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Das Unbekannte im Bekannten: “Alter Flecken” in Freudenberg

Das Unbekannte im Bekannten

Sicherlich kennen sehr viele Menschen das Städtchen Freudenberg im Siegerland, und sie verbinden damit in erster Linie jenes über die Grenzen hinweg bekannte Bild des historischen Ortskerns mit seinen vielen, gut erhaltenen Fachwerkhäusern. Und wahrscheinlich haben genauso viele Leute dieses Kalenderblattfoto vom “Alten Flecken” schon gesehen, ohne zu wissen, wo es entstanden sein mag. Aber man kennt ihn, diesen einmaligen Blick von oben aus dem Park herunter auf die putzigen Häuser. Als Fotograf kann man es auch kaum umgehen. Der im Park oberhalb des “Alten Fleckens” befindliche Foto-Point ist gut beschildert und ausgewiesen, und hat letztlich zur Bekanntheit dieses schönen, aber leider auch etwas abgenutzten Bildes beigetragen. Damit klar ist, wovon ich schreibe, läßt sich wohl nicht umgehen, dass ich es hier auch noch einmal in Form meines Fotos zeige.

alter flecken in freudenberg
alter flecken in freudenberg

Ich habe mir nun überlegt, wie ich mich auf anderer Weise dem “Alten Flecken” nähern könnte, ohne mich ausschließlich und zum tausendundeinsten Male dem zu bedienen, was es tatsächlich schon tausendfach gibt. Den “Alten Flecken” mit seinen Gässchen, den zauberhaften Kleinoden und herrlichen Details mal anders fotografieren, das muß doch auch machbar sein. Mit der Frage: “Wie mache ich es denn anders?” kam mir überhaupt nochmal in den Sinn, bewußter darüber nachzudenken, auf welche Faktoren man bei der Bildgestaltung generell Einfluss nehmen kann. Und das sind gar nicht mal wenige!

Auf ein relativ bekanntes Motiv neu zu schauen ist angesagt

Es fängt an mit Perspektiven, Blickwinkeln, Phantasie! Raus aus der Totalen, rein in die Details. Auf ein relativ bekanntes Motiv “neu zu schauen” ist angesagt. Nichts nachfotografieren, weg von der Kopie, und stattdessen hin zu eigenen Kreationen. Kreation = kreativ, da steckt der Ansatz deutlich drin. Außerdem können wir aussuchen, zu welcher Tageszeit und bei welchem Wetter wir die Fotos machen möchten. Wetter, bei dem Fotografieren nicht geht, gibt´s gar nicht. Alles hat seinen Charme und Reiz, auch abseits der Polfilterstereotype. Zum Beispiel der Schritt von der oft angepeilten Kalenderblattstimmung hinein in ein atmosphärisches Halbdunkel lässt nicht nur völlig andere Fotos entstehen, es macht auch was mit uns. Es hat etwas Magisches, wie ich finde. Und indem man sich genügend Zeit nimmt, und sich darauf einlässt, diesen Stimmungswechsel zu vollziehen, verändert sich auch automatisch die Stimmungslage der Fotos. Das ist immer so, und es könnte tatsächlich sein, dass das die vielleicht am meisten Einfluß nehmende Sache überhaupt beim Fotografieren ist! Je nach Umfang und Art der eigenen Ausrüstung können wir schließlich auch noch aussuchen, mit welchem Equipment wir vor Ort unsere eigenen Fotos machen möchten.

Die Herausforderung ist das Verlassen fotografischer Komfortzonen

Für mein Projekt “Alter Flecken Freudenberg” habe ich die Varianten in schwarz/weiß und farbig gewählt. Zur X-T2 habe ich außerdem nur die beiden analogen “Oldtimer”- Festbrennweiten (29mm/2.8, 135mm/2.8) von PENTACON eingepackt. Alle Fotos habe ich vom Stativ aus bei ISO100 aufgenommen, Blende vorgewählt, bei automatischer Verschlußzeit. Genutzte Fimsimulationen sind “VELVIA”, sowie die einstellbaren S/W-Simulationen mit Gelb- oder Rotfilter. Weitere Schraubfilter o.ä. habe ich keine benutzt. Um minimale Unruhen völlig auszuschließen, habe ich grundsätzlich mit 10 Sekunden Verzögerung ausgelöst und in den Kameraeinstellungen den elektronischen Verschluß ausgewählt. Die alten Linsen sind natürlich manuell zu fokussieren, was bei so einem ruhigen Zielgebiet richtig Spass macht. Pro Runde durch den Ort bin ich obendrein auch immer nur mit einem der Objektive losgezogen. Häufiges Wechseln erübrigte sich so, und ich konnte mich auf dieses Objektiv und dessen entsprechenden Bildausschnitt konzentrieren. Die Herausforderung schlechthin war allerdings das Motiv selbst, oder besser gesagt, das Verlassen der fotografischen Komfortzone. “Street”, “Architektur”, sowas ist eigentlich gar nicht meins. Von daher war es ein spannendes Unterfangen. Kurz vor Heimfahrt hat mich dann schnurrender Weise diese Katze davon überzeugt, von ihr noch ein paar Portraits zu machen. Das empfanden wir beide als geglückten Abschluß. Die Fotos (alles JPEG-Dateien) sind im Zeitraum eines Spätnachmittags entstanden. Zu der Vorgehensweise, meine alten analogen Objektive an der FUJI X-T2 zu nutzen, werde ich bei Zeiten mal noch einen gesonderten Beitrag veröffentlichen.

Für das Interesse an diesem Beitrag und den einen oder anderen Kommentar bedanke ich mich, und wünsche viel Spass beim Blick durch meine Brille auf den “Alten Flecken”!

 

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Geschrieben von:

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Dirk Trampedach

Eine Geschichte, ein Bild, eine Stimmung. Erlebnisse, Schreiben und Fotografieren, das hängt für mich unmittelbar zusammen. Foto-Themen, denen ich mich gerne widme, sind Berichte von Touren im VW T3 WESTFALIA, Street Photography, sowie Storys um klassische Automobile und deren Besitzer. Wenn Sie mehr über mich erfahren möchten: www.dt-classics.de.

2 Kommentare

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  • Dirk, das sind wunderbare Aufnahmen mit ausgesuchten Perspektiven. Besonders Deine schwarzweiß Bilder haben es mir angetan, ich sehe aber auch den Grund für Farbe in den Bildern. Die gewählten Objektive haben eine analoge Anmutung und passen fabelhaft zu Freudenberg. Es ist mutig, sich noch einmal mit einem bekannten Motiv auseinander zu setzen. Ich habe beim mehrfachen Fotografieren grundsätzlich das Gefühl, beim ersten Mal die besten Bilder erstellt zu haben :-). Aber das mag nur ein Gefühl sein, vielleicht sind die zweiten Bilder auch besser. Deine gefallen mir ausgezeichnet. Kompliment.
    Herzlich, Peter

  • Peter, lieben Dank für deine Rückmeldung. Die Wahl der Objektive, wie auch die Entscheidung s/w oder Farbe, du hast die Hintergründe auf den Punkt erkannt… ;-) Über dein Kompliment freue ich mich sehr!
    Beste Grüße aus Siegen, Dirk

Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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