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Der Wolkenengel
Wir wanderten gerade über den Deich von Molkwerum am Ijsselmeer (Niederlande), da entwickelte sich aus einer Wolkenformation dieser Engel.
Leider hielt er sich nicht lange bei uns auf, denn der Wind tat sein bestes, um den Engel schnell weiterfliegen zu lassen. ;-)
Das Foto entstand im August 2018 mit einer Canon EOS 6D MK 2 und einem 16-35 mm f4,0 L IS USM MK 2, bei 16 mm f 22 ISO 100. Die Entwicklung erfolgte mit DXO Photolab 4 und Viveza 2.
Allzeit gut Licht
Detlef Schöler
Der Wolkenengel – Foto: Detlef Schöler – *fotowissen Bild der Woche
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Guten Morgen Herr Schöler,
Ich würde zwar nie die Wolkenformation in der Mitte als „Wolkenengel“ interpretieren (allenfalls als fliegenden Vogel), aber ich betrachte zunächst stets einmal das Bild ohne den Titel als „Vorgabe“ seitens des Bildautors zu nehmen.
Hier fällt es mir leicht, das Bild sehr schön zu finden.
Ich mache seit vielen Jahren u.a. auch solche Wolkenbilder mit einen solchen Perspektive:
Die Atmosphäre unseres blauen Planeten mit den oftmals wunderbar ästhetischen Wolkenformationen, welche die enorme, darin gespeicherte Energie der Natur in durchaus oft bezaubernder Art offen sichtbar machen.
Zusätzlich gibt es überall viele verschiedenen Schichtungen der Atmosphäre mit unterschiedlichen Wolkenformationen und sogar völlig verschiedenen Windrichtungen – viele Regionen der Welt zeigen das ganz deutlich dem Menschen indirekt (durch die Wolkenbewegung oder auch bisweilen unbeweglichen Formationen über stark beweglichen und sich ständig plastisch verändernden Formationen ) an.
Kommen dann noch die herrlichen Lichtspiele unseres Energiespenders (der Sonne) hinzu, mit den tageszeitlich schwankenden Farbimpressionen, so kann ich mich (zumindest im Urlaub) stundenlang irgendwo hinsetzen und dieses wundervolle Schauspiel geniessen.
Diese Situationen sind intensive Phasen großer menschlicher Demut und Bewunderung angesichts der gewaltigen Natur, welcher wir unsere Existenz verdanken.
Gerne nehme ich dann – wie Sie in dem obigen Bild ja ebenfalls – ganz bewusst die Erde nur als winzig erscheinenden „unteren Rand“ des Bildes, gerne auch so gerade noch wahrnehmbar und vor allem: unscheinbar.
Der konkurrierende Gegensatz von unendlichem Himmel (der nahtlos unsere Gedanken und unseren Blick wie ein sog ins weite Universum führt) wird uns da deutlich: Wir selber sind winzig im Vergleich zu unserer Erde, welche wir hier wiederum im Vergleich zum unendlichen Himmel als winzig empfinden müssen.
Wir Menschen neigen dazu, uns als Zentrum unserer Wahrnehmung und damit auch als (Macht-) „Zentrum der Welt“ zu sehen. Typisches Beispiel ist die Jahrtausende währende Ansicht, die Erde sei das Zentrum des Universums und unseres Sonnensystems.
Solche Bilder „brechen“ diese Empfindung und zeigen, daß in den vielen Ebenen über uns schier unglaubliche, weitere Stufen unfassbar hoher Stufen im „Dasein“ der Natur existieren und wir selber nur ein einziges Atom in einem Sandkorn an einem bis zum Horizont unseres Verstandes sind – und mit diesem Bewusstsein sollte man den Blick vom Atom im Sandkorn am Sandstrand nach oben, in die schiere Unendlichkeit heben.
DEMUT !
Dieser krasse Unterschied in den Dimensionen unseres Körpers und unserer ganz persönlichen näheren Umgebung im Vergleich zur Erde, dann erneut die durch die Wolken indirekt sichtbar gemachten gigantischen Dimensionen der Atmosphäre, schliesslich bisweilen als weiterer Bezugspunkt bisweilen der Mond oder ein Stern….
Das Szenario lässt mich alltägliche, aber auch langanhaltende Sorgen beiseite schieben und tief in mir eine enge Verbundenheit, Demut und Dankbarkeit für mein winziges menschliches Leben empfinden.
Und aus dieser Quelle die Kraft des Mutes schöpfen, soweit es möglich ist, entgegen allen Unwägbarkeiten und Erschwernissen des menschlichen täglichen Lebens etwas aus meinem Leben zu machen.
In diesem Sinne
Gruß
DWL
Hallo DWL,
Leider kann ich erst jetzt antworten, da wir zur Zeit an gleicher Stelle unseren Urlaub verbringen und das Internet hier gelinde gesagt eine Katastrophe ist. Ich will hoffen, dass meine Antwort Sie erreicht.
Lieben Dank für Ihren außerordentlich philosophischen Beitrag. Aus dieser Tiefe habe ich mein Foto noch nicht betrachtet, bin jedoch überrascht, Ihrer Ausführung zustimmen zu können.
Allzeit gut Licht
Detlef Schöler
PS. Leider sind die Wetterverhältnisse zur Zeit nicht gut um weitere Wolkeninterpretationen zu machen. :-((
Hallo Herr Schöler,
es ist faszinierend, welche Größe der Engel bekommt, „nur“ weil der Kontrast zum kleinen Streifen Küste so markant ausfällt. Mir gefällt die Aufnahme richtig gut, und das Foto ist auch nochmal ein besonders interessantes Beispiel für das Phänomen der Pareidolie. Ich denke, fast jeder hat schonmal in irgendwelchen Dingen Gesichter, Lebenwesen, o.ä. entdeckt. Für mein Auge ist das Foto klasse belichtet, und die Platzierung des Engels im Format finde ich ausgesprochen gelungen. Horizontal im Drittel, und vertikal leicht aus der Mitte, das hat was.
Danke fürs Zeigen und einen freundlichen Gruß,
Dirk Trampedach
Hallo Herr Trampedach,
Leider kann ich erst jetzt antworten, da wir zur Zeit an gleicher Stelle unseren Urlaub verbringen und das Internet hier gelinde gesagt eine Katastrophe ist. Ich will hoffen, dass meine Antwort Sie erreicht.
Lieben Dank für Ihre tolle Kritik. Ja die Platzierung des Engels hat mich einiges an Zeit gekostet, die aber leider nicht ausreichend vorhanden war. Der Engel verflüchtigte sich recht schnell wieder.
Allzeit gut Licht
Detlef Schöler