert. Nicht weitersagen :-).

Fotografien Wildlife mit Fujifilm X-T3 / X-T4

Wildlifefotografie mit X-T5

Wildlifefotografie mit X-H2s

Großer *fotowissen Testbericht XF 100-400mm >>

Großer *fotowissen Testbericht XF 150-600mm >>

Großer *fotowissen Testbericht XF 500mm >>

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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Wildlife-Fotografie mit Fujifilm X-System Kamera und Telezoom


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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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3 Kommentare

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  • Hi Peter,

    danke für den ausführlichen Beitrag und die herrlichen Fotos!
    Bleibt abzuwarten, wie belebend es sich für den Tele-Bereich auswirken wird, wenn auch Fremdhersteller Fuji-X anbieten dürfen.

    Einen guten Start ins Wochenende wünsche ich!

  • Servus Herr Roskothen,
    Ihre Wildlife Fotos mit dem XF 100-400 sind wirklich einzigartig, einfach der Hammer!
    Sie erwecken Lust dieses Objektiv anzuschaffen auch wenn es für Otto Normalverbraucher doch recht teuer ist. In meiner Nikon-Zeit hatte ich ein 500 Reflex im Einsatz und konnte damit bei einer Fotosafari in Namibia recht gute Ergebnisse erzielen. Für das Fuji System gibt es jetzt auch katadioptrische Objektive z.B. von Tokina und mich würde interessieren ob Sie damit schon gearbeitet haben bzw.Erfahrung haben.Natürlich haben diese Objektive keinen Autofocus und sind für bewegte Objekte nur bedingt brauchbar.
    Ich freue mich über Ihre Rückantwort und bedanke mich für Ihre Mühe jeden Sonntag so tolle Berichte zu liefern.
    Liebe Grüsse H.Gratzer

  • Lieber Herr Roskothen,

    danke für den wieder sehr informativen Artikel und die beeindruckenden Aufnahmen der Tiere.
    Welche Einstellung des AfC benutzen sie von den fünf angebotenen, denn ich habe oft den Eindruck, dass, zumindest an der XT3, trotz boost- Modus der Af sein Ziel nicht verfolgen kann. Ich nutze das 70-300, das sehr scharfe Aufnahmen liefert, kam aber erst gestern beim Fotografieren von Sportschwimmern an die Grenze.
    Einen schönen Sonntag noch!
    Herzliche Grüße
    Frank Seeber

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

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