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Kurz nach Sonnenaufgang
Alle Anderen lagen noch im Bett, ich guckte schlaftrunken auf die Tür und sah in Ermangelung einer Brille nur die unscharfe Silhouette der Beschläge. „Manchmal ist es produktiver, nicht alles zu sehen“, dachte ich mir, holte die Kamera, machte eine kleine Serie und fand das gezeigte Bild am gelungensten. Ein kleines Whiteout, ohne das Haus zu verlassen…
Das Bild habe ich leicht beschnitten, sonst keine Bearbeitung.
Kamera: Fuji X-T3, Brennweite 35 mm, Blende 1,4. 1/60 s, ISO 160, Velvia (nicht Acros; obwohl das Motiv dafür geeignet wäre, finde ich es immer wieder erfreulich, wenn die Aufnahmesituation fast ein Schwarz-Weiß-Bild gebiert…)
Foto: Peter Ri.
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Guten Morgen, Herr Ri.,
Sie haben eine interessante Aufnahme gemacht, die mit oder ohne Brille zur Meditation einlädt. Ich hätte mir vielleicht den Türgriff noch etwa fokussierter vorgestellt und zudem dessen vordere “Schwärze” etwas heller gewünscht. Unabhängig davon, ein schönes Bild. Erlauben Sie mir noch eine Frage: Was bedeutet “ein kleines Whiteout, ohne das Haus zu verlassen”?
Mit freundlichen Grüßen aus Tokyo,
Detlef Rehn
Guten Abend, Herr Rehn,
vielen Dank für Ihr Lob, Ihre Bemerkungen und Ihre Anregungen. Über all das habe ich mich sehr gefreut. Da ich bei der Bilderstellung gerade aus Morpheus´Armen kam, vertraute ich ausschließlich auf den Autofokus; den auf das Ende der Klinke zu legen, war schon Herausforderung genug… Ich hätte die Blende etwas schließen können, aber auch dafür war ich noch nicht ausreichend „da“; allerdings bin ich grundsätzlich gern so offenblendig wie möglich unterwegs, und da ich, mit Ausnahme des Zuschnitts, nachträgliche digitale Bildbearbeitung (bisher) aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen für mich noch nicht endeckt habe, nehme ich mit dem Vorlieb, was mir die Kamera auswirft.
Ein „polares Whiteout“ läßt den Boden und den Horizont mit dem Himmel eins werden, so daß derjenige, der sich ihm aussetzt, Gefahr läuft, seinen Sinnen nicht mehr vertrauen zu können und daher Desorientierung und Verwirrtheit eintreten kann. In diesem Bild meine ich die nicht ganz eindeutig definierte Grenze zwischen Türblatt und der dahinterliegenden Wand, also ein „vertikales Whiteout“ mit ebendieser Farbe als Grundmotiv. Aber zum Glück geben die anderen Bestandteile des Bildes dem Auge und dem Hirn Halt. Sozusagen ein kleines Whiteout für sicherheitsbedürftige Stubenhocker wie mich… :)
Alles Gute für Sie und freundliche Grüße nach Tokyo!
Peter Ri
Guten Abend, Herr Rehn,
vielen Dank für Ihr Lob, Ihre Bemerkungen und Ihre Anregungen. Über all das habe ich mich sehr gefreut. Da ich bei der Bilderstellung gerade aus Morpheus´Armen kam, vertraute ich ausschließlich auf den Autofokus; den auf das Ende der Klinke zu legen, war schon Herausforderung genug… Ich hätte die Blende etwas schließen können, aber auch dafür war ich noch nicht ausreichend „da“; allerdings bin ich grundsätzlich gern so offenblendig wie möglich unterwegs, und da ich, mit Ausnahme des Zuschnitts, nachträgliche digitale Bildbearbeitung (bisher) aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen für mich noch nicht endeckt habe, nehme ich mit dem Vorlieb, was mir die Kamera auswirft.
Ein „polares Whiteout“ läßt den Boden und den Horizont mit dem Himmel eins werden, so daß derjenige, der sich ihm aussetzt, Gefahr läuft, seinen Sinnen nicht mehr vertrauen zu können und daher Desorientierung und Verwirrtheit eintreten kann. In diesem Bild meine ich die nicht ganz eindeutig definierte Grenze zwischen Türblatt und der dahinterliegenden Wand, also ein „vertikales Whiteout“ mit ebendieser Farbe als Grundmotiv. Aber zum Glück geben die anderen Bestandteile des Bildes dem Auge und dem Hirn Halt. Sozusagen ein kleines Whiteout für sicherheitsbedürftige Stubenhocker wie mich… :)
Alles Gute für Sie und freundliche Grüße nach Tokyo!
Peter Ri
Lieber Herr Peter Ri.,
vielen Dank für Ihr Foto. Gespannt schaute ich darauf, nachdem der Titel bei mir eine gänzlich konträre Phantasie auslöste. Ich rechnete mit einem Landschaftsbild. Umso überraschter blickte ich auf die offen stehende Tür. Besonders gut gefallen mir die Linien, die auf die Bildmitte hinführen, Ihr gewählter Bildausschnitt und die gewagte Unschärfe mit dem kleinen Fokus auf die Klinke.
Mich lädt Ihr Foto zum Verweilen ein. Es löst in mir viele Gedanken aus und genau DAS macht für mich Ihre Komposition so interessant. Danke!
Ihnen noch einen friedlichen Sonntag.
Herzliche Grüße,
Ingrid Röhrner
Sehr geehrte Frau Röhrner,
herzlichen Dank für Ihre freundlichen und anerkennenden Worte zu meinem Versuch. Weiterhin gelächelt habe ich auch ob der Beschreibung Ihrer Erwartungen nach Lektüre des Titels. Eine Landschaftsaufnahme ist genau das, was ich bei dem Titel auch erwartet hätte; aber er beschreibt einfach die damalige äußere Situation und daher beschloß ich, ihn zu nehmen. Ich freue mich sehr, daß das Bild sie auf eine kleine Reise „mitnimmt“!
Herzliche Grüße,
Peter Ri
Sehr geehrte Frau Röhrner,
herzlichen Dank für Ihre freundlichen und anerkennenden Worte zu meinem Versuch. Weiterhin gelächelt habe ich auch ob der Beschreibung Ihrer Erwartungen nach Lektüre des Titels. Eine Landschaftsaufnahme ist genau das, was ich bei dem Titel auch erwartet hätte; aber er beschreibt einfach die damalige äußere Situation und daher beschloß ich, ihn zu nehmen. Ich freue mich sehr, daß das Bild sie auf eine kleine Reise „mitnimmt“!
Herzliche Grüße,
Peter Ri
Hallo Herr Ri, das ist ja “Wabi-Sabi” in Reinkultur! Sehr schön gesehen und umgesetzt! Und hier passt S/W fantastisch, wirklich ein schönes Foto zum meditieren, was der Tag so bringen wird!
Viele Grüße aus München von einer begeistern Schwarzweiß Fotografin,
Gisela Gebhardt
Hallo Frau Gebhardt,
vielen Dank für Ihre warmen Worte, die mich sehr gefreut haben! Ich muß gestehen, daß ich den Begriff des „Wabi-Sabi“ erstmal nachschlagen mußte, den kannte ich noch gar nicht.
Und daß die Tür offensteht und ich nur durchgehen muß, um zu sehen (und erkennen), was mir der Tag bringen wird: wunderbar!
Übrigens ist das Bild tatsächlich in Farbe aufgenommen…
Freundliche Grüße,
Peter Ri
Hallo Herr Ri,
da ist Ihnen ein tolles Foto gelungen. Betrachtet ich das Motiv und dessen Unschärfe, verschwimmt mein Blick und ich fange an mit offenen Augen zu träumen. Ich mag solch reduzierte Sujets sehr. Wenn ich mich nicht täusche, ist das Foto aber doch ein Farbbild, oder? Ich glaube nämlich Braun- und Blautöne zu erkennen und oben im Holz, wo sich die Klinke spiegelt, sogar einen leichten Gelbstich. Wie auch immer, ob Farbe oder Schwarzweiß, möchte ich Ihnen ganz herzlich zum Foto der Woche gratulieren.
Liebe Grüße,
Bettina Arens-Kardell
Hallo Frau Arens-Kardell,
ich danke Ihnen sehr für Ihre überaus freundliche Rezeption. Mir geht es mit den reduzierten Sujets, wie Sie so treffend schreiben, genauso! Da kommen mir Ihr überaus gelungenes Bild „Wir bleiben zusammen, bis es wärmer wird“ und einige andere von Ihnen (wieder) in den Sinn…
Und ja, Sie haben recht: Es ist ein Farbbild.
Liebe Grüße zurück!
Peter Ri
Sehr geehrter Herr Ri,
eine ganz großartige Fotografie, die mehr “zeigt”, als nur die Aufnahme. Es hat mir persönlich sehr viel Spaß bereitet mit Ihrem Motiv in Interaktion zu treten und die Gedanken kreisen zu lassen. Ihre Fotografie bestätigt, dass Aufnahmen unbedingt “entfesselt” gehören, ich kann sie mir sehr gut als großen Print an einer Wand vorstellen.
Viele Grüße,
Bernard Labestin
Sehr geehrter Herr Labestin,
die Anerkennung meines Bildes durch Sie freut mich total! Danke dafür.
Ihr Lob läßt mich an meine Entscheidung zurückdenken, Vernunft walten zu lassen und mir vor knapp eineinhalb Jahren nicht das Mittelformat von Fuji zu kaufen, aber damals (wie heute) war mir die Kamera (und vor allem die Objektive) viel zu teuer für ein wieder aufzunehmendes Hobby, von dem ich noch nicht einmal wußte, ob ich den Spaß daran würde halten können. Obwohl die GFX50S nach eingehender Überlegung, was ich wie photographieren möchte, wohl ideal wäre; ein Traum ist sie nach wie vor, vor allem, seit ich mal ein 60×40 cm Bild aus der X-T3 habe auf Alu ziehen lassen. Die Auflösung ist nach meinem Empfinden fast nicht ausreichend (beim gezeigten Bild sicher schon, daher vielen Dank auch für diese Anregung). Andererseits: „It´s not the guitar…“
Herzliche Grüße,
Peter Ri
Hallo Peter Ri.,
mein erster Gedanke beim Betrachten ihres Fotos war: “Das komplette Foto lebt von der Dominanz der Unschärfe , bis auf eben diesen einzigen, kleinen Punkt am Griff”. Ein für mich geniales Foto, dass mich extrem anspricht. Alleine solche Details, wie die Kante der Tür, die sich zum Hintergrund hin schon ins Nichts aufzulösen scheint – herrlich.
Whiteout…? Sind sie zufällig Bergsteiger?
Vielen lieben Dank für das Zeigen ihres Fotos!
Herzlich, Dirk Trampedach
Hallo Herr Trampedach,
Ihnen einen tief empfundenen Dank für Ihre Beschäftigung mit meinem Bild und Ihren Worten dazu, ich fühle mich sehr geehrt!
Das mit dem Whiteout habe ich vor über 40 Jahren in einem Reader´s-Digest-Heft gelesen und habe dieses Phänomen in Erinnerung behalten. Trotzdem oder deswegen hat es bei mir „nur“ zum Bergwandern gereicht…
Herzliche Grüße,
Peter Ri