Meinung: Die lang erwartete Fuji X-H2 mit 26 und 40 Megapixeln wird vermutlich am 31. Mai 2022 präsentiert. Was sonst noch auf dem Fujifilm X-Summit passieren könnte:
Inhaltsverzeichnis
Fujifilm X-Summit am 31. Mai 2022
X-System Neuigkeiten
Das X-Summit ist traditionell die Ankündigung via Videoschaltung, welche neuen Fujifilm Produkte in den Regalen liegen werden. Viele Monate lang warten wir bereits auf die neue X-H2 mit 26 und 40 Megapixeln und einem neuen BSI-Sensor. Wird es nach wie vor ein X-Trans-Sensor sein? Wird auch die X-H2 ein PSAM-Wahlrad verbauen, wie es die X-S10, die GFX 50S II und GFX 100S bieten?
Natürlich wird auch ein IBIS an Bord sein und die eine oder andere neue Fujifilm Filmsimulation. Ob die Kamera endlich den lang ersehnten Tierautofokus und TierAUGENautofokus bieten wird, ist noch nicht bekannt oder durchgesickert. Auch ob die X-T4 mit dem Tieraugenautofokus via Firmwareupdate nachgerüstet werden kann, ist abzuwarten. Sonst wird die AF-Innovation eine Fuji X-T5 noch in 2022 notwendig machen.
Foto oben: Canon R5 – Tierautofokus Vögel – Auch Augen von Vögeln werden erkannt. Den Tieraugenautofokus bietet die Canon bereits seit Erscheinen im Juli 2020. Also zwei Jahre vor Fujifilm. Im digitalen Zeitalter eine Ewigkeit! Kein Wunder, dass TierfotografInnen und WildlifefotografInnen bei CaNiSony landen.
Aber Fuji muss mit Nikon, Sony und Canon gleichziehen. Ich kann CaNikon vorwerfen, zu lange mit den spiegellosen Systemkameras gewartet zu haben, aber jetzt braucht Fuji viel zu lange für die Entwicklung langer Telebrennweiten und schneller und zuverlässiger Autofokussysteme, die über die gute Technik der X-T4 hinauswachsen.
Auch das XF 150-600mm für WildlifefotografInnen und TierfotografInnen wird vermutlich präsentiert werden. Ob es Fujifilm gelingen wird, auf lange Sicht im Wildlife-Fahrwasser von CaNiSony zu landen, ist reine Spekulation, aber unwahrscheinlich, denn die Macht der langen Objektive liegt bei CaNiSony. Ohne den Tierautofokus würde ein XF 150-600mm jedenfalls wie Blei im Regal liegen. Das lässt auf die Neuentwicklung hoffen und nur Tests werden zeigen können, ob der Fuji Autofokus mit dem von CaNiSony mithalten kann. Es werden vermutlich einige Firmwareupdates folgen. Hoffentlich auch für die X-T4.
Mögliche Fuji Neuigkeiten
GFX Neuigkeiten
Die einzig vorstellbare GFX Neuigkeit ist ein Objektiv wie das GF20-35mm. Noch mindestens bis zum Jahresende 2022 sind die Mittelformatkameras GFX 50S II und GFX 100S zu neu und müssen in größeren Mengen verkauft werden. Und was sollte sich bei den beiden letztgenannten noch verbessern? Mittelformat mit Tieraugenautofokus? Unwahrscheinlich.
Lange Wartezeiten
Wir haben lange auf den X-Summit 2022 gewartet und werden auch auf die Fuji-Neuheiten lange warten müssen. China ist im Lockdown und nicht nur der gierige Apple Konzern, sondern auch die Japaner haben den Fehler begangen, in China zu produzieren. Ob es in einem anderen Land wie Indien besser gewesen wäre, steht in den Sternen. Im Rahmen des Lockdowns bewegen sich einfach zu wenige Rohstoffe aus China. Das führte bereits in der Vergangenheit zu Lieferengpässen bei allen Kameraherstellern, auch bei Fujifilm (XF18mmF1.4 R LM WR / XF23mmF1.4 R LM WR).
Wird Fujifilm Mainstream?
In meinen Augen wird Fujifilm mit der Übernahme der PSAM-Bedienung immer mehr zum Mainstream. Nur noch wenige Funktionen unterscheiden die Kameras von CaNiSony. Da wären die Filmsimulationen, der hervorragende X-Trans-Sensor, das Design und der fehlende Tierautofokus. Leichter und kleiner sind die X-Trans-Kameras mit Ausnahme der X-H1, X-H2 sowieso. Aber sie sind nicht mehr wesentlich günstiger als die Canon R6 Gehäuse und auch der Vergleich der Objektivpreise gereicht nicht immer zu Fujifilms Vorteil, wenn auch die Bildqualität überragend ist.
Ein 40 Megapixel-Sensor läutet bei Fuji neue Zeiten ein. Höhere Preise sind zu erwarten. Ich vermute die X-H2 wird sich im Bereich zwischen € 2.500,- und 3.500,- bewegen und könnte zu einer neuen Ära der Auflösungen führen. Bereits seit einiger Zeit produziert der Japaner neue Objektive der zweiten Generation (Mark II /Mk II), die eine solche Steigerung der Auflösung erst möglich und sinnvoll machen. Mit den neuen Objektiven müssen die Fuji-FotografInnen aber auch tiefer in die Tasche greifen und so rückt Fujifilm wieder etwas näher an die CaNiSony Produkte.
Beim Fujifilm X-Summit am 31. Mai 2022 werde ich genaues Augenmerk auf die Alleinstellungsmerkmale der X-H2 und anderen Neuigkeiten legen, um zu sehen, wie sich Fuji von CaNiSony abheben möchte. Auch die Preise sind angesichts steigender Energiekosten und Lieferkosten für jeden Kamerahersteller eine Herausforderung. Im Mainstream zu versinken ist jedenfalls für Fujifilm keine Lösung. Ich wünsche Fuji den Erfolg. Es bleibt spannend.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fujifilm präsentiert X-H2 beim X-Summit am 31. Mai 2022
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Hallo Peter,
vielen Dank für das Zusammenstellen der Übersicht.
Ich fotografiere derzeit mit der x-Pro 2 und der GFX50s (MKI). Nach dem Fuji mich schon mit der x-pro 3 und den GFX 50s MKII bzw. der GFX100s dazu brachte, mehr Zeit in das Fotografieren, als Geld in Fototechniken, zu investieren, sehe ich dieses Erfolgsrezept auch mit der X-H2 auf mich zukommen. Gerne hätte ich eine APS-C Kamera mit Winkelsucher, die eine Brücke zum Mittelformat und nicht zur Filmerei schlägt. Vielleicht werde ich mich also bis zu einer x-pro4 gedulden müssen.
Das XF18-120 mag eine gute Linse für Reisen werden. Dank der Lichtstärke und deren kreativen Einsatz würde ich aber, wenn Staub und Regen den Wechsel von Festbrennweiten verbieten könnten, immer noch zum XF16-55mmF2.8 tendieren.
Ich stelle aber fest, dass mich immer weniger interessiert, an welches Werkzeug meine Objektive geschraubt sind.
Liebe Grüße,
Bernhard