Utrecht – Ein Abend mit Licht
Schon vor einigen Jahren war ich mit einer Freundin für einige Stunden in Utrecht. Diesmal hat es uns für mehrere Tage in diese schöne Gegend in Holland verschlagen und da wollte ich Utrecht nochmals besuchen. Vorher hatte ich mich im Internet ein wenig schlau gemacht und mir einige Sehenswürdigkeiten ausgeguckt, die ich besuchen wollte. Dabei ist mir dann ein Link in die Hände gefallen, der sich einfach toll anhört: Trajectum Lumen *. Mein Latein ist ziemlich eingerostet, aber Lumen heißt Licht. Trajectum stellt sich nach einiger Suche als der römische Name für Utrecht heraus. Was ist nun so toll daran? Ganz einfach, in Utrecht werden mit Beginn der Abenddämmerung Sehenswürdigkeiten kunstvoll beleuchtet. Da geht dem Hobby-Fotografen doch direkt das Herz auf :-)
So haben wir uns also am frühen Abend auf den Weg gemacht und hatten arge Mühe einen Parkplatz zu ergattern. Wie das so in alten Städten üblich ist, sind diese nicht wirklich für moderne Fahrzeuge gebaut worden. Eine Großbaustelle hat das ganze Unterfangen nicht wirklich einfacher gemacht. Doch schließlich war es soweit und wir stehen mitten in Utrecht. Vor uns erhebt sich der Don von Utrecht. Nun ja, nicht ganz, denn von dem Bau aus dem 12. Jahrhundert, steht nach einem Sturm im Jahre 1674 nur noch der Chor, das Querschiff und der Turm, der übrigens mit 112 Metern der höchste Kirchturm in den Niederlanden ist.
Am Domplein, so heißt der Domplatz hier, steht noch ein weiteres schönes altes Gebäude. Während ich mich dort umschaue, kommt plötzlich aus dem Boden Dampf. Erst denke ich, meine Brille wäre dreckig, aber es kommt tatsächlich Dampf herauf. Die Ursache dafür lässt sich dann doch klären, denn die blaue Linie markiert die Grenzen des alten römischen Forts. Warum es nun dampft, dafür reichen unsere holländisch Kenntnisse nicht aus.
Wir beschließen nun zuerst ein Restaurant zu besuchen und wählen dazu eines der Lokale an einer der Grachten aus. Hier werden wir dann später auch Zeuge, wie die erste Lichtinstallation zu Leben erweckt wird. Eine der Zugänge zu den Grachten ist ein Tunnel, der in wechselndes Licht getaucht wird. Ebenso wie die Brücke, an deren Rand wir zu Abend gegessen haben. Es wird Abend und das Licht geht in Utrecht an!
Am Stadthaus vorbei, einer ehemaligen Kirche mit Heiligenschein und weiteren schönen alten Bauten, gelangen wir zur Pieterskerk, wo ich die schön beleuchteten Bäume bewundere.
Weiter geht es entlang des Plans von Trajectum Lumen, es gibt übrigens auch eine hervorragende App mit Navigation und entsprechende “Lichtspuren” im Pflaster denen man folgen kann. Bald haben wir wieder den Dom erreicht, der nun auch wunderschön angestrahlt wird.
Wir erreichen das Ende des Rundgangs und erfreuen uns an den letzten Lichtinstallationen.
Utrecht hat viel zu bieten. Wie wir nun festgestellt haben, vor allen Dingen abends, denn die beleuchteten Sehenswürdigkeiten sind wirklich wunderschön. Ob nun mit Licht oder ohne, diese Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Über Anregungen, Kritik oder Lob würde ich mich sehr freuen. Danke!
* Leider ist die Homepage von Trajectum Lumen gerade offline. Die App für iOS und Android inkl. Karte ist jedoch immer noch im Download verfügbar. Ansonsten ist es aber auch nicht schwierig den im Boden eingelassenen Zeichen zu folgen.
Stand: 30.05.2015
© Britta Dicken schreibt zum Thema Utrecht – Ein Abend mit Licht
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Liebe Britta, da ist dir ein schöner, feiner “Reisebericht” gelungen. Man bekommt Lust, in die Stadt zu fahren und das macht doch einen guten Bericht aus, oder? Die Lichtinstallationen und die abendliche Stimmung hast du toll eingefangen (insbesondere Gracht III!). Ich finde, du hast abwechslungsreiche Perspektiven gewählt, das macht den Stadtspaziergang interessanter. Lieber Gruß,
Maike
Danke, Maike. Utrecht ist aber auch ein kleines Schmuckstück. Bei der Suche nach einem Parkplatz haben wir gesehen, dass es auch sehr viele wunderschöne Jugendstil-Villen am Rande der Altstadt gibt. Ich glaube, Utrecht hat noch sehr mehr zu bieten, nur wir hatten einfach nicht genügend Zeit. Ein Besuch lohnt also auf jeden Fall!
LG
Britta