Das Fujifilm XF 8-16mm 1:2,8 XF R LM WR ist ein Superweitwinkel-Zoomobjektiv, welches ins Kleinbild übersetzt eine Brennweite von 12mm bis 24mm abdeckt. Damit ist das Objektiv prädestiniert für die Landschaftsfotografie und Architekturfotografie. Wie gut ist das Objektiv nun wirklich?
Test Fujifilm XF 8-16mm F2.8
Ich durfte das Weitwinkel-Zoomobjektiv im Winter testen. Dabei nahm ich es mit in den Schnee, wo es extreme Weitwinkelaufnahmen erstellte. Meine Erfahrungen zeigen, dass man ständig durch den Sucher der Kamera schauen muss, um die extremen Blickwinkel des Objektivs zu prüfen. Das Auge und der Kopf können sich diese sehr weitwinkligen Perspektiven (8-16mm sind 12-24mm kleinbildäquivalent) kaum vorstellen.
Wegen des extremen Weitwinkelblicks eignet sich das Superweitwinkelobjektiv auch neben der Naturfotografie besonders für Fotogenre wie die Gebäudefotografie und die Innenarchitektur. Für letztere Fotothemen fehlt der Linse allerdings die Shift-Funktion.
Video Testbericht Fuji XF 8-16mm
Verarbeitungsqualität
Die Verarbeitungsqualität des XF 8-16mm ist hervorragend. Das Objektiv mit dem roten XF Label auf der Seite macht einen sehr wertigen Eindruck. Der Objektiv Deckel ist besonders geformt, um über die festverbaute Sonnenblende gestülpt werden zu können. Der Blendenring läuft leicht und mit gutem fühlbaren Widerstand. Das Gleiche gilt für den Zoomring. Einzig der einstellen Ring für die Schärfe ist sehr leichtgängig. Das tat meinem Test im Winter überhaupt keinen Abbruch.
Das Fuji Objektiv ist im Übrigen wetterresistent (WR), d. h. es bringt einen Staubschutz und einen Spritzwasserschutz in Form eines Gummirings zur Kamera und weitere Dichtungen am Objektiv mit.
Schneller Autofokus
Der Autofokus des Objektivs läuft präzise und extrem leise. Allerdings stellte ich bei meinen Aufnahmen überwiegend manuell scharf, da man bei Fujifilm im Sucher die Schärfentiefe als blauen Bereich angezeigt bekommt und somit schnellstens die Hypervokaldistanz einstellen kann. Die Frage stellt sich bei einem solchen Objektiv also, ob es überhaupt einen Autofokus haben muss. Diese Frage stellt sich insbesondere in Bezug auf den hohen Preis der Linse. Immerhin kostet das Objektiv rund Euro 2.000,- und ist nicht nur finanziell kein Leichtgewicht. Es wiegt etwas über 800g und ist damit doppelt so schwer wie das XF 10-24mm.
Fehlende Bildstabilisierung
Die fehlende Bildstabilisierung (OIS) ist sicherlich kein Grund zu verzweifeln. Zwar bietet das XF 10-24mm im Gegensatz zum Fujifilm XF 8-16mm dem Fotografen diesen Bildstabilisator an, jedoch wird man bei Weitwinkelobjektiven kaum ein Bildstabilisator benötigen. Entweder fotografiert man wie in der Architekturfotografie vom Stativ, oder man hat genügend Licht, um auch eine Fünfzigstel oder Hundertstel Sekunde verwacklungsfreien aus der Hand zu belichten.
Offenblende F2.8
Es gibt nur einen Grund für eine Offenblende 2,8 bei einem Superweitwinkel und das ist die Nachtfotografie oder Astrofotografie. Bei der Nachtfotografie benötigen wir kurze Belichtungszeiten um Spuren bei Sternen vermeiden. Ansonsten wäre mir als Verbraucher ein preiswerteres Objektiv mit einer Anfangsblende von F4 lieber gewesen. Immerhin hat man bei 8mm Brennweite bereits bei F5.6 eine maximale Schärfentiefe von unendlich bis 50cm und der Fokussierung auf 1 Meter erreicht. Das Objektiv liefert im Übrigen bei F5.6 auch gleichzeitig die schärfste Abbildungsleistung. Es ist quasi unmöglich, mit dem Objektiv einen unscharfen Hintergrund bei Blende F2.8 zu erreichen. Wozu also diese Offenblende außer für die Nachtfotografie?
Kurze Naheinstellgrenze
Die Naheinstellgrenze von nur 25 cm ist hervorragend für makroähnliche Aufnahmen geeignet. Der Fotograf kann ganz nah ans Objekt, was besonders im Falle von Landschaftsaufnahmen sehr vorteilhaft sein kann.
Kein Filterring
Eines der größten Mankos dieses Superweitwinkel Zoomobjektivs ist sicherlich die fehlende Filteraufnahme. Schließlich möchten Landschaft und Architekturfotografen auch mal mit einem Polfilter arbeiten können. Auch das Aufschrauben von Graufilter an (ND Filter) ist hiermit nicht möglich. Selbst verständlich kann es sein, dass bei so stark gewölbt in Frontlinsen ein Filter nicht wirklich vorteilhaft wäre.
Foto: Fujifilm XF10-24mm F4 – Fujifilm XF 8-16mm F2.8.
Hohe Bildqualität
Das Fujifilm XF 8-16mm ist nicht nur im Hinblick auf Verarbeitungsqualität, sondern auch bezüglich Bildqualität von hoher Güte. Das Objektiv zeichnet bis in die Ecken scharf und lässt dabei extreme Blickwinkel zu. Auch der Mikrokontrast lässt nicht zu wünschen übrig.
Die Linse lässt sich von uns Fotografen zwischen der Blende F2.8 und F16 nutzen. Die kleinste Blendenöffnung bei F22 hingegen wird schon relativ unscharf, auch wenn sie eine höhere Schärfentiefe liefert. Letztlich wird man so große Blendenzahlen nur benötigen, wenn man längere Belichtungszeiten erwirken möchte. Die Alternative ist aber ein ND-Filter (Graufilter), der aber nicht ohne Hilfsmittel auf das Objektiv passt.
Bildbeispiele XF 8-16mm
Hier Beispiele der Bildqualität anhand der Testfotos zum Fujifilm XF 8-16mm. Die Bilder dürfen ausschließlich zum Sichten genutzt werden. Sie dürfen nicht und unter keinen Umständen veröffentlicht werden, dauerhaft gespeichert oder anderweitig verwendet werden. Auch das Weitersenden an Dritte ist untersagt:
Unveränderte Testbilder direkt aus der Kamera (rechte Maustaste – Ziel speichern unter)
Fazit Fujifilm XF 8-16mm Weitwinkelzoom im Test
Die hervorragende Bildqualität und Verarbeitungsqualität vom Fujifilm XF 8-16mm Superweitwinkel Zoomobjektiv unterstreicht die gewohnte hohe Objektiv-Qualität bei Fujifilm. Die Offenblende von F2.8 garantiert auch eine Nutzung der Linse bei Nacht zum Beispiel für die Astrofotografie.
Insbesondere das fehlende Filtergewinde am Objektiv könnte den professionellen Fotografen und Fotoamateur für die Landschaftsfotografie und Architekturfotografie enttäuschen. Schließlich lassen sich so auch keine Langzeit-Belichtungen mit ND-Filtern erstellen. Der hohe Preis des Weitwinkel, könnte viele Fotoamateure vom Kauf abhalten. Wünschenswert wären Tilt-Shift-Objektive, die es ausschließlich für die GFX-Mittelformatkameras gibt.
Ob man sich das Fujifilm XF 8-16mm Superweitwinkel oder das Fujifilm XF 10-24mm Objektiv kaufen möchte, bleibt Geschmackssache und eine Frage des Geldbeutels. Letztlich hat das 10-24mm Objektiv jedoch den Vorteil des Filtergewindes. Damit stiehlt es dem sogenannten Premium-Objektiv Fujifilm XF 8-16mm in vielen Fällen die Schau.
Nachtrag 2024: Leider ist das XF 10-24mm keine Option für Fujifilm X-Kameras mit 40 Megapixeln. Hier wäre die Alternative das XF 8mm, welches inzwischen auf dem Markt ist oder das Tamron 11-20mm. Die Links zu den wertvollen Testberichten finden Sie unten.
Von links nach rechts: Samyang 12mm F2, Fujifilm XF 10-24mm F4, Fujifilm XF 8-16mm F2.8. Hinweis: Das Samyang ist in Hinblick auf die Bildqualität keine Alternative.
Meinung zum Fuji XF 8-16mm
Meine persönliche Meinung zu dem Objektiv mag so manchen Leser verwundern, der von mir enthusiastische Fujifilm Rezension gewöhnt ist. Ich persönlich würde das Objektiv kaum kaufen, es sei denn, ich hätte sehr viele Aufträge in der Architekturfotografie. Allerdings fotografiert man dort als Profi sicherlich lieber mit hochauflösenden Kameras wie einer Canon EOS 5DsR inklusive Tilt- / Shift-Objektive oder mit einer Fujifilm GFX Mittelformatkamera.
Nachtrag 2024 Fuji XF 8mm
Inzwischen hat Fujifilm mich erhört und ein XF 8mm konstruiert, welches leichter ist, als das Zoomobjektiv. Der wertvolle ausführliche Testbericht:
Test Fuji XF 8mm F3.5 Ultraweitwinkel >>
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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Test Fujifilm XF 8-16mm 1:2,8 XF R LM WR – Testbilder und Video
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Dies ist eine Serie von Beiträgen - Fujifilm Systemkameras - Lesen Sie die ganze Serie:
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Hallo
eins begreife ich nicht bei Fuji. Die Beispielbilder sind direkt aus der Kamera und knackscharf. Wenn ich mir hier oder woanders RAW Daten zum Testen herunterlade und in Lightroom bearbeite ist die Schärfe gelinde gesagt bescheiden. Bei mir steht ein Kamerawechsel an. Aus diesem Grund tendiere ich eher zum MFT Lager. Vom Vollformat bin ich weg. Ist das Fuji RAW nicht vollkompatibel mit Lightroom? Da ich Bilder sehr intensiv bearbeite ist der RAW Workflow unumgänglich.
Hallo Andreas.
Die Dateien direkt aus der Kamera liegen häufig im JPEG – Format vor. Diese Dateien werden
schon kameraintern stärker bearbeitet. ( geschärft, Kontrast erhöht, Farben verstärkt, usw).
Daher der bessere Eindruck.
Die RAW – Dateien sind deutlich weniger bearbeitet.
Lightroom scheint mit den RAW – Fujifilmdateien tatsächlich ein Problem zu haben.
( Wenn du mal die Suchmaschine bemühst, wirst du im Netz schnell fündig. )
Seltsamerweise sind nicht alle Benutzer von Lightroom betroffen.
Es gibt auch User die zufrieden sind!
LG
Gerd
Hallo Andreas.
Das Bild mit der Fußgängerbrücke ist schon als Jpg. unscharf. Die Ziegel auf dem Dach gehen
rechts schlagmals in die Unschärfe. Ich habe das Raw-Bild bei mir mal in Capture One 11.3
geladen. Auch hier sieht es nicht sonderlich gut aus.
Irgendwie ist das Bild verunglückt. Da muss was schief gelaufen sein.
Kein Mensch würde eine Fujifilmkamera kaufen wenn nur solche Ergebnisse dabei herauskämen.
Möglicherweise ein Defekt an der Kamera der hier und da mal auftritt.