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Test Leica Q2 Monochrom – Königskamera für Schwarzweiß?

Testbericht Leica Q2 Monochrom - digitale Schwarzweiß-Kamera
Testbericht Leica Q2 Monochrom - digitale Schwarzweiß-Kamera

Test Leica Q2 Monochrom – Ist die spiegellose Leica Q2 Monochrom eine Königskamera für Schwarzweiß-Fans? Fotografen, die gerne farblos fotografieren, freuen sich über eine weitere Schwarzweiß-Kamera aus dem Hause Leica, nun endlich auch mit einem schwarzweißen Sucherbild. Was die Kamera kann und nicht kann, ob es sich lohnt zu kaufen, erfahren Sie in diesem *fotowissen-Testbericht:

Testbericht Leica Q2 Monochrom

Bereits drei digitale Schwarzweiß-Kameras hatte Leica herausgebracht, bevor die Leica Q2 Monochrom (kurz Q2M oder Q2 Mono) das Licht der Welt festhalten durfte:

Allen vier Kameras gemein ist das Fehlen der Bayer-Matrix (eigene Ebene vor dem Sensor), der die Pixel in RGB unterscheidet und so bei Farbkameras ein farbiges Bild erzeugt. Farbkameras erzeugen ein Schwarzweißbild durch das Verrechnen dieser drei Farben Rot, Grün und Blau, wie es auch Software kann (Empfehlung für Farbkameras: Nik Filter Silver Efex Pro).

Durch den Verzicht auf den Bayer-Layer vor dem Sensor einer Kamera wird nicht nur die Lichtempfindlichkeit des Sensors erhöht, sondern es stehen auch alle Sensoren für die monochrome Auswertung (Helligkeiten) bereit. Der Sensor einer monochromen Kamera kann auf diese Art eine höhere Leistung erbringen. Das schwarzweiße Bild soll mit dieser Aufnahmetechnik mehr Grauabstufungen wiedergeben. Ein Weißabgleich entfällt mit diesem Kameratyp. Ebenso kann in den Monochrom-Kameras auf einen Tiefpassfilter verzichtet werden, der in der Farbfotografie das Moiré verhindert. Auch dadurch werden Bilder in der Regel schärfer, siehe Fujifilm X-Trans-Sensor.

Die Idee der reinen Schwarzweißkamera ist gut, denn mit dem Verzicht auf die Bayer-Matrix und den Tiefpassfilter müsste die Bildqualität steigen. Aber tut sie das bei der Q2 Mono wirklich? Unser Text verrät es Ihnen:

Technische Daten Leica Q2 Monochrom

Leica selbst bezeichnet die Q2 Monochrom als Kompaktkamera, obwohl sie sicher nicht in die Hosentasche passt. Auch als Bridgekamera könnte man sie bezeichnen. In jedem Falle ist sie wirklich kompakt und unauffällig, zum Beispiel für die Straßenfotografie. Hier die technischen Daten im Überblick:

Technische Daten Leica Q2 Monochrom
Kameratyp Spiegellose Vollformatkamera mit Festbrennweite 28 mm
Sensor 24 x 36 mm (2:3)
Objektiv Leica Summilux 1:1.7/28 ASPH., 11 Linsen in 9 Gruppen, 3 asphärische Linsen
Bildstabilisierung Im Objektiv (OIS)
Blenden F/1.7 bis F16 in 1⁄3 Stufen
Bildsensor 47 Mio. Pixel effektiv
Keine Bayer-Matrix
Kein Tiefpassfilter
Bittiefe 14 Bit
Aufnahmeformat DNG / JPG
Video 4K - 30 oder 24 B/s
Full-HD - 24, 30, 60 oder 120 B/s
Ton-Aufnahmeformat AAC
Mikrofon Stereo eingebaut
Speicherkarten SD-Karten
ISO 100-100.000
JPG-Einstellungen Kontrast, Schärfe (in jeweils 5 Stufen)
Tönung: Sepia, Blau, Selen (in jeweils 2 Stufen - schwach / stark) / OFF
Naheinstellung 17 cm
Autofokus Gesichtserkennung,
Lupenfunktion,
Fokus-Peaking,
manuelle Schärfe
Belichtungsarten Programmautomatik, Zeitautomatik, Blendenautomatik und manuelle Einstellung
Belichtungsmessung Mehrfeld, Mittenbetont, Spot
Belichtungskorrektur in 1⁄3 Stufen
+- 3 EV
Belichtungsreihen 3 oder 5 Aufnahmen in Abstufungen bis 3 EV, einstellbar in 1⁄3 EV-Stufen
Verschluss Mechanisch, Elektronisch, Kombiniert
Verschlusszeiten 60 s bis 1/2.000 s mechanisch
1 s bis 1/40.000 s elektronisch
Blitzsynchron 1/500 oder HSS
Serienaufnahmen wahlweise 10, 5, 3 B/s (H, M, L)
OLED-Sucher 3.68 Mio. Bildpunkte
Akkukapazität ca. 350 Bilder (nach CIPA-Standard)
Gehäuse Magnesium
Staubgeschützt
Spritzwassergeschützt
Filtergewinde E49 (49 mm)
Maße (B x H x T) 130 x 80 x 92 mm
Gewicht 734 g
LIeferumfang Kameragehäuse, Tragriemen, Gegenlichtblende, Objektivdeckel, Zubehörschuh-Abdeckung, Akku, Ladegerät, Netzkabel (EU, US, lokales Netzkabel)
Markteinführung November 2020
Preis UVP 5.700,-
Straßenpreis April 2021 5.700,-
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Test Leica Q2 Monochrom Handhabung

Bei der Leica Q2 Monochrom handelt es sich um ein kompaktes und leichtes Gehäuse (734 g), das den Puristen unter den Leica Fans entgegenkommt. Zwar findet sich zunächst kein Handgriff, der die Kamera besser festhalten lässt, aber als Zubehör ist sowohl ein Handgriff als auch eine Daumenstütze separat erhältlich.

Das fest verbaute Objektiv an der Kamera ist ein Summilux 28 mm, F/1.7. Vorn am stabilisierten Objektiv findet sich die Blendeneinstellung, die zwischen der offenen Blende F/1.7 und der Blende F/16 wählen lässt. Dahinter ist ein Schärfering angebracht, der sich auf Autofokus oder manuelle Schärfe einstellen lässt. Das Umschalten ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber zuverlässig. Als besonderer Clou, kann der Fotograf auch eine Makrofunktion am Objektiv einstellen, die nicht nur die Schärfeskala vom Fernbereich (30 cm bis Unendlich) in den Makrobereich umschaltet, sondern auch nahe Einstellungen ab 17 cm zulässt.

Oben auf der Kamera finden wir die Verschlusszeiten an einem Drehrad. Insgesamt ist die Bedienung der wichtigsten Daten (außer ISO) genauso ideal, wie bei einer Fujifilm X-T4 oder GFX 50S gelöst. Alle Bedienelemente finden sich im Schlag und rein intuitiv.

Kamerarückseite

Auf der Kamerarückseite finden Fotografen aufgeräumte Bedienelemente plus einem farbigen Display, welches eine Touchfunktion, aber keine Klappfunktion bietet. Die obere “Play”-Taste auf der linken Kamerarückseite dient der Wiedergabe eines aufgenommenen Schwarzweiß-Fotos. Eine “FN”-Taste vereinfacht die Bedienung der Kamera, die zum Beispiel zur Auswahl der ISO dient. Drückt man die FN Taste für längere Zeit, so stehen verschiedene Menü-Funktionen zur Auswahl. Durch einfaches Drücken der “Menu”-Taste, erscheint zunächst eine Übersicht von Kamerafunktionen, ähnlich einem Quickmenü, die via der Wippe rechts vom Display oder mit der Touchfunktion am Display ausgewählt und bestätigt werden. Beim weiteren Drücken sind alle Menüpunkte auswählbar.

Rückseite Leica Q2 Monochrom

Foto oben: Test Leica M Monochrom – Die Schwarzweiß Kamera in schickem Design.

Die Bedienwippe rechts vom Display verschiebt im Aufnahmemodus das Autofokus-Feld im Sucher (oder auf dem Display). Mit dem mittleren Druckknopf kann die Ansicht des Suchers/Displays umgeschaltet werden. Rechts neben dem Sucher liegt ein versenkter, bündiger Dioptrienausgleich, der auf Druck leider nur 2 mm herauskommt und eine Herausforderung für größere Finger darstellt. Das kleine Drehrad lässt sich nur schwer greifen und liegt überdies zu nah am Sucher. Rechts daneben ein letzter Druckknopf, der den Sucherrahmen für JPG-Aufnahmen eingrenzen kann. Es handelt sich aber lediglich um ein digitales Zoom, was die Bildauflösung verschlechtert. Die Taste lässt sich bedauerlicherweise nur für eine AF-L oder AE-L-Funktion umprogrammieren, ist damit für mich unbrauchbar. Vielleicht ist die freiere Belegung der Taste (z. B. für die Fokussierung) eine Möglichkeit für ein Leica-Firmwareupdate?

Dioptrienausgleich Fehlkonstruktion - Leica Q2 Monochrom
Der Dioptrienausgleich ist eine Fehlkonstruktion, denn er kommt auf Druck nur 2 mm heraus und liegt zu nah am Sucher. – Test Leica Q2 Monochrom.

Kameraschulter

Die rechte Schulter der Kamera bietet ein Wahlrad für die Verschlusszeit, den Auslöser mit Ein-/Ausschalter und ein hinteres Wahlrad, welches etwa die Belichtungskorrektur übernimmt. Der leicht versenkte Druckschalter im Wahlrad fällt zunächst nicht auf, ist aber programmierbar und praktisch. Er lässt sich in der Grundeinstellung der Digitalen für folgende Funktionen nutzen:

Durch längeres Drücken lässt sich zwischen den Angeboten wählen, durch kurzes Drücken erreicht die Fotografin dann unter anderem die Einstellungen der Belichtungsreihe für eine mögliche schwarzweiße HDR-Aufnahme.

Draufsicht Leica Q2 Monochrom - Schwarzweiß digital
Draufsicht Leica Q2 Monochrom – Schwarzweiß digital

Sucher Q2 Mono

Der Sucher ist kein Überflieger. Für Brillenträger ist er fast unbrauchbar ausgelegt und überdies genau wie das Display nicht klappbar. Das können andere Kamerahersteller besser. Wäre der Q2M-Sucher wenigstens abnehmbar, könnte Leica ein anderes teures Accessoire verkaufen: Einen Winkelsucher. Ein Winkelsucher war immer schon praktisch, vor allem in Bodennähe oder für Makrofotos. Mit diesem Sucher jedoch ist auch hier zu wenig viel zu wenig.

Insbesondere ein Klappdisplay oder Klappsucher ist heutzutage eine wichtige Hilfe in Bodennähe, bei Makrofotos oder über Kopf. Ich vermisste die Funktion bei der Leica Q2M.

*fotowissen Test Leica Q2 Monochrom Bildqualität

Die Seele eines jeden Fotografen jubelt, wenn das erste schwarzweiße Foto auf dem Display der Q2 Monochrom sichtbar wird. Endlich Schwarzweiß, so war auch mein Gedanke. Immer wieder testete ich die Kamera in verschiedenen Lichtsituationen, auch mit Streiflicht und Gegenlicht. Zu Blendenflecken neigt die Q2M zwar nicht, aber die ungeliebten Flecken verewigen sich je nach Licht doch einmal, wenn auch unauffällig. Verhindern lassen sich Blendenflecke aber, wenn wir zu viel der Sonne hinter einem Stamm des Baums oder hinter einer Gebäudekante verbergen.

Die Offenblende F/1.7 lädt uns Schwarzweiß-Fans dazu ein, die Motive freizustellen und mal mit einer Vordergrundunschärfe, mal mit einer Hintergrundunschärfe oder beiden zu belichten. Das Objektiv zeigt beim Testchart, dass es bei F/4 in der Mitte und bei F/5.6 in den Ecken am schärfsten zeichnet.

Doch wie schlägt sich das Bild mit 47 Megapixeln im Vergleich zu einer anderen Kamera mit ähnlicher Auflösung? Leica möchte offensichtlich in der 50 Megapixel-Ecke Platz nehmen, da bietet sich ein Vergleich mit einer Canon 5DsR oder Fujifilm GFX 50S an. Ist der Vergleich fair? Ja und Nein:

Nein, weil die GFX 50S im UVP mit einem 45 mm Objektiv immer noch um die € 9.000,- (gebraucht um die € 5.000,-) kostet und gleichzeitig größer und schwerer als die Leica Q2 Mono ist.

Ja, weil Leica in ihrem Promovideo von unglaublichen Leistungen spricht, die ich untersuchen wollte.

Der Bildqualität-Vergleich mit der Fujifilm GFX 50S zeigt, dass die Leica nicht an die Schärfe der GFX herankommt, obwohl die Auflösung ähnlich ist. Wobei der Vergleich hinkt, da bei der GFX 50S ein GF 32-64 mm F/4 Zoomobjektiv zum Test diente. Zoomobjektive sind meist nicht so leistungsstark wie Festbrennweiten. Genau bei der Schärfe liegt die Schwäche der Leica Q2M, die in den Testbildern belegt ist.

Übrigens ist selbst eine Canon 5DsR mit dem EF 24-105 mm F/4 Mark I bezüglich Randschärfe der Leica ebenbürtig, obwohl es sich um ein Zoomobjektiv handelt. Die Leica hält aber mehr Graustufen fest und ist der Canon in den Tiefen überlegen:

Vergleich Leica Q2 Mono mit Canon 5DsR und 24-105 mm F/4 Mark I
Vergleich Test Leica Q2 Mono mit Canon 5DsR und 24-105 mm F/4 Mark I.

ISO Test

Der Umgang mit hoher ISO schaut für die Q2 Monochrom zunächst unproblematisch aus. Es gibt kaum ein Rauschen, was auf eine Computerleistung der Kamera schließen lässt. In der Tat sind die Bilder bei ISO 12.500 aquarellartig. Es fehlen auch Details in den Bildern mit höherer ISO, wie man im Vergleich mit Aufnahmen der GFX 50S erkennt:

Vergleich Leica Q2 Mono versus GFX 50S ISO 100

Ich selbst kann bei der Leica Q2 Monochrom nicht sehen, dass mehr Graustufen enthalten sind, als in der GFX 50S (ACROS-Filmsimulation). Der Mythos, dass Sensoren ohne eine Farbmatrix bessere Graustufen abliefern, wird von Leica mit der Q2M nicht bewiesen. Das heißt überhaupt nicht, dass die Q2M eine schlechte Kamera wäre. Im Gegenteil, aber ich wollte die Kamera im *fotowissen-Testbericht ehrlich untersuchen:

Vergleich Leica Q2 Mono versus GFX 50S ISO 12.500 / 12.800

Ausschnittvergleich bei ISO 12.500 / 12.800 der beiden Kameras. Bei genauem Hinsehen ist zwar in der Aufnahme der GFX 50S mehr Rauschen enthalten. Gleichzeitig ist auch mehr Struktur erhalten. Die Aufnahme der Leica wirkt auf dem großen Monitor fast schon aquarellartig, was mich vermuten lässt, dass der Hersteller zu viel der Korrektur einsetzt:

Test Bildqualität Leica Q2 Mono ISO 12500 AusschnittTest Bildqualität Fujifilm GFX 50S ISO 12800 Ausschnitt

Die Software DeepPrime entrauscht auch alte RAW-Bilder mit hoher ISO. Damit habe ich versucht beide Bilder, das DNG von Leica, das RAF von Fujifilm zu bearbeiten. Leider entrauscht DeepPrime das Leica-DNG nicht, aber im Vergleich sieht man, dass jetzt Fujifilm um Längen vorn ist, da mehr Details und weniger Rauschen vorhanden sind:

Test Bildqualität Leica Q2 Mono ISO 12500 AusschnittTest Bildqualität Fujifilm GFX 50S ISO 12800 Ausschnitt mit DeepPrime

Das Bokeh der Leica Q2 Monochrome kann unruhig wirken. Einige Testfotos vom Bokeh:

Design Q2 Monochrom

Das Design der Q2M wirkt puristisch. Je nach Geschmack finden Fotografen die Kamera hübsch. Mir hätte die Kleine in einer silbernen Ausführung noch besser gefallen. Das schwarze Gehäuse zieht überdies Staub magisch an und auch Fingerabdrücke lassen sich nur mit Handschuhen vermeiden. Dass sich der, im Lieferumfang enthaltene, Ledertrageriemen nicht in der Länge verstellen lässt, erinnert mich zunehmend an die Fehler von Apple. Es fehlt übrigens auch an einem USB-Anschluss und HDMI-Anschluss, um ein direktes Tethering oder eine Aufnahme vom Sucherbild zu erlauben. Daher kann ich keine Videoaufnahmen vom Sucher liefern. Mikrofonanschluss oder Kopfhöreranschluss sind ebenfalls Fehlanzeige, immerhin können Videografen ein zusätzliches Leica-Mikrofon aufstecken, welches als Accessoire erworben werden kann. Man kann Puristik ähnlich, wie Apple so auf die Spitze treiben, dass Funktionen nicht mehr angeboten werden. Hoffentlich wird die / der Leica-DesignerIn ein ähnliches Schicksal erleiden, wie Jony Ive bei Apple. Zu wenige Anschlüsse sind schlicht ein unverzeihlicher Fehler. Und es fehlt bei der Q2M an allen Ecken und Enden.

Bei allem, was an der Kamera fehlt, ist das fehlende Leica-Logo kein Verlust, weil es doch im allgemeinen laut aufschreit mit der Aufforderung “Klau mich, ich bin eine teure Leica-Kamera!”. Dennoch würde ich die Kleine nicht auf dem Beifahrersitz liegen lassen, sonst fahren Sie mit einer Plastikscheibe nach Hause.

Leica Q2 Monochrom - Schwarzweiß digital

Funktionsumfang Q2M

Zum Funktionsumfang gehört auch eine Belichtungsreihe / Bracketingreihe mit 3 oder 5 Aufnahmen. Wer möchte, der kann seine schwarzweißen Bilder mit einem Farbfilter (49 mm Filtergewinde) aufpeppen, ganz wie in analogen Zeiten. Mindestens einen Gelbfilter für Portraits und einen Rotfilter für Landschaftsfotos möchte ich Ihnen für die Q2 Mono empfehlen.

Fotografen vermissen Funktionen der Leica erst, wenn sie über die Mitbewerber nachdenken. Fujifilm zum Beispiel liefert wertvolle Filmsimulationen, personalisierte Bildeinstellungen, Fokus-Bracketing, Klappdisplay, Anschlüsse und eine Schärfentiefenanzeige im Sucher (ist am Summilux Objektiv aber vorhanden). Es fehlt bei der Q2M auch an anderen Bildformaten wie dem 1:1 (quadratisches Aufnahmeformat), oder 5:7.

Beim Fotografieren mit der Leica Q2 Monochrom machen Farbfilter vor dem Summilux besonders viel Spaß.

Pro und Contra Leica Q2 Monochrom

Pro Leica Q2 Monochrom

  • Schwarzweiße Fotos
  • Makro-Funktion
  • Aufgeräumtes Menü
  • Aufsteckbarer Blitz
  • Fehlendes Leica-Logo

Contra Leica Q2 Monochrom

  • Preis
  • Fehlender USB-Anschluss
  • Fehlender HDMI-Anschluss
  • Fehlender Kopfhörer und Mikrofonanschluss
  • Kein Fokus-Bracketing
  • Sucher für Brillenträger nahezu unbrauchbar, nicht klappbar und nicht anpassbar für höhere Dioptrien
  • Fummeliger Dioptrienausgleich
  • Fehlender Griff (nur als teures Zubehör)
  • Fehlendes Klappdisplay
  • Stativschraube platzbedingt zu nah an Akku und SD-Karten
  • Randschärfe
  • Keine zweite SD-Karte
  • Kein eingebauter ND-Filter
  • Im Lieferumfang könnten Farbfilter enthalten sein

Testfotos Leica Q2 Monochrom

Fazit Test Leica Q2 Monochrom – Königin für Schwarzweiß?

Die Leica Q2 Monochrom im Test ist mit einem UVP von EUR 5.700,- kein Schnäppchen, hat aber das Alleinstellungsmerkmal Schwarzweiß. Die Kleine tut, was sie soll und kann mit dem Verzicht auf Farbe großen Spaß bereiten. 47 Megapixel reichen auch für ein Galeriebild und große Abzüge an den Wänden zu Hause aus. Die Qualität der Bilder ist gut, bieten aber beim genauen Hinsehen keine vergleichbare Schärfe mit Fujifilm-GFX-50SR-Kameras und deren Objektiven. Fujifilm liefert selbst mit einem Zoomobjektiv eine bessere Schärfe als die Q2 Monochrom mit dem festen Summilux 28 mm, F/1.7.

Fehlendes Klappdisplay, mangelnde Anschlüsse, der Fehler bei der Umsetzung des Dioptrienausgleichs, Randunschärfe, fehlende Bildformate, eine blockierende Stativschraube bei gleichzeitig hohem Preis vereinfachen den Kauf der Kamera nicht.

Auf der anderen Seite steht das Schwarzweiß-Alleinstellungsmerkmal, die hübsche Umsetzung, eine Makrofunktion im Objektiv, solide Qualität und intuitive Bedienbarkeit der Kamera. Wer eine puristische Kamera mag, die mit einer gut durchdachten Menüführung und Bedienung glänzt, der macht mit der Q2 Mono nichts falsch. Insbesondere Schwarzweiß-Fotografen müssen von der Idee der farblosen Ergebnisse begeistert sein. Voraussetzung ist natürlich genügend Pinkepinke, um sich die Kamera und das Zubehör leisten zu können (ein Leica-Farbfilter kostet EUR 145,-, ebenso wie ein Handgriff).

Wie eine Königskamera für Schwarzweiß, ist mir die Q2M in diesem Test nicht begegnet. Es fehlt ihr einiges.

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Meinung zur Leica Q2 Monochrom

Ich bin immer wieder irritiert von den hohen Preisen, die Leica aufruft, bei der Vergleichbarkeit mit Herstellern wie Fujifilm oder Canon. Sicherlich wird die Q2M nicht in großen Mengen verkauft und bildet eine Nische, die einen höheren Preis erklärt.

Wer allerdings als Hersteller mehr verlangt und in vielen technischen Funktionen weniger abliefert, der schreit nach einer ehrlichen Untersuchung der Digitalen durch einen Journalisten, der kein Influencer ist, sondern kritisch bleibt. Das bedeutet nicht, dass Design keine Rolle spielt. Wer sich in die schicke Kamera verliebt, der hat einen triftigen Grund jenseits der technischen Fakten, diese Kamera zu kaufen.

Die Kamera, die man liebt, inspiriert zu lebendiger Fotografie.

Lob bekommt Leica von mir vor allem für die Idee, eine weitere Schwarzweiß-Kamera anzubieten, diesmal endlich mit einem elektronischen Sucher, der auch das schwarzweiße Denken und Entdecken unterstützt. Kein anderer Hersteller (mit Ausnahme von PhaseOne) bietet eine solche exklusive Lösung für Schwarzweiß-Fans. Dass Fujifilm-GFX-Kameras mit ihrem Bayer-Sensor eine ebensolche Graustufenqualität abliefern, aber bei Weitem mehr Schärfe und Funktionen bieten, lässt über den alternativen Kauf einer GFX-Kamera nachdenken. Ich konnte keine Canon EOS R5 Kamera mit der Leica Q2M vergleichen, aber auch die könnte eine Alternative darstellen, wenngleich weder die spiegellose Systemkamera von Canon, noch die GFX 50S so schön, leicht und kompakt sind, wie die Leica Q2 Monochrom.

Der Mythos, dass eine Schwarzweißkamera mehr Graustufen abliefert ist mit dem Vergleich der Leica Q2 Mono mit der GFX 50S entgültig widerlegt. Ich war selbst überrascht.

Besonderheiten der Leica Q2 Monochrom

Beim Test Leica Q2 Monochrom zeigten sich diese Besonderheiten der Kamera:

  • Bei ISO 100 sind 120 s Belichtungszeit möglich. Steigt die ISO, so verkürzen sich die einstellbaren Belichtungszeiten. Bereits bei ISO 1.600 können wir nur noch eine maximale Verschlusszeit von 15 s, bei ISO 6.400 von 4 s wählen.
  • Bei Langzeitbelichtungen dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis ein fertiges Bild gespeichert wird. Die Rauschunterdrückung kann nicht abgeschaltet werden.
  • Beim Makro-Fotografieren geht es bei Blende F/2.8 los.
  • Im Menü lassen sich verschiedene Auto-ISO-Einstellungen wählen. Unter anderem auch eine Verschlusszeit 1/(2 x Brennweite) Sekunden. Das ist vorbildlich und mir von keinem anderen Hersteller bekannt. Die Einstellung macht Sinn, denn eine Kamera mit OIS oder IBIS kann längere Belichtungszeiten in Abhängigkeit der Brennweite anbieten. Klasse Idee Leica!
  • Ich konnte keine Infrarotbilder mit der Q2 Mono erstellen. Ich benutzte für den Test einen Hoya R72 Infrarot-Filter. Allerdings scheint die interne Elektronik oder Rauschunterdrückung die Bilder nicht zu akzeptieren. Entsprechend kann ich auch nicht sagen, ob das Summilux für infrarote schwarzweiße Aufnahmen geeignet ist.

Dieser Testbericht war ca. 60 80 Stunden Arbeit. Es wäre nett, wenn Sie die Links nutzen, damit ich auch in Zukunft so aufwändige Testberichte für Sie bereitstellen kann. Auch für einen Blick auf den individuellen Fotokurs unten bin ich dankbar. 

© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Test Leica Q2 Monochrom – Königskamera für Schwarzweiß?


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Ich bin Profi-Fotograf, Fototrainer ganz besonderer individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotograf*in. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotogenre und fotografiere genauso begeistert, wie ich Fotokurse gebe.

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