Winter – Kälte – Eis – Schnee und Fotografieren. Klar, ist ja ganz einfach.
Einfach? Wie belichten? Automatisch oder per Hand korrigieren? Nun in der digitalen Fotografie ist das nicht mehr so das Thema, auf dem Monitor kann der erfahrene Fotograf sein Bild schon gleich begutachten. Ist der Schnee auch wirklich weiß geworden oder sind wichtige Details überstrahlt?
Zu den chemischen Zeiten, zu denen ja der Rückkehr-Trend derzeit ganz groß IN ist, war das schon ein Problem. Die Bildergebnisse gab es erst Tage oder Wochen später – und dann war der Schnee geschmolzen. Daher bin ich eigentlich sehr froh, diese Zeiten weit hinter mir gelassen zu haben. Und ein Blick ins Archiv genügt, im Winter bei Schnee wurde chemisch auch deutlich weniger fotografiert.
(Chemisch deshalb, weil “analog” falsch ist – analog bedeutet: ähnlich, vergleichbar, gleichartig; entsprechend – und im digitalen und elektrischen/physikalischen Sinne: kontinuierlich, stufenlos [selbst wikipedia schreibt nichts von “analoger” Fotografie] ).
Doch zurück zum Thema. Die verwendete Kamera ist relativ egal, es muss nur die Möglichkeit bestehen, korrigierend in die Belichtungssteuerung eingreifen zu können. Und auch das Objektiv spielt eine untergeordnete Rolle, wenn alles aufs Bild geht, was fotografiert werden soll. Allerdings wichtig ist feste winddichte Winterbekleidung, dicke Handschuhe und eine Mütze und möglichst wasserdichte Schuhe mit Spikes und evtl. noch Gamaschen für den Tiefschnee. Denn die guten Motive sind nicht am Parkplatz oder von den geräumten Wegen aus zugänglich, sondern da muss sich der Fotograf schon in die Wildnis hineinbewegen …
Doch genug der Vorrede, schreiten wir zur Tat bzw. schauen wir uns an, was in den letzten Wintern sich so alles fotografieren ließ:
Die Harzer Schmalspurbahnen fahren selbst im Winter regelmäßige Züge von Wernigerode über Drei Annen Hohne und Schierke zum Brocken und auch einen Zug ab Nordhausen. Des weiteren sind im Selketal auf der Strecke von Quedlinburg bis Hasselfelde und Eisfelder Talmühle mehrere Züge zu beobachten. Die Fahrpläne stehen auf der Homepage. Nachdem ein Zug in einer Schneewehe oben auf dem Brocken liegengeblieben war, wird dieses Teilstück nun bei widrigen Witterungsbedingungen auch zeitweise nicht mehr befahren. Aber das Fotografieren ist im Schneesturm auch nicht ganz so lustig …
Ausfahrt aus Drei Annen Hohne zum Brocken. Drei Annen Hohne besitzt in der Nähe des Bahnhofes zwei große Parkplätze, die allerdings gerade am Wochenende bei Schnee schnell besetzt sind – früh aufstehen ist angesagt.
Dann es los gehen. Dort, wo heute dieser Hochsitz steht, stand vor 29 Jahren ein Wachturm der Grenztruppen. Ein Stativ ist natürlich hilfreich, weil bei Blende 16 erst eine Schärfentiefe/Tiefenschärfe erreicht wird, bei der alles Bildwichtige scharf wiedergegeben wird. Und natürlich dicke Fausthandschuhe, die müssen – klar – bei Einstellen der Kamera kurz ausgezogen werden, weil eine einwandfreie Bedienung so gewährleistet ist. Danach schnell wieder die Hanschuhe überstreifen …
Nun wie es derzeit aussieht, ist der Winter vielleicht schon vorbei. Die erste Störche sind schon in Südniedersachsen eingetroffen … auch der Maulwurf ist schon im Garten hyperaktiv, die Amseln suchen sich schon ihre Stöckchen für den Nestbau …
Aber in 10 Monaten ist ja wieder Winter angesagt …
In dem Sinne – viel Spaß beim Fotografieren
wünscht
Euer Klaus
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Sehr geehrter Herr Holzborn, Gratulation zu diesen tollen Bildern.
Besonders die Fotos von der Brockenbahn haben es mir als Eisenbahnfreund angetan.
Freue mich auf Ihre nächsten Veröffentlichungen.
Gruß
B. Zielinski
Guten Morgen Herr Holzborn,
vielen Dank für den tollen Bericht und die ganz fantastischen Bilder.
Ich wäre ein König hätte ich diesen Fotografischen Blick.
Weitehin gut Licht.
Herzliche Grüße
Andreas Schneider