Steht die Bildbearbeitungssoftware Darktable für Mac vor dem Aus? Heise berichtet, dass der Entwickler mit dem Pseudonym “Prarafin” aufgibt. Aus technischen Gründen.
Darktable für Mac sucht Maintainer
So ist das mit kostenloser Software häufig. Wir nutzen klasse Software, die oft wieder eingestellt wird, weil die Entwickler-Rescourcen nicht ausreichen. Auch Darktable ist jetzt betroffen, denn der Hauptverantwortliche für die Mac-Entwicklung hört auf und das Projekt sucht einen neuen Hauptverantwortlichen für den Bereich.
Meinung zu Darktable
Darktable ist eine umfangreiche kostenlose Software für die Bildbearbeitung. Die Software hat ihre Vorteile und war eine der Alternativen zu kostenpflichtigen Programmen wie Photoshop Lightroom, DxO oder On1, aber eben auch nicht. Als Redakteur habe ich oft Software kommen und gehen sehen. Da war bis 2014 Apples Aperture, welches einfach eingestellt wurde. Die Nutzer wurden im Regen stehen gelassen und von Adobe gerettet, denn Adobe entwickelte eine Möglichkeit den Aperture-Katalog in Lightroom zu importieren.
Aber auch andere wichtige Software ist von der Bildoberfläche verschwunden. Software von Skylum, ehemals MacPhun gehört dazu. Gerade hatte man sich an Software gewöhnt, da war sie wieder verschwunden. Kann sein, dass Darktable fortgesetzt wird, oder eben auch nicht. Grundsätzlich kann keiner ohne Vergütung ewig an Projekten arbeiten und seine Zeit investieren, wenn ihm nicht mal ein Bier ausgegeben wird. Webseiten mit viel Know-how werden auch nicht ewig funktionieren, wenn es keine Bezahlung gibt. Zeitungen haben bereits Abonnements für ihre Berichterstattung, das wird immer häufiger kommen.
Was bei Software oft vergessen wird, ist unsere Einarbeitungszeit. Daher habe ich mich auch erst vor kurzem so echauffiert über Capture One, die auf ein Mietmodell umstellen, obwohl sie immer damit warben, dass es eine einmalige Lizenzierungsmöglichkeit gab. Die Einarbeitungszeit in Software ist Lebenszeit und steht nicht unendlich zur Verfügung.
Bei einer Bildbearbeitungssoftware ist also wichtig, auf das richtige Pferd zu setzen. Und wenn jemand lieber andere Software als Adobe nutzt, dann kann ich das zwar verstehen, aber andererseits müssen wir auch zugeben, dass kein Unternehmen eine Software über Jahrzehnte entwickeln kann, ohne seine Programmierer und andere Angestellte zu bezahlen. Es gibt noch Software wie DxO PhotoLab, die einmalig lizenzierbar ist. Aber kostenlos klappt meist nicht ewig. Wollen wir hoffen, dass Darktable eine würdige Weiterführung bekommt?
Quelle: Heise Verlag >>
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Darktable vor dem Aus? Entwickler gibt auf.
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