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Vorsicht Synology: Gängelung bei Festplatten und steigende Kosten
Synology hat angekündigt, dass bei neuen NAS-Modellen der Plus-Serie (ab 2025) bestimmte Funktionen nur noch mit Synology-eigenen oder zertifizierten Festplatten verfügbar sein werden. Diese Funktionen werden dann ausschließlich mit eigenen oder zertifizierten Festplatten geboten:
- Volume-weite Deduplizierung.
- Lebensdauer-Analyse der Laufwerke.
- Automatische Firmware-Updates.
- Erstellung von Speicherpools.
- Vollständiger Herstellersupport.
Verwenden Sie andere Festplatten, etwa von Seagate oder Western Digital, können wichtige Funktionen deaktiviert werden oder es entfallen Garantieleistungen. Besonders bitter: Synology-eigene Festplatten sind viel teurer als vergleichbare Modelle anderer Hersteller.
Quelle: Synology >>
Synology qualifizierte Festplatten >>
Was bedeutet das für Fotografen und Kreative?
Wer mit großen Datenmengen arbeitet – etwa mit RAW-Dateien, 4K-Videos oder Designprojekten – muss künftig mit hochwertigen, zertifizierten Festplatten in einem Synology NAS arbeiten. Das kann höhere Hardwarekosten bedeuten. Die Wahlfreiheit bei Festplatten, bisher ein großer Pluspunkt von NAS-Systemen, wird bei Synology beschnitten.
Achtung: Die versteckten Mehrkosten durch teure Synology-Laufwerke können schnell einige hundert Euro zusätzlich betragen – je nach Speicherbedarf!
Alternativen zu Synology
Wer auf offene Systeme setzen möchte, sollte folgende Hersteller prüfen:
- UGREEN: Neue NAS-Modelle mit moderner Hardware, offenes System, alternative Betriebssysteme möglich (z.B. TrueNAS, Unraid), 10 GBit an Bord (etwa: DXP4800 Plus 4-Bay)
- QNAP: Breite Hardwareunterstützung, leistungsstarke Geräte, flexible Software.
- Asustor: Kostengünstig, offen für viele Festplattenmodelle, solide Performance.
- TrueNAS SCALE: Open-Source-Lösung für Selbstbauer, maximale Freiheit und Sicherheit.
Fazit: Informieren Sie sich genau!
Synology baut zweifellos hochwertige NAS-Geräte. Aber wer künftig auf günstige, frei wählbare Festplatten angewiesen ist oder sein System individuell erweitern möchte, sollte die neue Politik kennen. Prüfen Sie vor dem Kauf Alternativen – das spart bares Geld und Ärger.
Meinung zu Synology
von Peter Roskothen
Notwendigkeit gute Festplatten
Dass ausschließlich zertifizierte, bessere Festplatten in Synology NAS-Laufwerken zum Einsatz kommen dürfen, ist vollkommen erklärbar. Kein NAS-Hersteller möchte, dass das Versagen von billigen Festplatten seinem Gehäuse mit Software angerechnet wird. Wer sich mit dem Thema beschäftigt, der lernt, dass ausschließlich bestimmte, besonders auf Dauereinsatz ausgelegte Festplatten infrage kommen.
Um nur mal eine Festplatte aus einem riesigen Sortiment zu nennen, welches Synology bislang zertifiziert: WD RED Plus 8TB (WD80EFZZ – 68BTXN0), derzeit zu einem Preis von etwa € 200,- zu bekommen. Bedeutet in einem NAS von zwei Festplatten wie dem Synology DS224+ noch einmal € 400,– auf den Gehäusepreis obendrauf. In meinem DS1817+ mit 8 Festplatten sind das etwa € 1.600,- plus Gehäusepreis (€ 1.078,-), also € 2.678,-.
Von 2025 an werden aber etwa bei einer Synology DiskStation DS1823xs+ ausschließlich Synology-Festplatten zertifiziert. Diese Festplatte kostet aktuell € 329,-. Das hat bei acht Festplatten einen Mehrkostenaufwand von etwa € 1.032 zur Folge, also € 3.710,-! Und wer jetzt schelmisch denkt: Synology versucht uns das Geld aus den Taschen zu ziehen, der denkt dasselbe wie ich.
Manch ein Unternehmen wie Synology schafft sich selbst ab. Kein Verlust!
Noch viel wichtiger ist der Hinweis auf die Nutzerfreundlichkeit der Synology-Systeme:
Nutzerfreundlichkeit Synolgy
Schon seit Langem kritisiere ich die am Fotografen vorbei programmierten Synology-Benutzeroberflächen. Diese Menüs sind von Programmierern für Programmierer geschaffen worden. In anderen Worten müssen Sie nahezu ein Studium abschließen, wenn Sie nicht auf jemanden Dritten angewiesen sein möchten, der genau dann im Urlaub ist, wenn das System nicht mehr läuft oder Probleme bereitet.
Backup dennoch notwendig
Mein Synology-NAS ist von einem auf den anderen Tag defekt gewesen, nur ein Neukauf des Gehäuses konnte meine Daten retten. Denn das proprietäre Hyper-Backup von Programmieren, die offenbar vorsätzlich am Interesse des Verbrauchers vorbeiarbeiten, ließ eine Restaurierung mithilfe meines 18 TB-Backup-Laufwerks nicht zu. Oder es hätte Wochen bzw. Monate gedauert. Seitdem sichere ich die Fotografien und Videos auf dem Netzwerkdatenweg auf eine unverschlüsselte und APFS-formatierte Festplatte am Mac, ohne die Hyper-Backup-Software von Synology zu nutzen. Auf dem MAC nutze ich Carbon Copy Cloner als Backup-Software für diesen Zweck (Tipp).
Wenn Sie Hyper Backup verwenden und eine externe USB-Festplatte anschließen, passiert Folgendes:
-
Hyper Backup speichert die Daten in einem eigenen Backup-Container-Format (.hbk-Datei).
-
Diese .hbk-Datei ist komprimiert und verschlüsselt, auch wenn Sie keine Verschlüsselung aktivieren.
-
Ohne Synology Hyper Backup Explorer (eine Spezialsoftware) können Sie die Sicherung nicht direkt öffnen.
-
Die externe Festplatte ist oft in ext4 (Linux-Dateisystem) formatiert, je nachdem wie Sie sie im NAS initialisieren. Das ist nur auf Umwegen am MAC / Windows lesbar.
Deduplizierung bedeutet: Gleiche Daten werden nur einmal gespeichert, auch wenn sie mehrfach vorkommen.
„Volume-weit“ heißt: Die Deduplizierung findet über das gesamte Volume hinweg statt, nicht nur innerhalb einzelner Ordner oder Dateien.
Beispiel aus der Praxis.
Stellen Sie sich vor:
Sie speichern 50 RAW-Fotos.
Dann legen Sie eine Backup-Kopie dieser Fotos in einen anderen Ordner.
Ohne Deduplizierung würden die 50 Dateien noch einmal den kompletten Speicherplatz belegen.
Mit Volume-weiter Deduplizierung:
Das Synology NAS erkennt, dass die Daten identisch sind.
Es speichert die Fotos physisch nur einmal und erstellt intern Verweise darauf.
Ergebnis: Deutlich weniger Speicherplatzverbrauch, aber Sie haben trotzdem überall Zugriff auf „Ihre“ Dateien.
Vorteile der Volume-weiten Deduplizierung:
Spart Speicherplatz, besonders bei Backups, virtuellen Maschinen oder großen Bildarchiven.
Erhöht Effizienz, weil doppelte Daten nicht mehrfach gespeichert werden.
Gut für Fotografen und Kreative, die oft ähnliche oder identische Dateien sichern.
Aber Achtung bei Synology:
Synology hat angekündigt:
Volume-weite Deduplizierung wird ab 2025 nur noch unterstützt, wenn Synology-eigene oder zertifizierte Festplatten verwendet werden! Nutzen Sie andere Platten (z. B. Seagate, Western Digital), wird diese Speicherplatzspar-Funktion deaktiviert. Damit zwingt Synology Anwender indirekt zum Kauf teurer eigener oder zertifizierter Festplatten.
Mit dem Update auf DSM 7.2.2 hat Synology die Unterstützung für die Video Station eingestellt. Diese Entscheidung hat bei vielen Nutzern für Unmut gesorgt, da die Video Station eine beliebte Anwendung zum Verwalten und Streamen von Videos war.
Die Entfernung der Video Station erfolgte ohne vorherige Ankündigung, was zu Kritik an der mangelnden Transparenz von Synology führte. Nutzer, die auf die Video Station angewiesen sind, wurden dadurch vor Herausforderungen gestellt.
Als Alternative empfehlen sich Anwendungen wie Plex, Jellyfin oder Emby, die ähnliche Funktionen bieten und auf Synology NAS installiert werden können. Diese Drittanbieter-Apps ermöglichen weiterhin das Streamen und Verwalten von Videoinhalten.
Für Nutzer, die die Video Station weiterhin verwenden möchten, gibt es inoffizielle Methoden, um die Anwendung auf DSM 7.2.2 zu installieren. Diese erfordern jedoch technisches Know-how und sind nicht offiziell von Synology unterstützt.
Die Entfernung der Video Station ist Teil einer Reihe von Änderungen, die Synology in letzter Zeit vorgenommen hat, darunter auch Einschränkungen bei der Verwendung von Festplatten anderer Hersteller. Diese Entwicklungen sollten bei der Entscheidung für oder gegen ein Synology NAS berücksichtigt werden.
Wann macht ein NAS Sinn?
Ein NAS mit mechanischen Festplatten, die im RAID-System relativ sicher spiegeln, ist keine Sicherheit gegen Brand, Diebstahl, Überspannung oder eigene Datenlöschung. Wenn Sie ein NAS anschließen, müssen Sie zwangsläufig das NAS noch einmal sichern. Das können Sie mit einer (oder mehreren) Backup-Festplatte bewerkstelligen, die genügend Terabytes zur Verfügung stellt.
Aber warum dann überhaupt ein NAS? Weil nur ein NAS auch von außen zugreifbar ist. Es ist wie eine riesige eigene Cloud-Lösung, auf die Sie im Netz jederzeit zugreifen können. Dazu muss das NAS Tag und Nacht laufen. Überlegen Sie vorher die Kosten dafür, die von der Anzahl der Festplatten abhängen. Meine DS1817+ mit 8 Festplatten verbraucht etwa 56 Watt im laufenden Betrieb. Da käme im Jahr ganz schön was zusammen, würde ich das Ding ewig laufen lassen.
NAS Synology DS1817+ Geschwindigkeit und Stromverbrauch >>
Nutzen Sie diese externe Funktion nicht, dann macht ein NAS in meinen Augen gar keinen Sinn, dann können Sie je nach Ihrer Fotodatenmenge mit einer kleinen bis riesigen Festplatte auskommen und müssen diese allerdings ebenfalls sichern. Gegen Diebstahl und Brand hilft es nur dann, wenn Sie zwei Backups wechselseitig erstellen und eines außerhalb Ihres Hauses aufbewahren.
Fazit: Ein Backup benötigen Sie in jedem Falle. Egal ob vom NAS oder von einer einfachen externen Festplatte.
Was bedeutet Synology für mich als Fotograf?
Ich rede nicht lange um den Brei herum: Nie wieder würde ich Synology kaufen. Aus den langjährigen Erfahrungen, der verbraucherunfreundlichen Bedienung, die ein Studium verlangt, Preiserhöhungen, Wegfall von wichtigen Apps wie der Video Station und dem gängelnden Verhalten des Unternehmens mir gegenüber als Verbraucher leite ich ab, dass das Unternehmen mich nicht mehr benötigt. Und genau das werde ich beim nächsten Versagen meiner DS1817+ gerne quittieren. Ich werde sicher keine Synology NAS-Station mehr kaufen, würde bei Bedarf das UGreen-NAS ausprobieren oder gleich auf ein NVMe-System gehen. Aber das ist nur meine persönliche Sichtweise.
Konsequent lehne ich jedes Firmwareupdate ab, welches Synology quengelnd anbietet. Und ich lasse das NAS laufen, aber ich lasse es auslaufen. Synology ist für mich eines der Unternehmen, die mir am Allerwertesten vorbeigehen. Wer sich gut mit NAS-Systemen auskennt, kann UGREEN ausprobieren, ansonsten rate ich zu großen Festplatten ohne NAS und mit einer USV.
Alternative Systeme
Eine alternative, große externe 3.5 Zoll-Festplatte hat den Nachteil, dass sie mit etwa 180 MB/s langsamer ist als eine 10Gbit-Verbindung (mit älteren Synology-NAS durch Aufrüsten möglich).
NAS-RAID-Systeme wie UGREEN sind eine echte Alternative, die mit günstigen Preisen, offeneren Systemen und schnellen Verbindungen augestattet sind. UGREEN werden wir bei *fotowissen in Kürze für Sie testen.
Empfehlen kann ich für kleinere Foto-Sammlungen noch eine NVMe-Speicherlösung, die es langsam aber sicher auch als RAID-Systeme gibt:
- 12. Gen 4-Kern Intel Prozessor: Diese leistungsstarke CPU von Intel bietet ein außergewöhnlich flüssiges Erlebnis und sorgt für einen erheblichen Leistungszuwachs im Vergleich zu früheren Generationen.
- 12. Gen 5-Kern Intel Prozessor: Diese leistungsstarke CPU von Intel bietet ein außergewöhnlich flüssiges Erlebnis und sorgt für einen erheblichen Leistungszuwachs im Vergleich zu früheren Generationen.
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© Peter Roskothen ist Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Vorsicht Synology: Gängelung bei Festplatten und steigende Kosten
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Dies ist eine Serie von Beiträgen - NAS Festplattenspeicher - Lesen Sie die ganze Serie:
- NAS Synology DS1817+ Geschwindigkeit und Stromverbrauch
- NAS Speicher für Fotos - Sicherheit für Bilder
- Test NAS Festplatten Speicher für Fotografen - Foto Speicher
- Für wen ist ein NAS geeignet? NAS für Fotografen und Fotoamateure
- NAS und Adobe Lightroom - Netzwerk-Fotospeicher und Bildbearbeitung
- Vorsicht Synology: Gängelung und steigende Kosten
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Hallo Herr Roskothen,
ich stimme Ihnen bezüglich der Bedienbarkeit der Synology NAS, für nicht IT-Freaks, vollkommen zu. Vor 1,5 Jahren habe ich mein altes WD-NAS ersetzt und ein DS224+ System gekauft. Ich habe mir viele Youtube-Videos angeschaut und viele Anleitungen gelesen und konnte dann damit das System einrichten. Wenn ich heute wieder einsteige überblicke ich das nicht mehr. Zuviel Fachsprache und was das System jetzt genau macht habe ich auch nicht verstanden. Ich will eigentlich nur eine Sicherung meiner Bilder und Daten haben und habe keine Ahnung, ob das mit meiner Einrichtung gewährleistet ist.
Dass Synology bei den Festplatten Restriktionen einführt kann ich verstehen. Es wurden offensichtlich auch, von Zwischenhändlern, Refurbished-Platten verkauft, die nur unzureichend als solche gekennzeichnet waren. Wahrscheinlich habe ich auch solche, denn sie waren auffallend günstig. Wenn ein System dann nicht funktioniert, weil Festplatten verbaut sind, die schon in Rechenzentren eingesetzt waren, steht eben Synology auf dem Kästchen drauf und nicht der Name des Zwischenhändlers.
Was ich jetzt weiter mache weiß ich noch nicht. Die 870 €, die mich das ganze gekostet hat, habe ich schon abgeschrieben.