Es mutet an, wie ein Blick in die Kugel der Wahrsagerin: Was bringen Canon und Nikon zur Photokina? Es gibt für beide Firmen zwei Theorien, die ihre für und Wider haben. Hier ein Blick in die Kristallkugel (meine Meinung):
Inhaltsverzeichnis
Die Zukunft von Canon und Nikon
Update 23.08.2018:
Nikon Z6 + Z7 spiegellose Vollformatkameras – Innovation oder Enttäuschung?
Update 01.09.2018 – Video Photokina Vor-Einsichten
Theorie Nummer 1
Die erste Theorie besagt, dass sich beide aus dem Fotogeschäft zurückziehen. Zu schlecht sind die Umsatzzahlen, die seit der Erfindung des Smartphones mit digitalen Kameras möglich sind (2010 121 Mio verkaufte Kameras weltweit, 2015 35 Mio verkaufte Kameras weltweit, 2017 25 Mio verkaufte Kameras weltweit). Diese Theorie ist nicht ganz abwegig, aber nicht sehr wahrscheinlich. Schließlich haben beide Firmen eine extrem starke Marke in der Fotografie aufgebaut. Allein die Marke CaNikon ist schon sehr wertvoll. Es ist relativ unwahrscheinlich, dass sich konservative japanische Unternehmer von der erfolgreichen Vergangenheit trennen. Das müsste schon zwangsweise passieren, wie bei den Samurai. Auch die Samurai wurden irgendwann nicht mehr gebraucht. Es ist unwahrscheinlich, dass digitale Kameras nicht mehr gebraucht werden, aber wahrscheinlich, dass sich damit im Zeitalter des Smartphones keine riesigen Gewinne mehr erzielen lassen.
Ob sich also Canon und Nikon ohne unser Wissen dazu entschieden haben, dem Markt nicht mehr so viel Bedeutung zu schenken, sondern noch mehr in der sehr ertragreichen Medizintechnik zu engagieren, werden wir nicht herausfinden. Allerdings sind es beide Unternehmen ihren Aktionären schuldig, besonders gute Erträge zu erzielen. Diese lassen sich im Kameramarkt sicherlich nicht weiter steigern. Eher im Gegenteil: die Zahlen im Verkauf sind extrem rückläufig.
Theorie Nummer 2
Die zweite Theorie besagt, dass Canon und Nikon starke Kameras in der Hinterhand halten. Diese werden sie eventuell zur Photokina 2018 präsentieren. Es kann auch sein, dass die Kameras schon vor der Photokina veröffentlicht werden. Sollten das keine spiegellose Vollformat-Systemkamera sein, dann gibt kein Wahrsager mehr einen Cent für die Fotografiesparte beider Unternehmen.
Trennen sich also die CEOs nicht von der Kamerasparte, sondern versuchen ihren Erfolg dort weiterhin? Japaner entlassen keine Mitarbeiter. So war es in der Vergangenheit und immer noch ist es in Japan völlig unerwünscht, Mitarbeiter zu entlassen. Dementsprechend ist es sehr wahrscheinlich, dass beide Unternehmen versuchen in den spiegellosen Systemkamera-Markt vorzustoßen. Analysten der Szene vermuten, dass man aus den Fehlern von Sony lernen möchte und deshalb abwartete. Canon und Nikon möchten gebrauchsfertige digitale Systemkameras ohne Spiegel vorstellen, die von Anfang an im harten Einsatz Anwendung finden. Daher werden beide Unternehmen zu Photokina (kurz davor oder zur Messe) entsprechend starke spiegellose Kameras auf den Markt bringen. Es ist völlig unbestritten, dass dies der verbleibende Wachstumsmarkt sein kann.
Japaner entlassen sehr ungerne Mitarbeiter.
- BEEINDRUCKENDE QUALITÄT - Der APS-C CMOS-Sensor mit 24,2 Megapixeln sowie der 7.560-Pixel-Messsensor (RGB+IR), der für eine präzise Belichtung sorgt, ermöglichen in jeder Situation lebendige und detailreiche Bilder voller Atmosphäre. Der große ISO-Bereich von ISO 100-16.000 und die Flacker-Erkennung sorgen für erstklassige Ergebnisse bei wenig Licht
- DER KREATIVITÄT FREIEN LAUF LASSEN - Reihenaufnahmen mit bis zu 7 B/s und ein reaktionsschneller 45-Punkt-AF, der bei den verschiedensten Lichtbedingungen und mit diversen Objektiven präzise arbeitet, ermöglichen das Festhalten des entscheidenden Moments
- IDEALE VIDEOAUFNAHMEN - Die Kamera ermöglicht Full-HD-Videoaufnahmen mit 60 B/s und der Option zu kreativen Zeitlupe- oder Zeitraffersequenzen im MP4-Format mit verschiedenen Bildraten. Der Dual Pixel CMOS AF ist ein leistungsstarkes AF-System zur kontinuierlichen Fokusnachführung bei Videoaufnahmen
Neue Objektivanschlüsse bei Canon und Nikon
Wollen die beiden Unternehmen mit spiegellosen Systemkameras punkten, so wird sich vermutlich ein neues Bajonett für die Objektive nicht umgehen lassen. Das kurze Auflagenmaß der spiegellose Systemkameras erfordert andere Objektivberechnungen. Das hindert beide Unternehmen vermutlich nicht daran, für die neuen Spiegellosen DSLMs Adapter für die alten Objektive anzubieten. Vielleicht werden Canon und Nikon aber zur Photokina auch gleich neue Objektive für die spiegellosen Systemkameras mit einem neuen Bajonettanschluss zur Verfügung stellen. Immerhin ist die Stärke beider Unternehmen die Berechnung von Optiken.
Ein neues Objektiv-Bajonett ist sehr wahrscheinlich.
Beide Unternehmen können es sich nicht leisten, keine spiegellose Vollformatkamera auf den Markt zu bringen, ohne den Kameramarkt auf lange Sicht aufzugeben. Welche Features und Preise dabei herauskommen weiß keiner so ganz genau. Immerhin müssen sich Nikon und Canon bei der Vermarktung an den bestehenden Preisen von Sony und anderen Marken orientieren. Eine neue spiegellose Vollformat-Systemkamera darf dementsprechend nicht weit über Euro 2.000,- kosten.
Beide Unternehmen haben bereits Experimente mit spiegellose Systemkamera (mit Wechseloptiken) gemacht. Canon hat im asiatischen Raum sehr erfolgreich seine APS-C Kameras wie die EOS M5 etabliert. Ob Canon und Nikon also ausschließlich spiegellose Vollformat Systemkameras auf den Markt bringen werden, muss sich zeigen. Vielleicht kommen auch APS-C Kameras für die gleichen neuen Bajonettanschlüsse hinzu? Vielleicht startet man auch ausschließlich mit neuen spiegellosen APS-C Kameras für den großen Konsum Markt. Immerhin können beide Unternehmen hier am meisten Geld verdienen.
Fazit zur Zukunft von Nikon und Canon
Wenn Nikon und Canon vier Jahre nach der Photokina 2014 (Sony präsentierte vor vier Jahren die Alpha 7-Serie) spiegellose Systemkameras mit einem Vollformatssensor auf den Markt bringen sollten, dann haben beide Unternehmen versucht ihre alten Spiegelreflexsystem abzuverkaufen. Damit wollte man noch mal richtig Gewinn abschöpfen. Beide Hersteller haben dann in guter japanischer Tradition abgewartet, um aus den Fehlern anderer Unternehmen zu lernen und sofort hervorragende spiegellose Kameras auf den Markt zu bringen. Mit Innovationen hat dieses Verhalten natürlich nichts zu tun, kann aber clever sein.
Ob man an die großen Erfolge von Sony, Olympus, Panasonic und Fujifilm allerdings anknüpfen kann, bleibt offen. Dazu bedarf es schon einer Überraschung. Die Marken Nikon und Canon sind allerdings so stark, dass sich die Chefetagen, unterstützt von entsprechendem Marketing, sicherlich gute Chancen ausrechnen. Für den Verbraucher liegen seit der Photokina 2014 vier lange Jahre ohne wirkliche Innovationen hinter ihnen.
Gegen die Theorie, dass beide Unternehmen in den spiegellose Vollformat Kameramarkt einsteigen, spricht die neuerliche Veröffentlichung von überarbeiteten Spiegelreflex Optiken. Canon hat erst vor kurzem zwei neue 70-200 mm Objektive der dritten Generation auf den Markt geschmissen. Das geschah sehr zu meiner Verwunderung, denn beide Objektive (f/2.8 und F/4) haben schon in der zweiten Generation allerbeste Resultate erzielt. Ob sich die sehr erfolgverwöhnten und arrogant wirkenden japanischen Hersteller noch einmal aufraffen, uns Fotografen und Fotoamateuren Neuerungen zu bieten, ist sehr fraglich. Schließlich lässt sich der Smartphonemarkt nicht aufhalten. Und diesen Markt haben beide Unternehmen erfolgreich verpasst.
CaNikon hat den Smartphone Markt verpasst.
Erst die Zukunft kann zeigen, ob beide Unternehmen den riesigen Vorsprung innovativer Unternehmen wie Sony, Panasonic, Olympus oder Fujifilm aufholen können. Fotoamateure und Fotografen, die inzwischen auf Sony oder Fujifilm umgestiegen sind, werden sicherlich nicht zu Canon und Nikon zurückkehren. Auch diese Tatsache spricht gegen eine Aufholjagd von Nikon und Canon. Wer inzwischen umgestiegen ist, der mag beruhigt sein: alle Unternehmen bieten hervorragende Kameras für uns. Die perfekte Kamera gibt es nicht. Jeder Fotograf hat andere technische und handliche Vorlieben für andere Fotomotive.
Gute Kameras sollten uns in der Fotografie unterstützen und inspirieren. Es sind nicht nur Werkzeuge.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Was bringt Canon und Nikon zur Photokina? Spiegellose Vollformatkameras?
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