Richtig, das Thema „Fotografisch die Sinne wiederbeleben„ haben Sie schon mal gelesen im Artikel „Gesteigerte Aufmerksamkeit durch die Fotografie„. Heute möchte ich noch die interessante Meinung meines Freundes Henry Szwinto hinzufügen, der mich in Dorset, England durch die Natur führte.
Inhaltsverzeichnis
Mit der Fotografie die Sinne wiederbeleben
Sie erinnern sich an den Newsletter der letzten Woche „Gesteigerte Aufmerksamkeit durch die Fotografie„. Darin habe ich die These aufgestellt, dass wir mit der Fotografie unsere Sinne wiederbeleben können. Wir möchten neue Motive entdecken oder aus neuen Blickwinkeln belichten. Dazu schulen wir alle unsere eingeschlafenen Sinne, die zu unserer Kinderzeit ausgeprägt waren. Ich habe alle Kommentare der letzten Woche aufmerksam gelesen und empfand Ihre Meinungen als wunderbar produktiv, vielen Dank dafür!
Mein Freund Henry Szwinto ist Fotograf (Wildlife, Pferde, Menschliches) und Trainer (Tipp: Buchen Sie Henry bei Ihrem nächsten Besuch im Süden Englands). Er hat mich in Dorset, England mehrfach fotografisch an die Hand genommen und mir die Wildlifefotografie an verschiedenen Orten näher gebracht. Ich habe mit ihm das Thema Aufmerksamkeit diskutiert und er hatte eine interessante Ergänzung zu dem Thema Aufmerksamkeit und Sinne.
Henry sagte sinngemäß, dass Kinder alles noch entdecken. Alles ist neu für Kinder, daher bemerken sie alles. Erwachsene hingegen sehen im Wald die Bäume und denken: Das hast Du schon mal gesehen, es sind Bäume, ich bin im Wald. Durch das Bekannte ist die Aufmerksamkeit für Neues reduziert. Erwachsene entdecken in den vertrauten Dingen nur schwer etwas Neues, weil sie es im Kopf abhaken.
Ich finde diese Sicht höchst interessant und vielleicht möchten Sie diese Gedanken von Henry weiter debattieren?. Ich denke, er hat eine interessante Sichtweise und wir Fotografen wissen doch auch, dass wir ganz genau hinsehen, hinhören, hinriechen, hinfühlen, hinschmecken müssen. Zusätzlich schärfen wir unseren sechsten Sinn, um das Wild, die Tiere, die Pflanzen in der freien Natur zu entdecken, oder um neue Perspektiven zu finden. Wer das lange genug macht, kann fotografisch die Sinne wiederbeleben, sieht Motive, die andere (noch) nicht entdecken. Was meinen Sie dazu?
Gesteigerte Aufmerksamkeit durch die Fotografie >>
Fotografieren lernen und Gitarre lernen >>
Diese Themen sind in dieser Woche aktuell:
- Street Photography Spezial
- Test Canon EOS R7 (auch für Fuji-Fans interessant)
- Test Fuji XF 150-600 mm Telezoomobjektiv
- Polfilter für die Digitalkamera Tutorial
- Einmal anders – *fotowissen Foto der Woche
- Fujifilm Neuheit X-H2
- …
Street Photography Spezial
Da wir gerade über unsere wiederbelebten Sinne reden, habe ich auch die Artikel von Dirk Trampedach über die Street Photography auf die Startseite gesetzt. Die wunderbaren, aufwändigen Berichte haben es verdient, besser gefunden zu werden. Scrollen Sie auf der Startseite bitte einfach etwas nach unten:
- De Becker, Gavin (Author)
Test Canon EOS R7 – auch für Fuji-Fans interessant
Neben der X-H2S habe ich auch die Canon EOS R7 getestet. Die Canon Kamera ist preiswert und genau das bekommen Sie auch beim Kauf: Eine preiswerte R7 APS-C Crop-Kamera. Wer wissen möchte, wie ich die Canon R7 erlebt habe, der liest bis zum finalen Testbericht schon mal den Vergleich der X-H2S mit der R7, denn daraus geht das Meiste über die neue Canon hervor. Was können Sie von der Canon EOS R7 erwarten:
Test Fuji XF 150-600 mm Telezoomobjektiv
Beim Test der X-H2S hatte ich das Vergnügen auch das neue XF 150-600 mm Telezoomobjektiv von Fujifilm unter die Lupe nehmen zu dürfen. Was dabei herausgekommen ist:
Test Fuji XF 150-600 mm Telezoomobjektiv >>
Polfilter für die Digitalkamera Tutorial
Für alle, die sich noch nicht mit dem wichtigsten Filter für die Digitalkamera auseinandergesetzt haben, habe ich das Tutorial zum Polfilter aufgehübscht:
Polfilter für die Digitalkamera Tutorial >>
Einmal anders – *fotowissen Foto der Woche
Das Foto der Woche entdeckt den anderen Paarungsakt der Eisvögel. Bitte schenken Sie Rainer Ullmann Ihren Kommentar (ab dem 25.09.2022):
Einmal anders – *fotowissen Foto der Woche >>
Fujifilm Neuheit X-H2
Was kann die neue X-H2, die im September in den Regalen liegen soll? Lohnt es sich, die X-H2 zu kaufen? Wie unterscheidet sich die X-H2 von der X-H2S, außer beim Thema Megapixel?
Fujifilm Neuheit X-H2 – 40 Megapixel X-Trans Sensor >>
Angebot Apple MacBook Pro 14 2021 M1
Wer einen Apple für seine Fotobearbeitung wünscht, dem kommt vielleicht dieses Angebot des 14 Zoll M1 Apple MacBook Pro entgegen:
Angebot Apple MacBook Pro 14? 2021 M1 >>
Jung gebliebene Artikel
Falls Sie eine Pause eingelegt haben, durchstöbern Sie hier die Artikel der letzten 30 Tage:
*fotowissen Artikel der letzten 30 Tage >>
Ihnen wünsche ich eine tolle Woche, gutes Lesen und Entdecken und beste Gesundheit.
Herzlich,
Ihr Peter R.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fotografisch die Sinne wiederbeleben
In eigener Sache (Werbung für die besten Fotokurse, seit es Handbücher gibt):
Individueller Online-Fotokurs Bildbearbeitung
Möchten Sie tiefer in die Bildbearbeitung einsteigen, an einer guten Software arbeiten, das Ziehen der Regler verstehen und selbst Bilder mit WOW-Effekt aus Ihren Fotografien erzeugen? Dann sind Sie richtig beim individuellen Fotokurs Bildbearbeitung, der genau auf Ihrem Wissen aufbaut und Ihnen garantiert große Augen Ihrer Verwandten und Freunde beschert:
Individueller Online-Fotokurs Fotografie
Möchten Sie noch schönere Fotos belichten und damit Ihre Lieben überraschen? Möchten Sie wissen, wie Ihre Kamera im Detail funktioniert? Oder sind Sie schon länger dabei, benötigen aber noch mal einen richtigen Schub nach vorn, was die Kunst des Sehens, die Bildgestaltung und die Kunst des Fotografierens angeht? Dann ist der individuelle Fotokurs der beste für Sie, denn hier können Sie alle Ihre Fragen stellen, wir gehen genau auf Ihre Kamera ein und bauen einfach schnell Ihr Wissen aus:
Lieber Peter,
für mich ist Fotografie meine Quelle für Kommunikation, Erinnerungshilfe aber auch der Erkenntnis für mein Selbst. Im Sinne meiner Kunst verstehe ich mich allerdings nicht als Quelle oder als Meer. Eher sehe ich mich wie ein Fluss und möchte das was mir die Quelle der Fotografie gibt weitergeben: Selbst wenn es einmal in der Größe eines Meeres verschwinden wird.
Ich bin zurzeit mit der „Brückenschule Wiesbaden“ in Kontakt, um Möglichkeiten zu etablieren, jungen Menschen, die aufgrund einer Erkrankung (körperlich und seelisch) oder als Mobbingopfer ihre Stammschule nicht besuchen können, zu helfen.
Hierfür bereiten wir eine Arbeitsgruppe „Fotografie“ vor. Fotografie dient hierbei – aktiv oder passiv – als Tor. Wir können mit ihr die Kommunikation fördern, die Teilnehmenden können im vertrauten Umfeld Kontakte knüpfen oder für sich allein Reflektieren und so wieder in den Alltag zurückfinden. Selbstreden wird der Kurs pädagogisch begleitet werden.
Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr, sobald wir die Hürden der Bürokratie und der technischen Ausstattung (Sponsoring) gemeistert haben, anfangen können.
Jedem der sich für so etwas interessiert, kann ich das Buch „Fototherapie“ von Claire Craig empfehlen. Nicht zuletzt auch, weil die Übungen, die dort beschrieben sind ein jeder für sich selbst ausprobieren kann.
Liebe Grüße,
Bernhard
Lieber Peter,
die These von Henry Szwinto spricht mich sehr an, und die Wahrheit die drin steckt, ist ja auch im Grunde einfach nachzuvollziehen. Mit wiederbelebten Sinnen und einer höheren Aufmerksamkeit erreichen wir Sachen, die uns sonst gar nicht auffallen würden.
Ergänzen möchte ich das Thema aber gerne noch mit dem positiven Anteil von mäßiger Aufmerksamkeit. Ich denke, nicht (mehr) an alles hochinteressiert, und voller Aufmerksamkeit heran zu gehen, ist auch eine wichtige Schutzfunktion. Wir können einfach nicht permanent in Höchstform aufnahmefähig sein und bleiben. Was ich für hilfreich ansehe, ist die Dezimierung der Themen, Reize, Informationen.
Eine meiner Lieblingsansätze ist ja, schlechtes, überflüssiges und Energie Raubendes zu erkennen, und sich möglichst schnell davon zu trennen. Es wird das übrig bleiben, was unsere Aufmerksamkeit verdient, und wir haben alle Zeit und Energie dafür.
Aufmerksamkeitstrainings und Besinnungszeiten bringen einfach nichts, wenn sie eine „zusätzliche Einheit“ im Sammelsurium der täglichen Aufwändungen sind. Vielleicht kommen ja andere Personen zu anderen Ergebnissen. Ich für meinen Teil kann z.B. nur deshalb die aktuelle Intensität meiner (Street-) Fotografie geniessen, weil ich mir die Zeit dafür nicht stehlen muss, sondern weil ich das Prioritäten festgelegt, und vieles Andere zur Seite gelegt habe. Die Sinne haben Platz, Ruhe, Energie, und die Aufmerksamkeit bedarf sichtlich weniger Mühe. Und dann macht sowas auch richtig Freude… ;-)
Herzlich, Dirk Trampedach
Lieber Peter,
ich denke schon, dass Fotografie dabei hilft die Sinne (neu) zu schärfen und Dinge wahrzunehmen, die man im Alltag übersieht, die einem allzu selbstverständlich sind und wenig spektakulär erscheinen.
Und es ist außerdem eine tolle Möglichkeit den Kopf freizubekommen.
Ich stelle bei mir allerdings auch immer wieder fest, dass ich die Muße dafür haben muss, einige Zeit brauche um in den Flow hineinzukommen und ich mich schwer tue, wenn ich versuche die Fotografie einfach mal so dazwischen zu schieben – zwischen Beruf, Alltagserledigungen und sonstigen Verpflichtungen. Mal eben „ein Stündchen kreativ“ sein, finde ich schwierig. Vielleicht fehlt mir auch noch die richtige Technik.
Auch auf meinen Reisen nach Afrika brauche ich meist ein bisschen Zeit, um wieder in den kreativen Prozess zu kommen und die richtigen Motive auch zu finden – Du glaubst gar nicht wie unsichtbar Elefanten und andere Savannenbewohner werden können.
Ich bin gerade die Testleserin für ein eBook einer befreundeten Fotografin, die Inspirationen zum Entschleunigen und Entfalten der Kreativität zusammengestellt sowie einige Übung für Blumen/- und Blütenfotografie konzipiert hat, mit denen man nicht nur schöne Bilder bekommt, sondern auch entschleunigt und wieder Sehen lernt. Entstanden ist die Idee für das eBook während des Corona-bedingten Lockdowns, als die tägliche Waldrunde begann langweilig zu werden und sie mangels anderer Ausflugsmöglichkeiten mit dem Vorlieb nehmen musste was gerade vor der Tür war … mit wunderschönen Ergebnissen. Und es zeigt sich, man findet mit etwas Übung überall etwas zum fotografieren.
Solche praktischen Übungen und auch Inspirationen von anderen Fotografen (beim Stöbern im Internet oder im Gespräch) sind für mich wirkliches Quell an Anregungen zum wieder Sehen lernen.
Daher freue ich mich auch immer über kreative Beiträge in Deinem Newsletter, Deine Fotoberichte und Ideen, oder Ausstellungskritiken sowie Beiträge/Bilder anderer Fotografen – das ist mir viel wichtiger als die neuste technische Information zum Equipment. Ich denke es ist wichtiger, die vorhandene Ausrüstung bestmöglich zu nutzen, weniger neue Anschaffungen zu tätigen und mehr Zeit für Kreativität zu finden.
Liebe Grüße und noch ein schönes Restwochenende,
Silke