Ein Vergleich von 4 SONY Kameras, die unterschiedlicher nicht sein können:
4 Sony Kameras im Vergleich
Als Immer-Dabei-Kamera empfiehlt sich für den engagierten Fotografen natürlich eine kleine, leichte und natürlich auch gute Kamera. Wer sich da im Handel umschaut, wird schnell auf SONY stoßen. Diese Firma bietet von den Billigst-Kameras bis zur extrem teuren alles an, die Kameras haben teilweise auch Features, die diesen gar nicht zugetraut werden. Doch mir geht es bei diesem Vergleich gar nicht darum, zu testen, wie gut die Kameras filmen, sondern einzig und allein, wie gut sie fotografieren.
So steigen vier Kameras ins Rennen, einmal die schon etwas betagte
- SONY TX55 mit 16 MP
https://www.sony.de/electronics/support/compact-cameras-dsctx-series/dsc-tx55 - RX100 Mark III mit 20 MP
https://www.sony.de/electronics/cyber-shot-kompaktkameras/dsc-rx100m3#product_details_default - HX90V mit 18 MP
https://www.sony.de/electronics/cyber-shot-kompaktkameras/dsc-hx90v - Alpha 6000 mit 24 MP
https://www.sony.de/electronics/wechselobjektivkameras/ilce-6000-body-kit
Alle Sony Kameras im Vergleich sind spiegellose Digitale. Nur bei Letzterer können die Objektive ausgetauscht werden. Die Alpha 6000 habe ich nur ausgeliehen, um zu sehen, was die preiswerten spiegellosen Kameras zu leisten in der Lage sind.
Nun wie soll ich Äpfel mit Birnen und Kirschen vergleichen. Klar, das geht nicht, aber SONY spricht so großartig von seinen Kameras und verspricht das Gelbe vom Ei (dann suchen wir mal im Apfel danach …) und auch die Tests von verschiedenen Zeitschriften, Internetseiten oder Blogs sind viel versprechend. Doch wie sieht es real aus?
Ich gebe ja zu, diese Vergleichsaufnahmen sind natürlich etwas anders als die vielen Test, die Linienpaare, Auflösung und wer-weiß-was penibel zählen. Ich vergleiche einfach die Ergebnisse von ein und demselben Motiv – aufgenommen mit den einzelnen Modellen bei etwa gleichen Lichtverhältnissen auf einem Stativ.
Also unser Motiv sieht mit 24 mm aus, oben und unten etwas beschnitten, weil es kommt mir auf die Motivmitte an.

Nun nehme ich aus dem Bild einem 100%-Auschnitt, der sieht dann bei der RX100III so aus:

Und nun dasselbe Motiv (100%-Ausschnitt) mit der kleinen HX90V:

Und schließlich mit der Alpha 6000 mit dem Kit-Objektiv 16-50:

Es sind schon deutliche Unterschiede zu erkennen.
Sony Testfotos – Erklärungen
Schwierigkeiten hatte ich gehabt, weil SONY seine Kameras offenbar so programmiert hat, dass sie die kleinste Blende und möglichst die kürzest mögliche Verschlusszeit wählen, passt das nicht, geht der ISO-Wert hoch.
So hat sich trotz manueller Einstellung bei der RX100 der ISO-Wert auf 320 erhöht, obwohl nur mit Blende 8 bei 1/250 fotografiert wurde, manuell versteht sich. Bei der HX90V hat sich die Kamera ISO 80 gegriffen, dafür aber nur 1/50 Sekunde bei ebenfalls Blende 8. Und nur die Alpha 6000 hat bei Blende 8 und 1/250 den korrekten ISO-Wert von 100.
Mein persönlicher Eindruck ist allerdings, dass die Werte, die SONY in die EXIF-Daten schreibt, oft irgendwie nicht so ganz stimmen können, denn das Bild der RX100III hätte ja um fast 2 Blenden heller sein müssen, weil es überbelichtet wurde, oder etwa doch nicht?
Die HX90V liefert das enttäuschendste Ergebnis, dabei soll die Kamera doch auch einen Sensor von 18 MP haben. Irgendwie allerdings fehlt mir der Glaube, denn dieses Gerät liefert keine RAW-Daten und der eingebaute Mini-Computer rechnet so einiges zusammen, was Erstaunen bereitet. Aber dazu später.
Nun dasselbe Motiv mit anderer Brennweite.




Ich denke, die Bilder sprechen für sich. Ganz besonders enttäuscht hat mich persönlich die HX90V. Aber auch die Alpha 6000 ist nicht der Bringer, wenn ich diese z.B. mit der Nikon D3200 oder D5300 vergleiche. Besonders wird das klar, wenn ich die RAW-Bilder aus der Alpha 6000 völlig unbearbeitet mir im Sony-eigenen RAW-Entwicklungsprogramm IDC ansehe:
A6000 – ohne Korrektur – Artefakte und Rauschen geben sich die Hand

Ist aber noch lange nicht das, was ICH von einer 24-MP-System-Kamera erwarte.
Resümé zu Sony Digitalkameras
Weitere Tests, die ich angestellt habe, zeigen überdeutlich, dass SONY gar nichts auf EXIF- oder RAW-Werte gibt, da wird hin und hergerechnet und irgendwelche Dinge, von denen der Kameracomputer meint, sie müssten hervorgehoben werden, werden hervorgehoben. So insbesondere Gesichter. Leider kann ich dieses Bild hier nicht zeigen, weil sich sonst die fotografierten Personen unter Umständen beschweren würden.
Die TX55 ist natürlich ein schon ziemlich in die Jahre gekommenes Modell, aber nicht gerade schnell, macht doch noch annehmbare Fotos.
Anders die HX90V. Diese als Super-Kamera mit einem Zoombereich bis 720 mm (umgerechnet) Angebotene ist natürlich für den Preis kein Schnäppchen, sondern in vielen Disziplinen einfach ungeeignet. Das mag an Sonys Rechnereien liegen, aber auch die Auflösung von 18 MP, die glaube ich SONY nicht. Entweder werden meiner Meinung nach die vorhandenen 6 MP locker vom Computer in der Kamera auf 18 MP hochgerechnet, oder der Sensor ist einfach nur Schrott (oder der Prozessor). Die Kamera war deswegen schon 2x beim Service, aber nach wie vor dieselben unbefriedigenden Ergebnisse. Auch auf Sonys eigener Seite konnte niemand das Phänomen erklären:
hier ein Bild der HX90 mit 254 mm (100%-Ausschnitt): HX90-Bl8-1/50-ISO80-254mm

Also als Fazit: Ich kann für die HX90V keinerlei Empfehlung aussprechen, die Kamera ist nach meinem Dafürhalten besserer Schrott. Klar werden jetzt die Sony-Fans aufschreien, aber die Ergebnisse liegen ja vor. Und bevor die Kamera beim Service war, war sie noch grottenschlechter.
Die RX100 III, die es inzwischen für einen Straßenpreis um die 500 € gibt, ist eine wirkliche Alternative und für mich „Die Immer-Dabei-Kamera“, hat leider nur einem Zoombereich von umgerechnet 24-70 mm, aber den deckt sie sehr gut ab und die Ergebnisse können sich zwar nicht ganz mit denen der D3200 oder D5300 messen, kommen aber sehr sehr nah heran.
Enttäuscht bin ich persönlich von der Alpha 6000, okay, die preiswerteste spiegellose Systemkamera von Sony, aber auch hier kann ich die 24 MP, die Sony verspricht, nicht wirklich nachvollziehen. Zumal ja Sony auch die Sensoren für die D3200 und D5300 baut, also müsste doch derselbe Sensor zum Einsatz kommen. Oder werden bei der preiswerten Version auch schlechtere Sensoren (etwa 2. Wahl = ???) eingesetzt? Denn die Kamera ist nach meinem Dafürhalten für ISO-Werte über 2000 schon nicht mehr brauchbar, und dafür ist nicht das Billig-Objektiv verantwortlich, sondern es liegt einzig allein am Sensor. Die Ergebnisse werden allerdings ein wenig besser, wenn ich die in der Kamera berechneten jpg-Bilder betrachte, also rechnet hier Sony auch herum und herum. Neben der Kamera selbst ist es bei Sony ein Problem, brauchbare Objektive zu finden. Auch die extra von Zeiss gefertigten sind nicht das, was ich von Zeiss gewohnt bin.
Für den Fotografen, der nur Schnappschüsse macht, mögen diese Kameras ja durchaus brauchbar sein oder Ergebnisse liefern, die für diesen Fotografen ausreichen. Doch ich ärgere mich über den Kauf der HX90V.
Aber auch diese Alpha-Kameras werden gerne über den grünen Klee gelobt, wenn ich mir so die Testberichte genauer durchlese, stoße ich auf intelligente Äußerungen wie in der Color-Foto 1/2018 auf Seite 21:
„Trotz gleicher Auflösung legt die Sony A7R III bei der Bildqualität gegenüber der A7R II noch einmal zu. Hier spielt sicher die größere Rechenleistung des neuen Prozessors eine Rolle.“
Ich denke mal, bei einer Kamera, die locker 3500 € kostet und zur D850 und 5DsR in Konkurrenz tritt, dürften solche Kommentare nicht vorkommen: „Ab ISO 1600 steigt das Rauschen und Artefakte kommen verstärkt hinzu. Bei ISO 6400 baut die Sony A7R III zu stark ab, als das man diese Empfindlichkeit noch für Low Light verwenden könnte.“ Quelle wie vor.
Ich denke mal, Kommentare sind überflüssig.
Kein Vergleich zur Nikon D850 und zur Canon 5DsR
https://www.fotowissen.eu/d850-versus-5dsr-vergleich/
https://www.fotowissen.eu/test-nikon-d850-bei-hohen-iso-werten/
Bleibt noch die TX55, für ihr Alter (sie erschien 2010) macht sie gerade noch brauchbare Ergebnisse, die aber heute schon durch aktuelle Smartphones auch erreicht werden.

Fazit Sony Vergleich
Also liebe Leute, für mich sind SONY Kameras erst einmal gestorben, nur die RX100III bleibt in der Jackentasche. Okay, beim Herausnehmen muss ich aufpassen, dass nicht zu feste auf irgendwelche Tasten gedrückt wird, eine unbeabsichtigte Verstellung ist die Folge.
Aber das ist eine SONY-Krankheit, die auch die Alphas (egal welche) haben, es gibt keine Möglichkeit, wie bei Canon oder Nikon, die rückliegenden Schalter auszuschalten. Und wenn ich die Kameras am Bauch baumeln habe, kann ich von oben nicht sehen, was wirklich eingestellt ist. Ist vielleicht auch besser so, denn meiner Meinung nach rechnet SONY ja sowieso und trickst die Werte, sodass es eine Freude – nein ein Unding – ist.
Im Beitrag verwendete Firmennamen sind unter Umständen geschützt, sie werden nur zur Dokumentation verwendet.
Allen Lesern wünsche ich ein frohes Fest und alles Gute im Neuen Jahr
Euer Klaus D. Holzborn – Sony Kameras im Vergleich
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