FotoWissen Fujifilm Objektiv Test Testbericht

Test Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 R LM OIS WR Fotos und Datenblatt

Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 an X-T4

*fotowissen Test Fujifilm XF70-300mm: Fujifilm hat im Januar 2021 das FUJINON XF70-300mm F4-5.6 R LM OIS WR Telezoom-Objektiv vorgestellt. Was es damit auf sich hat, Testbericht und technische Daten im Überblick:

Preiswertes und versatiles Tele-Zoomobjektiv.

Technische Daten Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektiv

Die technischen Daten des Telezooms im Detail:

Technische Daten / Datenblatt Fujifilm XF70-300mmF4-5.6
Objektivkonstruktion17 Elemente in 12 Gruppen (1 asphärische Linse, 2 ED-Linsen)
Brennweite70-300mm
Kleinbildäquivalente Brennweite107-450mm
Bildstabilisator5.5 EV lt. Hersteller
3 EV im Test
AnfangsblendeF4-5.6
Kleinste BlendeF22
Anzahl Blendenlamellen9
Naheinstellgrenze etwa0,83 Meter
Filterdurchmesserø 67mm
MarkteinführungMärz 2021
Gewicht etwa580 Gramm
Preis UVP EUR€ 799,-
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Legende der Fujinon Abkürzungen (alle besten Fujifilm-Objektive)

XF = Diese Objektivreihe ist überwiegend aus Metall gefertigt und hat größere Blendenöffnungen

R = Diese Fujinon Objektive besitzen einen Blendenring. Dieser Blendenring fehlt zum Beispiel an dem flachen XF27mm F2.8 Mark I (35mm KB-äquivalent). Beim Pancake wird die Blende über das vordere Einstellrad vorgenommen.

WR = Weather Resistant, (dt. Wetterresistent), Staubgeschützt und Spritzwassergeschützt

LM = Linear Motor für den Autofokus. Sehr schnell und leise. Hierauf sollten Sie beim Objektivkauf achten!

OIS = Optical Image Stabilization ist das Fujifilm Bildstabilisierungs-System zum Ausgleichen von Zittern und Bewegungen. Das System sitzt wie bei Canon auch im Objektiv. Mit diesen Objektiven können Sie aus der Hand längere Belichtungszeiten fotografieren, als ohne OIS-Stabi.

Video Fujifilm XF70-300mm F/4-5.6

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Weitere Informationen

Test Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektiv

Das Telezoom ist hochwertig konstruiert und dennoch preiswert. Das Gehäuse besteht aus Plastik und verhilft dem Zoomobjektiv zu einem niedrigen Gewicht. Der Zoomring, Blendenring und die manuelle Schärfe drehen sich mit einem perfekten Wiederstand. Der große Brennweitenbereich (70-300mm) hilft uns Fotografen, das Motiv in verschiedenen Blickwinkeln und Bildwirkungen aufzunehmen. Der Einsatz reicht von Landschaftsfotografie, Naturfotografie, Makrofotografie (mit Makrozwischenring), Tierfotografie (Wildlife) bis hin zur Portraitfotografie. Durch die kleinere Schärfentiefe und den Bildstabilisator kann das XF 70-300mm gut für Portraits auf die Kamera geschraubt werden.

Gewicht Fujifilm XF70-300mm f4-5.6

Mit seinen 580 Gramm ist das Fujifilm XF70-300mm F/4-5.6 Telezoom-Objektiv genauso leicht wie das XF55-200mm, und wesentlich leichter, als das FUJINON XF100-400mm F4.5-5.6 mit 1.375 Gramm. Fotografen werden das XF70-300mm lieber im Rucksack mitnehmen, als das größere Telezoom. Noch dazu ist es deutlich preiswerter als das größere XF100-400mm. Zu den weiteren Unterschieden vom XF70-300mm kommen wir etwas später.

Fujifilm XF70-300mm F4-5.6

*fotowissen Test Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektiv.

Schalter am Fujifilm XF70-300mm F4-5.6

Am Objektiv sind drei Schalter zu finden: Einer begrenzt den Autofokus auf 5 m bis Unendlich. Dieser Schalter am Objektiv dient der schnellen Autofokussierung von Objekten in größerer Entfernung (ab 5 Metern), da der Autofokus dann nicht den gesamten Bereich von 83cm bis Unendlich absuchen muss. Der Autofokus ist übrigens fast unhörbar und schnell. 

Ein anderer Schiebeschalter wechselt von der automatischen Blende zur manuelle Wahl am gut laufenden Blendenring.

Ein dritter Schalter am Gehäuse schützt das Telezoom gegen ein ungewolltes Ausfahren des Objektivtubus.

Es fehlt ein Schalter, um das OIS (auch der IBIS) abzuschalten.

*fotowissen Test Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 R OIS - Drei Schalter
Drei Schalter für Verriegelung (oben Lock), automatische Blende (links unten), Autofokus Begrenzung am Fujifilm XF70-300mm F4-5.6.

Die fotografische Bildwirkung der Brennweite >>

Offenblende XF 70-300 mm F/4 – 5.6

Die größte Offenblende bietet das XF 70-300 mm ausschließlich zwischen 70 mm und 80 mm Brennweite. Als offenste Blende erhalten wir mit dem Telezoomobjektiv bereits ab 81 mm bis etwa 108 mm die offenste Blende F/4.5, von 109 mm bis 213mm eine F/5, und ab 214 mm bis 300 mm die F/5.6.

Wir finden eine Vignettierung vor allem bei 300 mm Brennweite und Offenblende F/5.6, die ich aber als akzeptabel bezeichne.

Bildqualität Fuji XF70-300mm

Das XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektivkann mich in Sachen Bildqualität überzeugen. Ich empfinde es als ein wenig schärfer als das XF55-200mm (Vergleich bei langer Brennweite). Das Bokeh des 70-300 ist ansprechend und ruhig. Die Lichtkreise / Zerstreuungskreise im Bokeh sind wesentlich schöner, als die des 55-200mm.

Testfoto Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 R LM OIS WR - Bokeh
Bokeh des XF 70-300 mm bei Offenblende. Schöne Lichtkreise im Bokeh.

Die beste Schärfe in der Mitte wie am Rand, erreicht das Zoomobjektiv bei Blende F8. Noch bis F13 kann es prima ohne zu große Qualitätsverluste eingesetzt werden. Eine leichte chromatische Aberration macht sich bei 300 mm mit einer violetten Farbe bemerkbar.

Als ich das Zoomobjektiv testete, verstellte sich mit dem Hineinzoomen und Herausszoomen die Fokussierung. Der Fehler verschwand sofort mit dem Firmware-Upgrade der Fuji X-T4.

Tipp: Wenn Sie das XF70-300mm kaufen, führen Sie ein Firmware-Upgrade Ihrer Kamera durch.

Zwar arbeitet das 70-300mm mit den Fujifilm Telekonvertern. Die Bildqualität gewinnt jedoch nicht mit einem der Teleadapter XF1,4X TC WR oder XF 2x TC WR. Ich bin kein Freund von Teleadaptern, möchte lieber von vornherein eine längere Brennweite erwerben, um nicht die Details im Fell / Federkleid von Tieren oder einen Schärfeverlust in der Naturfotografie zu bekommen.

XF70-300mm Test OIS mit IBIS

Beim Test war das Objektiv vor allem an der X-T4 mit IBIS erstaunlich ruhig, wenn ich Fotos aus der Hand schoss. Mit dem OIS (optischer Bildstabilisator im Objektive, verwendet auch in Kombination mit dem IBIS der Kamera) wird es möglich, unbewegte Motive bei längeren Verschlusszeiten aus der Hand, mit niedriger ISO zu belichten. Der OIS in Kombination mit dem IBIS, taugt nicht nur für Landschaftsfotos, sondern auch für Video. Der OIS ist leiser als bei anderen Fuji-Objektiven. Das typische Objektiv-Klappern des 70-300 mm, bei ausgeschalteter Kamera, ist ein normales Geräusch. Das Objektiv hat keinen OIS-Schalter. Es bedeutet, dass ich bei älteren Fuji-Kameras das OIS nicht ausschalten lässt, weil eine Option im Menü fehlt (X-T20). Interessanter Weise schreibt Fujifilm in seinem Bedienungshandbuch dazu:

„Da die Bildstabilisierung auch dazu beiträgt, die Unschärfe zu verringern, die durch die Bewegung des mechanischen Verschlusses verursacht wird, empfehlen wir Ihnen, die optische Bildstabilisierung auch bei Verwendung eines Stativs einzuschalten.“

Hatten wir nicht gerade alle gelernt, dass es besser ist, die Bildstabilisierung vom Stativ auszuschalten? Was ist, wenn wir den elektronischen Verschluss vom Stativ benutzen? Darauf gibt das spärliche Handbuch leider keine Antwort.

Fujifilm gibt nach einem genormten Test für das Objektiv bis zu 5.5 Blendenstufen Stabilisierung (mit IBIS) an. Das ist leider deutlich übertrieben und entspricht – wie bei anderen Herstellern – nicht der Realität. Theoretisch benötigt das Objektiv bei 300 mm Brennweite (450 mm kleinbildäquivalent) etwa 1/450 s Verschlusszeit, um aus der Hand verwacklungsfrei zu arbeiten. 1 Blendenstufe = 1/225 s, 2 Blendenstufen = 1/125 s, 3 Blendenstufen = 1/60 s, 4 Blendenstufen = 1/30 s, 5 Blendenstufen = 1/15 s, 5.5 Blendenstufen = 1/10s. Beim Test habe ich Reihen von mindestens 8 Bildern aus der Hand belichtet. Davon waren alle bei längeren Verschlusszeiten als 1/60 s unbrauchbar. Bei einer 1/60 s waren etwa 3 von 8 Aufnahmen sehr scharf, 1 Aufnahme einigermaßen scharf, 4 Aufnahmen unscharf bei 100% Ansicht am Monitor.

Testresultat Stabilisierung: Der optische Bildstabilisator OIS plus IBIS kompensiert im *fotowissen Test maximal 3 Blendenstufen (ISO).

Tipp: Bei längeren Belichtungszeiten schießen Sie besser mehrere Fotos und suchen sich das schärfste am Bildschirm aus.

Tipp: Für bewegte Objekte schalten Sie den OIS bitte in der Kamera aus.

Die OIS Stabilisierung in Kombination mit dem IBIS bestimmter Fuji-Kameras, hilft uns längere Verschlusszeiten aus der Hand zu belichten. Sie sollten das aber nicht ausreizen. 2 Blendenstufen Verlängerung können gut funktionieren. Richtwert: 1/125 s bei 300mm aus der Hand.

Bitte an Fujifilm: Passen Sie nach Möglichkeit die Auto-ISO in den Menüs um zwei Einstellungen an. 2/Brennweite (s) und 4/Brennweite (s). Es ist nicht mehr zeitgemäß für Kameras mit IBIS, ausschließlich die alte Verschlussregel 1/Brennweite (s) anzubieten.

Wetterprofi XF70-300 mm

Das XF70-300mm ist mit der Bezeichnung „WR“ gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Das kommt uns Fotografen besonders auf einer Safari oder in feuchten Gebieten der Erde entgegen. Dennoch sollten Sie immer ein Staubtuch dabei haben, denn beim Zoomen auf größere Brennweiten fährt der Objektivtubus vorne heraus und zieht beim Einfahren den Staub ein. Ab und an hilft es dem Linsensystem, diesen Staub zu beseitigen.

Testfotos

Testfotos Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektiv

Fazit Test Fujifilm XF70-300mm

Vorteile und Nachteile

Zu den wesentlichen Vorteilen vom Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektiv zählen der niedrige Preis (im Vergleich zum XF 100-400mm), die saubere Fujifilm Verarbeitung, der hochwirksame Bildstabilisator OIS in Kombi mit IBIS mit bis zu 3 Blendenstufen (EV), die Nahdistanz von 83cm und der Staubschutz / Spritzwasserschutz der Linse. Auch eine Verriegelung ist seitlich am Gehäuse vorgesehen, damit sich das Objektiv nicht ungewollt auszieht.

Für ein Objektiv mit Kleinbildäquivalenten 107 mm bis 450 mm Brennweite ist es ausreichend lichtstark (Blende F/4.5-5.6). Die kleine Anfangsblende hilft allerdings nicht in dunklen Lichtsituationen. Wildlife-Fotografen würden sehr gerne mit noch größeren Anfangsöffnungen arbeiten. Fujifilm hat aber einen Kompromiss aus einer populären Brennweite und dem Preis konstruiert. Vielen Fotoamateuren ist das brennweitenstärkere Telezoom 100-400mm eine zu große Investition. Aber selbst mit einem von zwei Telekonvertern können Sie das 70-300-Zoomobjektiv noch betreiben, dürfen allerdings nicht dieselbe Schärfe erwarten, die sich ohne Adapter einstellt.

Ich würde vielleicht auf hohem Niveau bemängeln, dass eine optionale Objektivschelle praktisch sein könnte, wenn wir vom Stativ belichten möchten. Das Objektivgehäuse ist aus hochwertigem Plastik, nicht aus Metall. Der aus- und einfahrende Objektivtubus kann Staub schlucken. Der OIS-Schalter fehlt.

Vorteile Fujinon XF70-300mm

+ Fujifilm Verarbeitungsqualität

+ Staubschutz und Spritzwasserschutz

+ Große variable Brennweite

+ Bildstabilisator OIS

+ Verriegelung

Nachteile Fujinon XF70-300mm

– Objektivtubus fährt aus (Staub)

– Plastikgehäuse (wenn auch hochwertig)

– Fehlende Stativschelle (Objektiv auf dem Stativ frontlastig, Gefahr des Umfallens)

– Fehlende Blendenwerte am Blendenring

– Fehlender OIS-Schalter

Brennweite >>

Soll ich das Fuji XF70-300mm kaufen? Alternative Telezooms

Sie wählen beim Kauf eines Fujifilm Telezoom-Objektivs zwischen drei Modellen:

  • XF55-200mm F3.5-4.8
  • XF70-300mm F4-5.6 WR
  • XF100-400mm F4.5-5.6 WR

Wenn Sie noch kein XF100-400mm oder XF55-200mm besitzen, dann ist das XF70-300mm interessant für Ihre Fujifilm-X-System-Kamera. Beim Test Test Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 bestätigt sich wieder die Verarbeitungsqualität und Expertise von Fujifilm in Sachen Schärfe, Mikrokontrast und Bokeh. Ich empfehle das Telezoom auch wegen des hervorragenden Preis- / Leistungsverhältnisses und des geringen Gewichts. Einen Vergleich zwischen den drei Fujifilm Telezoom-Objektiven publiziere ich in Kürze.

Ich persönlich würde das variable XF70-300mm-Teleobjektiv kaufen, hätte ich nicht das XF 55-200mm und das XF 100-400mm.

Drei Fujifilm Telezoom Objektive mit verschiedenen Brennweiten

Drei Fujifilm Telezoom Objektive mit verschiedenen Brennweiten.

Preis FUJINON XF70-300mm

Der von Fujifilm empfohlene Preis für das Fujinon liegt bei EUR 799,-. Die Markteinführung war im April 2021:

Objektiv bei Foto-Erhardt >> Objektiv bei Calumet >>

Die besten Fujifilm Objektive im Test >>

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© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Test Fujifilm XF70-300mm F4-5.6 Telezoom-Objektiv


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Peter Roskothen

Peter Roskothen
Ich bin Fotograf, Fototrainer besonderer, individueller Fotokurse und Fachjournalist für Fotografie. Ich schreibe auf *fotowissen für Sie als Fotografin und Fotograf. Die Fotografie ist meine Passion. Ich liebe alle Fotothemen und fotografiere genauso begeistert, wie ich schreibe und Fotokurse gebe.

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Im Fotoblog helfen wir, Fotos zu analysieren und konstruktiv nach vorn zu bringen. Übrigens stellen dort viele meiner Fotokursteilnehmer ihre Bilder aus.

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13 Kommentare

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  • Hallo Peter,

    herzlichen Dank für die Vorstellung dieses interessanten Tele-Zooms! Eine Frage hätte ich, die ggf. auch noch andere Nutzer interessieren mag: Wie verhält es sich mit Objektiven dieser technischen Konfiguration bei Aufnahmen vom Stativ aus?

    Für diesen Fall wird ja immer empfohlen, nur mit ausgeschaltetem Bildstabilisator zu fotografieren. Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe, geht das aber hierbei nicht. Ist das, unabhängig davon, ob die Kamera einen IBIS hat, zu vernachlässigen?

    Vielen Dank, freundliche Grüße,

    Dirk Trampedach

    • Lieber Dirk,

      das ist eine sehr gute Frage. Ich habe im Testbericht nachgetragen, was das Bedienungshandbuch dazu sagt:

      „Da die Bildstabilisierung auch dazu beiträgt, die Unschärfe zu verringern, die durch die Bewegung des mechanischen Verschlusses verursacht wird, empfehlen wir Ihnen, die optische Bildstabilisierung auch bei Verwendung eines Stativs einzuschalten.“

      Ich finde die Anweisung interessant. Vermutlich hat Fujifilm einen Sensor eingebaut, der erkennt, ob das Objektiv in Ruhe ist? Darauf weiß ich leider noch keine Antwort. Wir haben in den letzten Jahren alle gelernt, den OIS auszuschalten, wenn wir von einem Dreibeinstativ fotografieren (nicht vom Einbeinstativ). Die meisten Fotografen wissen, dass der OIS bei Nutzung eines Dreibeinstativs eher kontraproduktiv das Bild verunschärft. Dass der mechanische Verschluss einer Erschütterung verursacht, wissen wir auch. Was aber, wenn wir den elektronischen Verschluss „ES“ vom Dreibeinstativ nutzen?

      Herzlich,
      Dein Peter

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine irgendwo gelesen zu haben,
    daß das Abschalten des IBIS in der Kamera auch das OIS abschaltet – möglicherweise sogar auch umgekehrt…

    Kann man ja leicht einmal kurz ausprobieren, ob das stimmt.

    Davon abgesehen sind wohl zunehmend viele Kameras in derLage, eine Stativposition zu erkennen.

    • Da gebe ich dir recht, wird so sein. Nur in meinem Fall z.B. hat die X-T2 keinen IBIS, und am Objektiv abschalten ginge ja nicht. Also wäre die gute, alte Lehre vom Abschalten bei Nutzung am Stativ entweder nicht mehr möglich, oder sogar nicht mehr nötig. Warum das einmal gilt, und dann bei neuen Linsen wie diesem plötzlich nicht mehr, ist der Kern meiner Gedanken, weil zu exakt einer Situation 2x richtig ist schon eher selten.
      Erhellend wäre vielleicht, mit diesem Objektiv an X-T2 und beispielsweise X-T4 unter Laborbedingungen Testbilder zu machen, und zu schauen, ob der Vergleich irgendeiner Seite ein PLus verschafft.

  • Ich habe dieses Objektiv seit kurzer Zeit und bin vom Preis- und Leistungsverhältnis mehr als beeindruckt. Meine erste Aufnahme mit 300 mm und 1/60 Sekunde aus der Hand war einwandfrei, die Schärfe bestechend. Es kam aber noch besser. Im dunklen Wald unabsichtlich mit einer 1/8 Sekunde mit 300 mm aus der Hand abgedrückt und das Bild war noch immer brauchbar. Habe den Fehler bemerkt und machte dann mit 1/18 Sekunde die selbe Aufnahme nochmal und die Schärfe war beeindruckend. Ich verwende die XT-2. Mir kommen die Aufnahmen schärfer vor als beim Objektiv 18-55 mm und selbst bei 300 mm sehe ich keinen Schärfeverlust. Bisher fallen mir zwei „negative“ Dinge auf: Der bereits erwähnt fehlende OIS-Schalter oder zumindest eine eindeutige Klärung, ob es tatsächlich nicht mehr notwendig sein soll das OIS bei Stativaufnahmen auszuschalten. Und es wäre praktisch, wenn die Verriegelung bei allen Brennweiten einsetzbar wäre. Ich bin ansonsten begeistert von diesem Objektiv.

    • Guten Tag Herr Ljung,

      bitte sagen Sie mir mal, ob die Fotos mit der langen Belichtungszeit auch bei 100% Zoom (1:1 Ansicht) knackscharf sind. Der *fotowissen Test hat ergeben, dass die Linse maximal 1/60s mit IBIS schafft. Bitte senden Sie mir mal eines der Bilder zu. Danke.

      Gruß,
      Ihr Peter R.

  • Der OisSchalter am Objektiv schaltet in „off“ laut übereinstimmenden Berichten auch IBIS aus. Alles oder nichts, gewissermaßen.

    Noch am 13.3.2020 empfahl Fujifilm, ois abzuschalten:

    https://fujifilm-x.com/en-us/stories/intermediate-month-3-motion-10-ois-and-ibis/

    Dann habe ich eine ältere Info gefunden, daß „neuere“ Zooms wie 16-80 und 50-140 (und dann wohl auch NOCH jüngere Zooms) im Gegensatz zu älteren Zooms diverse Gyrosensoren besitzen, welche Stative etc erkennen.

    Um es noch komplizierter zu machen:
    es gibt Hinweise von Nutzern, daß die Stabilität des Stativs, die Belichtungsdauer etc. zusätzliche Faktoren für das Pro und Contra von OIS/IBIS auf Stativen sein können. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, daß
    die Kombination von Gehäusen und Objektiven Unterschiedlicher technischer Generationen und Stative/Köpfen durchaus abweichende Endergebnisse zur Folge haben und es daher keine absolute Wahrheit gibt?

    Ich vermute, man muss es für sich selber testen.

    Gruß
    DWL

  • Hallo Peter,

    danke für den Test des Praktikers.
    Ich habe das 16-80mm (ohne OIS Schalter)und das 55-200mm (mit OIS Schalter).
    Bei meiner X-T3 kann ich beim 16-80mm IS in der SW auf Aus/dauerhaft oder nur bei Aufnahme einstellen. Beim 55-200mm steht nur dauerhaft oder nur Aufnahme zur Auswahl weil ja ein Schalter am Objektiv ausschalten ermöglicht.
    Habe mit dem 55-200mm aber ein Problem: Trotz hochgelobt im CF-Test habe ich Aufnahmen die in der Mitte scharf sind – am Rad aber leider nicht (Bl. 8).
    Ist Ihnen da bei diesem interessanten Objektiv diesbezüglich was aufgefallen?
    Übrigens: Das 16-80mm wird von der selben CF als recht schlecht getestet was sich mit meinen Erfahrungen überhaupt nicht deckt.

    Gruß
    Herbert

    • Guten Tag Herbert,

      Das 55-200 mm ist ein hervorragendes Objektiv. Wenn Sie damit Probleme haben, senden Sie es bitte an Fujifilm. Eventuell hat es noch Garantie? Das 16-80 mm ist ein hervorragendes Objektiv. Das CF-Magazin ist ein Hochglanzmagazin, von dem ich nichts halte. Um es mal freundlich auszudrücken.

      Ich wünsche Ihnen ganz viel Spaß mit ihrer Ausrüstung.

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

  • Ich schwöre, ich bin nicht dement….
    aber ich habe gerade die definitive Antwort auf die Frage gefunden, ob zumindest bei der X-T4 IBIS/OIS abgeschaltet werden sollten… ich hatte es vor einem Jahr hier gepostet, aber zwischenzeitlich nicht mehr aktiv in Erinnerung. Ich schrieb:

    „Ein möglicherweise interessanter Hinweis für den Einen oder Anderen:

    Laut eines Vertreters von Fuji Deutschland ist bei der X-T4 bedingt durch die verdoppelte Abtastfrequenz und schnellere Reaktion des IBIS keine Verschlechterung der Bildqualität mehr beim Betrieb am Stativ zu befürchten. Trotzdem kann man die IBIS ja weiterhin im Menü abschalten.“

    Somit ist also möglicherweise zu schlussfolgern, daß nicht nur in der XT-4, sondern auch in den vorgenannten jüngeren Zooms diese höhere Abtastfrequenz der Acceleratoren eingebaut wurde und daher zumindest deren OIS auch nicht mehr abgeschaltet werden muss. Und es würde dann möglicherweise auch erklären, warum ein OIS-Schalter an den neueren Zooms nicht mehr erforderlich ist.

    Vielleicht erscheint jetzt das Fehlen des Schalters durchaus schlüssig.

    Gruß
    DWL

  • Sehr geehrter Herr Roskothen,

    vor einigen Wochen habe ich mit großem Interesse ihren Test zum neuen Fujifilm 70-300mm gelesen. Ich schätze nicht nur in diesem Beitrag ihre überlegte sachliche Herangehensweise und ihre fundierten persönliche Meinungen.

    Mit etwas Ungeduld warte ich noch auf ihren angekündigten Vergleich der drei Fuji-Telezooms 55-200mm, 70-300mm und 100-400mm. Eigentlich geht es (mir) im wesentlichen um ihre Besprechung des 55-200mm Telezooms, das es ja nicht in ihre Bestenliste geschafft hat, obwohl sie die Linse mehr als gut genug für Amateure und Profis würdigen.

    Eigentlich scheint zwischen den Zeilen bereits klar, dass man bei einer Neuanschaffung, die praktisch und unter 1000 Euro bleiben soll, wohl nicht an dem neuen 70-300mm vorbeikommt. Noch gibt es diese Linse in Deutschland allerdings nur schwer zu kaufen. Die Lieferzeiten betragen bis dato nach wie vor 1-3 Monate.

    Das bringt das 55-200mm wieder ins Spiel, von dem sich jetzt viele trennen möchten und das vermehrt in (sehr) gutem Zustand für unter 500 Euro angeboten wird. Wie bewerten sie diese Linse heute? Sie ist ja etwas lichtstärker als das 70-300mm, etwas kompakter, aber (leider?) etwas unschärfer? Man findet immer wieder Andeutungen. Ich bleibe gespannt auf ihr Fazit und grüße herzlich aus Bonn.

    • Guten Tag Herr Hofmann,

      danke für Ihr Lob. Das 55-200 steht in der Bestenliste und ich kann es empfehlen. Ich würde nicht sagen, dass es einen Gewinner oder Verlierer gibt. Das 55-200 schließt für viele an das 18-55 an. Und wenn ich den Preisunterschied für ein neuwertiges gebrauchtes 55-200 sehe, dann würde ich das Zoom auch in meine Überlegungen einschließen. Korrekt.

      Herzlich,
      Ihr Peter R.

Peter Roskothen - Journalist für Fotografie, Fotograf, Fototrainer

Willkommen bei *fotowissen sagt Peter Roskothen im Namen aller Autoren.

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