“Wie finde ich meinen fotografischen Stil?”
Mit dieser Frage beschäftigt sich nicht nur der Fotograf und Kunsthistoriker Denis Dubesset in seinem vorliegenden Buch, sondern früher oder später bestimmt auch viele von uns Hobby-Fotografinnen und Fotografen. Auch ich stelle mir diese Frage gelegentlich und versuche in Worte zu fassen, was meiner Ansicht nach den meinen Stil charakterisiert. Daraus ergibt sich dann konsequenterweise auch die Frage, ob er sich weiterentwickelt und wenn ja, in welche Richtung. Somit springt mich der Titel von Denis Dubesset “Wie finde ich meinen fotografischen Stil?” geradezu an und weckt mein Interesse und meine Hoffnung, Hilfe bei der Suche nach dem eigenen Stil zu bekommen.
Grundintention
“Wie finde ich meinen fotografischen Stil?” von Denis Dubesset richtet sich vor allem an fotografische Einsteiger und bietet in seinem Vorgehen Kapitel für Kapitel Ansätze zur Selbstanalyse an. So beginnt er das erste Kapitel mit der Frage, welcher Grundintention man beim Fotografieren folgt oder folgen möchte. Hier stellt er verschiedene Charaktere vor, in denen sich der Leser / die Leserin durchaus wiederfinden und kategorisieren kann. Nachdem nun die Grundintention, aus der heraus fotografiert wird gefunden ist, geht es im zweiten Schritt darum festzustellen, ob man bestimmte Themen (nicht Motive!) bevorzugt. Dieses Thema oder diese Grundidee, so der Ansatz von Denis Dubesset, bestimmt die gesamte weitere fotografische Reise. Denn daraus ergeben sich dann Motive, die ins Thema passen. Die Inszenierung und Kompostion, aber auch das Licht und die Endbearbeitung fügen sich in dieses Thema ein. Je stimmiger all diese Entscheidungen auf das Thema ausgerichtet werden, umso klarer arbeitet sich der eigene Stil heraus.
Die Findungsphasen
Im zweiten Kapitel stellt der Autor dann anhand von Phasen die konkrete Entwicklung des eigenen, persönlichen Stils vor. Diese beschreibt er als die anfängliche Freude am Fotografieren, die dann in die intensive Auseinandersetzung und das Erlernen der Technik übergeht. Die dritte Phase nennt Denis Dubesset “Von der Theorie zur Praxis”. Diese Phase kennen wir alle. Wir beherrschen die Kamera, probieren uns aus, versuchen Fotos nachzustellen, oder so zu fotografieren wie eines unserer Vorbilder. Wobei daran ja nichts Verwerfliches ist, denn auch dabei lernen wir unendlich viel. Wirklich zum eigenen Stil führen uns die letzten zwei Phasen. Hier geht es darum, sich zunächst zu spezialisieren und ein Genre zu finden, das uns liegt, Freude bereitet und in dem wir uns sicher fühlen. Daraus ergeben sich in der letzten Phase immer neue, kreative Ideen – die dann letztendlich unseren eigenen Stil prägen.
Im Stil von …
In diesem Kapitel von “Wie finde ich meinen eigenen fotografischen Stil?” von Denis Dubesset ermutigt er uns, den Stil berühmter Fotografen nachzuahmen. Dadurch lernt man fremde und den eigenen Stil besser zu verstehen und erkennt sicher Unterschiede zwischen dem eigenen Fotoprodukt im Vergleich zum Original. Das schärft den eigenen Blick und es tun sich neue, kreative Wege auf. In diesem Kapitel werden neun bekannte und berühmte Fotografen vorgestellt (u.A. Saul Leiter, Martin Parr, Bernd und Hilla Becher) und ihr jeweiliger Stil kriteriengeleitet dargestellt. Das Buch wird mit Anregungen zu kreativen, fotografischen Übungen beendet, denn nur wer zur Kamera greift und selbst fotografiert, kann auch einen fotografischen Stil entwickeln.
Mein persönliches Fazit
Ich stelle mir gelegentlich die Frage nach meinem eigenen, persönlichen Stil und hatte mir von diesem Buch Antworten auf diese Frage erhofft. Ich muss sagen, meine Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Durch den Aufbau des Buches werde ich bei der Suche nach Antworten systematisch an die Hand genommen. Und wenn ich die Antworten wirklich in mir selbst und in meinen Fotografien suche, dann finde ich auch meinen eigenen Stil. Bzw. finde in meinem Falle heraus, was ihn charakterisiert und ausmacht. Mag sein, dass das für manchen Leser oder manche Leserin auf der Hand liegt, ich für meinen Teil bin da immer sehr selbstkritisch und konnte diese kleine “Anleitung” zur Stilfindung gut gebrauchen. Gedacht ist das Buch “Wie finde ich meinen fotografischen Stil?” zwar für Einsteiger*innen in die Fotografie, aber ich kann es auch jedem empfehlen, der sich auf die Suche danach begibt, auch wenn er / sie schon länger fotografiert. Abgesehen davon mag ich es, wenn ich dazu angeregt werde, mich mit meinem Output intensiver zu beschäftigen und diesen bisweilen kritisch zu hinterfragen. Somit geht mein Daumen hoch für dieses Buch, denn es hilft allen, die auf der Suche sind!
Kompakt, knackig und gut zu lesen!
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