Test DxO PhotoLab 6: Die RAW-Bildbearbeitungs-Software, hat einige neue Funktionen zu bieten. Die DxO DeepPRIME XD Rauschminderung ist nur eine der neuen Funktionen der von PhotoLab 6. Außerdem hat auch ViewPoint 4 (Version 4) eine Überarbeitung erhalten. Ist DxO PhotoLab 6 den Kauf oder das Upgrade wert?
DxO PhotoLab Bildbearbeitung unterstützt seit der Version 5 bereits die meisten Kameras und Objektive, auch Fujifilm.
Inhaltsverzeichnis
Test neues DxO PhotoLab 6
Die Version 6 von DxO PhotoLab kann ab dem 05.10.2022 erworben werden. Die Neuigkeiten in Kürze (weiter unten im Detail):
- DxO DeepPRIME XD
- Neuer DxO Wide-Gamut-Farbraum
- Soft-Proofing
- ReTouch-Werkzeug
- Projekte mit Unterrubriken
- Farbmarkierungen
- Erweiterte IPTC Felder
DxO DeepPRIME XD in DxO PhotoLab 6
Die neue Bildbearbeitungssoftware Photo Lab 6 bietet eine frisch entwickelte Rauschminderung DxO DeepPRIME XD. Die Rauschminderung ist noch einmal intensiver, als es DeepPRIME bisher schon war, benötigt aber auch mehr Rechenzeit und einen schnellen Rechner. Der französische Hersteller der Software hat die Rechner über ein Jahr lang weiter laufen lassen und die Künstliche Intelligenz¹ hat die Rauschminderung weiter verbessert. Herausgekommen ist eine neue Option (Prime und DeepPRIME stehen weiterhin zur Verfügung und zur Auswahl) mit DxO DeepPRIME XD.
Nicht nur DeepPRIME XD hat neue Einstellmöglichkeiten: Tote Pixel und Rauschmodell.
Test DxO PhotoLab 6 DeepPRIME XD
Der Test der neuen DxO DeepPRIME XD Rauschminderung offenbart noch bessere Ergebnisse beim bekannten *fotowissen Eisvogel. Noch mehr Details im Federkleid und noch bessere Rauschentfernung sind zu sehen:
Der Export und die Berechnung des oben gezeigten Bildes von beschnittenen 9 Megapixeln mit DxO DeepPRIME XD dauert auf dem MacBook Pro M1 von 2021 mit 8 Sekunden versus 4 Sekunden etwa doppelt so lang, als die von DxO DeepPRIME (ältere Version).
Nachtrag vom 05.10.2022: DxO teilt mit, an dem Programm zu arbeiten und Fujifilm X-Trans nachzurüsten. *fotowissen informiert Sie sofort, wenn das passiert ist.
DxO PhotoLab 6 – Genauere Farben für bessere Bilder
DxO PhotoLab 6 stellt seit dem Jahr 2022 überarbeitete Algorithmen zur Farbverarbeitung vor, die die Grenzen des Farbmanagements verschieben. Es handelt sich um einen wiederum erweiterten DxO eigenen Arbeitsfarbraum², den Wide-Gamut-Farbraum von PhotoLab 6.
²Information: Wir Fotografen arbeiten bislang in der Bildbearbeitung mit Farbräumen sRGB, Adobe RGB oder ProPhoto RGB. Im Gegensatz zum sRGB Farbraum, den die meisten Anbieter von Abzügen verwenden, bietet der Adobe RGB Farbraum vor allem eine Erweiterung der grünen Farben. Es stehen mehr Farben für die Ansicht am guten Monitor oder im Druck zur Verfügung. Eine weitere Entwicklung ist der ProPhoto RGB Farbraum, der wieder mehr Farben darstellen kann.
Ein RAW-Foto hat zunächst gar keinen Farbraum, auch wenn Sie die Kamera auf Adobe RGB eingestellt haben. Die Bildbearbeitungssoftware ist für den Arbeitsfarbraum entscheidend. Adobe Lightroom zum Beispiel arbeitet intern mit dem ProPhoto RGB Farbraum.
Soft Proof
Ergänzt werden diese Funktionen durch einen Soft-Proofing-Modus³, der präzise Farben im gesamten Workflow sicherstellt und es dem Fotografen ermöglicht, Korrekturen gezielt dem späteren Verwendungszweck entsprechend vorzunehmen – sei es, um die Fotos auf einem hochauflösenden Bildschirm zu präsentieren oder als Kunstdruck zu reproduzieren. Diese Funktion ist wie viele andere nicht in der ESSENTIAL Edition, sondern nur in der ELITE Edition zu bekommen.
Neue Werkzeuge für Retuschen
DxO PhotoLab 6 beinhaltet ein neues ReTouch-Werkzeug, das die Möglichkeiten von Reparieren und Klonen im Rahmen der Bildbearbeitung erweitert. Fotografen können die Quelle jetzt durch Spiegeln, Drehen und Skalieren transformieren oder Pinsel einsetzen, um den Bildbereich, den sie gerade bearbeiten, präziser zu formen. Das neue Werkzeug sorgt dafür, dass komplexe Klon-Aufgabe und Reparaturen im Foto seltener außerhalb von DxO PhotoLab durchgeführt werden müssen. Es beschleunigt den Workflow und stellt gleichzeitig sicher, dass sich die Bearbeitung nie von der ursprünglichen RAW-Datei entfernt und somit nicht-destruktiv bleibt.
Erweitertes Fotobibliothekssystem
Aufbauend auf dem einfachen Fotothek-System erweitert PhotoLab 6 die Palette der EXIF-Felder und IPTC-Felder, ergänzt die Software um die Möglichkeit, Projekte zu verschachteln, und führt Farbmarkierungen für eine einfachere Organisation und Verwaltung von Dateien ein.
Test DxO PhotoLab 6 – Farbmarkierungen.
Erweiterte IPTC Felder
Bislang fehlten einige IPTC-Felder bei PhotoLab 5. In der Version 6 wurden sie nachgerüstet. Das ist vor allem für Fotografen interessant, die ihre Fotos bei Bilddatenbanken veröffentlichen.
Objektiv-Profile und Kameraprofile
Eine der Kernkompetenzen vom französischen Hersteller sind die optischen Module. Vor fast 20 Jahren ließ sich DxO das Konzept der Objektiv-Korrekturen patentieren und seitdem definieren die in einem eigens dafür eingerichteten Labor durchgeführten Analysen den Standard für die digitale Fotobearbeitungsbranche um neue Objektive. Die Qualität und Präzision der optischen DxO-Module in PhotoLab 6 ist hoch, zum Teil auch deshalb, weil Objektive und Kameras in Kombination miteinander getestet werden, wodurch Fotografen Profile erhalten, die speziell auf ihre Ausrüstung zugeschnitten sind. Mit den neuesten Modulen, die automatisch in DxO PhotoLab 6 verfügbar sind, werden bei der Korrektur der Kamera-Objektiv-Kombination Ergebnisse in bester Qualität erzielen.
DxO PhotoLab 6 versus Adobe Lightroom
Wenn Sie wissen möchten, was ein Vergleich DxO PhotoLab 6 versus Adobe Lightroom für Unterschiede aufzeigt:
Test Vergleich Adobe Lightroom Classic versus DxO PhotoLab 6
Test Vergleich Adobe Lightroom Classic versus DxO PhotoLab 6 | ||
---|---|---|
Adobe Lightroom Classic | DxO PhotoLab 6 | |
Version | Test V 11.5 | Test V 6.0.1 |
Lizenz | Miete / Abo | Einmalige Lizenz |
Mac / Win geeignet | +/+ | +/+ |
Fotoverwaltung | +++ | ++ |
Stichwortvergabe und Suche | +++ | ++ |
Hirarchische Stichwörter | Ja | Ja |
Gesichtserkennung | Ja | Nein |
Umfang Bildbearbeitung | +++ | +++ |
Schärfe | ++ | ++ |
Rauschreduzierung | + Manuell | +++ Deep Prime und Deep Prime XD |
Geometrische Transformation | +++ (automatisch o. manuell) | +++ (automatisch o. manuell, kostenpflichtiges Zusatzmodul DxO ViewPoint) |
Panroama | Ja | Nein |
HDR-Foto | Ja +++ | Nein |
Fokus-Stacking | Nein | Nein |
Ebenen / Collagen | - | - |
Maskierung | +++ bahnbrechende Maskierung mit Automatik | + manuelle Maskierung mit U-Point |
Filmsimulationen der Kamera | Ja | Nein, aber mit Filmpack 6 Zusatz dann mit vielen Möglichkeiten mehr |
Umbenennung von Fotos | Ja | Ja |
Uhrzeit / Datum ändern | Ja | Ja |
Arbeitsablauf | +++ | +++ |
Tethering | + | - |
Einarbeitungszeit | Länger + | Kürzer ++ |
Mehrere Monitore werden unterstützt | Ja | Ja |
Besonderheit | Abo, hervorragende Fotoverwaltung | Bildqualität hohe ISO (Deep Prime), RAW Unterstützung von Fujifilm X-System-Kameras (X-Trans-Sensoren) seit V5. Kein Foto-Import notwendig! |
Empfehlung | Fotografen mit viel Bildbearbeitung und vielen Fotos (gute Fotoverwaltung) | Fotografen mit hohem Anspruch, sehr gut für hohe ISO |
*fotowissen-Test | *fotowissen-Test Lightroom Classic | *fotowissen-Test DxO PhotoLab 5 *fotowissen-Test DxO PhotoLab 6 |
Kaufen (Lizenz) | LR Classic kaufen (Lizenz 1 Jahr) | DxO PhotoLab |
Preis DxO PhotoLab 6 Vollversion
Wer DxO PhotoLab 6 lizenzieren / erwerben möchte, der hat keine Mietkosten, kein Abo. Die Lizenz gilt dauerhaft und muss nicht erneuert werden. Ein Upgrade ist jedem Nutzer frei gestellt und wird immer dann zwingend, wenn wir uns eine neue Kamera kaufen oder ein neues Betriebssystem auf den Markt kommt, welches die Version nicht mehr unterstützt. Die ESSENTIAL-Version kann auf bis zu zwei und die ELITE-Version auf bis zu drei Computern installiert werden.
Die ESSENTIAL und ELITE Editionen von PhotoLab 6 (Windows und macOS) stehen ab sofort auf der DxO Website zum Download zu folgenden Preisen zur Verfügung:
Preis DxO PhotoLab 6 ESSENTIAL Edition: 139 € (viele beschriebene Funktionen nicht verfügbar)
Preis DxO PhotoLab 6 ELITE Edition: 219 €
Upgrade Preis DxO PhotoLab 6
Besitzer von PhotoLab 4 oder 5 können einen speziellen Upgrade-Preis in Anspruch nehmen:
Upgrade-Preis für DxO PhotoLab 6 ESSENTIAL Edition: 75 € (viele beschriebene Funktionen nicht verfügbar)
Upgrade-Preis für DxO PhotoLab 6 ELITE Edition: 99 €
Um upzugraden, melden sich Kunden in ihrem Kundenkonto an. Eine vollständige, einmonatige Testversion von PhotoLab 6 ist auf der DxO-Website erhältlich:
DxO kaufen oder testen >>DxO ViewPoint 4
DxO ViewPoint 4, ist eine Software zur Korrektur von Geometrie und Perspektive, führt das leistungsstarke neue ReShape-Werkzeug ein, das jede Aufnahme verbessern kann. ViewPoint dient zur Korrektur von Verzerrungen, Perspektiven und Geometrien in Fotos, die zum Beispiel in der Architekturfotografie, in der Landschaftsfotografie oder bei Gruppenfotos notwendig sein kann.
Das neue ReShape-Werkzeug für lokale Anpassungen, verbessertes Zuschneiden und Drehen, Hilfslinien für die perfekte Ausrichtung, eine einfacher zu bedienende Benutzeroberfläche und vollständige Apple Silicon Unterstützung.
Die aktuelle Version, die als Standalone-Software, als Palette in DxO PhotoLab oder als Plug-in für Adobe Photoshop, Photoshop Elements und Lightroom Classic erhältlich ist, wartet mit dem neuen ReShape-Werkzeug auf, mit dem sich bestimmte Bildbereiche verformen lassen. Zudem glänzt die Software mit Verbesserungen der Funktionen zum Zuschneiden und Drehen von Bildern, zusätzlichen Hilfslinien für präziseste Anpassungen, einer aktualisierten Benutzeroberfläche und volle Unterstützung für Apple Silicon-Rechner.
ReShape-Werkzeug in ViewPoint 4
Das Herzstück von DxO ViewPoint 4 ist das neue ReShape-Werkzeug, eine Funktion, die mit ihrer Fähigkeit, individuelle Bildbereiche zu verformen und zu reparieren glänzt. Es ist mit ViewPoint 4 möglich, störende Bilddetails wie schiefe Architektur und unterbrochene Muster neu auszurichten, sodass die Bilder eine bessere Wirkung erzielen und insgesamt ausgewogen anmuten. Das anpassbare Raster und die umfangreichen Kontrollpunkte des ReShape-Werkzeugs ermöglichen eine präzise Bearbeitung.
Intelligente und einfachere Möglichkeiten, Fotos zu verbessern
Zu den weiteren Neuerungen gehören die Möglichkeit, Bilder schnell zu spiegeln und zu drehen, eine verbesserte Integration der Werkzeuge “Zuschneiden” und “Horizont” für schnelle und einfache Anpassungen, die Option, Hilfslinien für genauere Korrekturen an vertikalen und horizontalen Linien ins Bild zu legen, sowie eine neu gestaltete Werkzeugleiste für mehr Benutzerfreundlichkeit.
Preis und Verfügbarkeit
Der Erwerb von DxO ViewPoint 4 erfordert ebenfalls kein Abonnement, sondern ist einmalig:
DxO ViewPoint 4 (Windows und macOS) ist für 99 € auf der DxO-Website (https://shop.dxo.com/de) erhältlich.
Besitzer von DxO ViewPoint 3 können ein Upgrade für 59 € erwerben. Um upzugraden, melden sich Kunden in ihrem Kundenkonto an.
DxO kaufen oder testen >>Meinung zu DxO PhotoLab 6
Noch gibt es wenig Gründe für Fuji-Besitzer, die PhotoLab Version 6 zu erwerben, wenn vorher die Version 5 erworben wurde. Das DeepPRIME XD scheint noch nicht mit Fujifilm X-System (wohl aber mit GFX) zu funktionieren. Die Möglichkeit für Fuji X-System wird laut DxO nachgerüstet, das teilte das Unternehmen auf die *fotowissen-Anfrage mit. Für andere Kameramarken ist das Ergebnis von DeepPRIME XD jedoch sehenswert.
Noch ist nicht alles vollkommen. Zum Beispiel funktioniert die Voransicht von DeepPRIME XD noch nicht, beim Soft-Proof kann ein Häkchen nicht gesetzt werden bei “Farben und Papier simulieren”. Es scheint, als sei DxO PhotoLab 6 mit der heißen Nadel gestrickt und die Software nicht sorgfältig entwickelt. Vermutlich war der Erscheinungstermin festgesetzt und die Entwickeler mussten schwitzen. Ich bin neugierig, wann es das erste Update geben wird.
Der Upgrade Preis der Elite Version gemeinsam mit ViewPoint 4 ist erschwinglich, angesichts des Funktionsumfangs und Bildqualität der Software. Ich arbeite seit 2021 intensiv mit DxO PhotoLab und bin sehr zufrieden. Mit der Möglichkeit des Soft-Proofs bin ich für die Fine-Art-Drucke nicht mehr auf Adobe Lightroom angewiesen. Was die beiden Programme Lightroom Classic versus PhotoLab 6 noch unterscheidet, ist die umfangreiche Maskierung in Lightroom. Ich nutze die automatische Maskierung von Motiv oder Himmel gerne und vermisse diese Funktion noch in PhotoLab 6. Aber es scheint so, als arbeite der Hersteller an einer ähnlichen Maskierung (PhotoLab 7?).
Vor allem die Möglichkeit ohne Abo, also das Programm für die Bildbearbeitung einmalig zu erwerben, überzeugt mich. Ich bin jemand, der gerne die neueste Version besitzt, auch um gut informiert zu sein, aber vor allem, um meine eigenen Fotografien damit zu bearbeiten. Auf *fotowissen finden Sie oft Hinweise, welche Software für die Bildbearbeitung genutzt wurde und immer öfter taucht DxO PhotoLab dabei auf. Mein Tipp, aber Sie können die Software testen, bevor Sie kaufen. Bitte entscheiden Sie selbst und geben uns unten im Kommentar ein Feedback.
Nachtrag 15.10.2022: Schade, dass DxO im Moment kein Bundle von PhotoLab 6, ViewPoint 4 und Filmpack 6 anbietet. Ich halte den Preis für insgesamt hoch und würde mir wünschen, dass DxO die drei Programme im Paket wieder attraktiv anbietet.
Dieser Testbericht war ca. 14 Stunden Arbeit. Es wäre nett, wenn Sie die Links nutzen, damit ich auch in Zukunft so aufwendige Testberichte für Sie bereitstellen kann. Auch für einen Blick auf den individuellen Fotokurs unten bin ich dankbar.
© Peter Roskothen ist Profi-Fotograf, Fototrainer, Fotojournalist – Test DxO PhotoLab 6 – Neue Rauschminderung
Hilfeaufruf von *fotowissen
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Einen schönen guten Tag Herr Roskothen,
danke zunächst für diesen sehr informativen Beitrag. Besonders gut finde ich Ihren Hinweis, dass diese neuartige Software, die ja irgendwie alle auf der sogenannten “KI”-Technologie aufbauen, sehr hardwarehungrig ist. Denn diese Hinweise sucht man in anderen Besprechungen vergebens.
Ich möchte als Beispiel zwei Programme nennen, von denen ich mir eigentlich sehr viel versprach, aber meine Erwartungen beim praktischen Einsatz enttäuschten. Die Rede ist von “Radiant Photo” und von “Topaz Photo AI”. Die Ergebnisse bei beiden Programmen stehen m.E. in keinem Verhältnis zu dem, was sie dem Nutzer an Zeit stehlen.
Bei beiden Programmen dauerte der Speichervorgang durchschnittlich sage und schreibe 10 Minuten! Und wir reden hier nicht von riesigen RAW-Dateien, sondern von einfachen jpegs. Ich arbeite mit einem Mach Book Pro Jahrgang 2017. Mag sein, dass der Prozess mit einem M1 oder M2 Prozessor von Apple schneller geht. Doch das sollte man dann auch in den Berichten so erwähnen.
Für mich jedenfalls sind diese neuartigen Programme der KI-Technologie erst einmal fauler Zauber und unbrauchbar. Das heißt nun nicht, dass ich der KI-Technologie kritisch gegenüber stehe. Aber als Amateur will ich dennoch die Kirche im Dorf lassen. Mag sein, dass es Fotograf*innen gibt, die dem – eigentlich geringem und bedeutungslosem Bildrauschen – einen großen Stellenwert beimessen und dafür neue Hardware von tausenden Euro ab aufwärts kaufen.
Ich für meinen Teil investiere mein für die Fotografie Erspartes lieber in neue, von Ihnen empfohlene, wunderbare Fuji-Objektive. Und was die Software anbelangt: ´ mal schauen.
Beste Grüße
Bernd Kockerols
Lieber Herr Kockerols,
ich danke Ihnen für den konstruktiven Kommentar. Ich berichte immer für den Leser, mal kommt das nicht gut an, wenn ich ehrlich bin und die Leser etwas kauften, wozu sie die Bestätigung nicht bekommen. Dann wieder – wie bei Ihnen – sind auch aufmerksame Menschen dankbar für diese ehrlichen Hinweise.
Ich liebe etwa die Topaz Software, die vollständig auf KI basiert. KI bedeutet in der Regel nicht, dass die Software langsam sein muss, aber bei dem neuen DeepPRIME XD ist tatsächlich einer der schnellsten Rechner hilfreich. Nun müssen wir ja nicht hunderte Fotos durch DPXD laufen lassen, sondern nur unsere 4- oder 5-Sterne-Aufnahmen. Dann ist es vielleicht nicht so schlimm, wenn das Speichern mal 60 Sekunden dauert. Aber natürlich wird Software immer aufwändiger und die Programmierer arbeiten sicherlich immer an den schnellsten Rechnern und merken erst wie langsam alles ist, wenn sie zum Schluss mal einen alten Win oder Mac nutzen.
Immerhin: DxO lässt uns die Wahl und das einfachere DeepPRIME ist weiterhin dabei. Damit sparen wir dann Zeit und es ist doch immer noch umwerfend gut. Keine andere Bildbearbeitungssoftware kann das Entrauschen derzeit so gut, wie Topaz oder DxO.
Im Falle von DP6 ist es aber so, dass alle bekannten Vorgänge recht zügig laufen, da kann ich nicht meckern. Was sich Topaz bei Photo AI gedacht hat, weiß ich leider nicht. Ich schätze die Wahl zwischen den bisherigen Möglichkeiten und Einstellungen, um zu einem persönlich besten Ergebnis zu gelangen. Dafür mag ich Topaz DeNoise AI, Sharpen AI und Gigapixel AI. Topaz Photo AI habe ich bei *fotowissen gar nicht erst vorgestellt, da ich davon nicht so angetan bin. Ich schlage ausschließlich Technik vor, die mich begeistert und die ich Ihnen auch empfehlen kann.
Luminar NEO zum Beispiel sehe ich mit sehr gemischten Gefühlen. Die HDR Ergebnisse und das Entrauschen haben mich enttäuscht.
Bitte bleiben Sie gesund und *fotowissen treu, danke!
Herzlich,
Ihr Peter R.
Die neue Rauschminderung gibt es leider noch nicht für Fuji X Trans Sensoren, ich finde auch den Update Preis zu hoch. Habe Photo Lab 5 erst vor zwei Monaten gekauft. Schade
Nun ja, also ich arbeite ebenfalls seit ?PhotoLab2? mit DxO.
Aber jetzt hat sich DxO nach meiner Meinung verzockt, Sie setzen weiterhin auf Alleinstellungsmerkmale (Objektivkorektur, DenoiseAI) welche keine mehr sind. DeepPrime aus PL5 ist für nich gut genug, die Objektivkorrektur gibt es seit vielen Jahren und der erweiterte Farbraum bringt mir nix, wenn ich am Schluß sowieso auf JPG (fürs Internet) wandeln muß…
Die alte U-Point Technik ist nunmehr 10 Jahre alt, und nachwievor nur rudimentär in PL6 implementiert.
Aus meiner Sicht, wurde ein Jahr an den falschen Tools entwickelt, also an meinem Bedarf vorbei.
Weitere AI Tools wären mir wichtig, zB SharpenAI zusamen mit einem AI Masking Tool, so wie es TOPAZ erfolgreich vorgemacht hat.
Schade, aber ich warte auf PL7 !
Guten Tag Arthur,
vielen Dank für Ihren Kommentar und die ehrliche Kritik an DxO. Ich kann Sie gut verstehen. Ich bin sicher, es ist schwierig für ein Unternehmen noch Alleinstellungsmerkmale zu finden.
Mir wäre übrigens die Maskierung in der Art von Lightroom wichtiger gewesen, als einige der neuen Merkmale. Der Soft-Proof musste letztlich unbedingt sein, um die Software ernst nehmen zu können. Der erweiterte Farbraum bringt aber auch etwas, wenn wir nachher in JPG speichern. Das ist ähnlich wie der Grund, warum wir in RAW fotografieren. Der größere Farbraum ist zunächst wichtig, um die relevanten Farben ins fertige JPG zu bekommen. Das Ergebnis wird besser.
Herzlich, Peter R.
Hallo Herr Roskothen,
danke für den informativen Beitrag! Sie schreiben ja auch, und da bin ich bei Ihnen, dass LR z.B. über die neuen Maskierungstools sehr mächtige Werkzeuge hat. By the way: hat Photolab eigentlich Panoramafunktion, HDR und ähnliche Gimmicks, die LR hat? Was fehlt da noch in Photolab?
All das bringt mich auf den Gedanken, ob es nicht sinnvoller sein könnte, bei LR zu bleiben aber Dx0 Pure RAW vorzuschalten? Zumindest für 4 oder 5 Stern Bilder? Das geht zwar auch als PlugIn, ist dann aber etwas umständlicher. So hätte man doch das Beste aus zwei Welten.
Ich selbst nutze auch Topaz, finde aber, dass dort die KI manchmal übertreibt. Daher die Frage zur Kombi Pure RAW plus LR. Oder lohnt es sich jetzt schon, zu Photolab zu gehen als LR Nutzer? Ich fotografiere übrigens mit Fujifilm X, so dass Photolab 6 mich derzeit bzgl. Deep Prime X noch nicht bedient.
Guten Tag Herr Gödde,
in der Tat stellen Sie einige wichtige Fragen. Es fehlt einiges bei PhotoLab, was Lightroom mitbringt. Insgesamt wird PL auch teurer, wenn Sie die Module (ViewPoint und Filmpack) erwerben. Und dann ist Panorama und HDR immer noch Fehlanzeige. PL bietet auch kein Tethering. Ich habe Ihnen einen Vergleich zwischen LR und PL oben in den Testbericht eingefügt. Mithilfe der Tabelle können Sie beide Versionen prima vergleichen. Wenn es Ihnen ausschließlich um die Rauschreduzierung ankäme, könnten Sie auch statt PL DxO PureRAW 2 erwerben oder auf V3 (DeepPrime XD) warten. Mir persönlich ist der angepasste Eingriff von Topaz aber noch lieber als PureRAW.
Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen!
Herzlichen Gruß, Peter R.
Hallo Herr Roskothen,
danke für die Tipps! Dann werde ich wohl erst einmal bei der Kombi LR und Topaz Photo AI bleiben und weiter beobachten, was sich bei Dx0 tut.
Herzliche Grüße
Thomas Gödde
Lieber Peter Roskothen,
vielen Dank für den gelungenen Artikel, echt super gemacht! Technisch und inhaltlich möchte ich dem nichts hinzufügen. Lediglich ein paar Randbemerkungen:
Ich bin Hobbyfotograf und vor Jahren zufällig auf DXO gestoßen, als die Software noch nicht PhotoLab hieß und zu dem Zeitpunkt eigentlich nur ein ungemein guter RAW-Konverter ohne große Funktionsvielfalt war. Die damaligen Kommentare meiner Fotofreunde, „Wie heißen die? Nie gehört!“ oder „Du hast doch Lightroom, warum verwendest Du dann diesen französischen Exoten?“ sind zwischenzeitlich verstummt – auch dank solch toller Besprechungen wie ihrer…
Ich war von Anfang an begeistert, habe die Software immer wieder (kostenpflichtig) upgegradet und bin jetzt bei PL3 Elite. Die Mehrwerte von PL4 oder PL5 hatten mich nicht gereizt, so dass ich die Upgrades auf diese Versionen ausgelassen habe. Bei der aktuellen Version PL6 wären jetzt allerdings die neuen Funktionen für Retuschen und die verbesserte Funktionalität für die Fotobibliothek für mich von Interesse – weil die bisherige (PL3) U-Point Technologie durchaus noch ‚space for improvement‘ besitzt und weil die Foto-‚Bibliothek‘ ihren Namen zur Zeit (PL3) kaum verdient; das geht besser! Dass die DeepPrime Technologie noch besser geworden sein soll, kann ich kaum glauben. Ich bin schon von der in PL3 verbauten Version hellauf begeistert. :)
Leider bietet DXO keinen Upgradepfad von PL3 auf PL6 an, so dass die Software neu gekauft werden muss; für einen treuen Kunden, der schon einige Upgrades mitgemacht hat, ist das enttäuschend und irgendwie ein schlechter Stil. Die 219€ sind zwar kein Vermögen, aber es ärgert mich wie gleichgültig mit langjährigen Kunden umgegangen wird! O.k., dann warte ich eben noch einige Monate, bis die Maskierungsfunktion in PLx aufgenommen wird. Das ist für mich (Hobbyfotograf) übrigens die einzige Funktionalität, weshalb ich noch Lightroom verwende. Ach ja, vielleicht ist bis dahin dann auch die Supportqualität von DXO verbessert worden, da hapert es nämlich ebenfalls noch ganz gewaltig…
Nochmals vielen Dank und
LG Ralph
Mit DXO PL 5 (Deep prime, Ohne XD) habe ich im Hinblick auf das Entrauschen mit RAW-Files von meiner Fuji X-T2 folgendes Problem:
Bei dem zu bearbeitenden Bild handelt es sich um ein extrem unterbelichtetes Bild (Missgeschick durch unbemerktes Verdrehen des Verschlusszeiten-Einstellrades bei Kameraübergabe).
Mittels Bildbearbeitung wollte ich die Aufnahme retten (Belichtungskorrekturen, Entrauschen, Clear view, etc.).
Das Ergebnis in der DXO PL5 Bildbearbeitungssoftware war, gemessen am Ausgangsbild, wirklich sehr gut!
Aus diesem und weiteren Bildern wollte ich eine Diashow erstellen, was in Lightroom 6.0 erfolgen sollte. Um Qualitätsverluste bei JPG oder TIFF-Dateien zu vermeiden, habe ich DNG (mit allen Einstellungsänderungen) als Exportformat gewählt.
Nachdem ich ein, gegenüber der Ansicht in PL 5, deutlich verschlechtertes, eigentlich nicht brauchbares, Rauschverhalten sowohl in der Ansicht der DNG-Datei in Light Room 6, als auch in der als PDF exportierten Diashow festgestellt hatte, habe ich die Einstellung „Exportieren als DNG (nur Rauschminderung und optische Korrekturen)“ für den nächsten Exportversuch gewählt.
Die Belichtungskorrektur habe ich dann in Lightroom vorgenommen! Leider war das Ergebnis hinsichtlich des Rauschens gleich schlecht wie beim vorherigen Export!
Nach Kontaktierung des DXO-Supports wurde mir geraten, den Export im TIF-Format vorzunehmen. Der Versuch war ebenfalls erfolglos!
Die gleiche Optimierung (Entrauschen, Belichtungskorrektur, etc.) des RAW-Originalbildes habe ich dann in C1 Vers. 21 vorgenommen und in verschiedenen Formaten exportiert. Hier war die Qualität des optimierten Bildes zwar geringfügig schlechter als in DXO PL5, aber die Exportdateien zeigten 1:1 die gleiche Qualität wie die optimierten RAW-Files in C1!
Meine Frage, die daraus resultiert lautet:
1. Habe ich Fehler bei den Exporteinstellungen gemacht oder
2. Hat DXO PL 5 beim Export von Fuji-RAW-Files in die genannten Formate ein generelles Problem?
Im letztgenannten Fall wäre die Software für Fuji-Anwender nicht geeignet, da Exporte zur Weiterverarbeitung, z.B. zur Erstellung von Abzügen, nicht akzeptable Qualitätsverluste hätten!
Ist das Problem bekannt? Gibt es Exporteinstellungen, die das Problem vermeiden?
Ich bin für jeden Tipp dankbar!
Ein TIF mit 16 BIT sollte die optimale Qualität für eine Weiterbearbeitung in LR bringen, aber ich verstehe gar nicht, warum Sie sich das Leben so kompliziert machen. Das Foto können Sie doch in DxO perfekt bearbeiten, als JPG ausgeben und in einer LR-Diashow verwenden.
Herzlichen Gruß, Peter R.
Hallo Herr Roskothen,
vielen Dank für Ihre Antwort. Offensichtlich habe ich mein Problem nicht klar genug beschrieben! Hier noch einmal in Kurzform:
Genau diese Vorgehensweise war mein erster Versuch. Das Problem: Aus DXO exportiertes TIF-Bild weist deutlich stärkeres Rauschen auf, als vorher im Bearbeitungsmodus in DXO zu sehen war!
Gleiche Bearbeitung / Export habe ich mit C1 durchgeführt. Hier zeigte das exportierte TIF-Bild genau die gleiche Qualität wie im Bearbeitungsmodus von C1 zu sehen war!
“WYSWYG” gilt hier zu 100%.
Bei DXO gilt das nicht, sondern das exportierte Bild ist schlicht unbrauchbar!
Meine Vermutung / Befürchtung: DXO PL 5 hat ein Exportproblem der mit Deep prime bearbeiteten Bilder aus Fuji RAW-Daten!
Falls Interesse, könnte ich RAW-Datei und die aus DXO und C1 exportierten TIF’s zur Verfügung stellen!
Würde mich freuen, von Ihren Erfahrungen / Empfehlungen zu erfahren!
Sehr informativer Artikel. So lernt man die Hersteller mal richtig kennen. Ich bin 2019 von Lightroom 6 (letzte Kaufversion) auf Capture one Pro 21 gewechselt. Ich war und bin auch heute noch begeistert. Upgraden werde ich aber jetzt nicht. Warten werde ich (auf bessere Zeiten und Programme) und mit der Version 21 weiterarbeiten. Retuschen machen ich mit Affinity Photo 2. Dauert etwas, die Ergebnisse sind aber sehr gut. HDR erstelle ich mit Aurora HDR, Pano’s mit Affinity. Wenn ich als Amateur mit einer Fuji x-s10 und guten Objektiven mit Bedacht und Stativ fotografiere, brauche ich keine teuren Zusatztools. Wie schon erwähnt: Die Kirche im Dorf lassen! Das Geld gebe ich lieber für teuere Objektive aus. Die gehören dann mir.
Grüße aus dem Westerwald
Al Mille
Danke Al Mille,
dazu passt der Artikel
. Dort habe genau das auch geschrieben, denn es kommt doch auf unsere Fotos an. Vielen Dank!
Herzlich, Peter R.