Gemeinsam Fotografieren macht Spaß. Gelegenheit dazu hatte anlässlich des Meet & Street Festivals 2024 in Hamburg. Meine Erfahrungen und Tipps für Sie:
Inhaltsverzeichnis
Fotografieren mit Freunden in einer Gruppe
Ich traf mich dort mit Geraldine und Peter Roskothen und mit Dirk Trampedach, die mir angeboten hatten, sie zu diesem Fotoereignis zu begleiten. Das hatte für mich zwei wesentliche Vorteile. Erstens gehe ich als Landei in einer Großstadt schnell verloren, weil mich spätestens nach der dritten Kreuzung die Orientierung verlässt und zweitens konnte ich so erfahrene Street Fotografen bei ihrer Fotografie beobachten.
Meine drei Freunde nahmen mich also unter die Fittiche und achteten darauf, uns nicht zu verlieren, was im Trubel manchmal nicht ganz einfach ist. Somit konnte ich mich ganz auf meine Kamera und die Motive konzentrieren. Das 50mm Objektiv habe ich aber bald gegen das 24-70mm Zoom getauscht, weil mir für die Festbrennweite schlichtweg noch die Übung fehlte.
Von Anfang an war es spannend zu sehen, wie meine drei Begleiter agierten:
Schnell wechselnde Motive
In meiner Tropfen-Fotografie suggeriert schon die Bezeichnung „Highspeed Fotografie“ Geschwindigkeit, aber das Gegenteil ist richtig. Beim Fotografieren im Studio hat man Zeit. Anders verhält es sich in der Street Fotografie. Dauernd tauchen schnell wechselnde, lohnende Motive auf, die man aber zuerst einmal erkennen muss. Ein guter Street Fotograf antizipiert, sieht ein Motiv fast schon in der Entstehung, um die Kamera sofort parat zu haben für das sich gerade abzeichnende Foto.
Es gibt auch hier unterschiedliche Vorgehensweisen und ich hatte natürlich die Artikel von Dirk und Peter zur Street Fotografie gelesen. Allerdings ist lesen die eine Seite, selbst fotografieren jedoch eine andere und ich war froh um die wertvollen Hinweise zur Einstellung meiner Kamera und zur Motivwahl.
Street Photography ist anstrengend
Wir waren entspannt unterwegs, ein paar Regentropfen störten uns nicht, trotzdem waren diese Fotoausflüge ziemlich anstrengend. Schließlich legten wir einige Kilometer (11-17 Kilometer in Hamburg pro Tag) dabei zurück und als gegen vier Uhr nachmittags die Konzentrationskurve deutlich abfiel, gönnten wir uns den verdienten Sauvignon Blanc.
Durch das gemeinsame Fotografieren und die Tipps meiner Begleiter, wurde ich vertrauter mit der Street Fotografie, sodass mir am zweiten und dritten Tag auf unseren Foto-Walks schon etwas bessere Fotos gelangen. Ich konnte auch andere Möglichkeiten ausprobieren. Der Hauptmast eines Segelschiffs oder ein modernes Gebäude eigneten sich gut, um nebenbei einmal das Intentional Camera Movement (ICM) zu versuchen und auch die Gebäude der historischen Speicherstadt und die spektakulären Bauwerke wie die Elbphilharmonie waren fotografisch interessant. Nach drei harmonischen, ausgefüllten Tagen bei besten Verhältnissen waren letztendlich einige Gigabyte auf meinen SD-Karten gespeichert.
Fazit Fotografieren mit Freunden
Als Fazit dieses verlängerten, perfekten Wochenendes kann ich jedem empfehlen, mit anderen Fotografen zu fotografieren. Man inspiriert sich gegenseitig, tauscht sich aus und lernt dabei.
Das nächste Mal bin ich wieder dabei.
Meet & Street 2024 Hamburg Street Photography Festival >>
© Michael Guggolz – Fotografieren mit Freunden in einer Gruppe
Experten Meinung zum Fotografieren mit Freunden in einer Gruppe
Ergänzung von Peter Roskothen
Zunächst einmal ein herzliches Danke für den Artikel, Michael. Du hast bereits beim ersten Mal die Straßenfotografie so hervorragend umgesetzt. Ich kann Dir für die Fotos nur Komplimente machen.
Es ist selbstverständlich und Michael hat es prima beschrieben: Das Fotografieren und das Lernen in einer Gruppe funktioniert harmonisch mit Freunden, die auf einer Wellenlänge liegen. Wenn auch nur eine Person dabei ist, die nicht hineinpasst, dann kann das fürchterlich schiefgehen. Ich bin ganz sicher, dass Sie wissen, was ich meine. Die Wellenlänge muss stimmen. Zumal, wenn man mehrere Tage miteinander verbringt.
Es tut mir furchtbar leid, aber Gruppenkurse etwa sind oft geprägt von unterschiedlichen Menschen, Kameras und einem durchaus verschiedenen Know-how. Dann reicht es, wenn einer dabei ist, der sich nicht einfügt und schon ist eine solche Zeit ein Totalverlust. Wichtig sind neben wenigen befreundeten Teilnehmern der Gruppe auch mögliche Auszeiten. Lassen Sie jedem die Freiheit länger zu benötigen, eine Stunde Pause einzulegen, auch mal ohne sich zu sehen. Das hilft der Stimmung aller Beteiligten.
Und zu guter Letzt: Schauen Sie sich die drei bis fünf besten Aufnahmen jedes Teilnehmer Abends konstruktiv an. Dabei können Sie wirklich viel lernen.
Mein Tipp: Gehen Sie ausschließlich mit fotografierenden Freunden! Das Fotografieren mit Freunden in einer Gruppe macht wirklich Freude und bringt sie nach vorn.
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“Photographieren ist wie Schreiben mit Licht, wie musizieren mit Farbtönen, wie malen mit Zeit und sehen mit Liebe.” – Almut Adler
Was kann man da noch beifügen?…
(Daher schnapp‘ ich mir nun den leichten Kamerarucksack(Slingshot… Autsch!) und entfliehe der aufkeimenden Sentimentalität.)
Gut Licht und Allen ein schönes Wochenende!
Danke für Ihren Kommentar. Ich glaube, gemeinsam fotografieren hilft auch bei sentimentalen Anwandlungen.
Herzlichen Gruß und eine schöne Wiche,
M. Guggolz
Hmmm…
Muss gestehen die vorgestrige Wiche hat mir ganz wunderbare Bilder, die ich fortan nicht mehr missen möchte, geschenkt.
Ist eine solche nicht möglich, greife ich dankbar auf ihren Ratschlag
zurück.
„Als Apparat gar anpruchsvoll ersonnen,
Sie widerspricht fast nie,
Doch fordert stetst heraus.
Erquickt mein Herz,
Gar meine Seele,
Blickt‘ weit voraus,
Auch mal ganz nah.
Nur streitet nie;
Partout superbe!“ – rene. z
Herzlichen Gruß und eine gute Woche!
Lieber Herr Guggolz,
haben Sie vielen Dank für Ihren Beitrag, der mir gut gefallen hat. Mein Favorit ist die Aufnahme der Elbphilharmonie mit den kleinen Menschen am Rand- da sieht man gut die Größe des Bauwerkes. Und auch die ICM- Bilder sind wirklich sehr gut geworden. Erst letztes Jahr war ich für 3 Tage einfach mal zum Fotografieren in Hamburg unterwegs, alleine. In der Gruppe wäre es sicherlich schöner gewesen, insbesondere an den „einsamen“ Abenden. Da gibt es aber keinen, der in Frage käme.
Auch wenn Sie nicht geschrieben hätten mit wem Sie unterwegs waren, so hätte ich doch auf Herrn Roskothen und Trampedach getippt- die s/w- Fotografien in Zusammenhang mit Street verraten die beiden! :-)
Allzeit gutes Licht und herzliche Grüße
F. Seeber
Vielen Dank Herr Seeber,
ich freue mich, wieder von Ihnen zu hören.
Ich war überrascht, wie gut mir Hamburg gefallen hat. Abgesehen von der tollen Stadt, perfektem Wetter, der Freundlichkeit und Offenheit der Menschen dort war das eigentliche Erlebnis, das gemeinsame Fotografieren mit Freunden, die ich zuvor nur ein einziges Mal persönlich getroffen habe. Normalerweise ist meine Fotografie in meinem Heimstudio eine ziemlich einsame Angelegenheit und so habe ich die entspannte, lockere Fotografie mit Geraldine, Peter und Dirk ganz besonders genossen. Es hat einfach gepasst zwischen uns und so wurden diese Tage ein besonderes Erlebnis. Dass dabei auch noch einige gelungene Fotos in diesem neuen Gebiet herausgekommen sind, freut mich natürlich ebenfalls. Danke, dass Sie die Fotos angesehen und kommentiert haben. Das motiviert zusätzlich….
Vielleicht finden Sie eine Fotokollegin oder einen Kollegen, mit denen Sie Hamburg nochmals angehen können. Es lohnt sich allemal.
Herzlichen Gruß und bis zum nächsten mal.
M. Guggolz
Lieber Michel,
wir haben die Zeit gemeinsam genossen, und ja, ich stimme deinen Ausführungen voll umfänglich zu! Was mich auch jetzt wieder total begeistert, sind deine stimmungsvollen, ansprechenden Fotografien, und deine offensichtliche Begeisterung für „Street“. Ich würde behaupten, keiner von uns hatte in Hamburg die Kamera öfter am Auge, als du ;-)
Danke vielmals für die schöne Zusammenfassung, und auf bald!
Herzlich, Dirk
Danke dir Dirk,
aus deinem Mund ist das ein ganz großes Kompliment für mich und ja: Street hat mich gepackt. Ich freue mich auf die nächste gemeinsame Unternehmung.
ebenfalls herzlichen Gruß,
Michell
Danke dir Dirk,
aus deinem Mund ist das ein ganz großes Kompliment für mich und ja: Street hat mich gepackt. Ich freue mich schon auf unsere nächste gemeinsame Unternehmung irgendwann.
Ebenfalls herzlichen Gruß,
Michel