Viele Einsteiger der Fotografie fragen sich: Warum ist ein Stativ für Fotos wichtig? Gerne möchten wir von *fotowissen wir ein bisschen Licht in diese Ecke der Fotografie bringen und auch Stative empfehlen:
Inhaltsverzeichnis
- Das Stativ für Fotos – Grundlagen
- Die Stativnutzung
- Video Anleitung Stativ – Cullmann Alpha 2800
- Video Anleitung Stativ – Rollei Compact Traveler No 1 Carbon Reisestativ in Orange
- Wofür eignet sich ein Stativ?
- Was kostet ein Stativ?
- Was ist der Vorteil von einem teuren Stativ?
- Wo kaufen wir Fotografen ein einfaches Stativ für Fotos?
- Kauftipps Stativ und Zubehör
Das Stativ für Fotos – Grundlagen
Alle Fotos die wir erstellen, sind abhängig vom Licht. Wenig Licht bedeutet meist längere Belichtungszeiten für den Fotografen. Die Belichtungszeit wird im Automatikmodus von der Kamera vorgeschlagen oder von uns bestimmt. Ist die Belichtungszeit zu lang für eine Aufnahme aus der Hand, so erhalten wir im Sucher oder auf dem Display unserer Digitalkamera ein Verwacklungssymbol angezeigt, welches signalisiert, dass die Aufnahme vermutlich verwackelt sein wird, wenn wir jetzt abdrücken.
Alle Aufnahmen, die eine längere Belichtungszeit als eine 30stel Sekunde (1/30s) mit sich bringen (z.B. 1/20s, 1/6s, 1s,…) sind für Verwacklungen aus der Hand anfällig. Jetzt heißt es sich aufzulehnen oder anzulehnen und die Kamera möglichst gut festzuhalten. Sucherkameras sind im Vorteil, da man diese gegen den Kopf / die Augenbraue drückt und nicht frei vor dem Gesicht in die Höhe hält. Alle Displaykameras wie Smartphones haben den Nachteil der freien Haltung, was größeres Zittern mit sich bringt als bei Sucherkameras.
Die Möglichkeiten bei längeren Belichtungszeiten
-
ISO erhöhen, dann verkürzt sich auch die Belichtungszeit wieder auf Werte, die man aus der Hand schießen kann. Nachteil: Qualitätsverlust / Rauschen. Aber ein Rauschen ist immer besser als ein Verwackeln!
- Auflehnen / Anlehnen an Türrahmen, Baum, Stuhl, Tisch, andere feste Objekte
- Blitzen – mehr Licht bringt wieder kürzere Belichtungszeiten (auch Verschlusszeiten genannt)
- Hinlegen der Kamera auf den Boden, eine Bank oder einen Tisch und vorsichtig auslösen oder besser den Selbstauslöser auf 2 Sekunden stellen und nach dem Auslösen die Hand wegnehmen
- Stativ, Bohnensack, andere Möglichkeiten, ebenfalls mit Fernauslöser oder Selbstauslöser
Die Stativnutzung
Alternativ zum Anlehnen oder zur höheren ISO kann der Fotograf ein einfaches Stativ für Fotos nutzen. Das hört sich zunächst schlicht an, aber das Fotografieren mit dem Fotostativ hat auch gehöriges Lernpotential. Wer bislang nie ein Stativ genutzt hat, der wird sich fragen wofür die vielen Stellschrauben und Elemente eines Statives nützlich sind. Außerdem ist es bei bestimmten Aufnahmen gar nicht so einfach, das Fotosttativ in die richtige Position zu bringen. In jedem Falle ist ein Dreibeinstativ nicht für spontane Fotos oder Bilder einer Party geeignet. Dort möchte man wohl eher aus der Hand fotografieren. TIPP Partyfotos: ISO so hoch, dass mindestens 1/90s auf dem Display angezeigt wird.
Einsteiger der Stativfotografie können ein billiges, einfaches Stativ für Fotos kaufen und damit probieren. Am Anfang sollte man sich unter keinen Umständen ein teures oder sehr schweres Stativ erwerben, denn man weiß noch gar nicht, ob das Fotografieren vom Stativ etwas für einen selbst ist. Ich sehe bei den Fotokursen, die ich gebe, dass manche Menschen keine Geduld für ein Fotostativ aufbringen. Es wäre also schade, wenn dann viele Euro ausgegeben worden wären.
Ein preiswertes Dreibeinstativ ist eine feine Idee zum Geburtstag eines Fotoamateurs
Wenn man ein Stativ auspackt, dann möchte man zunächst die Beine ausziehen und es auf den Boden stellen. Dazu besitzen manche Stative Klemmverschlüsse und manche Schraubverschlüsse. Der Klemmverschluss ist meist die bessere und festere Wahl. Wer den Schraubverschluss nicht vollständig fest dreht, dem geht das Stativ schon mal mitsamt der Kamera in die Knie. Sprich ein Bein wird plötzlich kürzer und die Kamera gerät in Schräglage.
Alle modernen Stative für Fotos bieten einen Schnellverschluss mit einer Platte und einer Aufnahme. Die Aufnahme ist auf dem Stativ befestigt und die Platte schrauben wir unter die Kamera. Platten sind meistens austauschbar und nachkaufbar. Damit kann man dann für mehrere Kameras jeweils eine Schnellverschlussplatte nutzen und so alle seine Kameras auf dieses eine Stativ klemmen. Der Schnellverschluss macht es möglich, dass wir die Kamera schnell vom Stativ nehmen, um aus der Hand zu fotografieren. Genauso schnell können wir die Digitalkamera auch wieder auf das Fotostativ klemmen, um von dort aus Fotos zu belichten.
Eine sehr praktische Idee so ein Schnellverschluss!
Außerdem steckt auf einem Stativ ein Kugelkopf oder ähnlichen Stativkopf. Der Kopf sitzt zwischen der Kamera mit dem Schnellverschluss und den drei Beinen. Dieser Kopf ist bei vielen Stativen austauschbar, weil Stativköpfe unterschiedliche Funktionen bieten. Nur bei sehr billigen Stativen ist der Austausch des Stativkopfes meist nicht möglich und auch oft gar nicht nötig (z.B. Cullmann Alpha 2800).
An diesem Stativkopf finden sich immer Schrauben, welche die Kamera in Position halten oder es beim Lösen ermöglichen die Digitale Kamera in irgendeine Richtung zu neigen. Auch das Hochformat muss mit solchen Stativköpfen möglich werden.
Video Anleitung Stativ – Cullmann Alpha 2800
Video Anleitung Stativ – Rollei Compact Traveler No 1 Carbon Reisestativ in Orange
Anfänger und Profis (ich auch, seufz) versuchen bei der Aufnahme oft die Kamera einfach mit zwei Händen zu packen und dann zu neigen, um das Motiv ins rechte Bild zu rücken. Dabei wird vergessen, eine Schraube am Stativkopf zu lösen. Mit Gewalt werden allerdings Stativköpfe auf Dauer auch nicht besser. Deshalb mein Tipp:
Am Anfang erst einmal ein billiges Stativ kaufen!
Mit einem billigen Stativ für Fotos kann man ruhig auch Fehler machen und mal einen Kopf überfordern. Das ist nicht so schlimm! Nichts geht über die eigenen Erfahrungen und über Fehler aus denen man lernt. Doch wie fotografiert man nun vom Stativ?
Zunächst bringt man das Stativ auf die richtige Höhe. Möchte ich eine Blume im Garten fotografieren, passe ich den Auszug der Stativbeine auf eine Höhe an, die es mir erlaubt mit der Kamera an die Blume heran zu kommen. Dann löse ich die entsprechende Schraube am Stativkopf und drehe die Kamera in Richtung der Blume. Dabei kann ich auf dem Display oder im Sucher schon sehen, ob das Motiv richtig fotografiert wird. Oft kommt es vor, dass die Kamera nicht scharf stellt. Das bedeutet, man hat entweder die Einstellgrenze des Objektive überschritten oder unterschritten. Manchmal findet der Autofokus aber auch nicht die Stelle im Bild, die wir scharf stellen möchten (Makrofotografie). Für die Makrofotografie ist tatsächlich auch der manuelle Fokus besser geeignet.
Wer keinen Fernauslöser oder sogar einen Funkauslöser für die Kamera besitzt, der kann sich helfen, indem er den Selbstauslöser auf 10 Sekunden oder 2 Sekunden einstellt. Warum ist das wichtig? Weil das Auslösen der Kamera mit der Hand die Kamera bewegt und das gilt es gerade bei längeren Belichtungszeiten zu vermeiden. Nehmen wir einen Fernauslöser und halten das Kabel locker und ruhig, dann kann dieser die Kamera nicht aus der Ruhe bringen. Der Selbstauslöser bietet uns die Möglichkeit die Hand von der Kamera zu lösen, nachdem wir auslösen. Danach hat die Kamera also zwei bis zehn Sekunden Zeit, sich zu beruhigen und ein scharfes Bild zu schießen.
Wofür eignet sich ein Stativ?
Stative eignen sich für
- Lange Belichtungszeiten mit niedriger ISO (weniger Rauschen) – meist nur bei unbeweglichen Motiven
- Gute Bildgestaltung – Wer mit dem Stativ fotografiert, der bestimmt den Bildausschnitt wesentlich bewusster
- Schärfere Aufnahmen als aus der Hand (besonders Landschaftsfotografen wissen, dass ein Stativ schärfere Fotos macht)
- Produktfotos, Makrofotos – wir können exakt die Schärfe festlegen und diese ändert sich nicht mehr durch Bewegungen des Körpers
- Schwere Objektive und Kameras – In der Sportfotografie oder Actionfotografie werden oft schwere Teleobjektive verwendet. Hier hilft das Einbeinstativ
- Videos ohne Zittern – Filmen aus der Hand ist immer mit einem Zittern verbunden, welches nachher das Zusehen am Fernseher erschwert
- Panoramaaufnahmen – Exaktes Verschwenken der Kamera auf dem Fotostativ
- Architekturfotos – Bewusstes Fotografieren und gerade Linien
Was kostet ein Stativ?
Ein Stativ für Fotos kostet ab EUR 30,- aufwärts und kann tausende EURO kosten. Es ist abhängig von der Qualität und dem Stativkopf. Jedes Stativ hat seinen Sinn.
Was ist der Vorteil von einem teuren Stativ?
Vorteile teurere Fotostative
- höhere Belastungen möglich
- bessere Verwacklungsfreiheit, weniger Spiel
- teureres Stativ bietet Fotos von oben, von unten, in Bodennähe und viele Einstellmöglichkeiten mehr
- meist leichter (oft aus Carbon)
- bessere Stativköpfe mit weniger Spiel
- schweres Stativ für Fotostudio ist einfacher einstellbar und veränderbar in Höhe und anderen Positionen
Wo kaufen wir Fotografen ein einfaches Stativ für Fotos?
Sie können in den unten genannten Artikel schauen, um sich noch besser zu informieren, oder im Fachhandel kaufen. Ein billiges Anfängerstativ können Sie auch beim Onlinehandel wie bei Amazon erwerben. Das empfohlene Stativ von Cullmann ist so billig, dass Sie als Anfänger kein Risiko eingehen. In jedem Falle gebe ich Ihnen Empfehlungen zu Produkten, die ich kenne und selbst erworben habe:
Kauftipps Stativ und Zubehör
Cullmann Alpha 2800 bei Amazon >>
Cullmann AX652 Schnellkupplungsplatte >>
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Warum ist ein einfaches Stativ für Fotos wichtig?
In eigener Sache:
Fotografieren lernen mit Stativ im Fotokurs
Bei mir, Fotograf und Autor Peter Roskothen, lernen Sie auf Wunsch das Fotografieren mit einem Fotostativ. In meinem Individualkurs können Sie alles rund um die Fotografie lernen, was Sie möchten. Im Angebot ist das Fotografieren für Einsteiger genauso wie das Fotografieren für den Fotoamateur. Wenn Sie möchten, können Sie im Fotokurs verschiedenste Fotostative probieren und nutzen. Ich helfe Ihnen das richtige Fotostativ für Sie zu finden. Sie können auch verschiedene Stativköpfe testen (Kugelkopf, 3-Wege-Neiger, Nodalpunktadapter).
Hier finden Sie den besseren Fotokurs zum Fotografiern lernen >>
Hilfeaufruf von *fotowissen
*fotowissen leistet journalistische Arbeit und bittet um Ihre Hilfe. Uns fehlen in diesem Jahr noch etwa € 15.843,- (Stand 01.12.2024, 10:00) um den Server, IT, Redaktion und um die anderen Kosten zu decken. Bitte beschenken Sie uns mit dem Spendenbutton, sonst müssen wir in Zukunft die meisten Artikel kostenpflichtig bereitstellen. Das wäre schade, auch weil das weitere unkreative Aufgaben stellt, die wir zeitlich kaum stemmen wollen. Vielen Dank!
Mit Paypal für *fotowissen schenken. Vielen Dank!*fotowissen Newsletter
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem *fotowissen Newsletter, der sonntagmorgens bei Ihnen zum Frühstück bereitsteht. Der *fotowissen Newsletter zeigt die neuesten Beiträge inklusive des Fotos der Woche, Testberichte, Tipps und Ideen für Ihre Fotografie und vieles mehr. Einfach anmelden, Sie können sich jederzeit wieder abmelden und bekommen den Newsletter einmal pro Woche am Sonntag:
Bitte schreiben Sie einen konstruktiven Kommentar, vielen Dank.