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Vorstellung Fujifilm GFX 100s

Die Fujifilm GFX 100s wurde im Januar 2021 vom japanischen Hersteller vorgestellt. Die Mittelformat-Kamera ist extrem kompakt, vergleichbar mit einer Spiegelreflexkamera, bietet jedoch einen 100 Megapixel Sensor und IBIS sowie Pixel-Shift (400 Megapixel). Vorstellung Fuji GFX 100s Fotos, Technische Daten (Datenblatt) und Meinung:

Eine wunderbar kompakte Mittelformatkamera.

Fujifilm GFX 100s Produktfotos

Wir wissen, dass die Fujifilm GFX 100s extrem handlich ist und dennoch 100 Megapixel Auflösung bietet. Auch ein IBIS ist verbaut, jedoch eine wesentlich kompaktere Ausführung, die nicht zu einem riesigen Gehäuse, wie bei der Vorgängerin GFX 100 führt. Die Fujifilm GFX 100s ist nicht größer, als eine Spiegelreflexkamera und bietet trotzdem mehr Bildqualität. Die Handlichkeit ist unglaublich, quasi eine Revolution. Ebenso eine Revolution ist der Preis, der in Deutschland bei EUR 5.999,- liegt (Body).

Fujifilm GFX 100s Gehäuse
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Video GFX 100s

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Weitere Informationen

Datenblatt / Technische Daten GFX 100s

Datenblatt /
Technische Daten
Fujifilm GFX 100s
Auflösung Pixel102 Millionen
Sensor43,8mm x 32,9mm Bayer Sensor
SensorreinigungUltra Sonic Vibration
SpeicherkartenSD-Karten, SDHC-Karten, SDHC Karten, SDXC Karten UHS-I und UHS-II (-2 TB)
DateiformatDCF, JPG oder RAW (14/16 Bit RAF-Format), Tiff 8bit/ 16bit RGB
ISO100-12.800 ISO
Video: 200-12.800 ISO
Elektronischer Sucher EVF3.69 Millionen Pixel
Belichtungskorrektur+-5EV in 1/3EV Stufen
Video +-2EV in 1/3EV Stufen
IBIS Bildstabilisierung5-Achsen Stabilisierung mit 6 Blendenstufen Vorteil
(gemäß CIPA-Standard)
Verschlusszeitenbis zu 1/4000s mechanisch
bis zu 1/16000s elektronisch
Serienbildgeschwindigkeit max.5 Bilder pro Sekunde
42 JPG Bilder in Folge
16 RAW Bilder in Folge (komprimiertes RAW)
AEB Auto BracketingAE-Belichtungsreihe (2 Bilder, 3 Bilder, 5 Bilder, 7 Bilder, 9 Bilder, bis zu ± 3 Stufen in Schritten von 1/3 Schritten)
Film Simulation Bracketing (3 Typen von Filmsimulation wählbar)
Focus Bracketing (Automatisch / Manuell)
...
FokusHybrid AF, TTL Kontrast-AF und TTL Phasendetektion
Selbstauslöser2 Sekunden / 10 Sekunden
Intervall Auslöservorhanden
Blitzsynchronzeit1/125s oder länger
Displays2 Displays auf Schulter und Rücken der Kamera
Großer Monitor ist Touchscreen 3.2 Zoll (7,6 cm) mit 2.3 Mio. Punkten
VideoMOV (MPEG-4 AVC / H.264, HEVC / H.265, Audio : Linear PCM / Stereo sound 24bit / 48KHz sampling)
Filmsimulationen19 Fujifilm Simulationen
(PROVIA / Standard, Velvia / Vivid, ASTIA / Soft, Klassisches Chrom, PRO Neg.Hi, PRO Neg.Std, Klassisches Negativ, Nostalgisches Negativ, ETERNA / Kino, ETERNA Bleach Bypass, ACROS, ACROS + Ye Filter, ACROS + R-Filter, ACROS + G-Filter, Monochrom, Monochrom + Ye-Filter, Monochrom + R-Filter, Monochrom + G-Filter, Sepia)
Bildformate1:1, 3:2, 4:3, 5:4, 7:6, 16:9, 65:24
ÜbertragungBluetooth 4.2 und WLAN IEEE802.11b / g / n
AnschlüsseUSB Typ C (USB3.2 Gen1 x1)
HDMI-Mikroanschluss (Typ D)
ø3.5mm Stereo - Mini - Buchse (für Mikrofon) ø3.5mm Stereo - Mini - Buchse (für
Kopfhörer)
ø2.5mm Fern Klemmenentriegelung
Blitzschuh
Synchronisationsbuchse
Gehäusemaße(Breite) 150,0 mm x (Höhe) 104,2 mm x (Tiefe) 87,2 mm (dünnster Teil 44,0 mm)
Gewicht900 Gramm
AkkuNP-W235 (Lithium - Ionen - Typ)
für etwa 460 Bilder
MarkteinführungFebruar 2021
Preis UVP Body5.999,- €
Kauf bei CalumetKamera bei Calumet

Fakten GFX 100s

  • Die Kamera arbeitet mit dem gleichen Akku, wie die X-T4
  • Der Sucher ist fix, kann nicht mehr mit dem FUJIFILM EVF TL1 Winkel-Adapter genutzt werden.

 

Meinung Fujifilm GFX 100s

Ich selbst fotografiere leidenschaftlich mit einer GFX 50s und tollen Mittelformat-Objektiven. Was mich dazu bewogen hat, diese Kamera zu kaufen?

Es war die überzeugende Bildqualität, die Handlichkeit, aber auch die intuitive Bedienung der Kamera. Anders als eine Canon EOS 5DsR hat die GFX 50s auf den Schultern die sofortigen Einstellungen für ISO, Verschlusszeit und Belichtungskorrektur. Das ist so praktisch, dass ich es nicht mehr missen möchte. Dazu kommt ein Klappdisplay (Horizontal und Vertikal) und ein klappbarer Sucher, mit dem ich auch von oben die Kamera schauen kann, um auf Bauchhöhe oder aus der Froschperspektive zu fotografieren. Die Fujifilm GFX 50s war und ist eine Revolution im Mittelformat, die ich überaus schätze. Noch gestern habe ich ein Bild erstellt, welches in einer unglaublichen Plastizität auf meinem Canon Imageprograf PRO-300 schon nachmittags perfekt ausgedruckt war. Diese Kamera nutze ich immer dann, wenn es um die besten mögliche Bildqualität geht, 100 Megapixel sind „nice to have“, aber zu große Datenmengen für mich. Bitte denken Sie bei Ihrer Anschaffung an die Hardware, die im Backend notwendig ist…

Winterfoto mit Fujifilm GFX 50s
Winterfoto mit Fujifilm GFX 50s
Ausschnitt Winterfoto mit Fujifilm GFX 50s
Ausschnitt Winterfoto mit Fujifilm GFX 50s

Schon bei der GFX 100 machte Fujifilm in meinen Augen einen entscheidenden Fehler, in dem es die Bedienung der Kamera vollständig veränderte. Der gleiche Fehler lässt sich übrigens auch bei der Fujifilm X-10S beobachten. Das Modus-Wahlrad mit den von Canon und Nikon, Sony und anderen Markenherstellern bekannten Einstellungen P – A – S – M – C1 – C2 – C3 … soll den Markenwechsel zu Fujifilm offenbar vereinfachen. Damit jedoch verliert Fujifilm sein Alleinstellungsmerkmal der intuitiven Einstellbarkeit sämtlicher Parameter über Einstellräder.

Wie schon beim Autoradio, bei dem statt einem Potentiometer vor Jahren eine Plus-Minustaste für die Lautstärke auftauchte (was für ein Quatsch), ist auch bei Kameras die Einstellung über die Wahlräder für ISO, Verschlusszeit und Belichtungskorrektur, Blenden am Objektiv, einfacher und intuitiver. Tatsächlich lassen sich mit der neuen Fujifilm GFX 100s alle Funktionen in den sechs Custom Programmen abspeichern und wiederherstellen. Das kann in vielen Bereichen Zeit sparen, wenn es um den schnellen Wechsel von Blenden, Verschlusszeiten, ISO oder auch Autofokuseinstellungen, Filmsimulationen und mehr geht. C1-C6 können also für manchen Fotografen ein riesiger Vorteil sein, zum Beispiel wenn ich in der Kirche mit ISO 6.400, 2600 Kelvin und Provia-Filmsimulation heraus in die Sonne komme und nur umschalte, um sofort bei ISO 200 und AWB sowie Astia-Filmsimulation zu fotografieren. Aber…

Entschleunigung?

… war die GFX Serie nicht immer eine Serie um den Fotografen zu entschleunigen? Es konnte für Fujifilm nie darum gehen, es mit einer Sportkamera aufnehmen zu wollen, sondern es ging um die bestmögliche Bildqualität und Handlichkeit, auch um die Bezahlbarkeit von Mittelformat-Kameras. Immer wenn ich Fujifilm in der Vergangenheit lobte, dann auch in Verbindung mit den exzellenten Bildqualitäten, die über die Optiken zustande kommen. Fujifilm ist nun einmal einer der besten Objektiv-Hersteller auf der Welt. Und mit einer GFX Kamera erhalten Sie auch die Lizenz, diese besten GF-Objektive nutzen zu können.

Wenn jetzt aber die Alleinstellungsmerkmale wegfallen, weil zum Beispiel Canon in Kürze mit einem 80 oder 90 Megapixel Vollformat-Sensor aufwartet, und die Auflösung der Canon mindestens fast so gut ist, wie die der Fujifilm GFX 100s, dann gibt es keinen Grund mehr für Fans von Canon oder Nikon zu Fujifilm zu wechseln. Auch Canon baut inzwischen Optiken auf hohem Niveau. Die Plastizität der Bilder einer Fujifilm GFX Kamera ist für viele Fotografen kaum greifbar (für mich schon), die nicht vielleicht schon seit Jahrzehnten mit Mittelformat Kameras gearbeitet haben. Dieses alleinige Kriterium Plastizität wird keinen Fotografen von Canon oder Nikon weg bewegen.

Ein riesiger Vorteil ist das Bokeh des Fuji Mittelformats, besonders mit einem GF 80mm F/1.7 Objektiv.

Wenn die Bedienungsqualität der GFX 50S (X-T2, X-T3, …) der kurzfristigen Popularität von Fujifilm geopfert wird, dann halte ich das für einen falschen Weg! Entsprechend interessiert mich die GFX 100s als Kamera nicht so sehr (vielleicht zum Test / oder doch kaufen?). Ich würde derzeit sogar jedem raten, der gerne auf Fujifilm GFX wechseln möchte, auf eine preiswerte neue oder gebrauchte GFX 50S oder GFX 50 R zu wechseln. Die 50 Megapixel Qualität dieser beiden Kameras ist durch den großen Sensor und die Optiken unschlagbar. Und die Bedienung ist eben intuitiv. Sie merken schon, ich bin immer ehrlich zu Ihnen. Und ich hoffe das genau schätzen Sie an *fotowissen?

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Bildqualität 100 Megapixel Mittelformat

Entscheidend sind für die Bildqualität der große Mittelformat-Sensor und die Objektive. Im Prinzip spricht nichts dagegen, mit 100 Megapixeln zu fotografieren. Je höher die Auflösung, desto größer können ihre Fotos an der Wand ausgestellt werden. Die Plastizität der Aufnahmen und die Dreidimensionalität im Mittelformat sprechen eindeutig für die GFX Kameras. Unbestritten haben die GFX 100 und GFX 100s zwei Vorteile vor der GFX 50S/R. Das ist der IBIS, der viele Aufnahmen aus der Hand erlaubt, die mit der 50er nicht möglich sind. Mit dem IBIS ist auch das Pixel-Shifting möglich, welches noch höhere Bildqualität (400 Megapxiel) bei Stills erzeugt. Wer hätte vor 5 Jahren gedacht, dass wir mit einer preiswerten (sehr preiswert für Mittelformat), kleinen, handlichen, leichten Mittelformatkamera auf die Straße gehen können und bei schlechtem Licht fotografieren dürfen? Diese Revolution spricht für Innovativität und Qualität von Fujifilm.

Die GFX 100s soll bei Erscheinen € 5.999,- kosten.  Sie wird bereits am 25. Februar 2021 zu kaufen sein. Der Preis ist eine Sensation, bringt auch Canon mit einer EOS R5 in Zugzwang. Ich fürchte aber, dass Fujifilm kaum eine GFX 50S II auf den Markt bringen wird. Klar wird damit auch, dass die Vorgängerin GFX 100 in den letzten produzierten Mengen stark im Preis fallen muss. Schön und klein ist die Fujifilm GFX 100s, das muss ich zugeben :-). Der Preis ist ebenfalls verführerisch…, vielleicht überlege ich mir das mit dem Kauf noch mal :-)

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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Fujifilm GFX 100s Produktfotos


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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

Jeder kann fotografieren und mit *fotowissen möchten alle Autoren zu Ihren besseren Fotos beitragen. Dabei beschäftigen wir uns nicht mit Pixelzählen, sondern mit Technik für Menschen und den Bildern im Speziellen (Fotoblog).

Im Fotoblog helfen wir, Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorn zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

Meine andere Homepage mit Fotografien, Fotokursen und Webdesign finden Sie unter P. Roskothen Fotokunst & Design.

33 Kommentare

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  • Gerade der Vorteil alles auf einen Blick an den „Einstellrädchen“ erkennen zu können, wenn ich die Cam aus der Tasche nahm, war für mich ein Grund für das Fuji-System (x-pro2). Und wenn auch mit der Zeit dieser Vorteil im gleichen Maße abgenommen hat, wie meine Sehschärfe, finde ich die Einstellmöglichkeiten immer noch von Vorteil. Custom-settings lassen sich doch über die Fn- und Q-Tasten einstellen. Mich erschließt sich deswegen nicht der Vorteil von diesen auf C-Rädchen zu wechseln.

    Und so wie es für mich schon keinen Grund gab, von der x-pro2 auf die 3 zu wechseln, scheint es zu wenige Gründe für mich zu geben, um von der 50s auf die 100s zu wechseln. Bilder werden selten durch die eingesetzte Technik besser! Dies will uns die Industrie nur glauben machen.
    Ich denke, ich lege dieses Geld lieber in einen vernünftigen Drucker (imageprograf pro100) und eine analoge Mittelformat an. Warten wir es ab, bis die 100s auf dem Markt ist.

    • Danke Bernhard,

      das sehe ich ähnlich wie Du. Die C-Programme merken sich ALLE Einstellungen (so denke ich wird es funktionieren). Damit kannst Du alles vorbereiten: AF, Serienbildgeschwindigkeit, Belichtungsmodus, …). Das ist schon praktisch, aber nicht für eine GFX 100s gemacht, sondern für Canon, Nikon oder Sony-Fotografen, die gerne solche schnellen Umstellungen bevorzugen. So sehe ich das jedenfalls.

      Herzlich,
      Dein Peter

  • Hallo Herr Roskothen,
    schon länger nutze ich die Informationen auf Ihrem YouTube Kanal, um mich über Neuigkeiten der Kameraindustrie auf dem Laufenden zu halten und vor allem auch Ihre fotografischen Ratschläge, Tipps und vor allem die Tests anzusehen. Seit 2014 bin ich mit dem Fuji-Programm eng verbunden, hatte zunächst die X-T1, die X-T2, bis vor Kurzem die X-H1 im Gebrauch und bin jetzt mit der X-T4 und der GFX 50 R unterwegs. Dazu habe ich mir im Laufe der Zeit einen umfangreichen Objektivpark zugelegt. Mit Ihrem Komentaren zur GFX und der X-S10 bin ich voll Ihrer Meinung. Ich habe mich vor allem zunächst wegen des Bedienungskonzeptes der Fuji-Kameras zu diesen entschieden. Der jetzt eingeschlagene Weg hin zu den CaNiSonys -Konzepten gefällt mir auch nicht, da das Alleinstellungsmerkmal damit, wie Sie auch schreiben, dem scheinbar vorhandenem Trend geopfert wird. Sehr schade.
    Ich freue mich, dass Sie mit Ihrer ehrlichen Meinung genauso denken und bin auch gerne weiter einer Ihrer „Follower“.

  • Hallo Herr Roskothen,

    sollte Die GFX 100S nicht erst im Spätsommer erscheinen? Nun gut, wie auch immer, ich denke die neue hat einen großen Vorteil – den Preisdruck auf die bestehenden GFX 100 und 50s.

    Auch mich interessiert die 50S ob ihrer Bedienbarkeit und der Tatsache, dass es einen Winkelsucher (ähnlich einem Schachtsucher) optional gibt, wesentlich mehr. Bin halt old schooled. Bisher erachte auch ich 100 MP als ein „Nice To Have“. Sollten sich allerdings die Aufträge für große Auflösungen mehren, werde ich mir dafür wohl doch eine zulegen müssen. Dann allerdings nur für die Arbeit. Meinen Spaß mit der fotografie, werde ich wohl weiterhin mit der 50S haben.

    Das neue GF 80 mm F1,7 ist in der Tat verführerisch, doch sind mir 30 mm mehr (also 110 mm F2) lieber und ich glaube ich kann auf die halbe Blende eher verzichten. Leider ist es einiges teurer. Aber das ist es mir wert. Schade, dass keines von beiden stabilisierbar ist, da ich sehr gerne aus der Hand arbeite.

    Ich glaube auch, dass es keine Mark II der 50s geben wird, was ich sehr bedaure, denn 50 MP wollen sehr ruhig gehalten werden; ein IBIS wäre da nicht schlecht.

    Ob Fuji sich da nicht selbst ein Bein stellt? We shall see.
    Weiterhin Gut Licht
    Mark

  • Ich habe diesen Artikel sehr gerne gelesen, da die 100s für mich sehr interessant ist. Die Bedienung der 100s gleicht sicher dem Mainstream der meisten Kamerahersteller von heute. Muss man das aber als Nachteil sehen oder noch schlimmer als Wegfall eines Alleinstellungsmerkmals? Die „alte Bedienbarkeit“ nach 2 Jahrzehnten Canon sehe ich nicht. Meine X-T2 ist für mich nur noch eine schöne Spielerei, nicht aber intuitiver. Wenn man es gewohnt ist ohne die Kamera vom Auge zunehmen und dabei mit dem vorderen und hinteren Einstellrad der rechten Hand alles nötige einzustellen, gleichzeitig die linke Hand am Objektiv zum Stabilisieren, Zoomen oder bei Fuji nach wie vor zur Blendenwahl hat, macht das in einigen fotografischen Bereichen sicher Sinn.

    Ich denke aber, man muss einen weiteren Punkt in Betracht ziehen, warum die grossen Einstellräder und sogar ein optionaler Hochformatauslöser speziell bei der 100s dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. Schlicht und einfach Platzmangel! Den IBIS haben sie verkleinert/erleichtert, den Verschluss ebenfalls um die Grösse ähnlich einer EOS 5Ds (r, Mk 4) zu erhalten bei grösserem Sensor, was schon sehr bemerkenswert ist! Wo hätte man ein 2. Einstellrad oben unterbringen sollen ohne auf den oberen Bildschirm zu verzichten? Wo wir einer Meinung sind und was ich bei keiner Canon oder Sony Kamera jemals verwendet habe, würde sich auch bei der GFX 100s nicht ändern. Die C-Tasten!

    Auch wenn es preislich 2 verschiedene Welten sind, würde ich eine GFX 100 und 100s jetzt nicht mit einer Canon, Nikon oder Sony, sondern vielmehr mit einer Hasselblad H6D-100 oder 400MS vergleichen. Die einzigen auf dem Markt welche ebenfalls 100 und 400 Megapixel können. Das einzige Segment worauf Fuji abzielen könnte um speziell Canon Fotografen abzuwerben wäre bei der Architektur mit T/S-Objektiven, was ja auch kommen soll, zumindest gibt es schon sehr lange Gerüchte in diese Richtung.

    Auf die Gefahr hin bei der Mehrheit der MF-Fotografen anzuecken. Ich habe mit der so oft angepriesenen Plastizität und Aussagen wie Mittelformatanmutung so meine Probleme. Schon das Wort Mittelformat bei einer Sensorgrösse von ca. 44x33mm ist etwas fragwürdig. Man könnte sich evtl. auf ein MF-C für „compact“ oder MF-light einigen. Das würde mehr Sinn machen. Bekanntlich kann man sich aber alles schönsaufen, aber weil trinken so garnicht mein Ding ist bleiben wir besser bei schönreden. In diese Sinne Prost Mahlzeit…..

    • @Oliver Ayerle

      Guter Kommentar!
      Zum Wirrwarr der „Formatangaben“ :
      Absurderweise wird ja allen Ernstes weltweit das alte, analoge 35mm Format (welches früher in analogen Zeiten allgemeinverständlich als „KLEINFORMAT“ bezeichnet wurde, nunmehr als „Vollformat“ bzw neuhochdeutsch als „FF“ bezeichnet. Und als perfekte Realsatire dann ausgerechnet deutlich größere Sensoren weiterhin im alten analogen Begriff weiterhin nur noch als „MF“ … egal, was für Kantenlängen diese haben…

      Ich werde nie verstehen, warum man nicht einfach die Kantenlänge oder von mir aus auch Bilddiagonale in mm angibt…

      Gruß
      DWL

      • Die Begriff-Diskussion ändert nichts an der besseren Bildqualität heutiger GFX-Sensoren, geschätzter DWL. Das sind doch nur Bezeichnungen.. Ich erinnere mich vage, dass der Chef vom FF-Imaging Toshihisa Iida von „Super-Vollformat“ redete?

        Lass uns doch festhalten, dass das Mittelformat der vergangen Tage auch Vergangenheit ist und längst nicht die Bildqualität eines GFX-Fotos hatte (ich rede nicht vom analogen Charme, von den Filmen und vielen Dingen mehr). Vielleicht ist das digitale Mittelformat jetzt eben 33 x 44mm und das Phase-One Format von 53.4 x 40mm das neue digitale Großformat. Alles nur Bezeichnungen, die vielleicht neu definiert werden müssen.

        Fakt ist, dass Du bei mir im Atelier die Qualität vom neuen Mittelformat sehen kannst und es Dich umhaut. GFX-Bilder suggerieren, dass Du mitten in der Motiv-Szene stehst (Naturfoto). Aber das weißt Du ja. Ich wollte Deinen guten Kommentar nur mal um einen Gedanken ergänzen :-).

        Herzlich,
        Peter

    • Guten Tag Oliver Ayerle,

      Sie haben sehr gute Anmerkungen zur GFX 100s und machen vermutlich nicht nur mir die Kamera damit schmackhafter. Vielleicht ist auch der Staubschutz und Spritzwasserschutz mit den Einstellrädern nicht so einfach. Letztlich glaube ich, dass die 100s ohne die drei Einstellräder vermutlich einfacher ein „WR“ bekommt.

      Es ist einfach die Kamera zu bedienen, wenn man sie einmal kennt. Das Einsteigen ist mit den Wahlrädern sicher intuitiver. Und RICHTIG: Alt ist nicht schlecht. Canon hat die Bedienung aber bei den Profi-Modellen extrem optimiert mit den drei Wahlrädern (eines hinten mit dem Menüknopf in der Mitte für die Belichtungskorrektur). Das ist absolut perfekt gelöst, wenn man die Wahlräder oben auf der Kamera nicht möchte.

      Konform sind wir nicht, was die C1-C6 angeht. Ich halte das für einen großen Vorteil dieser Bedienungsart, denn wir können damit alle Funktionen der Kamera abspeichern (theoretisch). Bedeutet, ich kann aus der Kirche mit ISO 6.400, 2600 Kelvin und Provia-Filmsimulation heraus in die Sonne und muss nur umschalten, um sofort bei ISO 200 und AWB sowie Astia-Filmsimulation fotografieren. Das kann ich damit in einer Sekunde erwirken. Ein riesiger Vorteil der Bedienung von Canon, Nikon, Sony und Pansonic (…). Vermutlich deshalb hat Fujifilm diese Bedienung gewählt.

      UND ich gebe Ihnen Recht: Es bleibt die intuitive Blende am Objektiv VORNE in Bajonettnähe (nicht wie bei den ersten Canon RF Objektiven hinten am Objektiv, was für ein Fehler!).

      Der Vergleich mit der Hasselblad ist zulässig. Dann können wir auch noch mit Phase One vergleichen, die vermutlich mit der Ankündigung der GFX 100(s) immer weniger Kameras verkaufen werden? Aber warum nicht mit einer möglichen 80 MP-Canon EOS R (oder Sony) vergleichen? Canon bietet enorme Vorteile und auch Nachteile. Das Objektivsortiment (Tele, TS-E-Objektive), die Serienbildgeschwindigkeit, der Tierautofokus gereichen Canon zum Vorteil, die Bildqualität, Objektivqualität, Farben und Plastizität gereichen Fuji zum Vorteil. Nur gut, dass es für Fujifilm den EF-GF-Adapter gibt, sonst wären nicht mal die Canon TS-E Objektive an der Kamera attraktiv.

      Canon EF-Objektive an der GFX >>

      Danke für Ihren Kommentar. Kaufen Sie denn?

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

      • Hallo Peter,

        ich halte den Preis der 100s für deren größten Nachteil. Wäre sie 1000-2000 Euro teurer, ließe sich einfacher „Nein“ sagen. ;-)

        Neben einer Pentax 67 II und dem Canon ImagePrograf pro-1000 schiebt sie sich so langsam auf meine Wunschliste. Sicherlich, ich müsste meine 50s verkaufen und würde deren „Altherrensucher“ (Winkelsucher) sicherlich vermissen.

        Die Wetterfestigkeit der 100s ist in meinen Augen nur ein sekundäres Argument, da ich die 50s ja auch im strömenden Regen, bei Eis und Schnee, ohne Verluste benutzen konnte. Für mich ist es mehr der IBIS, der im Sturm ein Wackeln verhindern könnte.
        Trotzdem, ich kann mir vorstellen, dass die 50s mit Batteriegriff für vertikale Aufnahmen und Winkelsucher sich zu einem Klassiker entwickelt.

        Vielleicht gibt mir Fuji ja eine zum Test auf meine diesjährige Tour über dem Polarkreis mit.(?) ;-)

  • Wenn Peter mich das fragen würde…
    Und Wenn ich mal im Lotto gewinnen sollte….

    dann würde ich bei der GFX 100s vermutlich schwach werden, um…

    Bei ganz ausgewählten Motiven (aber nur da) solch eine Auflösung zu nutzen. Wenn man bspw. Einen absolut aussergewöhnlichen Landschaftsblick, eine ganz aussergewöhnliche Makrosituation gefunden hat und unbedingt noch einmal zwecks vertiefender Beschäftigung mit einem lohnenden, hochgradig spannenden Motiv das Allerbeste rauszuholen. Zumal ja auch die Gehäusegröße so schön geschrumpft ist…

    Aber ich werde ebenso wenig wie alle Anderen hier im Lotto gewinnen…

    Für Profis und betuchte Enthusiasten aber sicherlich -auch angesichts des Kampfpreises von Fujifilm, der auf die Canon R-Gehäuse abzielt – verführerisch.

    Vielleicht schenke ich mir mal ein Wochenende mit der GFX 100s, um einige besondere Fotos ein zweites Mal zu machen, falls das Motiv noch existiert.

    100-200€ Miete wäre mir das dann schon wert…

    Gruß
    DWL

    • Um eine außergewöhnliche Bildqualität zu bekommen, kannst du auch mal eine GFX 50s preiswert kaufen, DWL. Die Kamera mit dem GF32-64mm ist eine Granate. Wir reden über etwa EUR 5.000,-, das geben andere für eine EOS R5 mit RF-Linse aus.

      Gut, das ist viel Geld aber im Vergleich auch sehr preiswert, wenn ich mir die deutschen Autos anschaue, die manchmal mit Felgen für EUR 10.000 daher kommen (meist mit zu geringem Sicherheitsabstand). Und mit den Karren kannst Du nicht fotografieren, was wesentlich kreativer ist als im Stau zu stehen, lach.

      • Lieber Peter,

        Ich fahre ein 18 Jahre altes Auto mit über 355.000 km auf dem Tacho… ist zwar ein 3-Liter Motor drin, aber bei den 3 Litern handelt es sich lediglich um den Spritverbrauch auf 100 km….

        :-D

        Für kreative Dinge (Fotografie, Musik, etc) gebe ich gerne mehr aus – aber ich bin bei aller Begeisterungsfähigkeit bleibe ich *eigentlich* immer auf dem Boden…

      • Hat sich eigentlich keiner der Kommentatoren mal die Frage gestellt wie wichtig es ist einen klaren hochauflösenden Sucher zu haben? denn Rückschritt den Fuji mit der GFX100S macht in der Auflösung und der Wegfall des klappbaren und abnehmbaren Suchers zusammen mit einem Wahlrad bei dem C1-6 drauf steht haben mich ganz klar dazu gebracht an Stelle der GFX100S eine GFX100 gebraucht zu kaufen. Die Kamera bei Foto Görlitz hatte 211 Auslösungen und lag 10 Monate alt 3000€ unter Neupreis also 2000€ mehr als ein GFX100S Dafür habe ich einen Hochformatgriff, zwei Akkus im Einsatz und den geliebten Wechselsucher von meiner GFX50S nur das der Sucher ein OLED Display mit noch höherer Auflösung im Boost Modus hat und ich über die drei Display das Histogramm alle Belichtungseinstellungen und zuordbare Einstellräder, wenn auch Digital auf den Display sehe ohne mir merken zu müssen was war nochmal bei C3 oder C4 hinterlegt.

  • Wow. Eine Kamera mit Haben-Wollen-Faktor auf Grund vom IBIS und Kompaktheit und Gewicht. Aber deswegen 6T€ ausgeben? Hm. Das ist sehr viel Geld. Dann vielleicht eher ein weiteres Objektiv? Ist der Mehrwert ggü. der 50s so groß?

    • Korrekt, Momentknipser, zumal der drehbare Sucher fehlt. Der schwenkbare EVF ist doch eines der großen Argumente für die 50S. Die erste im Bunde war schon immer ihrer Zeit voraus, in vielerlei Hinsicht. Dass die Wahlräder bei der 100s wegfallen ist auch nicht prickelnd.

      Es bleibt eine schwierige Entscheidung. Für die 100s sprechen aber Kompaktheit, Gewicht und 400 Megapixel.

      Herzlichen Gruß, Peter

      • Herr Roskothen, die Pixelshift Funktion ist wirklich nur sehr begrenzt bei der Produktfotografie einsetzbar Outdoor fast unmöglich na und ob ich jetzt 1% der 400 Megeapixel Datei ausdrucke oder 4% der 102 Megapixel beide Fälle sind schon so außergewöhnlich Detailreich Sodas es dafür eh schon keine Konkurrenz gibt. Die 100MP möchte ich nicht missen die 400MP werde ich wohl in der Praxis kaum benötigen und ist auch zu 99% mit den 100MP realisierbar.

      • Sehr geehrter Herr Roskothen, ja, Kompaktheit und Gewicht wie auch IBIS (eigentlich auch die 100Megapixel) sprechen eine klare Sprache für die neue GFX100s. Der damit verbudene „Wertverlust“ der GFX50s wird im Gegenzug viele weitere neue Nutzer zu Mittelformat bringen.
        Von einigen Fotografen habe ich vernommen, dass denen die aufgeführten Vorteile deutlich überwiegen und u.a. der schwenkbare EVF wie auch die nicht mehr vorhandenen Wahlräder eher hinzunehmende Gegebenheiten darstellen.
        Ich bin gespannt, wie Sie sich entscheiden.

    • Leih Dir mal eine GFX100 oder 100S und ich bin Sicher Du wirst feststellen das es eine andere Qualität hat. Natürlich nur wenn man die Bilder auch sichtbar macht, heißt für mich mindestens A2 ausdrucken und nicht für Facebook oder Twitter dafür reicht eine APS-C völlig aus. Ich habe bei mir noch ein paar Bilder von der GFX50 auf 1,4 Meter länge gedruckt und nun meine ersten GFX100 Bilder, was man sonst nur bei 400% auf dem Monitor sieht, das sehe ich jetzt auf dem Papier.

  • Mir ist es egal wo an einer Kamera was eingestellt wird. Die Umgewöhnung geht zumindest bei mir recht schnell. Kameras waren in ihrer Bedienung immer nur lausige Kompromisse und irgendwie bin ich bislang mit allem klar gekommen. Egal ob Sinar, Aero-Technika45EL, Hasselblad 203 oder dem ganzen Nikon und Canon Bimbam. Ich habe derzeit eine GFX100 und finde die neue GFX100s von der Größe her ganz prima. Ob ich sie mir direkt kaufen werde weiss ich nicht, weil die bisherige GFX100 auch nur ungefähr so groß ist wie eine Canon EOS1MkXIII oder eine entsprechende Nikon und einen Großteil des Gewichtes kommt bei der GFX eh von den Objektiven, die auch nicht gerade klein sind. Was meine Kunden an den GFX Bildern schätzen ist die Menge an Details in den Bildern. Die sind auch nicht immer nötig und die GFX ist auch keine Universalkamera. Aber wenns auf viele Pixel ankommt, dann gibts zumindest für mich keine praktikable Alternative.

  • Sehr geehrter Herr Roskothen, als ich mich für denn Kauf einer GFX100 entschlossen habe, da waren die von Ihnen zu beachtenden Folgekosten für die Hardware wirklich Nebensache. Wenn man 11000€ für ein Gehäuse und 3000€ für ein 250ger Objektiv ausgibt, glauben Sie wirklich das man dann ins Stolpern gerät wenn man für eine Samsung 1TB USB 3.1 Externe SSD 100€ ausgeben soll. Weder die Datensicherung noch die mobile Speicherung über 128GB SDXC UHS-II Karten für knapp 50€ stellen doch da den finanziellen Flaschenhals dar. Das fotografieren mit der GFX100 ist dermaßen außergewöhnlich von der Abbildungsleistung das ich froh bin mich von meiner GFX50S getrennt zu haben. Fehlt nur noch das man sich bei dem Mittelformat über Gewicht und Größe auslässt. Für denjenigen bei dem das ein Problem darstellt. sollte in Zukunft mit dem iPhone seine Bilder machen die stehen den ganzen Vollformat und APS-C Kameras in der Qualität in nichts nach. Im Gegenteil oft ist das neue ProRAW Format ist diesen Kameramodellen sogar überlegen.

    • Sehr geehrter Herr Bonnemann,

      ich bin nicht ganz sicher, was sie bewogen hat diesen Kommentar zu schreiben. Bitte beachten Sie, dass ich auf dieser Webseite um konstruktive Kommentare bitte. Es ist nicht mit einer einzigen SSD Festplatte getan, das wissen Sie. Sie brauchen einen erheblich schnelleren Rechner, einen möglichst großen und kalibrierten Bildschirm und für viele ist das eine zusätzliche Investitionen. Insofern ist mein Hinweis darauf sicherlich begründet.

      Die Größe des Gehäuses sowie das Gewicht sind für viele Menschen ein erheblicher Beweggrund für den Kauf kleinerer Kameras.

      mfg Peter R.

  • Matthias hat ja einen sehr schönen „subjektiven“ Bericht zur GFX100 geschrieben der mir sehr gut gefällt, dennoch möchte ich hier antworten. Ich komme aus der x-pro/GFX50s Ecke. Also anders aufgestellt als Personen aus der xt3/4 Richtung.
    Seit der Veröffentlichung der 100s überlege ich mir, ob denn diese tolle Cam auch etwas für mich und meine Art der Fotografie sei. Der ein oder andere mag meinen Artikel zur GFX50s am Polarkreis gelesen haben. Ich war anfänglich von der GFX100 extrem begeistert, für 6.000,- Euro so eine Cam erhalten zu können. (Hinweis: Die GFX100 gibt es derzeit schon für unter 7.800,- neu).
    Sicherlich, ich würde mich daran gewöhnen können, ohne Winkelsucher zu arbeiten. Und der Zweitakku der GFX100 ist für mich auch nicht relevant. Mein Batteriegriff zur GFX50s liegt ja auch ungenutzt im Schrank.
    Bei meinen Vernissagen hat aber noch nie ein Besucher zu mir gesagt, wie toll der Detailreichtum der Aufnahmen sei. Immer gab es Feed Back zur Bildwirkung – zu den ausgelösten Emotionen. Ich erlaube mir sogar die Meinung, wenn einer der Besucher sich mit mir über Verschlusszeiten, Blende und Pixel unterhalten will, habe ich wohl den Inhalt der Aufnahme nicht ausreichend transportiert – oder der Besucher hat diesen einfach nicht verstanden. Denn auch mir liegt Ausdruckkraft mehr am Herzen als Pixel. Wenn ein Bild nur über die Technik der Kamera wirkt, so bedarf es nicht mehr meiner Kreativität.
    Und dennoch, dass ist meine persönliche Meinung. Kameras sind letztendlich Werkzeuge/Arbeitsmittel die mich in der Umsetzung meiner Ziele unterstützen sollen und keine Kinder die man gegen andere Meinung in Schutz nehmen muss.

  • Eine durchaus interessante Kamera, sicherlich auch ein Versuch seitens Fuji dieses Format an die anderen anzupassen.
    Am weitesten dürfte dabei das Wegfallen der Belichtungsregler sein.
    Aber ich glaube das es gerade in so einem Segment eher wichtiger ist die Synergie zu erkennen.
    Die das Schulterdisplay gibt, hier kann man genauso gut die Werte schnell ablesen.

    Sicherlich kann ich die Kritik verstehen, die man daran hat wenn man etwas anderes gewohnt war.
    Aber da das schon der 2 Body mit dem Konzept ist, wird Fuji diesen wohl fortsetzen.
    Ob das für alles Segmente gilt, glaube ich aber nicht, die XT wird hier nach wie vor sicher ausgespart sein.

    Was ich witzig finde zu sehen das Fuji Elemente, die man an einer S von Panasonic oder aber auch Nikon Kameras sieht, aufgreift.

    Schade ist sicher die Sache mit den nicht mehr austauschbaren Sucher, vielleicht habt man deswegen mehr auf das Display an sich geachtet.

    Eins noch, ich denke wer solche Highpixel Systeme kauft weiss was er für Hardware braucht.
    Ein XT4 User ist damit jedenfalls nicht gemeint.
    Deswegen sollte man meiner Ansicht nach sowas auch nicht vermengen!
    Wenn ich kleine handliche Systeme mag kaufe ich mir die XT mit ihren 26MP.
    Will ich Highclass Studioqualität, dann kauf ich 50MP und drüber und hab den Rechner dahinter da stehen.

    • Danke Henriette,

      vielleicht ist der eine oder andere aber doch überrascht, dass ein alter Rechner es nicht mehr packt. Ich kenne diverse Kursteilnehmer, die dann schnell an die Grenzen gekommen sind. Das hat auch damit zu tun, dass diese Kamera nicht ausschließlich von Profis, sondern von sehr vielen Fotoamateur gekauft wird. Sie werden sicher überrascht wie viele Amateure damit arbeiten. Daher habe ich auch den Hinweis gegeben. Nehmen Sie es einfach als Tipp.

      Herzlich,
      Peter

  • Lieber Herr Roskothen,

    herzlichen Dank für Ihre offenen Gedanken. Regelmäßig habe ich mir Ihre gut gemachten Vorstellungen der Fuji Kameras und Objektive angesehen.
    Ich bin ein großer Fan des gesanten Fuji Systems und besitze die XT1,2 und 3. Bis vor kurzem war ich auch Besitzer einer GFX50R. Nach der Vorstellung habe ich die Kamera verkauft und warte nun auf die GFX100s. Was ich in den meisten Kommentaren nicht gelesen habe ist, dass die hohe Auflösng noch ein für mich wesntlichen Vorteil mit sich bringt. Ich kann hervorragend Bildausschnitte gestalten, die zumeist noch genügend Auflösung besitzen, so dass ich diese auch veröffentlichen und ausdrucken kann. D.h. ich benötige deutlich weniger Objektive als bei meinen APS-C Fujis. Der zweite Grund für die Entscheidung war der Bildstabilisator. Nicht, dass ich diesen dauernd benötige, aber hin und wieder fotografiere ich in Situationen, in denen mir nicht die Zeit bleibt ein Stativ aufzubauen. Dabei habe ich mich dann doch hin und wieder geärgert, dass die Fuji GFX50R keinen solchen besaß. Das mit der Bedienung per Räder stimmt, aber wie schon ein Vorredner anmerkte, daran werde ich mich sehr schnell gewöhnen. Herzliche Grüße aus Südbaden!

  • Ich sehe die GfX 100s als „Vollzug“ einer fast fehlerlosen Langfriststrategie für die 2 großen Produktlinien Fujifilms:

    Zunächst aus der technischen Limitation des an seine technischen Grenzen kommenden, zu kleinen Formats F/T lernen, welches nach anfänglichen Erfolgen jetzt letztlich nur noch durch Pixelshift mit den es überflügelnden APSC Formats mithalten kann —> „untere“ Produktlinie auf APSC festlegen.
    Zumal das F/T Format ja keineswegs aus ästhetischen Erfordernissen erfolgte, sondern, um dem kleinen Bildkreis mehr der knappen Sensoroberfläche zu bieten.

    Selbstverständlich kommen APSC-Sensoren ebenfalls an technisch-physikalische Grenzen. Hier hat es Fujifilm mit dem X-Trans Sensor geschafft, lange den „Vollformat“ (35mm-Kleinbild, also KB-) Sensoren Paroli zu bieten.

    Selbstverständlich kommen auch KB-Sensoren an ihre Grenzen, die dürfte allmählich bei 50 MP erreicht sein.

    Dies vorausschauend erwartend, hat man rechtzeitig in Ruhe eine „Mittelformat“ Produktlinie geschaffen, die GFX mit einem sensor, der noch eine ganze Weile technisch „Luft nach oben“ hat. Damit ist eine langfristig ganz sicher erfolgreiche Strategie der „Umklammerungstechnik“ des KB-Formats (Angriff absolut erfolgreich „von Unten“ mit APSC, von oben mit zunehmendem Erfolg mit moderat größerem GFX-Format) perfekt gelungen.

    Die zwischenzeitliche Periode hat Fujifilm genutzt, um akribisch auch den (vor-)letzten „Mangel“ der GFX-Reihe zu beseitigen: die Maße des Gehäuses. Mit der GFX 100s sind Gewicht und Volumen im Vergleich zu KB-Profikameras ebenbürtig!

    Ebenfalls klug vorausschauend ist die „MF“-Objektivreihe Fujifilm jetzt kein wirtschaftliches Hindernis mehr für Kunden: Denn mit deren großen Auflösung von 50+MP des KB-Formates sind auch die besten Objektive bspw. der Canon EF-L Reihe nach Jahrzehnten allmählich in den Bereich gekommen, wo sie künftig den „auflösungstechnischen Flaschenhals“ darstellen. Wie man an der nunmehr aufgelegten (sehr guten, weil extrem hochauflösenden) Canon R-Objektivreihe sieht.

    Nun stehen diejenigen Kunden, welche maximale bzw sehr hohe Auflösung wünschen, allmählich, aber zunehmend vor der Wahl, entweder ihre alten (umfangreichen) Canon EF-Ausrüstungen noch rechtzeitig zu einem annehmbaren Preis zu verkaufen, und in das R-System zu investieren – oder in das neue GFX-System mit der 100s, welche derzeit zumindest bei Produktfotos sogar 400 MP Auflösung bieten kann, und ihren hochauflösenden und bekanntermaßen durchgehend wohlerprobten Objektiven.

    Wenn ich einer aus der Zielgruppe wäre, so würde ich JETZT den zweiten Schritt machen.
    Zudem Fujifilm mit der X-Linie eine nahezu perfekte portable Reportagekamera bietet, welche eine sinnvolle Ergänzung darstellt und deren umfangreichen Objektivreihe derzeit hinsichtlich WR und AF modernisiert wurde/wird..

    Die GFX 100s sehe ich als kommende, sehr erfolgversprechende Linie, sowohl vom derzeitigen Stand als auch vom technischen Zukunftspotential her deutlich OBERHALB des KB-Formats liegend, doch bereits jetzt vom Gehäuse her ebenso praxisorientiert und ergonomisch schlüssig.

    Zeit ist für Profis Geld. Und auch auf diesem Gebiet hat Fujifilm bereits früh gut in tolle jpeg engines investiert sowie zunehmend Respekt mit den diversen Filmsimulationen. Auch Profis sparen sich immer häufiger die raw Bearbeitung und nutzen jpeg „out of camera“. Ein gewichtiges Argument für das Fuji X, aber auch möglicherweise für das GFX-System.

    Die strategische Saat von Fujifilm geht auf. Spätestens nach der Wiederaufnahme des Coronabedingten Auftragsmangels für Profis wird die GFX 100s vermutlich in den Verkaufszahlen mächtig Fahrt aufnehmen….

    Da ich mich nach Jahren es Zögerns nunmehr endlich von meiner 5D Mk III und den EF-L Objektiven trennen werde, hatte ich gestern – nach Jahren des „Verstaubens“ – die Canon wieder kurz in der Hand…. und war erschrocken, wie ich nach Jahren mit dem Fuji X-System die 5D III plötzlich als unakzeptabel „schwerer Klotz“ wahrnahm… trotz der unbestritten hohen Qualität.

    Ich würde dieses Gewicht wirklich nur noch bei einer GFX akzeptieren…

    Gruß
    DWL

    • Hallo DWL,

      das ist ein ganzer Beitrag, den Du da schreibst. Eine Analyse von Fujifilm versus Canon, basierend auf Fachwissen rund um die Kamerahersteller und die Entwicklung der letzten Jahre. Danke dafür, denn das ist auch für *fotowissen-Leser interessant. Interessant nicht nur für Fuji-Fans, sondern auch für Fans anderer Marken.

      Herzlich,
      Peter

  • @DWL Das Problem von MFT ist nicht die Technik, sondern der Preis. Ein EVF kostet gleichviel egal für welches Format. Batterien und die Prozessoren sind ebenfalls formatunabhängig im Preis. Gute Linsen für mft sind ebenfalls teuer obwohl immer noch billiger als für FF. Für die Preise, die für neue mft Kameras aufgerufen werden bekommt man auch eine abgerüstete FF Kamera. Der Vorteil von MFT besteht in der Kompaktheit von High End Linsen im Vergleich zum FF. Vom Dynamikumfang tun sich die modernen Systeme nicht viel.
    Ich bin kein Fanboy einer Marke und weiss genau wo MFT seine Grenzen hat. :)
    Zu 100 MP Kameras: Ich behaupte mal, für 95% der GFX User zu viel Testosteron. Niemand außer Mode-, Produkt- und Kunstfotografen (die auch zu entsprechenden Preisen verkaufen) oder Reprofotografen, braucht heutzutage das Mittelformat oder Super Vollformat.
    Aus Marketinggründen mag es richtig von Fuji gewesen sein eine Mittelformatkamera oberhalb des FF anzusiedeln. So bleiben Leute die mehr Qualität brauchen bei Fuji und ein Update von APSC zu MF ist sinnvoller als eines von APSC zu FF. An den Bedürfnissen des Fotografen geht das aber vorbei. (siehe obere Ausnahmen)
    Der Denkfehler, den viele machen, ist zu glauben, die Fotos werden durch MF besser. Das ist schlicht und ergreifend falsch. Richtig ist, ein Foto, das mit einer MF Kamera aufgenommen wurde eröffnet mehr Möglichkeiten in der Nachbearbeitung und beim Layouten.
    Fotografiere ich dasselbe Motiv vom selben Standpunkt mit der umgerechneten selben Blende ( zB. APSC Blende 5,6 MF Blende 11) bei umgerechnet derselben Brennweite sprich Bildwinkel, erhalte ich exakt dasselbe Bild. Fotografiere ich in JPG, das ja nur 8 Bit Farbtiefe erlaubt, habe ich sogar nur dieselben Nachbearbeitungsmöglichkeiten. Lieber Peter würdest du das bitte einmal machen und die Originalbilder zum Download zur Verfügung stellen. Ich kanns leider nicht sonst würd ich es selbst machen.
    Ein Foto wird nicht besser, weil es mehr Pixel hat, es wird auch nicht schärfer. Das menschliche Auge kann ungefähr 150 DPI auflösen. In der Drucktechnik werden mehr DPI verlangt, damit die Ripsoftware aus 2 Pixeln 1 Druckpixel errechnet, um Tonwertabrisse zu vermeiden. Auch hier wird es sicherlich Lösungen geben.
    Es gibt auch hier einen High-Endbereich indem aber nur die wenigsten Fotografen hinkommen werden, zumindest bei entsprechender Bezahlung.
    Dazu kommt, dass wir große Bilder nicht mit der Lupe betrachten, sondern idealerweise aus dem Abstand, der der doppelten Bilddiagonale entspricht. Schaut man sich mal eine digitale Werbefläche aus der Nähe an, wird man erstaunt sein wie weit die Leuchtdioden auseinander stehen. Alle halbe cm bis 1 cm ist eine. :)
    Ich frage jezt mal in die Runde: Wer von den Mittelformatusern ist gut bezahlter Kunstfotograf oder Werbefograf?
    Aussagen wie entschleunigen, bewusster fotografieren dank MF halte ich für Selbstbetrug. Ein Bild wird nicht besser, weil ich an mehr Rädchen drehen und mehr Gewicht schleppen muss, ein Stativ aufstelle oder manuell fokussiere. Ein Foto wird besser, wegen der Lichtverhältnisse, Lichtsetzung, Wahl der richtigen Brennweite, Perspektive und bei Portraits und Personenaufnahmen aufgrund von Kleidung Accessoires, Location, Styling/Make-up und dem „richtigen“ Moment des Auslösens. Da beißt die Maus oder die MF Kamera keinen Faden ab.
    Sowohl mit einer kleinen als auch mit einer großen Kamera muss ich richtig belichten! Tue ich das nicht habe ich bei allen Systemen Qualitätsprobleme.
    Ein großer Vorteil einer 100MP Kamera besteht darin, dass man Ausschnitte ohne Qualitätsverlust vergrößern kann. Ein anderer Vorteil ist der immense Dynamikbereich der Sensoren, die ich aber wie oben schon gesagt nur in der richtigen Nachbearbeitung ausnutzen kann.
    Wenn Fuji soviele Möglichkeiten in die JPG Fotografie einbaut, zielt das klar auf Amateurfotografen ab. Bei Hasselblad, Phase one, und Leica gibt es solche Fötz nicht.
    Ja, es gibt Bereiche wie Reportagen, wo man auf Raws verzichten kann. Aber nicht in der professionellen Werbefotografie. Da wird alles bearbeitet und das war schon immer so. Wenn ich aber reportagemässig unterwegs bin, brauche ich keine 100 Megapixel. Da reichen 20-30 mehr als aus. Wenn ich Pressemässig unterwegs bin brauche ich Sachen wie sie z.B. Sony anbietet, sprich schnelle Anbindungen ans Internet.
    Ich will und kann die Kamera nicht schlechtreden sie ist für mich aber ein Marketing Produkt, welches dazu dient Fotografen das Geld aus den Taschen zu ziehen, weil sie glauben sollen, die Bilder werden besser und eine gute und aufwendige Nachbearbeitung wird unnötig. Dieses Marketing ist alt und sollte eigentlich durchschaut sein. Die GFX 100 wurde ja mächtig abgespekt und alles was eine „Profikamera“ ausmacht wurde mal eben weggelassen wie der Winkelsucher, der hochauflösende EVF, der Handgriff mit Hochformatauslöser und Platz für 2 Batterien. Dafür wurde die Kamera kleiner, was für das Einsatzgebiet einer MF Kamera irrelevant ist. Hier soll eine neue Klientel angelockt werden.
    Ist es wirklich clever, für 10% Qualitätsgewinn, den nur ein profesioneller Bildnutzer sieht, 300-400% mehr zu zahlen?
    Es gibt ja auch den Begriff Mittelformatlook, ja liebe Leute wo kommt der wohl her. Bestimmt nicht von den mittelprächtigen Fotografen die mit einer grossen Kamera kleine jPGs knipsen, sondern weil das Mittelformat aufgrund des Preises Könnern vorbehalten war. Könnern sowohl bei der Aufnahme, als auch bei der Bearbeitung der Bilder. Diesen Aspekt sollten wir nicht vergessen bevor wir das Wort MF Look gebrauchen.
    Vielleicht für den einen oder anderen interessant ich habe hier mal einen Vergleich des Dynamikumfanges von 3 Kameras aus dem Profi Segment. Fuji, GFX 100, Canon R5 und Sony / R4. Der Unterschied ist jetzt nicht so gewaltig aber schaut selbst.: https://www.photonstophotos.net/Charts/PDR.htm#Canon%20EOS%20R5,FujiFilm%20GFX%20100,Sony%20ILCE-7RM4

    • Lieber Andreas,

      erst einmal danke ich Dir für Deine geschätzte Meinung, die vielleicht ein bisschen rau daherkommt (Selbstbetrug). Es gibt (aus meiner Sicht der Dinge) neben vielem Richtigen auch einige Fehler in Deinem fundierten Kommentar:

      Wer braucht beim Autofahren einen Jaguar? Es ist nicht so, dass diese Kamera kein Amateur mag. Sie fährt anders als ein Mazda, das kann ich Dir verraten. Lass uns über die GFX 50S reden, die noch wesentlich weniger (technischen) Abstand zu einer Sony A7R IV oder Canon EOS 5R hat. Ich kann Dir sagen, dass mein Herz lacht, wenn ich diese Kamera in die Hand nehme. Das passiert weder bei der Canon, und noch viel weniger bei der Sony. Kann sein, dass das an all den Assoziationen liegt, die ich mit dem Sony Service habe, die ich mit der Entwicklungs-Verspätung von Canon und den hohen Preisen dieses Unternehmens habe (für die ich inzwischen fast eine GFX 100S und deren Objektive kaufen kann). Kann auch sein, dass meine persönliche Liebe zu den größeren Formaten oder der Kamerabedienung eine Rolle spielt.

      Das folgende ist keine Rechtfertigung, sondern einfach aus Liebe zu diesem Blog und für alle Leser geschrieben: Noch bevor ich 2017 die GFX 50S kaufte, gab es sonst als spiellose Alternative nur Sony Alpha mit hoher Auflösung. Diese Kamera konnte kein 1:1 (quadratisches Format), welches ich von meiner Rolleicord kannte. Von Seiten der Bildqualität und dem Design der Kamera (einfach geil Retro) nur die Fujifilm X-T2 in Frage, die 1:1 konnte und mit 24 Megapixeln Sensor verblieben noch 16 MP für das Quadrat (ein Drittel Beschnitt). Selbstverständlich kannst Du damit nur noch Poster bis 60 x 60 cm max. vergrößern, wenn Du nah an das Bild herangehen können möchtest (darüber könnte ich wieder einen eigenen Artikel schreiben). Dann kam 2017 die GFX 50S. Meine Entscheidung war EXTREM schwierig, denn wir redeten damals über EUR 10K und zu dem Zeitpunkt ahnten nur wenige, wie erfolgreich FF mit der GFX sein würde. Die Anschaffung rechnet sich in der Tat ausschließlich für Verrückte wie mich (die ständig an Mittelformat dachten) oder Profis (wie mich).

      Was auch immer die technischen Daten sagen, ich lade Dich zu meinem Fotokurs ein, in dem Du zwei Poster im Format 90cm vergleichen kannst, die aus der X-T2 und GFX 50S kommen. Die Plastizität des großen Sensors ist für jeden sichtbar, der sich mit Fotografie länger beschäftigt, der Mittelformat fotografierte und genau solche Fotografen wissen umgehend, dass es sich um Mittelformat handelt. Aber auch diejenigen, die von analogem Mittelformat nie gehört haben, stehen vor den GFX-Fotos mit offenem und sabberndem Mund, auch wenn Sie nicht wissen woher der Unterschied kommt. Und ich kann Dir sagen, dass diese Reaktion regelmäßig ein liebevolles Lächeln auf mein Gesicht zaubert :-). Viele der Kurs-Teilnehmer fragen anschließend (das war alles vor der Pandemie, im Moment mache ich keine Präsenzkurse, um der Gesundheit meiner Teilnehmer wegen): Wie kommt das? Und dann erkläre ich etwas, worüber ich auch noch längere Texte als diesen schreiben könnte (mache ich gerne für Dich und die *fotowissen-Leser).

      Das kannst Du gerne als Mythos bezeichnen, aber ich weiß, was ich fühle und sehe und kann Dir sagen, dass ich – vielleicht nicht bei jedem Foto aber – den Unterschied sehe. Ja, es kann sein, dass es auch etwas mit den verdammt kleinen Schärfentiefen zu tun hat, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit.

      Mal ganz davon abgesehen, wirst Du spätestens, wenn Du mit einer GFX Deine Lieben, Deinen Hund oder Deine Katze fotografierst und einer von denen verstirbt, sehr dankbar sein, wenn Du das Foto riesig an der Wand aufhängen kannst. Darüber kannst Du jetzt lachen; wenn es passiert, ist das genau das, was Du denkst: Hätte ich mal…

      Der Unterschied zwischen Fujifilm und anderen Marken noch einmal deutlich:
      • GFX: Plastizität im Bild.
      • GFX: Du kannst jedes Detail im Bild sehen, auch wenn Du nah ran gehst (von wegen Diagonale), was immer dann passiert wenn Du vor lauter Details neugierig wirst.
      • Filmsimulationen, die WEIT mehr sind als Bildeffekte. Dabei handelt es sich um Bild-Qualität.
      • Weltbeste Objektive.
      • Innovativität die ihresgleichen sucht.
      • Service (selbst getestet und ähnlich gut wie der von Canon, obwohl der von Canon die Messlatte darstellt). Das schließt auch nachträgliche Firmware-Updates ein, die noch nach Jahren Funktionen wie das Fokus-Stacking hinzufügen (GFX 50SR).

      Letztlich sind die GFX-Kameras auch eine Sensation, was den Preis für diese großen Sensoren angeht, eine wahnwitzige Bedienbarkeit, die sich vor Jahren keiner vorstellen konnte. Wie klein die GFX 100S Kamera jetzt geworden ist, muss man erleben. Dazu kommt der IBIS, den es nie im Mittelformat gab. Klar ist: Fujifilm ist ganz weit vorne (fehlt der Tierautofokus).

      Warum soll die Entschleunigung Sebstbetrug sein? Das können doch tausende GFX-Besitzer bestätigen. Nein, Andreas, das ist nicht richtig. Kann sein, dass das mit einer GFX 100S jetzt verloren geht, weil die Kamera ein anderes Bedienkonzept hat, klein und schnell ist. Aber das war für die GFX 50S und GFX 50R eine ganz richtige Feststellung, auch weil Du für viele Aufnahmen ein Stativ nimmst, bei dem Du als Fotograf über die richtige Positionierung, Höhe und mehr nachdenken möchtest bevor Du abdrückst.

      Und Du fotografierst selbstverständlich bewusster mit dem Werkzeug. Immerhin geht es mir so. Auch das kann daran liegen, dass Du mit einer solchen Kamera in der Hand nicht mehr knippst, sondern gerne ausschließlich besondere Aufnahmen machen möchtest. Mal am Rande: Du löscht wirklich alles, was nicht 100% gut ist, weil Du sonst sofort immense Probleme mit der Hardware am Rechner bekommst.

      Du hast Recht, das analoge Großformat oder Mittelformat wurde überwiegend von Fotografen genutzt, die ansehentliche Bilder belichteten. Ich denke Du hast auch Recht, dass der Mensch die Fotos macht. Was Du aber vergisst, ist die Begeisterung, die bei mir auch vier Jahre später noch so groß ist, wie am Anfang. Gestern noch sagte ich mit der GFX in der Hand zu meiner Frau: „Das ist das ultimative Equipment!“.

      Du machst andere Fotos mit diesem Equipment, willst dem Können der Kamera gerecht werden. Das fördert Deine Ideenfindung, Deine Achtsamkeit. Es wird Profis geben, die darüber lächeln und die Kamera ausschließlich als Arbeitswerkzeug nutzen. Das ist völlig normal, wenn man das beruflich macht. Darunter finden sich sicher auch Fotografen, die die Kamera lieben und nicht mehr hergeben möchten, egal ob für den Beruf, oder für die freien Arbeiten. Ich liebe die GFX 50S wie andere ihr Luxusauto (was ich längst nicht so intensiv nutzen würde, wie die GFX). Oder wie ein Koch, der genau weiß, warum er ein Chefmesser erster Qualität in der Hand hält. Nur damit wird er inspiriert und läuft zur Höchstform auf. Es geht um die Inspiration. Wem das zu weit hergeholt ist, der mag mir mal erklären, warum er in seine Olympus, seine Canon oder Nikon verliebt ist. Das sind Gefühle, Andreas. Das ist es, wodurch der Mensch liebenswert wird.

      Klar gibt es Männer, die glauben sie hätten das Auto nur mit dem Verstand gekauft. Das ist falsch, genauso wie die Annahme, dass die Mondphase den Menschen nicht verändert. Die Männer, die das glauben, stehen dann mit anderen Männern vor dem Auto und sagen: „200 PS, gute Kurvenlage.“ und meinen tatsächlich (was sie aber nicht sagen können) – „Ich bin verliebt in dieses Auto.“.

      Noch einmal: Ich kann die Qualität der Bilder sehen, die aufgezählten Alleinstellungsmerkmale von Fujifilm sind Fakten. Von mir aus kannst Du Dir Grafiken ansehen bis der Arzt kommt und Deinem Verstand immer wieder sagen, dass es keinen Unterschied gibt. Alles gut. Ich weiß, da ist mehr auch weil ich die Kamera nutze und große Poster belichten lasse.

      Ist doch nicht schlimm, dass wir verschiedener Meinung sind. Das ist doch liebenswert an den Menschen, dass auch zwei Meinungen wie unsere beide richtig sein können.

      Komm mal bei mich ran und guck die Poster… :-).

      Übrigens war ich schon immer ein sehr guter Verkäufer und mit Antworten wie dieser würde ich Dir noch meine Großmutter verkaufen, die schon lange verstorben ist. Schade, dass ich damals keine Mittelformatfotos von Ihr machte (konnte ich da noch nicht). Lach mal liebvoll in meine GFX-Kamera, das wird ein tolles Foto :-).

      Herzlich,
      Dein Peter

      • Hallo Peter,
        Du bist wirklich ein Top-Verkäufer. Wir sind da zwei völlig entgegengesetzte Typen. Ich kann für eine Kamera keine Empathie empfinden, tut mir leid. Für ein Auto auch nicht, es gibt welche, die ich total schön finde, aber mir nicht leisten kann. Dann verschwende ich keinen Gedanken daran. Die einzige Kamera, welche in mir Emotionen auslöst, ist die Leica M. Mag sich bescheuert anhören, ist aber so. Weißt Du warum, weil ich im Messsucher sehe, was drumherum um das Motiv ist und so schnell sehe, ob es passt.

        Weißt Du wann mich das GAS (Gear Acquisition Syndrom) ¨überkommt? Dann, wenn ich keine Ideen für Fotos habe und auch sonst nicht viel zu tun ist. Dann muss man stark bleiben und sich hundertmal fragen, brauche ich das wirklich, mache ich damit bessere Fotos? Bringt es mehr Geld.

        Natürlich gebe ich Dir recht, wenn Du von den Vorteilen des MF sprichst. Die will ich gar nicht leugnen. Nur, sieht das jemand, der für die Bilder Geld bezahlen soll. Die Leute wollen spannende emotionale Bilder sehen, da kann ich nicht hinkommen und sagen das Bild kannst du auf einen Meter vergrößern und mit der Lupe reingucken und alles ist scharf. Der lässt mich einweisen. Die meisten Bilder werden heute digital veröffentlicht in Auflösungen bis max 2000 Px. Manchmal Zeitschriften im A4 Format oder Kalender bis A2. Es ist ja nicht so, dass ich die butterweichen Verläufe von scharf nach unscharf nicht kenne.
        Du kannst mir aber glauben, sobald ich Bedarf für MF sehe, bin ich dabei. Ich wollte ja anregen, dass wir uns zuerst darum bemü¨hen gute Bilder zu machen, der Rest kommt dann von allein. Ich mache aber mit einer neuen Kamera keine besseren Bilder im Sinne von kreativer und origineller. Von technischen Defiziten will ich gar nicht anfangen.
        Nehmen wir doch mal das Beispiel hier aus dem Blog mit den Römergläsern. Der Autor hatte eine gute Idee und hat sie umgesetzt und originelle Bilder gemacht. Mit einer APSC Kamera, hätte er eine MF Kamera die das vielfache kostet wären genau die gleichen Bilder herausgekommen. Es wäre ja derselbe Fotograf mit demselben Wissen und denselben Gedanken. Die Leistung des Fotografen liegt in der Kreativität und den Ideen.

        Was mich jetzt im Augenblick weiter bringen würde wäre z.B. eine gute Drohne wie die Z-Muse für MFT. Damit könnte ich Bilder aus ganz neuen Perspektiven aufnehmen oder ein Cliffhanger Stativ für ungewöhnliche Perspektiven. Wegen Corona muss ich aber alles zurückstellen.
        Jemand der Wildlife Fotografie macht, bringt ein Top´ Teleobjektiv mit hoher Lichtstärke weiter als eine neue Kamera.
        Ich habe vielleicht manchmal eine etwas raue Art, ich will aber nur zum Nachdenken anregen.
        In diesem Sinne einen guten Start in die Woche
        Andreas

    • moin Andreas,

      Nebenbemerkung:
      Wir drei zeigen jetzt zufälligerweise, wie man in einem Kommentarbereich zivilisiert und fruchtbar kontrovers diskutieren kann… ;-)

      Lieber Andreas,
      Dein Kommentar zeigt über weite Strecken, daß wir alle DREI hinsichtlich anspruchsvoller Fotografie sehr ähnliche Ansichten haben: Der Fotograf macht die Bilder (im Sinne von sinnlicher Wahrnehmung, Gestaltung, ästhetischer, aber auch handwerklicher Kunst, Bearbeitung, und auch technischem Wissen.

      Das heutige „Bild des Tages“ ist da ein willkommenes Beispiel für genau das. Nicht umsonst zitiere ich so gerne Eric Clapton (It is NOT the guitar, it is the PLAYER!“) und weise auf den „Cheap camera contest“ von Kai auf youtube hin.
      Noch vor 2 Tagen schrieb ich gegen MP-Extremismus in einem angloamerikanischen Forum ein wenig an, wo ich explizit darauf hinwies, daß eine ganze Reihe meiner Lieblingsfotos mit Kameras gemacht wurden, die einen sensor mit recht wenigen MP hatten.

      Zum F/T: Das 3:2 Format wurde m.E.n. nur deswegen Standard, weil man so viel ökonomischer mit dem Belichtungskreis umgehen konnte: Amateure mögen keine quadratischen Formate fotografieren und so hat man halt aus dem 2:3 Format des Kleinbildes einen wirtschaftlichen Kompromiss geschaffen, sicherlich laut von der PR-Abteilung beklatscht, weil so die MP-Angaben für das Format höher ausfielen. Ja, auch und Gerade Olympus macht Marketing – wie jeder auf der Welt, der etwas verkaufen und damit als Unternehmen überleben will.

      meine sehr späte Konvertierung zum Digitalen fing mit einer Canon G-4 und einer Olympus E-1 an.
      Allerdings war ich bereits zu analogen Zeiten an einer möglichst inhaltlich-handwerklich guten UND GLEICHZEITIG technisch beeindruckenden Fotografie interessiert. beides sind für sich unabhängige Faktoren, aber die Synthese von beidem ist einfach wunderschön. Deswegen strebte ich stets danach, das so gut zu verwirklichen, wie es mir möglich ist.

      Schon bald nach dem (technischen) F/T Anfangsteil schreibst Du mir zu wesentlichen Teilen aus dem Herzen, aber es wird so dargestellt, als wenn ich die von Dir kritisierte Gegenseite wäre. Bin ich aber nicht. Ich kann das sogar mit Eigenzitaten aus dieser Website belegen. ;-)

      Deine Hinweise zu raw und jpeg sind selbstverständlich RICHTIG, aber ich habe nie behauptet, ein Foto wäre kein gutes Foto, wenn es nicht mit einer Mega-MP-Kamera entstanden sei.
      Ich habe auch nie behauptet, daß die GFX Kameras für jpegs benutzt werden Sollten.

      Ich habe wiedergegeben, was immer mehr Profis selber zugeben: Dass sie (mit FF /APSC) zunehmend in jpeg schießen und kaum noch wesentliche Nacharbeiten machen, weil die jpeg engines so verdammt gut geworden sind. UND – weil sie auch zunehmend gute Filmsimulationen als willkommene Erweiterung der Gestaltungsmöglichkeit ansehen und nutzen.

      ABER: Ich ganz persönlich habe bei so mancher Ausstellung vor großen (damals noch) Abzügen von Großformatkameras und/oder MF-Kameras gestanden und sie lange verzückt betrachtet, weil sie eben von brillanten Fotografen in Einklang mit hohem künstlerischem Vermögen geschaffen waren.
      Da sind wir wieder bei diesem wundervollen Zusammentreffen beider wichtiger Komponenten.

      Und ich bin auch von diesen beeindruckenden Abzügen derart ins Bild hineingesogen worden (Vielleicht ist das Jenes, was Peter mit „plastisch“ beschrieb) , daß ich immer mal auch ganz nah ans Bild ging, in der Hoffnung, weitere Details zu genießen… soviel zur hochauflösenden Fotografie.

      Sie muss nicht hochauflösend sein, sie lebt sogar oft genug von gestalterischer Unschärfe und gezielter, gekonnter Abstraktion. Aber wenn die hohe Auflösung perfekt dazu passt, ist das so wie bspw. das Anhören von Bachs „Fuge in D-Moll“ mit seinen Menschen wie auch das Gebäude erbeben lassenden tiefsten Orgelpfeifen…live in einer dazu geeigneten Kirche und gespielt von einem absoluten Könner. Besser als jede Droge…

      Die ewigen Marketing-Sprüche von Leica konnte auch ich schon in den 80er Jahren nicht mehr hören, die überholte und fotografische Freiheit stark einschränkende Technik als das Gegenteil, nämlich die religionshaft befreiende „Beschränkung auf das Wesentliche“ etc. zu obszönen Preisen an betuchte Leute verkauften, die meinten, sie könnten sich fotografische Erfahrung, das technische Wissen und das künstlerische Talent auf diese Art erkaufen…
      Das ist übrigens auf ALLEN Konsumsektoren gleich: Man besuche Autoforen, HiFi-Foren, typische Fotoequipment-Foren, Küchenforen, (Küchen-)Messerforen, Fahrradforen, usw usw…

      (Nette Anekdote: Ein bekannter Fotograf hat mal auf die Frage nach seinem Equipment geantwortet: „Fragen Sie einen Sternekoch auch, welche Töpfe welcher Marke er benutzt?“)

      Ich habe auch schon oft genug gesagt, daß „Entschleunigung“ (auch in der Fotografie) nicht durch bevormundendes Nichtvorhandensein durchaus sinnvoller Features bestimmter Hardware entsteht, sondern dadurch, daß man erst denkt, fühlt und dann handelt. UND: sich dafür Zeit nimmt.

      Hingegen ist Erfahrung, wie man trotz Allem im Umgang mit reduzierten Möglichkeiten noch gute Ergebnisse erzielen kann, Gold wert. So profitiere ich immer noch davon, 90% meiner Fotos mit Diapositivfilmen gemacht zu haben. Die konnte man nicht beschneiden, die Bilder waren zumindest beim Betrachten per Projektor beim Fotografieren ein für alle Male festgelegt, solange man keine Abzüge machte.
      Ich musste erst Mühsam lernen, daß man in der digitalen Fotografie gerne auch mal mehr aufs Bild nahm, weil man ja mit wenigen Handbewegungen die passenden Beschnitte erledigen kann , und daß auch Belichtungsreihen und anderes bracketing digital nix kostet…

      Der Zwang damals hat mich etwas weiter gebracht. Aber heute bin ich dankbar, wenn ich die vielen tollen Möglichkeiten sehe. Dafür benötige ich keine Kameras mit „reduce to the max“-Religion.
      Jeder kann einfach freiwillig die vielen Features einer Kamera einfach nicht benutzen.
      DAS ist Freiheit: Sich aus sich heraus auf das zu beschränken, was man für nötig hält. Ist absolut nicht hardware-abhängig.

      Mein Kommentar oben zum Werdegang von Fujifilm seit der Analog-Krise habe ich beim Morgenkaffee begonnen und er sollte eigentlich nur ein paar Aspekte erwähnen. Daher habe ich die hochgradig faszinierende damalige „Wiedergeburt“ von Fujifilm nicht erwähnt. Es wäre sehr interessant, zu lernen, wieso Fujifilm überlebte, während der viel größere Weltmarktführer Kodak einfach wie die Titanic unterging… dazu gibt es übrigens zwei spannende Dokumentationen in den Mediatheken.

      Es sollte also lediglich ein Kommentar sein, der (wie ich ja explizit mehrfach schrieb) die erfolgreiche MARKTSTRATEGIE von Fujifilm zum Thema hatte.

      Zu keinem Zeitpunkt habe ich da über Sinn und Unsinn dieser oder jener Aspekte im Fotomarkt schreiben wollen, ich wollte eher aufzeigen, daß Fujifilm eben – im Gegensatz zu so manchen Mitbewerbern – „verstanden“ hat, was der Markt will.

      Und gerade einem Unternehmen, welches noch vor 2 Jahrzehnten kurz vor der Pleite war, wie Fujifilm es war, sollte man nicht zum Vorwurf machen, daß sie ALLES tun, damit das nicht noch einmal droht.

      Fujifilm ist aus meiner Sicht derzeit dasjenige Unternehmen, welches am meisten auf seine Kunden hört – und viele Menschen beschäftigt, die versuchen, gleichzeitig praxisorientiert zu entwickeln.

      Und bisher in einem sehr, sehr hohen Prozentsatz die richtigen strategischen Entscheidungen getroffen hat. DARUM ging es mir in dem Kommentar, den Du zum Anlass genommen hast, hier einen interessanten Kommentar zu schreiben.

      so, ich trinke jetzt ein leckeres Glas Bier…
      Prost!

      beste Grüße
      DWL

  • Sehr geehrter Herr Roskothen,
    ich habe mir eine GFX 100x über Calumet Secondhand gekauft. Der Service ist leider sehr enttäuschend. Mal gucken ob ich die Kamera behalte. Auslösungen sind nicht benannt und ansonsten habe ich auch noch ein paar andere Probleme. Aber egal, meine eigentliche Frage: Wenn ich die GFX 100s ausschalte und den Akku rausnehme, dann habe ich zwei schwarze Striche im Display oben. Links ein Strich und rechts ein Strich. Könnte original sein, könnte aber auch Defekt sein. Ich bin mir da sehr unsicher. Wie muss das Display ohne Akku aussehen? Ich nehme mal ohne Striche, oder?

    Vielen Dank für Ihren guten Beitrag. Am Ende hat er mich dazu bewogen mir eine GFX 100s zu kaufen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Denis

    • Hallo Denis,

      das weiß ich leider nicht, weil ich die Kamera von Fuji für den Test geliehen hatte und mich nicht erinnere, wie das Display ohne Batterie aussieht. Meine GFX 50S hat kein OLED-Display. Wenn Sie aber keine Fehler beim Betrachten des Displays im Betrieb haben, dann sollte das gar keine Rolle spielen. Viel Freude mit der Kamera. Wenn Sie Hilfe benötigen, denke ich an einen individuellen Fotokurs :-).

      Herzlich, Ihr Peter R.

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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