Harold Davis bietet uns in Kreativ fotografieren einen wunderbaren Leitfaden, um unser individuelles fotografisches Potenzial zu erforschen und zu erschöpfen. Er nimmt uns mit auf eine kreative Reise und fordert uns auf, sein Buch nicht nur zu lesen, sondern auch immer wieder in den eigenen, praktischen Prozess zu gehen. Also: Buch weg und Kamera in die Hand! Dies ist auf jeden Fall eine der Devisen des Autors!
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis Kreativ Fotografieren
- Der Anfang
- Entfesseln Sie Ihre Fantasie
- Werden Sie ein kreativer Fotograf
- Technik und Techniken sind wichtig
- Vom Foto in die Welt
- Entfalten Sie Ihr kreatives Potenzial: Die Übungen
Das Inhaltsverzeichnis des Werkes macht schon deutlich, dass hier die Verbesserung des eigenen Tuns und die Entwicklung von Kreativität im Fokus stehen. Somit startet das Buch auch logischerweise mit einer Standortbestimmung der eigenen fotografischen Fähigkeiten und der ersten Formulierung eines Zielkorridors. Davis leitet den Leser dazu an, zunächst eine distanzierte Haltung zu den eigenen Bildern einzunehmen, um sie dann zu bewerten. Hier gibt er uns Kriterien an die Hand, mit denen wir den formalen Aspekt der Fotos, aber auch die emotionale Wirkung beurteilen lernen.
Nach einem Blick auf die Art und Weise der Präsentation (der eigenen Arbeiten wohlgemerkt) geht es dann daran, eine konkrete Standortbestimmung nebst anschließender Zielperspektive zu formulieren. Davis geht in allen Schritten sehr konkret vor, indem er zu allen Überlegungen Kriterien, Übungen oder Checklisten anfügt, die man individuell bearbeiten kann. Dieses Vorgehen zieht sich als roter Faden durch das Buch und entspricht seinem Anspruch, den Leser anzuleiten.
Im folgenden Kapitel eröffnet der Fotograf unzählige Möglichkeiten und Ideen, fotografisch kreativ zu arbeiten. Er zeigt ansprechende Beispiele für Langzeitbelichtungen, ausgefallene Blickwinkel, und fordert uns immer wieder auf, der Kreativität den nötigen Raum zu geben: „Bleiben Sie dran!“ – „Machen Sie sich den Zufall zunutze!“ – „Erzählen Sie eine Geschichte!“ Dies sind nur einige Beispiele für eine Vielzahl von Denkanstößen, die Davis uns mit Kreativ Fotografieren auf die Reise geben möchte.
Im technischen Kapitel geht er (glücklicher Weise) nicht auf die üblichen Einstellungen der Kamera ein, sondern bietet uns an, mit den Regeln zu spielen und diese einfach auszutesten, auszureizen und teils auch zu brechen. Ein schönes Zitat „Das Geheimnis steckt nicht in der Technik, es befindet sich in uns.“ (H. Callaham) untermauert den Ansatz, dass sich die eigene Kreativität aus der Basis der entsprechenden Technik entwickeln kann, wenn man sich traut, spielerisch damit umzugehen.
Ausgezeichnetes Buch – Gold Award fotowissen.eu
Davis vertritt ganz vehement den Standpunkt, dass der Leser seine Fotografien präsentieren sollte. Egal, wie weit man sie einer Öffentlichkeit zeigt (sei es als ganz persönliches Portfolio, als Buch, auf einer Homepage, in Ausstellungen, …) so ermutigt er dazu, unbedingt in diesem Rahmen ein sichtbares Zeichen zu setzen, zu präsentieren, wer man als kreativer Künstler oder Fotograf ist.
Das letzte Kapitel in Kreativ Fotografieren ist angefüllt mit unzähligen (46!) Übungen, die die verschiedenen Kapitel begleiten und uns auf der fotografische Reise in die Kreativität führen. Die Aufforderung, die Kamera in die Hand zu nehmen und praktisch tätig zu werden ist nicht nur ein heerer Anspruch des Buches, sondern wird mit diesen Übungen auch immer wieder ganz konkret angestrebt. Er ermöglicht es dem Leser, dieses Werk zu personalisieren und die Übungen, Aufgaben, Checklisten etc. direkt im Buch auszufüllen. Ein schlauer Kniff, um den Leser auch wirklich in die Aktivität zu stupsen!
Fazit
Ich glaube, man muss solche Bücher mögen, um sich auch wirklich darauf einlassen zu können und die Übungen umzusetzen. Entweder, ich kann mich auf diese Art der Anleitung einlassen, oder ich sollte die Publikation wieder weglegen. Für meine Person kann ich sagen, dass ich gefesselt bin, von der Vielzahl der Ideen, Aufgaben und Experimente, die mir hier angeboten werden. Schon beim ersten Durchblättern bekam ich viele Ideen für neue Projekte und fragte mich tatsächlich, wo denn meine Entwicklung hingehen soll, bzw. was ich mir wünsche. Fotografieren ist eine Reise und hier bekommt man großartige Ideen, für die Ziele dieser Reise. Aus meiner Sicht ist dieses Buch unbedingt und uneingeschränkt empfehlenswert – ob dies auch für einen Profi gilt, kann uns sicher Peter sagen!
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Maike, dies ist eine wunderbar geschriebene Rezension. Deine Bewertung macht Lust das Buch zu lesen und sofort die Kamera in die Hand zu nehmen. Danke für den hervorragenden Beitrag.
Und, Peter, wie ist deine Meinung als Profi zum Buch? LG Maike