Seifenblasen fotografieren Fotoidee Tutorial – Sehr früh am Morgen. Klare Luft, -12° Grad Celsius, kein Wind. Ideale Bedingungen, Seifenblasen zu fotografieren. Wie das funktioniert, lesen Sie in diesem *fotowissen-Beitrag:
Seifenblasen fotografieren Fotoidee Tutorial
Um Seifenblasen bei frostiger Kälte zu fotografieren, ist Windstille und warme Kleidung Voraussetzung. Es ist ohnehin schwierig genug, die Seifenblasen zu positionieren und wenn wir Fotografinnen und Fotografen vor Kälte zittern oder eine leichte Brise weht, sind wir praktisch chancenlos. Wollen wir die Seifenblasen auf den Schnee setzen, sind sowieso einige Versuche nötig. Die Schneekristalle sind nämlich spitz und damit zerplatzt die Idee oft genauso schnell wie die sprichwörtliche Seifenblase.
Kalte Hände sind garantiert und das Hantieren mit steifen und seifigen Fingern ist nicht ganz einfach. Die Seifenblasen-Strohhalme frieren zu, der Laugenbehälter fällt um, die Kamera wollen wir natürlich auch nicht verschmieren … die Sache braucht etwas Hingabe und Vorbereitung.
Mein Tipp: Ich empfehle diese fingerlosen Handschuhe, die besonders gut für Fotografen funktionieren. Sie kennen vielleicht die Marktbeschicker, die ebenfalls solche fingerlosen Handschuhe nutzen:
*fotowissen-Experten-Tipp: Es ist oft hilfreich etwas Seifenlauge auf den Schnee aufzutragen, damit eine kleine Eisplatte entstehen kann, um erst dann die Seifenblasen daraufzusetzen. In den folgenden 20 Sekunden gefriert die Blase und dabei können wir beobachten, wie florale, den Farnen ähnliche Muster entstehen. Während dieses Gefrierprozesses schrumpft die Blase etwas und wenn sie dabei platzt, haben wir Pech gehabt und beginnen nochmal von vorne. Große Blasen platzen dabei schneller.
Aber wenn die Seifenblase sitzt und gefroren ist, ist sie erstaunlich stabil und wir haben Zeit, verschiedene Blenden und Belichtungen auszuprobieren. Meistens liege ich dabei auf dem Bauch, weil auf dem Display kaum etwas zu erkennen ist und ich nur durch den elektronischen Sucher verlässlich fokussieren kann. Ein Makroobjektiv oder Zwischenringe sind empfehlenswert. Am schönsten erscheinen diese filigranen Strukturen im seitlichen Licht. Das Gegenlicht ist mir persönlich meistens zu grell. Nach zwei Stunden wird es dann schon zu warm, die Seifenblasen gefrieren bei -4°C schon nicht mehr richtig, ich selbst bin aber durchgefroren, Zeit fürs Frühstück.
© Michael Guggolz – Seifenblasen fotografieren Fotoidee Tutorial
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Danke Herr Guggolz für die faszinierenden Frostkugeln! Schöne Anregung! Das probiere ich auch mal aus, vielleicht noch mit einer kleinen roten LED- Lampe dahinter. Fehlt nur noch der Frost!
Machen Sie die Seifenbalsen mit einem Strohhalm oder mit den Ringen, die es in den kleinen Seifenblasendöschen gibt? Nehmen sie Spülmittel?
Fröhliche Weihnachten!
F.Seeber
Hallo Herr Seeber,
wir hatten ja schon einmal Kontakt. Freut mich sehr…
Ich habe handelsübliche Seifenlauge verwendet und dazu einen Strohhalm, um die Blasen aufzublasen. Damit kann man sie auch gezielter setzen. Sie können aber auch einen Silikonschlauch oder ähnliches verwenden. Es ist eine Technik, die ich auch in meiner Tropfenfotografie häufig einsetze. Machen Sie vorher ein paar Trockenübungen, dann klappt das. Klirrenden Frost braucht es schon und Windstille! Und dann sollte man die Chance nutzen. Es macht riesig Spaß und der heiße Kaffee hinterher ist dann sozusagen das Sahnehäubchen auf die Seifenblasen;)) Der Winter fängt gerade erst an. Viel Erfolg bei Ihren Versuchen und ebenfalls schöne Weihnachtszeit.
Danke für Ihren Kommentar
Guten Morgen, Herr Guggolz,
danke für Ihre Tipps! Ich hatte es nämlich schon einmal mit den Ringen von Kinderseifenblasen probiert, hatte da aber das Problem, die Seifenblasen zu lösen, ohne dass sie zerplatzen. Danke nochmals und eine schöne Zeit!
Herzliche Grüße
F.Seeber
Hallo Michael,
deine Passion für fluide Motive scheint doch tiefer zu sitzen, und geht eindeutig über Tropfen hinaus, echt stark! In der farblosen Zeit ebendies auch in monochrom auszuführen, gefällt mir extrem gut.
Die Strukturen erinnern mich teilweise an Farn, Federn, oder auch Zitrusfrüchte. Ziemlich abgefahren ist die Tatsache, eine exakte Größenzuordnung kaum machen zu können. Mit ein bisschen Fantasie könnten nämlich die Eiskristalle Fichten oder Tannen sein, und dann erhalten die Kugeln plötzlich eine fast schon außerirdische Dimmension.
Im Verhältnis zu deinen sehr aufwändigen Tropfenfotos ist das hier außerdem noch moderat zu bewerkstelligen. Eine faszinierende Kleine-Welt-Fotografie, danke für die Initialisierung!
Herzlich, Dirk
Grüß dich Dirk,
freut mich sehr, dass dir die Fotos gefallen. Die Entscheidung monochrom zu fotografieren war leicht. Ich habe die Blasen immer an die Schattengrenze gesetzt und dann versucht, das Licht seitlich zu erwischen. Ich fotografiere besonders gerne, wenn ich am Motiv arbeiten kann und entsprechend Zeit habe, mir das Wie und Wo zu überlegen. Am „langsam schneller werden“ muss ich nämlich noch viel arbeiten;) Ich habe diese Eiskugeln öfters probiert, weil der Wind, trotz ausreichender Kälte, alle Versuche mehrfach verblasen hat. Mich erinnern diese Muster immer an die Eisblumen an schlecht isolierten Fenstern von früher….die Seifenblasen haben etwa einen Durchmesser von 5 cm, ähnlich der ungefähren Höhe meiner Tropfengebilde (Ausnahme XXL Tat‘s) und mangels Relation im Hintergrund gibt es natürlich keine Größenvorstellungen. Mir gefällt dein Gedanke, dass sie riesengroß sein könnten sehr und mit einem Makroobjektiv kommen wir ja fast hinein in solche Parallelwelten. Ich versuche einen Ausgleich zu meiner doch sehr spannenden, aber natürlich auch sehr technischen Tropfenfotografie zu schaffen und allgemein fotografisch besser zu werden. Dazu sind solche Outdoor Experimente eine perfekte Übung, weil auch noch etwas Schönes dabei herauskommt. Es ist wirklich ziemlich einfach und bringt richtig viel Spaß.
Aber Vorsicht: wenn die Fingerkuppen weiß werden…;))
Vielen Dank für deinen so positiven Kommentar. Das motiviert.
Ebenfalls herzlichen Gruß,
Michael