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Sind Fotos wichtig?

Sind Fotos wichtig für uns und andere?

Sind Fotos wichtig für uns und andere? – Immer wieder stellen mir Menschen die Frage „Warum fotografierst Du so gerne?“ Die Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten. Es sind ganz sicher viele Faktoren, warum die Fotografie einen so hohen Stellenwert in meinem Leben eingenommen hat. Einer der wichtigsten ist mir aber gerade in den letzten schwierigen Wochen wieder klar geworden. Sind Fotos wichtig?:

Fotos sind Erinnerungen, Erinnerungen sind wichtig, im Umkehrschluss sind Fotos wichtig!

Wir waren dieses Jahr wieder beim Karneval in Venedig. Carnevale di Venezia! Was sich so malerisch anhört, ist ein Rausch der Farben. Faszinierende Augen hinter fantasievoll gestalteten Masken. Menschen aus vielen Ländern der Welt, die ihre Freude daran haben, ihre in Stoffe und Farben materialisierte Fantasie der Welt zu zeigen. Es ist bunt, es ist laut, auch mal leise. Stille Gesten oder großes Hallo, so unterschiedlich wie die Menschen hinter den Masken sind, so unterschiedlich sind auch ihre Kostüme. Es hat so viel Spaß gemacht, in der zauberhaften Stadt Venedig, all dies auf den Speicherchip zu bannen. Der Carnevale di Venezia ist eine perfekte Symbiose zwischen Maske und Fotograf.

Der Artikel „Sind Fotos wichtig für uns oder andere?“ wurde zunächst im April 2020 publiziert und im Juli 2023 für Sie überarbeitet.

Nach dem Shooting

Doch was passiert hinterher mit den Fotos? Nach der Bearbeitung, die je nach Menge durchaus schon einmal einige Zeit in Anspruch nehmen kann, stellen die Fotografen den Masken die Fotos zur Verfügung. Das habe ich bereits letztes Jahr gemacht und es haben sich nette Kontakte daraus ergeben, es sind Freundschaften entstanden. Doch dieses Jahr ist alles anders. Das Schreckgespenst Corona hat das Ende des Carnevales in Venedig zu früh und sehr nachhaltig eingeläutet. Alle Masken und Fotografen haben sich wieder zerstreut und es bleibt nur eine Erinnerung. Im Angesicht der weltweiten Krise verblasst die Erinnerung an die schönen Tage in der Serenissima. Unsere Generation, die im Überfluss aufgewachsen ist, die nie eine wirkliche globale Krise oder gar Krieg erlebt hat, die nicht mit wirklichen Einschränkungen leben musste, ist plötzlich an die eigenen vier Wände gefesselt. Positive Gefühle wollen da nicht wirklich aufkommen. Ich habe die Zeit genutzt und habe meine Fotos bearbeitet und konnte diese in den letzten Tagen den Masken zur Verfügung stellen. Natürlich bedanken sich die Masken, es entstehen nette Gespräche … doch dieses Jahr ist alles ein wenig anders. Die Menschen hinter den Masken freuen sich, freuen sich sogar – so kommt es bei mir an – ein wenig mehr als letztes Jahr. Den Grund fassen auch viele in Worte: Danke für die schönen Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit!

Da sind wir wieder bei den Erinnerungen. Und somit schließt sich der Kreis! Fotos sind Erinnerungen, Erinnerungen sind wichtig, im Umkehrschluss sind Fotos wichtig!

Natürlich möchte ich Euch nicht nur mit einem pseudo-philosophischen Text langweilen, sondern ich möchte Euch meine schönsten Erinnerungen an den Carnevale di Venezia 2020 schicken. Jedes dieser Fotos ist eine besondere Erinnerung. Die Gründe dafür sind ganz vielfältig. Ob es die Freude ist, jemanden nach einem Jahr wiederzutreffen, ob es eine lustige Gegebenheit war (wie zum Beispiel eine schielende Maske – davon gibt es leider kein Foto, denn ich musste einfach zu sehr lachen) oder weil der Moment einfach besonders schön war. Das Licht einfach passte, der Sonnenuntergang traumhaft war oder oder oder … mit all diesen Fotos verbinde ich besondere Erinnerungen, besondere Emotionen, das sind besondere Fotografien, Fotos die mir wichtig sind!

Im Übrigen bedeutet das nicht, dass die andere Fotos nicht auch wichtig wären! Aber ich glaube nicht, dass ihr Euch alle meine Fotos aus Venedig anschauen wollt. Das würde den Rahmen doch ein wenig sprengen, den ich – wie üblich – mal wieder ausgereizt habe :-)

Sind Fotos wichtig für uns?

Und? Wie würdet ihr jetzt die Frage beantworten? Sind Fotos wichtig für uns oder andere? Für mich persönlich sind Fotos wichtig! Sehr wichtig sogar! Ich erinnere mich direkt an die Situation, höre die Geräusche, habe Gesprächsfetzen oder ein Lachen in den Ohren. Natürlich sind das meine persönlichen Erinnerungen, für Euch nur ein paar hübsche Bilder. Aber auch für die Masken sind es Erinnerungen und sie erinnern uns alle an eine unbeschwerte Zeit in Venedig. In diesem Sinne möchte ich mich auch bei Masken bedanken, die so geduldig posiert haben!

Noch ein paar Worte in eigener Sache: Bitte tut mir den Gefallen und schaut Euch die Bilder in groß an. Ein Klick auf das Bild öffnet die Galerie. Nicht, dass meine Bilder so toll wären, aber es würde den Masken mit ihren wunderschönen und aufwendigen Kostümen nicht gerecht werden, wenn man sie nur in der kleinen Vorschau sehen würde! Sie arbeiten das ganze Jahr an ihren Masken und Kostümen und das sollte entsprechend honoriert werden. Danke!

Übrigens: Mehr Berichte über Venedig sind unter der Suche zu finden. Wer also Lust hat, darf dort gerne ein wenig stöbern! Bereits im letzten Jahr habe ich drei Artikel zum Karneval in Venedig 2019 veröffentlicht, in denen ich mich mit einigen Masken intensiver beschäftigt habe. Im ersten Teil berichte ich von Irina, der nächste Teil beinhaltet ein Interview mit Theresia und Fabrice und der dritte Teil handelt von einem Shooting mit der Contessa. Folgt einfach dem Link hinter dem Namen.

Alles zum Best of Karneval in Venedig 2019 ist hier zu finden: Am Morgen, Treffen, am Nachmittag und Am Abend. Die offizielle Seite des Carnevale di Venezia ist hier zu finden. Viel Spaß!

Wie immer würde ich mich über Kommentare, Anregungen und/oder Kritik sehr freuen. Danke!

© Britta Dicken schreibt zum Thema: Sind Fotos wichtig?

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Geschrieben von:

Britta Dicken - Autorin bei *fotowissen.eu

Britta Dicken

Als leidenschaftliche Amateurfotografin ist seit Sommer 2013 kaum etwas vor meiner DSLR sicher. Ob im Urlaub, auf Veranstaltungen und natürlich auch gerne im heimischen Garten, fast immer ist meine Kamera dabei. Gerne experimentiere ich auch mit speziellen Objektiven und Aufnahmetechniken.
Ich möchte weiterhin meinen Horizont erweitern und freue mich daher über jede Anregung!

Eine Auswahl meiner Bilder ist auch hier zu finden:
d-photography.de/

12 Kommentare

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  • Liebe Britta,

    herzlichen Dank dafür, Wichtiges zu benennen! Wenn ich mich so umschaue, wann und wie Fotos veröffentlicht werden, frage ich mich nicht gerade selten nach der Intention. Denn recht häufig ist nicht zu erkennen, wo die Wichtigkeiten denn nun liegen. Das mag daran liegen, dass mittlerweile das zur Schau stellen zum „Likes-Sammeln“ so allgegenwärtig ist, dass tiefgründige Dinge, wie die Wichtigkeit eines Fotos, dahinter völlig verschwinden.
    Schön, dass du die Brücke schlägst zwischen deinen Gedanken und den entsprechenden Fotos. Das bringt mich als Betrachter dazu, nochmal einen anderen Blick auf die Fotos zu werfen.

    Für mich sind Fotos auch sehr wichtig! Denn zum Einen gibt es kaum etwas ähnliches, bei dem man so super konzentriert und gleichzeitig entspannt im Augenblick verweilt, als beim Fotografieren. Und außerdem verschmilzt im Foto die wahrgenommene Szene mit der Emotion vor Ort. Das bleibt auf ewig abrufbar, wie die Gefühle, die bestimmte Musik auszulösen vermag. Auch nach Jahren geht mir das so. Und so, wie sich feststellen läßt, dass sich die eigenen Fotos auch in ihrer fotografischen Qualität verändern (verbessern…?), ist man selbst ja ebenso Teil dieses Prozesses. An Fotos ist zu erkennen, wie (das) wir uns verändern. Ich finde das bedeutsam.

    Deine Venedig-Fotos sind auch wirklich einmalig ;-)

    Schönen Sonntag, liebe Grüße,

    Dirk

    • Lieber Dirk,

      tatsächlich ist es mir dieses Jahr, bei den Rückmeldungen der Masken, besonders deutlich geworden. Viele haben sich für die Erinnerungen an die schöne Zeit bedankt. Natürlich war war es mir vorher schon bewusst, aber ich wollte es einfach mal in Worte fassen. Bei Musik klappt das ebenso gut, nur das wäre hier wohl der falsche Platz ;-)
      Per se hat jedes Foto seine Berechtigung, egal ob es künstlerisch wertvoll ist oder total verwackelt und kaum ein erkennbares Motiv zeigt. Der Fotograf hat in beiden Fällen entschieden, dieses Bild möchte ich festhalten. Das ist eine Erinnerung die ich behalten möchte. Diese Emotionen spiegeln sich in den Fotos wieder, egal ob sie technisch perfekt sind oder ob es ein verwackelter Schnappschuss ist. Als Betrachter erschließt sich das vielleicht nicht immer .. aber auch das kann ein Zeichen von Kunst sein ;-)
      Vielen Dank für das Kompliment! Rückblickend sind sie tatsächlich ein Zeugnis einer unbeschwerten Zeit, die zumindest mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Das können wir alle gerade gut gebrauchen!

      LG
      Britta

  • Liebe Britta,

    ich finde Fotos auch sehr wichtig. Sie sind so etwas wie ein Tagebuch. Man kann sich durch sie an schöne oder auch traurige Zeiten erinnern. Sie zeigen auch Kindern Menschen die sie nicht mehr kennenlernen konnten.

    Ich wünsche Euch einen Sonntag. Bleibt gesund.

    Liebe Grüße, Gabi

    • Liebe Gabi,

      oh ja! Auch Fotos von Menschen die man nicht kennt, können durchaus Emotionen wecken. Und ich selber erfreue mich auch später immer wieder an älteren Fotos. Einige vergisst man tatsächlich nie!

      Bleibt ihr bitte auch gesund!

      LG
      Britta

  • Eine gute Frage, Britta und eine gute Antwort aus meiner persönlichen Sicht gesprochen. Ich mag auch Deinen Fotos und ich sehe von Jahr zu Jahr interessantere Blickwinkel in Deiner Fotografie. Außerdem verbessern sich Deinen Aufnahmen erheblich. Vielleicht kann ich Dir noch einige zusätzliche Ideen geben für nächstes Jahr?
    Herzlich, Peter

    • Lieben Dank, Peter, für Dein Kompliment. Insgesamt bin ich mit der „Ausbeute“ in diesem Jahr auch zufriedener als letztes Jahr. Liegt vielleicht am neuen Blitz ;-)
      Hinterher sehe ich immer wieder Sachen, die ich hätte besser machen können. Aber zu Hause am PC ist das immer leicht gesagt. Vor Ort im Getümmel ist es deutlich schwieriger sich daran zu erinnern.
      Aber Dein Angebot nehme ich gerne an!

      LG
      Britta

  • Meine liebe Britta, deine Fotos und deine Worte wie immer perfekt gewählt und genau auf den Punkt gebracht. Erinnerungen sammeln das trifft es. Es werden die Erinnerungen sein die uns lächeln lassen wenn wir müde vor Traurigkeit sind. Diese kleinen Worte „Weißt du noch …“oder „Kannst du dich erinnern an…“werden einmal unseren Alltag füllen. Dann ist die Zeit der Erinnerungen gekommen. Dann werden wir GUTE Erinnerungen brauchen um nicht in Traurigkeit zu vergehen. Für mich bedeutet Carnevale an erster Stelle pure Lebensfreude. Durch den Carnevale hat sich mir eine Welt geöffnet in der meine Seele fliegen kann. Denk nur an diesen Moment an der Chiesa dei Miracoli, auf der Brücke, die Sonne, der Schatten, die Menschen im Cafe, das Ferro ……… weißt du noch? Ja du weißt auch noch. Dieser Moment, diese Sekunden in meinem/unserem Leben werden immer in meiner/eurer Erinnerung verbleiben und verbunden sein. Ich lächle und kann es sogar hören … Du auch? Volaaarrreeeeee ooohoooho….. Ich danke dir aus vollem Herzen für diese wunderbare Erinnerung. ?

    • Liebe Contessa,

      natürlich erinnere ich mich! Eines der Fotos, wo ich immer wieder eine Gänsehaut bekomme. Das Foto ist schön, aber für den Betrachter ist und bleibt es ein schönes Foto. Für uns ist es eine wunderschöne Erinnerung, die Gänsehaut und Lachen hervorbringt. Nie werde ich diesen Moment vergessen. Die Contessa auf der Brücke, singend, der Gondoliere, der zu der Contessa auf der Brücke hochschaut und der Chor der Sänger hinter meinem Rücken, die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wahrgenommen hatte. Unvergesslich!
      Wir haben Dir für diesen besonderen Moment zu danken!

      LG
      Britta

  • Hallo Britta, Erinnerungen sind wichtig und Bilder helfen in meinen Augen nicht nur sich an Orte zu erinnern, sondern an das eigene ICH – Um zu erkennen, zu verstehen und den Keim eines authentischen Selbst freizulegen, der unter den Konditionierungen und Sozialisierungen des Umfeldes vergraben wurde. Meine Fotografien zeigen in diesem Sinne keinen Sehnsuchtsort. Sie dienen vielmehr als Kontrastfolie, vor der sich der Alltag aus dem Nebel herausschält und schärfer konstruiert.
    Systematisches Vernunftdenken ist etwas, ohne das wir als Spezies oder Individuen unmöglich leben können. Aber wenn wir bei Verstand bleiben wollen, können wir auch unmöglich ohne unmittelbare Wahrnehmung der inneren und der äußeren Welt auskommen.
    Wir führen ein hochgradig strukturiertes Leben, das von der „Tyrannei der Termine“ beherrscht wird. Viele fühlen sich von der Quelle ihrer Kreativität entfremdet und wir haben weder Zeit noch Raum für eine Suche nach unserem Selbst. Wir leben in der Echokammer unseres Geistes und folgen den immer gleichen Pfaden unserer Denkmuster. Fotografien können das „In-der-Welt-sein“ in ein „zu-Hause-sein“ verwandeln – sie können aus der Welt einen verlässlichen Ort machen.
    Sie bringen in einer Gesellschaft dort Kommunikation ohne Worte hervor, wo Worte ohne Kommunikation vorherrschen.

  • Sicher haben Bilder einen Erinnerungswert und dienen auch der Dokumentation, z.B. bei heranwachsenden Kindern.

    Bei Bildern kann ich auch oft meine Stimmung ausdrücken oder etwas so zeigen, wie ich es sehe. Wenn es anderen gefällt, ok, dann nehme ich das mit.

    LG Bernhard

    • Lieber Bernhard,

      Deine Ausführungen treffen sicherlich auf viele verschiedene Fotografie-Situationen zu, aber ich persönlich empfinde das Fotografieren der Masken als Symbiose. Das bedeutet aber auch, das ich mich nicht alleine auf mich konzentrieren darf! Ganz im Gegenteil, ich muss auch mein Gegenüber miteinbeziehen. Aufgrund der Maske ist es schwierig, da zur Kommunikation häufig nur die Augen bleiben. Gesicht, Kleidung und auch die Gestik ist in der Regel ein reines Kunstwerk und nicht natürlich – was auch so gewollt ist. Damit muss man Emotionen auf andere Art und Weise zeigen. Dies kann man mit der Lichtstimmung erreichen oder mit einem (fotografischen) Blick in die Augen.
      Da es sich um eine Symbiose handelt, ist es für mich persönlich auch wichtig, dass meinem Gegenüber – „meiner Maske“ – auch das Ergebnis gefällt. Warum sollte sie sonst ihre Zeit mit mir verschwenden? Es ist und bleibt ein Geben und Nehmen, mit einem Ergebnis, mit dem beide Seiten zufrieden sein müssen. Ich habe an diese Fotos einen anderen Anspruch, als Du ihn beschrieben hast.
      Die Erinnerung, die durch die Fotos wieder hervorgerufen werden, beziehen sich auf eine zwischenmenschliche Ebene, die durch die Zusammenarbeit von Maske und Fotograf entsteht. Das ist ein „ich“ nicht angebracht. Aber das ist meine persönliche Meinung, das mag jeder anders sehen. Ich fände es nur schade, die Maske bzw. den Menschen dahinter, auf ein reines Fotoobjekt zu degradieren.

      LG
      Britta

  • Liebe Britta, zunächst einmal herzlichen Dank für die farbenfrohen und ausdrucksstarken Bilder. Was wäre eine Erinnerung ohne sie?
    Ich würde das Thema, ob Fotos wichtig sind, noch einmal anders angehen wollen.
    «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte». Bilder helfen uns beim Lernen, Bilder erregen Aufmerksamkeit, Bilder erklären schwierige Konzepte, Bilder inspirieren. Das sind nur einige der relevanten Aspekte. Aber warum ist das so?

    Unser Sehsinn gilt neben dem Tastsinn, dem Gehör, dem Geruch und dem Stellungssinn als wichtigster Sinn für unsere Wahrnehmung. Eine neuere Studie zeigt, dass dies stark kulturell geprägt ist. Unser Gehirn ist darauf ausgerichtet, durch Bilder Informationen aufzunehmen, weiterzuleiten und sie zu verarbeiten.

    Wir reagieren auf visuelle Daten deutlich besser als auf jede andere Art von Daten. Das menschliche Gehirn verarbeitet Bilder bis zu 60.000 mal schneller als Text und 90 Prozent der an das Gehirn übermittelten Informationen sind visuell.

    Bilder sind auch deshalb besser als Texte, weil das Lesen für uns ineffizient ist. Unser Gehirn sieht Wörter als einzelne Bilder, die wir zuerst erkennen müssen.

    Generell geschieht die Informationsübermittlung von den Augen ans Gehirn in einer unvorstellbaren Geschwindigkeit. Wenn wir ein Bild sehen, analysieren wir es innerhalb kürzester Zeit, geben dem Bild Bedeutung und betten es in einen Kontext ein. Das menschliche Gehirn ist in der Lage, ein vertrautes Objekt innerhalb von 100 Millisekunden zu erkennen. Eine Studie des renommierten MIT geht davon aus, dass sogar nur 13 Millisekunden ausreichen, um auch unbekannte Bilder zu erkennen. Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen: 13 Millisekunden.

    Bilder und damit selbstverständlich auch Fotografien, sind wesentlich effizienter aufzunehmen, werden mit Stimmungen, Emotionen verbunden und erlauben uns eine sehr viel umfassendere Wahrnehmung unserer Umwelt, als dies ein Text allein zu leisten vermag.

    Wenn Informationen ins Gehirn geleitet werden, sind wir in der Lage, schnelle Verbindungen zu bereits gespeicherten Informationen in unserem Gedächtnis herzustellen. Mit diesen Assoziationen und Gedankenbrücken verankern wir Konzepte in unserem Gehirn. Wir bewegen uns in einer dreidimensionalen Welt. Das Licht fällt allerdings nur zweidimensional auf unsere Netzhaut. Den Schritt von zwei- zu dreidimensional hält unser Gehirn auf Trab.

    Ohne Frage gibt es durchaus auditive Menschen, die das gesprochene oder gelesene Wort brauchen, um solche Konzepte zu erstellen. Dennoch lässt sich festhalten, das ohne Bilder die Welt um uns herum nur halb so schön (oder hässlich) wahrgenommen wird, wären wir nicht mit der Fähigkeit des Sehens ausgestattet. Nichtsehende Menschen haben deshalb ein enormes Handicap, das sehr viel Training der anderen Sinne erfordert, um diese Lücke nur annähernd zu schließen. „Die Augen vor etwas verschließen“ meint, etwas NICHT sehe zu wollen. Bilder haben eine enorme Aussagekraft. Viele lesen von dem unsäglichen Leid der Tiere in Schlachthöfen. Aber sich die Bilder dazu anzuschauen, halten nur die wenigsten aus.

    Fazit
    Bilder, also Fotografien, bereichern unser Leben und das ist voll mit Bildern, die in unserem Kopf bleiben. Versuche ein Produkt wie ein Parfum oder eine Motorsäge zu beschreiben. Ein endloser Text wäre erforderlich. Damit schließt sich der Kreis: „Ein Bild sagt mehr, als tausend Worte“.

    Liebe Grüße
    Jürgen Pagel

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