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Ostern, die “Frohe Botschaft” für Schafe?
Hier kommt jetzt das Schaf auf den Plan. Das Lamm steht in der christlichen und jüdischen Religion als Sinnbild für die Auferstehung, für das Leben. Paradoxerweise (in meinen Augen) werden sie dafür als Opfergabe geschlachtet. Sie symbolisieren als „Lamm Gottes“ den Opfertod Jesu am Kreuz.
Foto oben: Ostern, Schafe, Fotos – Aufpäppelstation Wohnzimmer – Fotos: Ingrid Röhrner
Mir als Mensch und als Fotografin sind lebende Tiere grundsätzlich lieber. Durch Zufall (oder Schicksal) kam vor zweieinhalb Jahren eine Schafherde in unser Leben, das dieses erst einmal ziemlich auf den Kopf stellte. Da wir auf keinen Fall diese wundervollen Geschöpfe dem Schlachter oder der Endlosschleife „Zucht“ überlassen wollten, entstand aus dem Nichts ein kleiner Lebenshof. Fortan hieß es jeden Tag die Herde besuchen, mit Futter und Wasser versorgen, die Zäune auf der Weide versetzen, beobachten, ob eines der Tiere krank ist.
Da wir von jeglicher Sachkenntnis befreit waren, galt es, dies von anderen zu lernen, zu lesen, Videos anzuschauen. Ein halbes Jahr später kamen die ersten Babys auf die Welt, für Laien wie uns eine beträchtliche Aufgabe. Auch hier erfuhren wir Freude, Leid und Tod. Genau am Ostermontag kamen Drillinge auf die Welt. Davon waren leider zwei schon tot geboren. Die Dritte, die kleine Ophelia (jedes Schaf hat einen Namen), boxt sich tapfer durchs Leben und wurde vorgestern zwei Jahre alt.
Einige kleine Lämmer unterstützten wir mit der Flasche, zwei davon waren bei uns zu Hause im Laufstall, Wohn- und Arbeitszimmer und Garten, bis sie so kräftig waren, um in den „Kindergarten“ am Stall zu wechseln. Anouschka durfte jeden Tag ein paar Stunden zum Stall mit und dann wieder nach Hause. Sie saß brav im Auto wie ein Hund. Genauso anhänglich war sie auch.
Vorsorglich ließen wir die Herren der Schöpfung kastrieren, um das Explodieren des Nachwuchses einzudämmen.
Foto oben: Ostern, Schafe, Fotos – Blickfänger – Foto: Ingrid Röhrner.
Warum Schafe halten
Warum tut man sich das an? Auch diese Frage stellten wir uns des Öfteren.
Es ist einfach dem Leben geschuldet, sich der Geschöpfe anzunehmen und Aufgaben zu bewältigen, die einem im Laufe der Zeit zugetragen werden. In unserem Fall ist es diese Herde, die uns trotz aller Umstände ans Herz gewachsen ist und keinen großen Unterschied zu unseren Katzen und dem Hund macht.
Hier schließt sich der Kreis zur „Frohen Botschaft“ für Schafe. Im Falle unserer Schafe sind sie wahrhaftig das Sinnbild für die Auferstehung, das Leben. Wie Albert Schweitzer schrieb: „Ich will leben, inmitten von Leben, das leben will.“ Und das dürfen sie hier.
Ich will leben, inmitten von Leben, das leben will. Albert Schweitzer.
Für all die Arbeit und den Aufwand an Geld und Zeit und Kraft gibt es reichlich Entschädigung: Freche, freundliche, neugierige, aufgeweckte, verfressene Vierbeiner, die sehr schlau sind und immer wieder für Überraschungen gut sind.
… übrigens finde ich gebackene Osterlämmer als Brauch klasse!
Foto oben: Ostern Schafe Fotos Der Blick durchs Glas Fotos Ingrid Röhrner.
Schafe fotografieren
Für mich als Fotografin sind Schafe eine echte Herausforderung. Meistens halten sie nicht still, haben den Kopf immer im Futter oder kommen auf einen zu schnell zu, um gestreichelt zu werden oder Futter zu erbetteln. Oder sie rennen weg. Die beste Erfahrung machte ich anfangs mit dem Tele-Zoom (Sony 70–200mm, f/4). Später benutzte ich das Sony 90 mm, f/2.8 und das Weitwinkel Zoom 16 bis 35 mm, f/2.8. Die Froschperspektive eignet sich auf der Weide ziemlich gut, um die Schafe nicht zu verschrecken. Wenn man eine Zeit lang am Boden liegt, treibt sie die Neugierde eines Tages zu einem. Besonders gut lassen sie sich ablichten, wenn der Wiederkäuer-Mechanismus einsetzt. Dann bleiben die Tiere wie eingefroren stehen und genießen ihr Futter ein zweites Mal.
Wenn man junge Lämmer fotografieren möchte, die noch bei der Mutter trinken, ist es sehr praktisch, einen „Helfer“ dabei zu haben, der die Mamas mit Futter ablenkt. Ansonsten verstehen es die Mütter herausragend, ihre Kleinen vor den Linsen abzuschirmen. Da beginnt ein echtes Geduldsspiel. Und es scheint, als würde es den erwachsenen Schafen Spaß machen, einen zu ärgern.
Im Stall ist es grundsätzlich schwieriger, die Tiere scharf ablichten zu können. Die ISO schraubt sich nach oben, die Lichtverhältnisse sind bescheiden. Die Babys konnte ich nur im Offenstall fotografieren, da der Winter nicht geeignet war für Weidegänge. Das Gewusel der Kleinen erschwerte es zusätzlich. Dafür machte das Beobachten der puren Lebensfreude dieser kleinen Hüpfer so viel Freude, dass es egal war, meistens keine brauchbaren Bilder mit nach Hause zu bringen. Einfach, weil Leben so schön ist!
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein friedliches und freudiges Osterfest!
Ihre Ingrid Röhrner
Resümee Frohe Botschaft für Schafe?
Ingrid Röhrner erzählt anlässlich Ostern eine besondere Geschichte: Für sie sind Schafe nicht nur ein religiöses Symbol für Leben und Auferstehung, sondern echte Weggefährten. Durch Zufall wurde sie Teil eines kleinen Lebenshofs, der geretteten Schafen ein Zuhause bietet. Statt sie als Nutztiere zu betrachten, schenkt sie ihnen Liebe, Fürsorge und Respekt. Über die Jahre erlebte sie Freude, Leid und neue Geburt – genau jene Gefühle, die auch Ostern prägen. Ihre Erzählung ist eine stille Einladung, Leben wertzuschätzen und achtsam mit Tieren umzugehen.
© Ingrid Röhrner – Ostern, die Frohe Botschaft für Schafe?
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Die wunderschönen Bilder der Lämmer und Schafe und die Liebe zu den Tieren, die aus dem Artikel spricht, haben mich sehr berührt.
Liebe Ingrid, bei dir wäre ich auch gerne ein Schaf ?
Liebe Birgit,
danke für Deine lieben Zeilen. Es freut mich sehr, dass aus meinen Sätzen das herausspricht, was wesentlich ist: die Liebe zu den Tieren. Das mit dem Schaf überlegst Du Dir am besten nochmal, außer Du ernährst Dich gerne nur von Gras, Silage, Heu und Stroh.
Herzliche Grüße
Ingrid
Liebe Ingrid,
deine Schaf-Fotos sind eine Ode an das Leben! Obwohl ich sowas ungerne mache, laden mich fast alle deiner Fotos dazu ein, menschliche Wesenszüge zu entdecken, oder zumindest in den Gesichtern (heißt das so beim Schaf?) Charaktere zu erkennen. Und das Licht, die Details, die Perspektiven, hach… zum Niederknien, einfach wunderbar… ;-)
Selbstredend, dass ich mich auch darüber freue zu sehen, dass, wenn es brenzlig wird, hier doch nicht alles nur an einer einzigen Person hängt. Ich finde toll, was hier bei *fotowissen.eu auch sonst so möglich ist. Ganz großes Kino, danke dir!
Schöne Feiertage allerseits, herzliche Grüße,
Dirk Trampedach
Lieber Dirk,
vielen Dank für Deine so zauberhaften Worte. Eine Ode an das Leben – genauso empfinde ich es tatsächlich. Ja, auch bei Schafen heißt es Gesicht oder Antlitz und Du hast recht: Jedes Schaf kommuniziert mit einem durch seine ureigene Mimik, die menschlich anmutet. Sie wissen auch ganz genau, wie sie einen “angeln” können. Die Augen eines jeden Schafes sind genauso individuell wie bei Menschen. In manchen spiegelt sich eine unglaubliche Tiefe wider, die einen in ihren Bann zieht. Achtung: Suchtgefahr! Auch beim Fotografieren!
Es freut und ehrt mich sehr, dass Du die Fotos so schätzt. Danke!
Herzliche Grüße
Ingrid Röhrner
Wunderbarer Artikel, eindrucksvolle Bilder, herzlichen Dank dafür! Und frohe Ostern allerseits!
Lieber Herr Fiedler,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Er ehrt mich!
Ich wünsche Ihnen noch einen wunderschönen Ausklang der Feiertage.
Herzliche Grüße
Ingrid Röhrner
Dir liebe Ingrid und Deinen Lieben erst einmal frohe Ostern und für Peter alles Gute und Gute Besserung!
Dein Artikel spricht mir aus der Seele, bereits zu chemischen Zeiten habe ich ganze Filme verknipst, nur um zwei Lämmer, eines in schwarz, eines in beige, zusammen mit der Mami aufzunehmen, der Erfolg war niederschmetternd. Das lag auch daran, dass nur ein 80er zur Verfügung stand und ich den notwendigen Abstand einhalten musste, der aber der Mami wohl immer noch zu kurz war. Mit heutiger Technik ist da vieles einfacher geworden!
Danke für die Hinweise!
LG KLaus
Lieber Klaus,
ich danke Dir von Herzen für Deine lieben Zeilen. Ich kann dem so nachfühlen. Eine Schafemami hat alle Tricks auf Lager, ihre Kleinen zu schützen und zu verstecken. Und ja, wie praktisch es ist, die fotografierten Ergebnisse gleich in der Kamera ansehen zu können und gegebenenfalls noch mehr Aufnahmen zu machen. Das hat was … vor allem bei der Tierfotografie. Und obwohl ich mit den Schafen schon einigermaßen vertraut war, mochten sie mein Auftauchen im Stall bei den Kleinen gar nicht. Viel Erfolg weiterhin für Deine Fotografie, lieber Klaus.
Herzliche Grüße
Ingrid Röhrner
Danke für die schönen Fotos und den Artikel der Schafe. Wunderbare Arbeit. Gute Besserung für Peter und vielen Dank für die guten Artikel die er immer verfaßt.
Schönes Osterfest wünscht allen,
Fernand Schütz
Lieber Herr Schütz,
vielen Dank! Ich freue mich, dass Ihnen meine Fotos und der Artikel gefallen. Ihnen eine schöne Osterzeit!
Herzliche Grüße
Ingrid Röhrner
Frohe Ostern und dem Begründer der Seite gute Besserung. Ein sehr schöner Artikel mit wunderbaren Fotos. Eine österliche Freude- Danke.
Frank Hülsenbeck
Lieber Herr Hülsenbeck,
vielen Dank für Ihre wertschätzenden Zeilen. ich freue mich sehr darüber.
Alles Liebe für Sie.
Herzliche Grüße
Ingrid Röhrner
Hallo Ingrid auch ich finde Schafe sind besondere Tiere mit ausdrucksstarken sehr individuellen Gesichtern und ich habe schon einige portraitiert. Dazu kommen Romane wie Glenkill und zahlreiche Beobachtungen in Schottland und Irland. Schön dass es Menschen wie dich gibt sie sich um diese Tiere mit Respekt kümmern.
Viele Grüsse Roland
Lieber Roland,
ich danke Dir von Herzen für Deinen so lieben Kommentar. Ja, die Schafe sind ganz besondere und intelligente Tiere mit unglaublich schönen Gesichtern. Jedes, wie alle Lebewesen, einzigartig im Aussehen und Charakter. Wenn man sich Zeit nimmt und lange beobachtet, findet man viele menschliche Züge in ihrem Aussehen und Verhalten (oder umgekehrt). Glenkill ist köstlich und ich fand viele der Charaktere in unseren Schafen wieder.
Als mein Sohn auf unseren früheren Reisen nach Island die Schafe dort liebgewonnen hatte, wollte er unbedingt eines mit nach Hause nehmen. Nichtsahnend, dass wir später selbst zu einer eigenen Herde kamen.
Herzliche Grüße
Ingrid