Mikroskop Fotografie, die Kunst liegt im Detail: Mit der Mikroskop-Fotografie können wir einen Einblick in die faszinierende Welt des Kleinen bekommen. Ob es sich um die feinen Strukturen Blattes oder eines Kristalls handelt, die Mikroskop-Fotografie eröffnet uns eine ganz neue Perspektive. Selbst Alltagsgegenstände wie eine einfache Gabel werden zu Kunstobjekten.
Foto oben: Fotografie mit dem Mikroskop Schraube MIKRO-010.
Inhaltsverzeichnis
Mikroskop-Fotografie
Was ist Mikroskop-Fotografie?
Mikroskop-Fotografie ist eine Form der Makrofotografie, bei der ein Mikroskop als optisches Instrument verwendet wird, um Objekte abzubilden, die für das menschliche Auge zu klein sind. Dabei werden Abbildungsmaßstäbe von mehr als 1:1 erreicht, das heißt, dass das Objekt auf dem Sensor größer abgebildet wird als in der Realität. Zum Vergleich: Bei der normalen Makrofotografie werden Abbildungsmaßstäbe von bis zu 1:1 erreicht, bei der Telefotografie von weniger als 1:1.
Mikroskopfotografie wird häufig in wissenschaftlichen und medizinischen Bereichen eingesetzt, um winzige Strukturen wie Zellen, Gewebe oder Bakterien zu untersuchen und zu dokumentieren. Die Aufnahmen können für wissenschaftliche Veröffentlichungen, Unterrichtsmaterialien oder zur Visualisierung und Präsentation von Forschungsergebnissen verwendet werden. In unserem Falle ist es mehr die Neugier nach den Strukturen im Micro-Bereich, die wir mit dem menschlichen Auge nicht sehen können.
Foto Ausrüstung für Mikroskop-Fotografie
In erster Linie benötigen wir für die Mikroskop-Fotografie ein Mikroskop. Die Bandbreite reicht hier vom einfachen Schülermikroskop bis hin zu Mikroskopen für Wissenschaftliche Zwecke. Ich habe mich für ein BRESSER Analyth STR Trino Auflicht- und Durchlicht Mikroskop Mikroskop entschieden. Stereomikroskop mit 3 Objektivvergrößerungen: 10x; 20x; 40x. Die Aufsichtfunktion und Durchlichtfunktion macht es flexibel bei der Auswahl der Objekte. Natürlichen lassen sich damit keine Forschungsreihen dokumentieren, aber das war auch nie mein Ansatz. Der trinokulare Tubus ermöglicht den komfortablen Anschluss einer Kamera. Kompatibel ist das Mikroskop (je nach Adapter) für Mikroskop-Kameras, Spiegelreflex- und Systemkameras.
Insgesamt ist das BRESSER Analyth STR Trino ein qualitativ gutes Mikroskop, das sich auch preislich in einem für den ambitionierten Fotografen akzeptablen Bereich bewegt.
- Beobachten und Dokumentieren in Schule, Hobby und Beruf - mit dem hochwertigen Stereomikroskop mit trinokularem Tubus für den Anschluss einer Mikroskop-Kamera
Anschluss Kamera an Mikroskop
Wie wird die Kamera an das Mikroskop angeschlossen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie eine Kamera an das Mikroskop angeschlossen werden kann:
Die Okularprojektion: Dabei wird eine Kamera ohne Objektiv an das Okular des Mikroskops angebracht, sodass das vom Mikroskopobjektiv projizierte Bild direkt auf den Sensor fällt. Diese Methode ist relativ einfach und kostengünstig, hat aber den Nachteil, dass das Bild oft nicht optimal an den Sensor angepasst ist und Vignettierung oder Verzerrung auftreten können.
Die Objektivprojektion: Dabei wird eine Kamera mit Objektiv an das Mikroskopobjektiv angebracht, sodass das vom Mikroskopobjektiv projizierte Bild durch das Kameraobjektiv auf den Sensor fällt. Diese Methode erlaubt eine bessere Anpassung des Bildes an den Sensor und eine höhere Auflösung, erfordert aber auch eine passende Kombination von Adaptern und Objektiven sowie eine stabile Befestigung der Kamera am Mikroskop.
Reprostativ: Dabei wird eine Kamera mit Objektiv auf einem Stativ über dem Mikroskop positioniert, sodass sie durch das Okular des Mikroskops blickt. Diese Methode bietet eine hohe Flexibilität bei der Wahl der Kamera und des Objektivs sowie eine einfache Handhabung, hat aber auch den Nachteil, dass die Schärfe und die Ausleuchtung schwieriger zu kontrollieren sind.
Ich habe mich für die Okularprojektion entschieden. Einen passenden Foto Adapter mit 23 mm Okularaufnahme gibt es preiswert ebenfalls von Bresser. Sie benötigen dann noch einen T2 Adapterring für Ihren Kameratyp. Dann kann es losgehen.
- Ein Mikroskop Kamera-Adapter zum Anschluss einer Spiegelreflexkamera an ein Mikroskop mit einer 23 mm Okularaufnahme.
Beispielfotos Mikroskop-Fotografie
Die Mikroskop-Fotografie ist eine kreative Form der Fotografie. Mit der richtigen Ausrüstung kann man beeindruckenden Aufnahmen machen und kleine Kunstwerke erschaffen. Die Makrofotografie macht Dinge sichtbar, die man noch nie zuvor wahrgenommen hat. Dadurch kann sie den Blick auf die Welt völlig verändern. Jede Struktur, jedes Detail ist anders. Das fasziniert mich. Mit der richtigen Ausrüstung kann man beeindruckenden Aufnahmen machen und kleine Kunstwerke aus alltäglichem erschaffen. Daneben können natürlich die Fotografien auch für die Dokumentation genutzt werden. Hier kommen zum Beispiel Mineraliensammler, Botaniker oder Briefmarkenfreunde auf ihre Kosten.
Hier einige Aufnahmen. Teilweise bearbeitet SILVER projects professional oder COLOR projects professional vom FRANZIS Verlag (Anmerkung der Redaktion: Die Software ist nicht mehr verfügbar. Wir empfehlen die DxO Nik-Collection).
Sollte jemand Erfahrungen mit den anderen Anschlussmöglichkeiten der Fotografie mit dem Mikroskop gemacht haben, würde ich mich freuen, wenn Sie über die damit erzielten Ergebnisse in einem Kommentar berichten würden.
© Thomas Mayer – Mikroskop Fotografie, die Kunst liegt im Detail – Fotografie mit dem Mikroskop
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Hallo Thomas,
Das ist sozusagen „der Blick dahinter“. Das Ganze hört sich kompliziert an. Wenn kein Objektiv vorhanden ist, kann ja auch keine Blendeneinstellung mehr erfolgen, logischerweise. Welche Kameraeinstellungen sind zu verwenden? Die Schärfe wird ja über das Mikroskop eingestellt bzw. kontrolliert. Spielt die Schärfentiefe noch eine Rolle? Wie groß kann ich mir diesen Bereich vorstellen?
Sehr interessant und spannend. Tolle Fotos.
Herzlichen Gruß,
Michael
Hallo und vielen Dank für die Anmerkung. Die Schärfentiefe wird in der Tat über das Mikroskop eingestellt. Damit ist mir aber auch nicht ein komplett scharfes Bild gelungen. Die Schärfe nimmt von der Bildmitte zum Rand hin ab. Da mein Ansatz keine Ergebnisdokumentation, sondern ein künstlerischer war, hat das für mich keine Rolle gespielt. Allerdings sind die Auflösungen mit der Kamera ja so hoch, das ein Bildbeschnitt im Schärfenbereich kein Problem darstellt. Die Belichtung reguliere ich über den T Modi (Langzeitbelichtung) der Kamera und verwende den Selbstauslöser um Verwacklungsunschärfe zu vermeiden.
Freundliche Grüße
Thomas
Ein wunderbarer Ansatz, Thomas.
Ich liebe die Makrofotografie, weil wir Dinge sehen, die wir im Leben ohne Lupe nicht erkennen. Die Mikrofotografie geht noch weiter uns ist ebenso interessant, wenn auch technisch schwierig. Mein Kompliment für Dein Engagement und Deine Kunst!
Herzlich, Dein Peter
Ich bin zufällig auf diesen Artikel gestoßen, als ich auf der Suche nach einem Stereomikroskop war und dann beim Analyth Trino gelandet bin. Erste Versuche mit einer HY500M- Kamera (5MP) waren schon ganz gut. Weitere Versuche mit Teichbewohnern werden folgen. Danke für den sehr hilfreichen Artikel.