Adobe verdient mit dem Krieg in Israel. Schlimmer noch, es verkauft Fotos mit KI (Künstlicher Intelligenz, englisch: AI = Artificial Intelligence) vom Konflikt bei Adobe Stock. Schockierend!
Inhaltsverzeichnis
Schock: Adobe verdient mit dem Krieg in Israel – KI Bilder
Wenn man bei der Bilddatenbank Adobe Stock „israel war“ als Suchbegriff eingibt, bietet das Unternehmen 23.938 Bilder an. Darunter viele Bilder, die keine Fotografien sind, sondern die mit künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. Das australische Magazin Crikey berichtete zuerst über diese schockierende Art des Unternehmens Geld zu verdienen (Quelle unten im Text).
Die künstlichen Bilder sind gekennzeichnet mit „Generiert mit KI“. Dennoch werden Wahrheiten erschaffen, die keine sind. Im schlimmsten Falle werden diese Bilder „Fake News“, bewusster Betrug mit falschen Nachrichten.
Meinung zu Adobe KI Bilder
Die meisten Menschen tun alles für Geld. Wenn Firmen und Magazine mit KI Geld sparen oder verdienen können, dann werden sie es tun. Auch die schlimmsten Vermutungen werden wahr, weil die Politik diese Art der Unwahrheiten nicht verbietet. Der Beruf der Fotografen und Journalisten steht unter schlechten Vorzeichen, denn sowohl Bilder als auch Texte können mithilfe von KI generiert werden. Das spart den Nachrichten Geld und wird sich natürlich gerade deshalb durchsetzen. Naivität hilft uns nicht weiter. Als Fotografen und Journalisten müssen wir uns klar gegen die Entwicklung stellen. Eine der Möglichkeiten für FotografInnen Farbe zu bekennen ist es, Adobe Produkte zu meiden. Aber auch das wird ein frommer Wunsch bleiben, so fürchte ich.
Bereits in meinem Artikel zur „Künstliche Intelligenz in der Fotografie“ hatte ich auf die Risiken aufmerksam machen wollen. Der Artikel erhielt nur wenige Kommentare.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Schock: Adobe verdient mit dem Krieg in Israel – KI Bilder
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Sehr geehrter Herr Roskothen,
wie kann man Menschen davon abbringen, alles für Geld zu tun? Ich glaube, dass es in der Natur des modernen Menschen liegt, gierig zu sein. Das begann schon mit der Seßhaftwerdung der Menschheit. Das ist sehr schlimm, aber eine Tatsache. Letztendlich kann man nur darauf hinweisen, sensibilisieren, Vorbild sein und damit vielleicht in dem einen oder anderen einen kleinen Samen setzen, der mal aufgeht! Das beginnt bei mir schon damit, dass ich Müll aufhebe und in die Tonne werfe.
Adobe benutze ich nicht, KI ist in meiner Fujifilm XT4 drin. Langsam zieht KI auch in das Arbeitsumfeld ein- teilweise Segen, teilweise Fluch wie alles! Pauschal verteufeln kann man KI nicht, verhindern auch nicht- denn auch da hängt ja eine große Summe Geld dran!
Danke, dass Sie sensibilisieren!
Herzliche Grüße
Frank Seeber
Positiv, wenn man das in dem Zusammenhang überhaupt sagen darf, ist die Tatsache, dass es als KI-Produkt ausgewiesen ist. Wenn der seriöse Journalismus solche Angebote dann auch ächten würde, wäre dem Problem zumindest dort erkennbar Rechnung getragen. Produkte, die niemand erwirbt, erledigen sich über kurz oder lang von alleine. Da aber seit Jahren erkennbar ist, dass es längst nicht mehr um seriöse Aufklärung und recherchierte Information aus erster Quelle geht, wundert mich nichts mehr. Zu den Bildbeispielen gesagt, tun mir besonders die Kriegsberichterstatter leid, die für genau das ihr Leben einsetzen…und lassen.
LG, Dirk Trampedach
Lieber Herr Roskothen, vielen Dank für den sensibilisierenden Beitrag und ja, es wird ein frommer Wunsch bleiben, die Produkte auf Grund des von Ihnen beschriebenen Umstandes zu meiden.
Produkte von United Colors of Benneton zu meiden war deutlich einfacher. Der Fotograf Oliviero Toscani löste 1993 mit seinen Werbebildern einen Riesenskandal aus, der – wohl kalkuliert – sogar den Bundesgerichtshof beschäftigte. Zugleich wurde mit der Methode „Aufmerksamkeit“ um jeden Preis der Untergang des Modehauses eingeläutet.
Ich denke nicht, dass Adobe an den KI-generierten Bildern zu Grunde gehen wird, aber zumindest wird es eine weltweite Diskussion über Ethik und Moral in der KI-Welt auslösen. Wenn die sich damit mal nicht ins eigene Fleisch geschnitten haben.
Wer Adobe im Abo-System hat (bei mir ist das so), kommt aus dieser Nummer so schnell und so einfach, wie es tatsächlich Sinn ergeben würde, nicht raus. Also bleibt man im System – ob einem das gefällt oder nicht. Dennoch finde ich es gut, zumindest darüber zu reden und das zum Thema zu machen.
Dass die KI-Bilder gekennzeichnet sind, ist nur ein kleiner Trost. Ein Käufer oder Verwender kann diesen Hinweis unterlassen und schon ist es Fake. Die neue Zertifizierungsgeschichte schränkt wahrscheinlich mehr den Quellenschutz ein als dass es Fake Foto verhindern hilft.