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Street Photography – Stellenwert in Kunst & Kultur

Street Photography – Stellenwert in Kunst & Kultur - 001
Street Photography – Stellenwert in Kunst & Kultur

Street Photography – Stellenwert in Kunst & Kultur: Es ist erfreulich, dass die Street Photography über die Jahre aus ihrer Nische in der weiten Landschaft der Kunst hervorgetreten ist. Die Street Photography etabliert sich immer mehr, die Szene entwickelt Professionalität und Struktur, und sie ist streng genommen längst keine Randerscheinung mehr.

Street Photography in Kunst&Kultur-001
Street Photography in Kunst&Kultur-001

Street Photography – Stellenwert in Kunst & Kultur

In ihrer Legitimation, wie auch in ihrer Rolle auf die Kunst bezogen, hat die Street Photography an Bedeutung gewonnen. Das liegt in großem Maße sicherlich an all den kleinen Mosaiksteinchen, für die wir einzelnen Fotobegeisterten stehen. Ganz sicher verdankt dieses Genre auch sehr viel den Kollektiven der Städte, den Street-Foto-Walks, den Fachbüchern, Tutorials, Videos, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen, für die viele Street-Fotografinnen und -Fotografen in der Öffentlichkeit stehen.

Street Photography steht für Momente der Schönheit, der Melancholie, der Freuden und der Tragödien.

Wir alle, die wir tagtäglich per Kamera durch die Straßen ziehen, wissen nicht ohne Grund, was es uns wert ist. Innerhalb der längst anerkannten Kunstform Street Photography fangen wir den Puls des urbanen Lebens und des Menschseins ein. Unsere Street Photography steht für Momente der Schönheit, der Melancholie, der Freuden und der Tragödien auf den belebten Straßen unserer Städte. Street Photography ist es daher wert, dass wir uns ihrer Schätze bewusst sind, die sie so einzigartig machen. Wir bekommen damit ein Gespür dafür, wie hoch (abgesehen von unserer Freude daran) die Bedeutung der Street Photography für die Kunstwelt ist.

Chronik des Alltags

Street Photography fungiert als visuelle Chronik des Alltags. Sie zeigt ungeschönte Szenen des öffentlichen Lebens, die oft von den Mainstream-Medien übersehen werden. Diese Fotografien sind wichtige Zeitdokumente, die den Geist und die Atmosphäre einer bestimmten Epoche einfangen.

In unserer immer schneller rasenden Entwicklung und Veränderung sind es auch die Motive, die einem schnellen Wandel unterliegen. Dinge, wie Architektur, Kleidung oder soziale Rituale, finden sich schon nach überschaubaren Zeitabschnitten in einem völlig gewandeltem Erscheinungsbild. Street Photography fungiert daher als Archiv unserer Geschichte, indem sie die Veränderungen in unseren Städten und Gemeinschaften festhält.

Die Straßen sind ein lebendiges Medium, das sich ständig wandelt, und wir Fotografen sind die Chronisten dieser Veränderungen. Durch unsere Bilder können wir die Vergangenheit wieder aufleben lassen und gleichzeitig die Gegenwart besser verstehen. Street Photography bewahrt das Flüchtige. Als Beispiele stehen dafür so bekannte Fotografien, wie die von Henri Cartier-Bresson, Robert Doisneau, Josef Šnobl, Jean-Michel Landon, und viele mehr. Mit den Fotografien ihrer Epoche haben sie das Leben des 20. Jahrhunderts in Europa dokumentiert und dabei sowohl historische Ereignisse als auch alltägliche Szenen eingefangen.

Street Photography schafft neue ästhetische Erfahrungen.

Street Photography in Kunst&Kultur-004
Street Photography in Kunst&Kultur-004

Ästhetische Innovation

Für mich steht fest, dass die Street Photography die Kunst der Fotografie revolutioniert hat. Durch ihre Schnelligkeit und notwendige Spontanität verzichten wir Fotografen oft auf inszenierte Kompositionen und die Fotografien leben von der Intuition, den entscheidenden Moment („The Decisive Moment“-Cartier-Bresson) einzufangen.

The Decisive Moment – H. Cartier-Bresson >>

Mit ungewöhnlichen Blickwinkeln, Licht- und Schatteneffekten oder Bewegung schafft die Street Photography neue ästhetische Erfahrungen. Als bekannte Protagonisten solcher Umstände fallen mir Fotografen wie Garry Winogrand oder Vivian Maier ein. Sie haben die Grenzen der Fotografie erweitert, indem sie in einer frühen Phase der „Alltagsfotografie“ eben solche alltägliche Szenen in künstlerische Meisterwerke verwandelten.

Reflexion der Gesellschaft

Zunächst einmal ist Street Photography eine direkte Reflexion der Gesellschaft. Sie zeigt uns die Vielfalt der menschlichen Erfahrung, eingefangen in einem einzigen Bild. In einer Welt, die zunehmend von digitaler Manipulation und Inszenierung geprägt ist, bietet die Street Photography einen Gegenpol zur künstlichen Perfektion. Sie ist roh, ehrlich und unmittelbar. Durch den Blick von uns Fotografen werden die Straßen zu Bühnen, auf denen das Leben in all seiner Komplexität aufgeführt wird. Street Photography bietet ganz sicher auch eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen. Zwei Aspekte dazu greife ich stellvertretend zwei Themen auf:

Soziale Ungerechtigkeit

Dazu zählen u. a. Themen wie soziale Ungerechtigkeit. Wir Street-Fotografen können auf subtile oder direkte Weise soziale Missstände, Klassenunterschiede und gesellschaftliche Dynamiken aufzeigen.

Kulturelle Vielfalt

Oder auch die kulturelle Vielfalt erhält durch die Street Photography Aufmerksamkeit. Mit unserer Fotografie betonen wir die Vielfalt von Lebensweisen und kulturellen Ausdrucksformen in urbanen Räumen. Hierbei wird die Straße zum Spiegel der Gesellschaft, in dem wir kulturelle Spannungen, politische Veränderungen oder soziale Trends sichtbar werden lassen.

Street Photography in Kunst&Kultur-003
Street Photography in Kunst&Kultur-003

Sensibilisierung unserer Wahrnehmung

Ferner fordert Street Photography unsere Wahrnehmung heraus. Sie lehrt uns, genauer hinzusehen, die Schönheit im Banalen zu entdecken und das Unsichtbare sichtbar zu machen. Jeder Moment auf der Straße birgt ein Potenzial für einzigartige und bedeutungsvolle Bilder, und es ist unsere Aufgabe, dieses Potenzial zu erkennen und einzufangen.

Selbstaufklärung

Nicht zuletzt ist Street Photography eine Form der Selbstaufklärung. Durch das Beobachten und Fotografieren des Lebens anderer Menschen werden wir auch dazu angeregt, über unser eigenes Leben und unsere eigenen Erfahrungen nachzudenken. In der Street Photography treffen oft verschiedene Ebenen aufeinander: Alt und Neu, Bewegung und Stillstand, Mensch und Architektur.

Die Straße wird zu einem Spiegel, der uns unsere eigenen Ängste, Sehnsüchte und Hoffnungen zeigt. In einer Welt, die von Oberflächlichkeit und Schnelllebigkeit geprägt ist, erinnert uns die Street Photography daran, dass Schönheit oft dort zu finden ist, wo wir sie am wenigsten erwarten. Sie ermutigt uns, den Blick zu heben, die Welt um uns herum bewusster wahrzunehmen und die Geschichten zu entdecken, die in den Straßen unserer Städte verborgen sind.

Die Kunst in der Street Photography liegt in der kreativen und subjektiven Interpretation der Welt.

Street Photography in Kunst&Kultur-002
Street Photography in Kunst&Kultur-002

Die Bedeutung für die Kunst

Insgesamt ist die Bedeutung der Street Photography für die Kunst unbestreitbar. Sie ist nicht nur eine Form der kreativen Selbstexpression, sondern auch eine kulturelle Dokumentation, eine Herausforderung für unsere Wahrnehmung und eine Quelle der Inspiration. Die Kunst in der Street Photography liegt also nicht nur in der technischen Fähigkeit des Fotografen, sondern auch in der kreativen und subjektiven Interpretation der Welt. Sie ist eine Einladung, das Alltägliche mit neuen Augen zu sehen.

Emotionale Resonanz

Street Photography erfasst authentische menschliche Emotionen! Die Nähe zum alltäglichen Leben, die aus unseren Fotos spricht, erlaubt es Betrachtern, sich mit den abgebildeten Personen und Situationen zu identifizieren. Ganz besonders betrifft das Freude, Melancholie, Einsamkeit oder Humor. Diese von uns mittels Street Photography sichtbar und erlebbar gemachten Emotionen sprechen universelle, menschliche Erfahrungen an. Das so weit aufgefächerte, emotionale Spektrum macht Street Photography zu einer Kunstform, die berührt und zum Nachdenken anregt.

Demokratisierung der Kunst

Die Street Photography eröffnet einen niedrigschwelligen Zugang, und schafft somit eine Zugänglichkeit, die in anderen Genres durch notwendige Aufwände erschwert wird. Wir benötigen nur eine Kamera, etwas Zeit, und das Interesse daran. Ein Fotostudio, teures Equipment, elitäre Kontakte, oder ein kapitaler Kundenkreis – alles das ist in der Street Photography nicht nötig.

Street Photography wird daher oft von Amateuren oder Künstlern ohne klassische Ausbildung betrieben. Das zeigt, dass Kunst überall und für jeden zugänglich ist. Indem die Street Photography das Besondere im Gewöhnlichen findet, fordert sie traditionelle Vorstellungen von Kunst heraus und macht sie weniger elitär. Street Photography ist unabhängig von Trends oder Technologien. Die menschlichen Themen, die sie behandelt, bleiben stets relevant, was sie zu einer universellen Kunstform macht.

Street Photography in Kunst&Kultur-006
Street Photography in Kunst&Kultur-006

Fazit Street Photography in Kunst und Kultur

Wenn ich nun ein Fazit ziehe, ist das sicherlich eher als Zwischenfazit zu betrachten. Street Photography erarbeitet sich längst in hoher Dynamik ihren einzigartigen Platz in der Kunst, da sie die Grenzen zwischen Dokumentation und Kreativität, zwischen Kunst und Alltag sowie zwischen Vergangenheit und Gegenwart überbrückt.

Mit der Street Photography haben wir Fotografen den Zugang zu einer visuellen Sprache, die unabhängig von kulturellen und sprachlichen Unterschieden verstanden werden kann. Mit unseren Fotos laden wir den Betrachter ein, die Welt durch unsere Augen zu sehen. Damit zeigt sich ein Stellenwert, der in der Fähigkeit liegt, Geschichte zu bewahren, Gesellschaft zu reflektieren und Kunst für jeden zugänglich zu machen.

Lassen Sie uns so oft wie möglich hinausgehen – und vor allem: Lasst die Fotos frei! Mögen die Straßen weiterhin Schauplatz unzähliger Geschichten sein, die darauf warten, erzählt zu werden, und möge die Street Photography weiterhin einen Platz in der Kunstwelt einnehmen, der ihrer Bedeutung gerecht wird.

Eine gute Fotozeit in den Städten und Straßen wünsche ich Ihnen und bedanke mich für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit!

Mit besten Grüßen von der Straße
Ihr Dirk Trampedach

© Dirk Trampedach, Journalist für Fotografie bei *fotowissen – Street Photography – Stellenwert in Kunst & Kultur


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Geschrieben von:

Dirk Trampedach im Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen 28.10.23-037

Dirk Trampedach

Eine Geschichte, ein Bild, eine Stimmung. Erlebnisse, Schreiben und Fotografieren, das hängt für mich unmittelbar zusammen. Foto-Themen, denen ich mich gerne widme, sind Berichte von Touren im VW T3 WESTFALIA, Street Photography/-Portraits, sowie Storys um klassische Automobile und deren Besitzer. Wenn Sie mehr über mich erfahren möchten: www.dt-classics.de.

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