Auf einen Sonnenuntergang folgt natürlich auch ein Sonnenaufgang :-). So habe ich mich also am nächsten Morgen ganz früh aus dem Bett gequält. Woher wusste ich, wann ich aufstehen muss? Ganz einfach, es gibt genügend Apps für das Smartphone, die einem nicht nur die korrekte Uhrzeit für den Sonnenaufgang und Sonnenuntergang anzeigt, sondern tatsächlich auch, wann zum Beispiel die blaue Stunde beginnt und vieles mehr. Schaut euch einfach mal im jeweiligen Appstore um. Ich nutze inzwischen nur noch eine kostenfreie App, die sich als sehr verlässlich herausgestellt hat. Probiert, welche euch am besten gefällt und ihr seid, auch im Urlaub, immer auf alles vorbereitet.
Auch wenn ich nicht zu den Frühaufstehern gehöre, so war ich ganz aufgeregt als um kurz nach 6 Uhr der Wecker klingelte. Denn man kann ja nun wirklich vieles planen, aber das Wetter, das kann man nicht beeinflussen. Schon gar nicht in Irland! In der Dämmerung habe ich mich also aus dem Hotel geschlichen, die Kamera in der einen Hand und das Stativ in der anderen. So langsam verfärbt sich der Himmel, so dass ich nicht im Dunklen über die glatten Kiesel am Strand stolpern muss. Alternativ wäre eine Taschenlampe bei einem solchen Einsatz auch nicht ganz unbrauchbar.
Mein nächstes Problem lag direkt vor mir, die glatten Kiesel die den ganzen Strand bedecken. Eine Langzeitaufnahme mit Stativ bringt nichts, wenn das Stativ nicht stabil steht. Also habe ich tatsächlich bald mehr Zeit darauf verwendet, dem Stativ einen stabilen Halt zu verschaffen, als die Kamera einzustellen. Doch dann endlich, es ist soweit. Ein letzter Blick auf das Display, alles korrekt eingestellt? Ist der Horizont gerade ausgerichtet? Ja, es scheint alle zu stimmen. Der Fernauslöser ist ebenfalls bereit, also auf zum ersten Bild!
Nachtrag Aufnahmeparameter: 17mm, f14, 1/30, -1 EV, ISO 1600
Alles, wirklich alles stimmte, nur auf den ISO-Wert hatte ich leider nicht geachtet. Also schnell noch nachjustiert und dann geht es weiter.
Sunrise at Bray Beach
Was hatte ich eben noch einmal zum Wetter geschrieben? Stimmt, es ist nicht planbar, zumindest nicht in Irland. Obwohl ich nach gestern Abend wusste, dass die Sonne über dem Meer aufgehen muss, versteckt sie sich doch geschickt hinter den Wolken. Leider!
Es wird heller und heller und doch kann ich sie nicht sehen. Als ich gerade etwas enttäuscht meine Sachen wieder zusammenpacken will, da glühen die Wolken plötzlich auf. Wunderschön, so dass neben mir ein Pärchen seinen morgendlichen Strandspaziergang unterbricht und neugierig auf das Ergebnis auf meinem Display schaut. Leider löst sich das Wolkenband am Horizont nicht auf, so dass es bei den kleinen leuchtenden Wölkchen bleibt.
Nach knapp einer Stunde ist das Schauspiel vorbei, die Kontraste verlieren sich und ich bin etwas durchgefroren. Als Belohnung gibt es nun ein leckeres Frühstück!
Für mich ist dieser Morgen wieder die Bestätigung einer goldenen Regel in der Fotografie: Nie zu früh aufgeben!
Wie immer würde ich mich über Kommentare, Anregungen und Kritik sehr freuen. Danke!
© Britta Dicken schreibt zum Thema: Sunrise at Bray Beach
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Ich habe Deine Bilder sehr interessiert betrachtet, da ich die Zeitspanne der „blauen Stunde“ auch für ein Fotoprojekt nutzen möchte. Die Bilder sind nach meiner Meinung nach alle von hoher Qualität. Deshalb habe ich noch Nachfragen.
„Nur auf den ISO-Wert hatte ich leider nicht geachtet“. Hast Du denn mit höheren ISO Werten begonnen? Bei den hier gezeigten Bildern sind die meisten Bilder ja mit ISO 100 aufgenommen. Und maximal sehe ich ISO Werte von 300. Das ist ja nicht viel. Dafür dann längere Belichtungszeiten. Hat sich das als bessere Kombination herausgestellt? Ich meine bei den längeren Belichtungszeiten eine leichte Bewegungsunschärfe des Meeres zu sehen, was als Stilmittel durchaus gefällt. Ich würde mich freuen, wenn Du noch etwas über Deine Entscheidungsfindung bezüglich ISO Wert, Zeit und Blende schreibst.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas,
ich hatte am Vorabend (weil wir ohne Stativ unterwegs waren) noch den Auto-ISO drin. Daher ist das erste Bild mit ISO 1600 aufgenommen. Ich werde die Aufnahmeparameter gleich mal ergänzen.
In solchen Situationen, wo ich alleine unterwegs bin und alle Zeit (naja, fast) der Welt habe, spiele ich meist mit den Einstellungen etwas rum. Vom Automatikmodus bis hin zur manuellen Einstellung. Jedoch versuche ich immer, gerade wenn ich das Stativ nutze, ISO 100 als festen Wert einzustellen. Manchmal, wenn ich es halt ohne Bewegungsunschärfe haben will, probiere ich so lange rum, bis ich einen halbwegs akzeptablen ISO Wert habe und Belichtungszeit auch Erfolg verspricht. Bei meiner Kamera geht meiner Meinung nach ansonsten nur ein maximaler ISO-Wert von 800, bevor sie anfängt zu rauschen. Zwar lässt sich das in LR noch reduzieren, das geht dann aber zu Lasten der Bildqualität. Einen Tod muss man also sterben :-)
Ich kann Dir wirklich nicht sagen, welche Wert bzw. welche Einstellungen sich am besten eignen. Es kommt halt auf viele verschiedene Parameter an. Die absolute Sicherheitseinstellung bei solchen Ausnahmen wird wahrscheinlich Blende 14, ISO 100 und eine entsprechende Belichtungszeit sein. Bietet sich für Landschaftsaufnahmen einfach an. Mir persönlich gefallen jedoch auch die Bilder aus dem Automatikmodus, die dank meines Objektives alle mit 2,8 aufgenommen werden.
Ich denke, Dir als Fotografen müssen die Bilder gefallen. Du musst damit zufrieden sein und dann ist es auch egal, welche Einstellungen Du genutzt hast. Keine Aufnahmesituation gleicht der anderen. Daher: Probieren geht über Studieren und das macht für mich auch einen Großteil der Faszination der Fotografie aus :-) Und wie man sieht, ich probiere immer sehr viel :-)
LG
Britta
Hallo Britta,
zunächst vielen Dank für die ergänzenden Erläuterungen. Auch wenn Du schreibst, dass Du mir nicht sagen kannst welche Einstellungen sich am besten eignen kann ich doch eine Menge an Infos für mich rausziehen ;-)
Und eines kann man Deinen Ausführungen auch deutlich entnehmen. Der Einsatzbereich einer DSLR wird viel stärker durch das Objektiv bestimmt, als durch die Kamera selbst.
LG
Thomas
Ich hätte es fast vergessen. Nun sind auch bei dem „großen“ Bild die Aufnahmeparameter ergänzt. Und da sieht man auch meine schusseligen ISO 1600 :-)
LG
Britta
Auf jeden Fall, Thomas. Was bringt mir die tolle Kamera, wenn ich davor nur eine Schrott-Linse setze … Nichts! Wenn ich mein Objektiv nicht schon hätte, ich würde es direkt kaufen :-) Andererseits, auch die tollste Linse bringt nichts, wenn man die Kamera nicht halbwegs bedienen kann. Es spielt halt alles zusammen.
LG
Britta
hi Britta
ich bin fasziniert von deinen Bildern ….ich finde sie wirklich toll!!
was ich aber spannend und motivierend finde ist die Steigerung deines Könnens !!! eigentlich ist es so wie du sagst ….nicht immer muss die Technik, Logik stimmen, oft entstehen die tollsten Bilder wo man ( wenn man vorher alles erlernte richtig eingestellt hätte) nie geglaubt hätte das es was werden könnte ;-) klar funktioniert das nicht immer ;-)) aber deine Sichtweise und Bildausschnitte sind wirklich toll.
mach weiter so …es macht spass deine Bilder zu sehen
Dagmar
Danke, Dagmar :-)
Ja, manchmal braucht es einfach den berühmt berüchtigt Zufall. Und manchmal muss auch einfach nur abdrücken und zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Und natürlich muss man immer versuchen das beste aus jeder Situation zu machen und natürlich Geduld. Viel Geduld und nie zu früh aufgeben. Die Bilder zeigen es ja und ich habe noch ein paar, die ich in den nächsten Tagen zeigen werden.
LG
Britta
Hallo Britta,
so we du fotografierst, möchte ich es auch gerne mal können. Ich bin total begeistert von deinen Bildern! Danke auch für die Hinweise zu Iso und Blende.
Ich freue mich schon auf die nächsten Bilder.
Liebe Grüße
Gabi
Hallo Gabi,
lieben Dank, das hört/liest man immer gerne :-)
Versuch es einfach mal! Wenn Du die Grundlagen der Fotografie kennst, einfach die Kamera schnappen und loslegen. Und immer ausprobieren und üben, üben, üben. Ich bin mir sicher, auch Du wirst solche Bilder machen können :-)
LG
Britta