“Die hohe Schule der Schwarz-Weiß-Fotografie” von John Walmsley (J. W.) ist ein Hardcover-Buch zu einem erstaunlich günstigen Preis. Kann das Buch die Schwarz-Weiß-Fotografie erklären und nahe bringen? Die *fotowissen-*buchrezension:
John Walmsley – Die hohe Schule der Schwarz-Weiß-Fotografie
Ein Buch von über 170 Seiten über die Schwarz-Weiß-Fotografie mit einem ansprechenden Titelbild im Hardcover. Was darf das Werk aus dem Jahr 2015 kosten? Während sich andere Bücher in dieser Qualität mit Preisen bis zu € 50,- auf dem Markt tummeln, ist dieses mit nur € 17,- sehr günstig. Ist der Preis der Qualität des Inhalts geschuldet?
Das Buch ist in diese Kaptitel gegliedert, die sehr gut auf einander aufbauen:
Der Autor motiviert uns Fotografen bereits in der Einleitung zur monochromen Fotografie. Zu Recht bemerkt John Walmsley, dass wir es im digitalen Zeitalter leicht tun, die Kamera umzustellen. Die Ausrüstung wird im ersten Kapitel zwar genau beschrieben, aber der Fotograf legt keine Marke fest. Er selbst fotografiert offenbar mit Canon, lässt das aber nicht zum Thema werden.
Beim Kapitel 2, die Grundlagen, erläutert der Fotograf wie wir bunte Motive schwarzweiß denken können. Das sieht er deutlich durch die Brille eines Spiegelreflex-Nutzers. Ihm kommt leider nicht in den Sinn, dass spiegellose Systemkameras bereits im Sucher ein monochromes Bild anzeigen und damit die Beurteilung der Szene möglich machen. Tatsächlich erklärt er aber richtig, dass man Farben mit der wachsenden Erfahrung bereits im Kopf in Grautöne verwandeln kann.
Anmerkung der Redaktion: Für Spiegelreflexfotografen gibt es ein einfaches Hilfsmittel:
Was der Autor in diesem frühen Kapitel erklärt ist wertvoll. Er widmet sich dem Licht, dem Einfall des Lichts, den Strukturen und Kontrasten. Erläutert wird auch für Einsteiger der Unterschied zwischen RAW und JPG, die Farbfiltertechnik für Schwarzweiß, Einstellungen in der Kamera.
Das nächste Kapitel widmet sich ausschließlich dem Licht und der Belichtung. Noch einmal geht Walmsley auf die Richtungen des Lichtes ein, was auch für Farbfotografen in vielen anderen Büchern wertvoll wäre. Die Erklärungen zur Spotmessung auf Seite 68/69 sind die besten, die ich gelesen habe. Sogar auf das Zonensystem geht J. W. präzise ein. Die anschließenden Bildbeispiele sind Portraits eines Kinds und einer Braut, die er mit der Spotmessung perfekt belichtet. Allerdings merken fortgeschrittene Besitzer einer spiegellosen Kamera sofort, dass die Erläuterungen für Spiegelreflexbesitzer sind, die eine Belichtung nicht schon vor der Aufnahme im Sucher (plus der Tonwertkurve) beurteilen können. Gekonnt sind aber die perfekten Belichtungen, die uns vieles beibringen können.
Ein starkes Kapitel ist auch die Bildkomposition (4). Das fehlt in vielen Büchern und ist gerade hier besonders gut erläutert. Daher würde ich das Buch fast jedem Fotografen empfehlen wollen. Wie clever die Aufnahme auf Seite 92 zur fotografischen Disharmonie. Auch der Negative Raum findet eine eigene Seite.
Kapitel 5 Motive zeigt an Hand von Beispielen, was sich in Schwarzweiß besonders lohnt. Alle wichtigen Genre exklusive Wildlife, Action und Sport werden beleuchtet.
Selbst die digitale Nachbearbeitung in Kapitel 6 ist ausführlich und genau. Silver-Efex Pro wird gut erläutert. Das Buch geht auf Kontraste, Körnigkeit, Tönung, Drucken, Papiersorten und vieles mehr ein.
Die Fotos im Buch
Gleich zu Anfang des Hardcovers wird uns anhand der Bildbeispiele sonnenklar, dass der Autor ein Meister der Schwarz-Weiß-Fotografie ist. Diese Meisterschaft zieht sich durch die gesamte Publikation und animiert uns Fotografen. Das quadratische Buchformat überzeugt dabei mit ungeheuer Versatilität für die Aufnahmen im Querformat, Hochformat, Quadratischen Format (1:1) und Panoramaformat (3:1). Der hochwertige Druck und die Schärfe der Bilder stimmen auf den Punkt. Oftmals hatte ich den Eindruck, dass es sich im Buch um Fotopapier handelt, so gut ist die Druckqualität. Sicherlich wurde der Druck durch den Autoren / Verlag sorgfältig abgestimmt. Die Druckqualität (Made in Italy) ist eher selten und herausragend.
Wer sich für die Schwarzweißfotografie interessiert findet in diesem Buch das beste Werk, welches am Markt zu finden ist. Ich hatte immer das Büchlein im Taschenbuchformat von Alexander Dacos empfohlen, muss aber meine Empfehlung ab sofort auf diese Werk von John Walmsley lenken. Es ist gut aufgebaut, gibt lehrreiche Einblicke auf für fortgeschrittene Schwarzweißfotografen, vor allem aber auch für Einsteiger. Besonders beeindruckt haben mich die überragenden Bilder, die Erläuterungen zur Belichtung und zur Gestaltung.
Unbedingte Kaufempfehlung – Das Buch ist fast schon Pflichtlektüre :-)
In eigener Sache (der individuelle Schwarzweiß-Fotokurs)
Individueller Schwarzweiß-Fotokurs
Wenn Sie Schwarzweiß erkunden möchten, oder Ihre Kenntnisse erweitern möchten, dann hilft Ihnen ein individueller Kurs mit mir. Ich fotografiere seit Jahrzehnten begeistert Monochrom und habe vielen Fotoschülern die Faszination Schwarzweiß nahe bringen dürfen. Viele der Schüler haben erst mit meinem Kurs Ihren eigenen Faible für die unbunte Fotografie erkannnt. Wenn Sie das Genre interessiert, dann finden Sie hier weitere Informationen:
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Peter Roskothen Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.
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Na, das passt gerade perfekt! Im Zusammenspiel mit meinem FUJI JPEG-Rezept werde ich mich da noch mit Input anreichern. Ist bestellt, freue mich auf die Lektüre, danke für den Tipp… ;-)
Danke für die Anregung Peter, auch wenn ich mit meinen 72 Jahren glaube, einiges von s/w Fotografie zu kennen, ist es ja zum Lernen nie zu spät. Herzliche Grüße Michael
Tipp: Zu oft war der Kameragurt im Weg und ich konnte ihn nicht mal schnell mit einer Handschlaufe ersetzen. Mit Peak Design kann ich prompt an allen meinen Kameras entweder eine Handschlaufe, oder einen zweiseitigen Kameragurt anbringen.
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Amtliches Stativ
Dieses Fotostativ ist groß, verhältnismäßig leicht und vor allem sehr preiswert:
Na, das passt gerade perfekt! Im Zusammenspiel mit meinem FUJI JPEG-Rezept werde ich mich da noch mit Input anreichern. Ist bestellt, freue mich auf die Lektüre, danke für den Tipp… ;-)
Sonnigen Pfingstgruß,
Dirk
Danke für die Anregung Peter, auch wenn ich mit meinen 72 Jahren glaube, einiges von s/w Fotografie zu kennen, ist es ja zum Lernen nie zu spät.
Herzliche Grüße
Michael