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Wasserfarben

Was haben Wasserfarben mit Fotografie zu tun? Nun, vereinfacht gesagt, man schüttet Farbe in Wasser und fotografiert dabei und schon hat man interessante Wasserfarben-Fotos :-)

Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Inspiriert durch ein Video, in dem jemand Farbe in ein Becken spritzt und mit Zeitrafferaufnahmen ein wunderschönes Video erstellt hat, habe ich mir gedacht: Das muss doch auch mit einer Kamera gehen und mit Fotos. Funktioniert!

Leider habe ich nicht viele Informationen zum sonstigen Aufbau oder zum verwendeten Equipment gefunden, so dass wir uns an den Aufbau, das passende Gefäß usw. rantasten mussten. Um es vorweg zu sagen, Gläser egal welcher Art, vor allen Dingen abgerundete, eigenen sich für die ersten Versuche nicht. Uns war recht schnell klar, dass wir es einfach nicht schaffen die Reflektionen der Blitze zu eliminieren. Also haben wir ein Orchideenbecken genutzt. Gerade Glasflächen (leider schon ein wenig zerkratzt) ist für den Anfang das Geheimnis, damit war die Ausrichtung der Blitze deutlich einfacher. Als Hintergrund hatten wir eine schwarze Hartschaumplatte  eingesetzt und die Blitze haben wir rechts und links vom Becken platziert. Nun musste nur noch die richtige Einstellung an der Kamera her und die richtige Spritztechnik :-) Leider habe ich es verpasst vom Aufbauch ein Foto zu machen, doch ich hoffe, dass die Erklärung auch so zu verstehen ist.

Zum Spritzen haben wir uns ganz normale Tinte in verschiedenen Farben besorgt. Die gibt es bereits relativ günstig und sie vermischt sich nicht so schnell mit Wasser. Als “Werkzeug” haben wir noch kleine Einwegspitzen im Keller gehabt und dazu einige sehr feine und lange Injektionsnadeln. Die Nadeln werden benötigt, damit man die Farbe auch gut dosieren kann. Nur mit der Spritze würde ansonsten einfach zu viel Farbe auf einmal ins Wasser gelangen.

Auf diesem Bild kann man es gut sehen, wie fein man die Farbe mit der Spitze und der Nadel dosieren kann. Wir haben bei unseren Versuchen meist nur 0,2 oder 0,3 ml (!) Tinte benötigt. Viel wichtiger ist eigentlich, dass das Becken/Aquarium oder was immer man benutzt, wirklich ganz sauber ist. Keine Kratzer, keine Flusen und ganz besonders keine Fingerabdrücke. Die sieht man ansonsten leider direkt auf den Fotos.

Doch nun wollt ihr sicherlich auch Ergebnisse sehen, oder?

Wir haben übrigens mit Stativ und einem Makroobjektiv gearbeitet. Das Stativ sorgt einfach dafür, dass die Kamera genau dort bleibt, wo man sie ausgerichtet hat. Das Makroobjektiv haben wir alle (wir waren zu viert) automatisch gewählt. Jedes andere Objektiv ab einer gewissen Brennweite, sollte sich aber ebenso eignen. Wichtig ist nur, das man nicht zu nah ans Becken geht, denn ab und spitzt doch mal etwas Wasser und vermischt mit der Tinte möchte man das nicht gerade auf dem Objektiv wiederfinden.

Als Einstellung habe ich mit dem Canon EF 100 mm 2,8 L IS USM eine Blende f5,6 gewählt. Ein etwas höherer Blendenwert wäre wahrscheinlich besser gewesen, aber Versuch macht klug. Beim nächsten Mal! Der ISO-Wert lag bei 100 und ich habe mit 1/60 ausgelöst. Das sind allerdings wirklich nur Annäherungswerte. Ich glaube, da gibt es noch ganz viele Möglichkeiten der Einstellung.

Doch nun endlich zu den Fotos der Wasserfarben :-)

Wasserfarben – Erster Durchgang

 

Wasserfarben

 

Am besten funktionieren übrigens – unserer Meinung nach – starke Kontraste. Also haben wir erst rot, dann weiß und zum Schluss blau genutzt. Das Rot haben wir durchgängig gespritz, ebenso wie das Weiß. Beim Blau haben wir nur getropft, was mit einer Spritze allerdings einige Übung benötigt. Daher ist es bei diesem Durchgang eher ein “gespritztes Tropfen” geworden. Aber das Ergbnis gefällt mir dennoch!

 

Wasserfarben – Zweiter Durchgang

Wasserfarben

Diesmal haben wir mit einem gespritzen Weiß begonnen und danch ein kräftiges Pink getropft. Als Kontrast im Anschluss haben wir das Schwarz ebenso getropft, wie das abschließende Weiß.

Wie ihr sehen könnt, vermischen sich die Farben irgendwann sehr stark und man hat nur noch buntes Wasser, was uns nun nicht so gut gefallen hat. Und es geht schnell! Die oben gezeigten Fotos sind innerhalb von jeweils ca 2-3 Minuten aufgenommen worden. Supoptimal ist es übrigens das Wasser in irgendeiner Art und Weise in “Schwingung” zu bringen. Dann vermischen sich die Farben direkt und es entsteht eine nicht sehr ansehnliche Farb-Brühe. Also auch mit der Nadel vorsichtig hantieren. Ich empfehle daher, nach dem ersten Spritzen der Farbe, nur noch zu tropfen, damit man mit der Nadel nicht das Wasser zu sehr “aufwühlt”.

Und? Wie gefallen Euch meine ersten Versuche?

Zum Nachmachen, hier noch eine kleine Zusammenfassung, was man für die Wasserfarben-Fotografie so alles benötigt.

Zusammenfassung – Wasserfarben – Was braucht man?

  • Ein Glas-Becken, nicht zu groß, denn Wasser plus Glas wird schnell schwer. Ein max. 10 Liter Becken, am besten noch kleiner, reicht vollkommen aus.
  • Wasser, natürlich :-) Und zum Säubern des Beckens ein wenig Spüli und ein fusselfreies Geschirrtuch.
  • Farben, gerne verschiedene. Wir haben normale Tinte benutzt und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
  • Spritzen, es dürfen gerne auch sehr kleine Spitzen sein, da man wirklich nur sehr wenig Farbe bei dem kleinen Becken braucht. Pro Farbdurchgang ca. 0,2 oder 0,3 ml!
  • Injektionsnadeln zum dosieren der Farbe. Ich würde eine lange Nadel (ca. 2-3cm lang) bevorzugen. Eine stumpfe Nadel wird warscheinlich nicht so schön dosieren, wie eine spitze Nadel. Aber wir haben es nicht ausprobiert.
  • Ein passender Hintergrund. Wir haben uns im Baumarkt eine schwarze Hartschaumplatte besorgt. Die kann man auch einfach wieder abwischen und sie direkt für die nächsten Wasserspiele nutzen.
  • Wir haben mit zwei Blitzen fotografiert. Einen rechts, den anderen links vom Becken. Beide mit Diffusor ausgestattet und über Funk angesteuert.
  • Stativ, um die Kamera vorher ordentlich auszurichten und damit die Kamera während der Session nicht verwackelt.
  • Fernauslöser, damit man auch wirklich nicht mehr an die Kamera kommt :-)
  • Kamera mit – in unserem Fall – einem Makroobjektiv. Das sorgt für interessante Tiefenschärfe (oder eben auch nicht, je nach Kameraeinstellung)
  • Ein bisschen Zeit, viel Spaß am Tüffteln und einen Raum, der auch mal einen Wasserflecken verträgt.

Habe ich noch etwas vergessen? Ja, genau, ganz viel Phanatsie bei der ersten Durchsicht der Bilder. Wer findet den Drachen?

Wer diese Spielerei mit Wasserfarben übrigens selber schon einmal gemacht hat, darf auch gerne von den eigenen Erlebnissen berichten. Sicherlich gibt es noch viele Möglichkeiten, was man sonst noch so mit Farben im Wasser veranstalten kann. Die kalte Jahreszeit verführt ja gerauszu solche Spielereien auszuprobieren. Ich wünsche Euch auf jeden Fall viel Spaß damit und bin gespannt, wie die Ergebnisse aussehen :-)

 

Wie immer würde ich mich über Kommentare, Anregungen und/oder Kritik sehr freuen. Danke!

© Britta Dicken schreibt zum Thema: Wasserfarben

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Britta Dicken

Als leidenschaftliche Amateurfotografin ist seit Sommer 2013 kaum etwas vor meiner DSLR sicher. Ob im Urlaub, auf Veranstaltungen und natürlich auch gerne im heimischen Garten, fast immer ist meine Kamera dabei. Gerne experimentiere ich auch mit speziellen Objektiven und Aufnahmetechniken.
Ich möchte weiterhin meinen Horizont erweitern und freue mich daher über jede Anregung!

Eine Auswahl meiner Bilder ist auch hier zu finden:
www.d-photography.de/

3 Kommentare

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Journalist, Fotograf, Fototrainer Peter Roskothen

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