Für die Fotografie habe ich mich schon als Kind begeistern können. In allen Lebenssituationen und in allen meinen Berufen war sie mein ständiger Begleiter. Oft genug konnte ich mich von Mitbewerbern gerade durch den Einsatz der Fotografie abheben. Aber Fotografie ist weit mehr als das bloße Drücken des Auslösers. Sie ist eine Kunstform, eine Ausdrucksweise und für viele ein leidenschaftliches Hobby.
Aber irgendwie hatte ich immer auch das Gefühl, mit meinem Fotografieren ziemlich einsam zu sein. Was habe ich nicht alles angestellt, um mit anderen Fotografen in Kontakt zu kommen! Doch meist führte das zu nichts. Im schlimmsten Fall geriet ich an Leute, die nur mit ihrem Equipment protzen wollten. Andere hielten sich für so begabt, dass sie meine Arbeiten nicht wertzuschätzen wussten.
Inhaltsverzeichnis
Der Fotoverein
Auf der Suche nach Gleichgesinnten besuchte ich auch die Versammlungen eines großen Fotovereins in der nahegelegenen Großstadt. Aber auch dort wurde ich nicht glücklich. Dort traf ich nämlich in versammeltem Maße auf genau wieder diese Typen: die Kameraangeber und die selbstverliebten Superfotografen. Fast schon war ich so weit, zu glauben, dass meine Ausrüstung wirklich nichts taugt und meine Fotos tatsächlich Mist waren.
Nach etlichen Monaten wagte ich dann aber einen Versuch und gab 1996 eine Anzeige in der Zeitung auf: Neuer Fotozirkel sucht Leute, die Spaß an der Fotografie haben.
Im Hinterzimmer einer Gaststätte wartete ich zur angegebenen Stunde auf die erhofften zwei oder drei Leute, die sich vorher telefonisch erkundigt und ihr Kommen angekündigt hatten.
Tatsächlich kamen dann zwölf Personen: Junge, Alte, Männer, Frauen, viele!
Es war ein beglückendes Gefühl, auf Anhieb so viele Menschen für die Idee eines kleinen Fotovereins begeistern zu können. Wir verabredeten, uns von nun ab einmal im Monat zu treffen.
Ich bemerkte, dass es fast jedem auf einen anderen Aspekt der Gemeinsamkeit ankam. Meine Aufgabe würde es sein, das alles unter einen Hut zu bringen.
Als Glücksfall erwies es sich im Nachhinein, dass zum zweiten Treffen nicht mehr ganz so viele Leute erschienen, einige hatten es sich dann doch anders überlegt. Außerdem stellte sich heraus, dass ein paar Leute vom „großen Fotoverein“ in der Nachbarschaft geschickt worden waren.
Mit nunmehr neun Mitgliedern war es aber ein gutes Arbeiten.
Ich möchte Ihnen schildern, aus welchen Gründen mein kleiner Fotoverein zuverlässig funktionierte und welche Aspekte eine Rolle spielten:
Fotovereine bieten Fotografie-Enthusiasten nicht nur eine Gemeinschaft, sondern auch eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen zugutekommen.
Gemeinschaft und Networking in der Fotografie
Fotografie ist oft ein individueller Prozess, aber die Inspiration wächst in der Gemeinschaft. In einem Fotoverein treffen sich Menschen, die eine Leidenschaft teilen. Dies schafft nicht nur eine freundliche Atmosphäre, sondern auch ein unterstützendes Netzwerk. Man lernt andere Fotografen mit ähnlichen Interessen kennen und kann wertvolle Kontakte knüpfen. Besonders für Einsteiger bietet dies eine Plattform, um sich mit erfahreneren Fotografen auszutauschen oder sogar Freundschaften zu knüpfen.
Die regelmäßigen Treffen fördern nicht nur den sozialen Austausch, sondern auch das Zugehörigkeitsgefühl. Egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittener – in einem Fotoverein ist jeder gut aufgehoben.
Meine Erfahrung zeigt, dass über die Jahre viele kommen und gehen. Diejenigen, die bleiben, bilden dann das Herz des Clubs. Auf sie ist Verlass und sie tragen letztendlich den ganzen Verein.
Fotografie Lernen durch Austausch
Einer der größten Vorteile eines Fotovereins ist der Wissensaustausch. In Workshops, Vorträgen und Gruppendiskussionen teilen erfahrene Mitglieder ihr Wissen. Dabei geht es nicht nur um technische Aspekte wie Kameraeinstellungen oder Bildbearbeitung, sondern auch um kreative Themen wie Bildkomposition, Farbgestaltung oder den Aufbau einer Bildserie.
Neue Mitglieder profitieren besonders von der Erfahrung der anderen: Tipps und Tricks, die sonst mühsam selbst erlernt werden müssten, werden in der Gruppe weitergegeben. Und auch Profis können von anderen Perspektiven und Ansätzen profitieren.
Als ich den Verein ins Leben gerufen habe, befanden wir uns gerade an dem Wegpunkt, an dem sich die analoge Fotografie allmählich zu verabschieden begann und die Digitalfotografie mit Riesenschritten Einzug hielt. Da war vieles noch ganz neu und die Erfahrungen der anderen haben mir sehr weitergeholfen.
- BILDSCHIRM MIT SIMULIERTER PAPIERTEXTUR: Das fein beschichtete Panel mit TÜV-zertifiziertem Reflexionsschutz ermöglicht die Arbeit unter so gut wie allen Lichtbedingungen.
- 90 WATT USB-C UND KABELLOSER HOTKEY PUCK G3: Einfacher Zugriff auf OSD, E/A-Anschluss und Kartenleser für schnelle Datenübertragung und Stromversorgung. Mit kabellosem Hotkey Puck G3 für die Einstellungen und Farbmodusauswahl.
- BENQ AQCOLOR-TECHNOLOGIE: 99 % Adobe RGB und 98 % DCI-P3/Display P3, Delta E ≤ 1,5, 10 Bit Farbtiefe, 16 Bit 3D LUT, BenQ Uniformity-Technologie und ICCsync für präzise Farbwiedergabe
Regelmäßige Inspiration und Motivation
Es kommt vor, dass Fotografen in eine kreative Blockade geraten. Der Austausch mit Gleichgesinnten und der Zugang zu neuen Projekten und Themen im Fotoverein können diese Blockade lösen. Viele Vereine organisieren regelmäßige Fotoexkursionen, bei denen Mitglieder gemeinsam auf Motivsuche gehen. Ob Naturfotografie im Wald, Architektur in der Stadt oder Street Photography – diese Ausflüge sind nicht nur inspirierend, sondern auch eine Gelegenheit, neue Techniken auszuprobieren.
Darüber hinaus bieten Fotovereine oft monatliche Themenwettbewerbe an, bei denen Mitglieder ihre Arbeiten präsentieren können. Diese Herausforderungen motivieren, die eigene Komfortzone zu verlassen und sich neuen fotografischen Herausforderungen zu stellen.
Heute kann man für kleines Geld schon ansprechende Druckerzeugnisse anfertigen lassen. Wir haben beispielsweise einen Kalender mit lokalen Motiven aus unserem Ort herausgebracht. Jedes Mitglied durfte eine Monatsseite ganz nach seinen Vorstellungen gestalten. Das gemeinsame Auswählen der Motive, die Besprechungen und auch das gemeinsame Fotografieren haben uns sehr zusammengeschweißt. Schöner Nebeneffekt: Durch den Verkauf der Kalender in der örtlichen Buchhandlung kam sogar etwas Geld in die stets klamme Vereinskasse.
Konstruktive Bildkritik
Eine der effektivsten Methoden, um als Fotograf zu wachsen, ist die kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Bildern. In Fotovereinen gibt es oft Bildbesprechungen, bei denen Mitglieder ihre Arbeiten vorstellen und Feedback erhalten. Dabei handelt es sich nicht um oberflächliche Kommentare, sondern um konstruktive Kritik, die auf Erfahrung basiert.
Solche Rückmeldungen helfen, die eigenen Stärken zu erkennen und an Schwächen zu arbeiten. Gleichzeitig lernt man durch die Analyse der Arbeiten anderer, worauf es in der Fotografie ankommt – sei es die Vermeidung technischer Fehler oder die Verbesserung der Bildaussage.
Manchmal benötigt man schon ein dickes Fell, wenn man stolz sein neuestes Elaborat vorstellt und auf das Lob der anderen erpicht ist. Es kann leicht passieren, dass die anderen nur an dem Werk „herummäkeln“. Hierbei ist zweierlei zu berücksichtigen. Für die Kritiker sollte immer gelten, dass man Kritik sachlich und mit viel Respekt äußern sollte. Für den Kritisierten muss gelten, dass er sich die Kritik nicht zu Herzen nehmen sollte, sondern lieber auf die Ratschläge der anderen achten sollte, um davon zu lernen.
Was aber ganz falsch ist, ist es, schlechte Bilder hochzujubeln, um jemandem einen Gefallen zu tun.
Zugang zu Ressourcen
Viele Fotovereine verfügen über Ressourcen, die Mitglieder nutzen können. Dazu gehören zum Beispiel eine gemeinsame Dunkelkammer für die analoge Fotografie, hochwertige Drucker oder Studios mit professionellem Equipment. Gerade für Hobbyfotografen, die nicht in teures Zubehör investieren möchten, ist dies ein großer Vorteil.
Zusätzlich bieten Fotovereine oft Zugang zu spezialisierten Lehrmaterialien oder exklusiven Rabatten bei Fotohändlern, was besonders für Einsteiger attraktiv ist.
Ich schrieb schon vom Umbruch in der Fotografie, und in den Anfangsjahren des Fotovereins habe ich beispielsweise Zehntausende von Negativen meiner Vereinskolleginnen und -kollegen gescannt und digitalisiert. Ich besaß einen entsprechenden Scanner und weil ich das für andere machte, mussten sich die anderen diesen damals sehr teuren Apparat nicht kaufen. Ich habe sehr davon profitiert, dass eine ältere Dame früher einmal Sportreportagen gemacht hatte und über absolute Wahnsinnsobjektive verfügte, die sie mir gerne auslieh.
Teilnahme an Ausstellungen und Wettbewerben
Ein weiterer großer Vorteil einer Mitgliedschaft ist die Möglichkeit, die eigenen Werke einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Viele Vereine organisieren regelmäßige Ausstellungen, bei denen Mitglieder ihre Arbeiten zeigen können. Dies ist nicht nur eine Chance, Feedback von einem größeren Publikum zu erhalten, sondern auch, sich als Fotograf einen Namen zu machen.
Weiterhin werden Mitglieder oft über regionale, nationale oder sogar internationale Fotowettbewerbe informiert. Die Teilnahme an solchen Wettbewerben kann die eigene Karriere fördern und zu wichtigen Erfolgen führen.
Für einen Einzelnen ist die Ausrichtung einer selbst kleinen Ausstellung immer ein großes Unterfangen. Das Ganze kann auch ziemlich teuer werden. Im Verein schafft man über die Jahre gemeinsam entsprechendes Equipment, wie Rahmen, Ständer usw. an, sodass die Kosten dann sehr niedrig sind. Außerdem kann man einander helfen.
Erweiterung des Horizonts
Fotovereine sind oft vielfältig in ihren Interessen. Während sich einige Mitglieder auf Porträts spezialisieren, sind andere Experten für Makrofotografie, Landschaftsaufnahmen oder dokumentarische Fotografie. Diese Diversität sorgt dafür, dass man über den eigenen fotografischen Tellerrand hinausblickt.
Ein Austausch mit Fotografen unterschiedlicher Genres kann dazu führen, dass man neue Interessen entwickelt und die eigene Arbeit mit frischen Ideen bereichert. Gleichzeitig lernt man, andere Stile zu respektieren und vielleicht sogar Elemente davon in die eigene Fotografie zu integrieren.
Man steckt oft in seiner fotografischen Welt fest und macht immer dasselbe. Im Verein lernt man ganz schnell, dass andere Fotografinnen und Fotografen völlig andere Ideen und Vorgehensweisen haben können. Davon kann man ungeheuer profitieren.
Gemeinsames Engagement
Viele Fotovereine engagieren sich für gemeinnützige Projekte. Ob durch das Fotografieren von Veranstaltungen, das Erstellen von Bildern für lokale Organisationen oder die Durchführung von Fotoworkshops für Jugendliche – solche Aktivitäten bieten eine sinnvolle Möglichkeit, das eigene Hobby mit sozialem Engagement zu verbinden. Dies stärkt nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern gibt der eigenen Fotografie eine neue Bedeutung.
In jeder Stadt gibt es Gemeinschaftsprojekte, an denen verschiedene Gruppen teilnehmen können. Auf diese Weise kann man seinen Verein bekannter machen und auch etwas für andere tun.
Fazit
Die Mitgliedschaft in einem Fotoverein ist weit mehr als ein Freizeitvergnügen. Sie ist eine Gelegenheit, die eigene Fotografie auf das nächste Level zu heben, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und die Leidenschaft für das Fotografieren in einer unterstützenden Gemeinschaft zu teilen. Vom Wissensaustausch über kreative Inspiration bis hin zur Teilnahme an Ausstellungen – Fotovereine bieten eine Fülle von Möglichkeiten, die nicht nur die fotografischen Fähigkeiten, sondern auch die persönliche Entwicklung fördern.
Egal, ob man gerade erst beginnt oder bereits ein erfahrener Fotograf ist: Ein Fotoverein bietet für jeden etwas und zeigt, dass Fotografie nicht nur eine Kunst, sondern auch ein verbindendes Element zwischen Menschen sein kann.
Der Fotoverein besteht heute noch. Noch ein bisschen, und er kann sein 30-jähriges-Jubiläum feiern. Das ist doch was in der heutigen Zeit.
Ich selbst gehöre dem Verein nicht mehr an, weil ich vor vielen Jahren schon weggezogen bin. Einem anderen Verein habe ich mich nicht mehr angeschlossen. Im Laufe der Jahrzehnte hatte ich etliche Vereine gegründet und alte bestehende Vereine teilweise aus der Misere herausgeführt.
Insbesondere der Vorsitz in einer Berufsvereinigung hat mich sehr viel Zeit gekostet. Leider wird das Ehrenamt nicht mehr geachtet und es wird oft übersehen, wie viel Arbeit man investieren muss.
Nicht verschweigen darf man, dass es auch in Vereinen oder Interessengruppen immer mal Reibereien gibt. Das kann sich zu Intrigen und großem Ärger auswachsen. Da benötigt man schon ein dickes Fell, um dann noch mit Elan weiterzumachen.
Beim Fotoverein ist es aber so, dass mein Nachfolger als Vorsitzender ein ganz famoser Mann ist, der die notwendige Ruhe und Kraft besitzt, um den Verein nun schon über so viele Jahre erfolgreich zu führen.
Wenn Sie Interesse haben, Gleichgesinnte zu finden, versuchen Sie es doch auch einmal mit einer Anzeige in der Zeitung. Sie selbst bestimmen, wo der Weg hinführt.
Wie halten Sie es denn? Sind Sie lieber allein unterwegs oder hätten Sie lieber Gleichgesinnte um sich?
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Lieber Peter Wilhelm,
In den Endneunzigern war ich einige Jahre Schatzmeister eines Berliner Fotoclubs. Da habe ich viel gelernt, von der Laborarbeit über Ehrenamt und Vereinsleben. Tatsächlich bildet sich irgendwann ein harter Kern, der dann leider immer die unangenehmen Aufgaben hat. Wie z.B. Ausstellungen vorbereiten, Bilder hängen etc. Das führte schon mal zu Wutausbrüchen des 1. Vorsitzenden… natürlich ohne Erfolg.
Soll heissen: Die meisten Leute ziehen den Schwanz ein, wenn es ums Arbeiten geht. Trotzdem möchte ich die Zeit nicht missen. Seit vielen Jahren bin ich nun Direktmitglied im DVF, mittlerweile im Landesverband Nordmark. Und eher passiv, da ich kein Medaillenjäger bin. Ist mir egal. Aber so bin ich immer noch Teil einer Community.
Herzlichst
Da sprechen Sie einen Punkt an, der schon viele Vereine zum Tode verurteilt hat.
Die Arbeit bleibt bei immer den gleichen Personen hängen. Haben die eines Tages keine Lust mehr oder sterben, dann sieht es oft bitter aus.
Ich habe immer in meiner Antrittsrede als Vorsitzender gesagt, dass man beim Vorstand keine Arbeit bestellen kann. Punkt.
Jeder, der sagt: „Wir müssten mal“ oder „Wir könnten mal“, der hat sich mit dieser Aussage selbst zum Arbeiten verpflichtet.
Das durchzusetzen, bedeutet harte und konsequente Arbeit, aber anders geht es gar nicht, sonst wird das Vereinsleben schnell zum Wunschkonzert in Babyblau und keiner will letztendlich etwas machen.
Hallo Peter Wilhelm.
Herzlichen Dank für Ihren wertvollen Artikel. Ich habe bis jetzt nur bei Gelegenheit mit Anderen über meine Art und meine Motive des Photographierens gesprochen. Beim Lesen Ihres Artikels habe ich mich gefragt, ob für mich nicht eine lose Form von Kontakten besser ist als ein doch irgendwie verbindlicher Verein. Haben Sie mit einer solchen Form auch schon Erfahrungen gesammelt?
Schau doch mal bei online Fotogruppen vorbei.
Bei online Gruppen ist es nicht anders wie bei anderen, man fühlt sich nicht in jeder Gruppe wohl aber es gibt mehr Auswahl besonders wenn man nicht in einer Großstadt wohnt.
Ich habe einen online Fotoverein gefunden bei dem ich mich wohl fühle, leite dort ein paar Gruppen. In einer Gruppe gibt es jede Woche ein neues Thema, wofür das Bild in der Woche gemacht werden muss – also kein ich schau mal ins Archiv und nehme was passen könnte.
Ich finde das einen guten Vorschlag.
Nicht jeder hat Lust auf persönliche Vereinsmeierei. Ein Online-Club bietet da eine echte Alternative.
Auch online können sich persönliche Beziehungen entwickeln, via Übersetzer, auch mit nicht Deutsch sprechenden Personen. Sympathie entwickelt auch wenn man sich nicht direkt sieht. Zum anderen können auch persönliche Treffen selbst organisiert werden. Außerdem ist es online leichter polarisierende Themen zu unterbinden, was in einem kleinen Fotoclub schon sehr störend sein kann.
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Warum denn nicht? Es muss ja kein Verein oder eine feste Gruppe sein.
Auch eine lockere Runde kann sehr viel bringen. Ich finde es halt nur schwer, Gleichgesinnte zu finden.
Aber heute in der Zeit der sozialen Netzwerke bietet sich ja die Möglichkeit, dort mal nach anderen Fotografen zu schauen.
Liebe Grüße
Peter Wilhelm
Moin Herr Wilhelm, für den kurzweiligen Artikel. Es liegt an einem selbst, ob man Interesse an einem aktiven Austausch gleichgesinnter Fotofreunde hat mit u.a. richtigen Treffen und Bilder zu gemeinsam festgelegten Themen ausgedruckt oder auch über einen Beamer mit konstruktiver Kritik von den anwesenden Personen bespricht. Rückmeldungen zu erhalten mag für den einen und anderen nicht immer einfach sein, zumal man das Bild vielleicht sehr mag, aber meistens wächst man daran. So ist dies auch bei uns im Fotoclub, Bildbände werden auch mitgebracht und sich darin als Anregung vertieft. Arbeit wird nicht beim Vorstand bestellt, sondern auf vielen Schultern verteilt. Jeder hat seine Fähigkeiten und bereichert den Verein. Man lernt voneinander und unterstützt sich. Wir veranstalten regelmäßig Ausstellungen. Das kostet Zeit und Geld und gibt viel Freude.
Auch trifft man sich in Kleingruppen zum Fotografieren oder zum Fotoausflug mit Aufgaben oder zum Besuch einer Fotoausstellung. Konstruktiv werden Themen besprochen für eine gemeinsame Linie und Vorgehensweise. Das kann auch mal kontrovers sein in der Sache.
Wer sich lieber virtuell austauschen möchte, findet in verschiedene Plattformen Möglichkeiten. Auch über diese Weise habe ich mich mit einigen Fotografen zum Austausch getroffen für einen gemeinsamen Fotowalk oder auch nur um ein Objektiv zu testen. Es gab sogar mal ein Shooting um verschiedene Kameras/Objektive für einen Zweck zu testen. Das fand anschließend auf der Online-Plattform eine große Nachfrage mit vielen Kommentaren.
Ich persönlich finde Fotoreisen und auch Foto-Workshops sehr bereichernd. Dadurch habe ich viele interessante Menschen kennengelernt und tausche mich mit denen auch noch nach Jahren regelmäßig aus.
Aktuell passiert ganz viel in der Szene. (Abseits von Meta und Co.).
Wir haben ein tolles Hobby. Auch über Fotowissen werden von Peter und seinen engagierten Autoren viele Beispiele gezeigt. Herzliche Dank. Ich freue mich regelmäßig über die Beiträge.
Mir persönlich ging es mit dem Fotoclub nicht so gut, aber ich habe ein paar Bekannte gefunden, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe. Dank des Fotoclubs habe ich Photoworks als Alternative zu Photoshop kennengelernt, es war also nicht umsonst, haha!
Mir hat dieser wunderbare Artikel (danke dafür!) nochmal zwei wichtige Dinge aufgezeigt. Zum einen, die hohe Wertigkeit von Vereinen, Clubs und sonstigen Gruppierungen, und zum anderen die Bestätigung, selbst kein „Vereinsmensch“ zu sein. Das steht zwar etwas im Kontrast zu weit über 20 Jahren, die ich ehrenamtlich tätig war, für die jetzige Zeit trifft es dennoch voll umfänglich zu.
Was ich zum Beispiel sehr bevorzugt mache, ist, mich für definierte Zeiten bestimmten Projekten anzuschließen, und dann auch 100% zu geben. Die Intensität gegenseitigen Austauschs wertschätze ich dabei sehr. Es ist auch erkennbar, wie stark die eigene Entwicklung davon profitiert. Ich bin allerdings auch jedes mal froh, wieder in mein konzentriertes Alleinsein zurückzukehren, ohne mich irgendwo abzumelden, herauszureden, oder das Gefühl zu haben, irgendwen/-was im Stich zu lassen.
Liebe Grüße,
Dirk Trampedach