Inhaltsverzeichnis
Anleitung zum Fotografieren im Ruhrgebiet
Ich habe lange überlegt, was das für ein Buch ist, welches Thomas Pflaum im Rheinwerk Verlag herausgebracht hat. Schon das Cover sagt „Fotoreiseführer“ ganz klein oben rechts. Auch in der Einleitung ist von einem „Reiseführer“ die Rede und die Beschreibung ist korrekt. Aber das Buch kann noch viel mehr. Es ist für uns als Fotografen, Fotoamateure, Fotoeinsteiger ein Quell der Inspiration. Darüber hinaus hilft das Buch uns, wirklich gute Fotos aus dem Ruhrgebiet mit nach Hause zu bringen.
Die Lektorin hat in einer kurzen Ansprache gleich zu Beginn über den Pott geschrieben
Das ist ein Fest für Fotografen!
Recht hat frau Stevens-Lemoine! Sie und der Verlag haben mit dem Fotografen und Autoren des Buches bekannte Highlights aus dem Ruhrgebiet, gepaart mit ungewöhnlichen Perlen. Die Lektorin schlägt vor: „Suchen Sie sich einfach die Tour aus, die Ihnen gefällt … Und schon kann es losgehen.“ Genauso habe ich das gemacht.
Fotoreiseführer Ruhrpott
Bevor wir los fuhren, habe ich den Fotoreiseführer Fotografieren im Ruhrgebiet absichtlich zufällig aufgeschlagen. Den Artikel „Das Schiffshebewerk Henrichenburg“ auf Seite 124-127 habe ich genau gelesen und die Fotos von Thomas Pflaum studiert. Sofort war klar: dieses Hebewerk ist die Mischung aus Technik, Rost, Industrie, Natur und Erlebnis, aus dem das Ruhrgebiet gemacht ist. Da ich in Duisburg aufgewachsen bin, habe ich eine besondere Beziehung zu Orten wie dem Landschaftspark Nord, dem Eisenbahnmuseum Bochum, Essens Zollverein, Schimanski, Grönemeyer und den Trinkhallen, an denen ich als Kind schon meine Sammelalben vervollständigte. Deshalb und weil ich selbst Fotograf bin, steht das Werk bei mir auf einem harten (und fairen) Prüfstand:
Abgesehen von den genauen Beschreibungen zum Schiffshebewerk und wie es mit 150PS tonnenschwere Lasten hebt, sind Angaben zur Geschichte sowie geografischen Lage enthalten. Thomas Pflaum gibt wertvolle Tipps zur Begehung von LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg, schreibt uns die Internetadresse, Parkplätze und öffentliche Anfahrt.

An den Fotos im Buch finden wir Beschreibungen zum Aufnahmestandort und Kamerainformationen wie Kameratyp, Objektiv, Brennweite, Blende, Zeit, ISO und Softwarebearbeitung. Das gehört in jedes moderne Buch zur Fotografie (fehlt zum Beispiel bei Michael Freemanns Capturing Light total) und ist top gemacht. Großes Kompliment!
Zur Fotografie des Schiffshebewerkes schreibt der Fotograf Thomas Pflaum unter einem der Fotos: „Entscheidend bei Motiven wie diesem ist die exakte Ausrichtung Ihrer Kamera auf die Mittelachse der Hebewerkskonstruktion. Stürzende Linien und Verzeichnungen sollten sie vermeiden.“ So lernen wir tatsächlich im Buch auch die Architekturfotografie oder HDR-Fotografie vom Fotografen.
Sehen wir davon ab, dass man das Buch mit steigender Freude von vorne bis hinten durchlesen, durchblättern und studieren kann. Ich habe es einfach auf Seite 124 aufgeschlagen und bin zum Schiffshebewerk Henrichenburg gefahren. Dort habe ich mit meiner besten Freundin ohne Unterlass fotografiert. Es waren etwa 5 Stunden voller Konzentration, Entdeckungen und toller Eindrücke. Zurück gekommen sind wir mit tausend Fotos, die wir wegen der Fülle gar nicht alle sofort anschauen konnten (eine Auswahl in Kürze im Fotoblog dieser Webseite). Wir sind begeistert von dem Fotoreiseführer und seinen Tipps, den Fotos vom Verfasser und der Auswahl der Orte.
Inhaltsverzeichnis
Was kann uns das Buch Fotografieren im Ruhrgebiet noch zeigen? Kurz gesagt: eine erstaunliche Menge Vielfalt. Die sieben Kapitel beginnen mit der atemberaubend schönen Natur an der Ruhr und führen uns durch alle wichtigen Stationen für die Fotografie:
- Einleitung
- Über den Autor
- Die Ruhr entlang
- Echte Liebe Dortmund
- Zwischen Lippe und Emscher
- Im Herzen des Reviers
- Essen – Krupp seine Erben
- Unser UNESCO-Welterbe Zollverein
- Duisburg – viel mehr als Schimanski
Ausgezeichnetes Buch – Gold Award fotowissen.eu
Fazit
Es sind Ausflugsziele für tausende Fotografien, hervorragende Erklärungen zu Technik und Geschichte, interessante Fotografien und tolle Tipps in Fotografieren im Ruhrgebiet zu finden. Thomas Pflaum schreibt flüssig und interessant, mit tollem Fachwissen und mir scheint diese Publikation als Glücksgriff und Lebenswerk des Fotografen. Fototechniken wie HDR, Langzeitbelichtungen, Nachtaufnahmen, Fotografieren zur blauen Stunde sind genauso gut erläutert wie das Ruhrgebiet. Es finden sich Farbaufnahmen genauso wie Schwarz-Weiß-Fotos.
Ich kann an dem Buch nichts Negatives finden, außer dass viele Fotos oft ein bisschen klein gedruckt sind. Hier wünsche ich mir eine Ausstellung zum Buch! Hervorragend: Geoinformationen zu wichtigen Bauwerken, Kamerainformationen an den Fotos, Geschichte, Tipps zur Begehung, Fototechnik, Beschreibungen, Schwarz-Weiß, ausgewählte Motive, Hardcover, Preis der Publikation!
Die bekannten Attraktionen des Potts werden genauso aufgeführt wie Kleinode, die man im Revier nicht missen möchte. Der Fotoreiseführer Fotografieren im Ruhrgebiet ist eine absolute Empfehlung und mein persönliches Highlight im Jahr 2015!
Meine Fotos zum LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg >>
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Wow dein Enthusiasmus war mitreißend !!! ich glaube das könnte mein Buch werden !!!
Toll beschrieben Peter !!