Was für ein Aufwand! Man musste eine Leinwand aufbauen, einen Projektionsständer, den Diaprojektor einrichten und die Bestuhlung gruppieren. Das Zimmer musste komplett verdunkelt werden, damit die geladenen Opfer Gäste die vorgeführte Pracht auch genießen konnten.
Die Rede ist vom Dia-Abend. Denn meist fanden diese Diavorführungen abends statt, weil es das Verdunkeln erleichterte.
Wenn diese Vorführungen kurz und knackig waren und der Vorführer auch noch gut kommentieren konnte, war das durchaus ein sehenswertes Vergnügen.
Doch wenn wir alle ehrlich sind: Die allermeisten Diavorführungen erfüllten weder das eine noch das andere Kriterium. Mehrheitlich waren Diaabende nicht nur zu lang, sondern nahezu endlos, und gute Kommentatoren sind mir auch nur wenige in Erinnerung.
Ambitionierte Diafotografen leisteten sich Projektoren mit Überblendfunktion oder nutzten zwei Projektoren und unterlegten alles auch noch gekonnt mit Musik.
- BILDSCHIRM MIT SIMULIERTER PAPIERTEXTUR: Das fein beschichtete Panel mit TÜV-zertifiziertem Reflexionsschutz ermöglicht die Arbeit unter so gut wie allen Lichtbedingungen.
Ich persönlich kaufte mir einen der letzten noch in Stückzahlen erhältlichen Projektoren erst, als die Digitalfotografie schon im Vormarsch war. Mein Hauptanliegen war es, hunderte geerbte Dias durchzusehen und mit den besten eine Vorführung zu machen. Zu der Vorführung ist es nie gekommen.
Man fand immer weniger Menschen, die Lust auf einen verdunkelten Abend hatten.
Die klassischen Diaabende, bei denen man analoge Fotos von Reisen oder besonderen Anlässen zeigte, sind heute seit dem Aufkommen digitaler Technik fast vollständig aus der Mode gekommen. Dennoch gibt es einige moderne Nachfolger und Varianten, die das Prinzip der Präsentation von Erinnerungen und Erlebnissen vor einem Publikum fortführen, wenn auch in veränderter Form:
- Digitale Fotopräsentationen: Viele Menschen nutzen heute digitale Projektoren (Beamer), um Fotos direkt vom Laptop, Tablet oder Smartphone auf eine Leinwand zu projizieren. Programme wie PowerPoint oder spezialisierte Präsentationssoftware machen es einfach, eine Fotostrecke zusammenzustellen und mit Musik oder Kommentaren zu untermalen. Auch Smart-TVs mit USB- oder WLAN-Verbindung kann man gut für solche Zwecke nutzen.
Digitalisieren von Negativen und Dias >> - Streaming und Social Media: Auf Plattformen wie Instagram, Facebook oder YouTube können Bilder und Videos hochgeladen und als Stories oder in Livestreams präsentiert werden. Der „Diaabend“ verlagert sich so in die digitale Welt, wo Follower und Freunde in Echtzeit oder zeitversetzt an den Erlebnissen teilhaben können. Facebook-Gruppen oder gemeinsame Foto-Clouds werden dabei oft genutzt, um Fotos gezielt mit Familie oder Freunden zu teilen.
- Online-Meetings: Gerade seit der Corona-Pandemie hat sich die Präsentation von Bildern über Videokonferenzen verbreitet. Ob Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet – Menschen veranstalten heute virtuelle Treffen und teilen ihren Bildschirm, um Fotos von Reisen oder besonderen Momenten mit anderen zu zeigen, oft auch in Kombination mit Musik oder einem Live-Kommentar.
- Fotobücher und Kalender: Statt eine Vielzahl digitaler Fotos zu zeigen, gehen viele dazu über, aus den besten Bildern ein Fotobuch oder einen Kalender zu erstellen, den sie dann bei Besuchen gemeinsam mit anderen anschauen. Ein hochwertig gedrucktes Fotobuch schafft einen greifbaren und emotionalen Eindruck und wird gerne durch Kommentare oder kleine Erzählungen ergänzt.
Die schönsten Fotokalender für Fotografen >>
Digitales Fotobuch erstellen ganz einfach >> - Digitale Bilderrahmen: Auch schon wieder ein wenig aus der Mode, aber meiner Meinung nach immer noch ein tolles Geschenk für ältere Leute: Digitale Bilderrahmen, die hunderte aufgespielte Erinnerungsfotos in unterschiedlichen Modi abspielen können.
Digitaler Bilderrahmen bei Amazon >> - Public Events und Barcamps: Besonders für Hobbyfotografen und Naturfreunde gibt es regelmäßig sogenannte Barcamps oder Fotoabende, bei denen Teilnehmer Fotos zu einem bestimmten Thema oder von einer bestimmten Reise zeigen und sich mit anderen austauschen. Diese Abende finden in Cafés, Kulturzentren oder sogar als größere Veranstaltungen in Stadtbibliotheken oder Kunstgalerien statt. Die Präsentationen sind meist digital, und oft steht der Austausch im Vordergrund.
- Virtuelle Rundgänge und 360-Grad-Fotografie: Die Technologie für 360-Grad-Fotografie und Virtual-Reality-Ansichten ermöglicht es, besonders immersive „Diaabende“ zu erleben. Nutzer können mit einer VR-Brille oder am Computer durch Panoramabilder reisen und so das Gefühl haben, selbst vor Ort zu sein.
Auch wenn der klassische Diaabend nicht mehr so üblich ist, gibt es heute also eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Idee in einer moderneren Form weiterzuführen – sowohl im privaten als auch im öffentlichen Rahmen.
Aber ich bleibe dabei: Kurz und knackig muss es sein und der Kommentar muss abwechslungsreich und packend sein.
- Dolby audio and 20 W speaker JBL 360° surround sound and two-way Bluetooth: YABER K2s projector 4K has integrated double 10 W JBL stereo speakers, paired with Dolby audio, the Yaber K2s projector reaches really transparent highs, clear voices and powerful bass. The 4K UHD projector also has two-way Bluetooth and supports mobile phones to connect directly to the projector via Bluetooth to realise the function of the speaker Bluetooth and create a dynamic and immersive sound experience.
- 9500Lumen Nativ 1080P Beamer Heimkino: Dieser Beamer 4K ist mit nativen 1920*1080P ausgestattet und bietet eine hohe Helligkeit von 9500 Lumen, damit Sie das beste Heimkinoerlebnis genießen können. Der Projektor 4K verwendet LED-Licht und LCD-Display-Technologie mit einem Kontrastverhältnis von 10000:1 und liefert scharfe, detaillierte Bilder ohne Kompression. Mit 4K-Decodierung verbessert dieser Beamer das Heimkino durch detailliertere Schatten und schärfere, hellere und reichhaltigere Bilder.
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Danke Dir für den Schupser zur Rolle rückwärts in meine Erinnerungen!
Dia-Abende waren bei uns über Jahre der Renner. Das lag überwiegend daran, dass unsere damalige Clique ein reiselustiges Völkchen war, und wir mindestens zu dritt fotografierten. Alle machten Dias. Meistens im beginnenden Herbst haben wir uns dann irgendwo getroffen, jeder brachte seine Magazine der Saison mit, und wir haben uns eine Nacht lang unter Hinzunahme von tollen Getränken, wie auch Dia-technisch, die Kante gegeben.
Ultra cool war übrigens der rote …&%§$*-Pfeil… wie nannte man das? Heute heißt das Laser Pointer. Jedenfalls, wer den hatte, besaß für den Abend die Macht… ;-)
Das Geräusch des Dia-Wechselns, in Verbindung mit der abartigen Hitze, die die Lampe verströmte, die meistens unselektierte 36er Komplettserien durch sämtliche Filme, das immer trapezartig erscheine Foto (dank Neigung des Projektors), einfach göttlich.
Wenn ich den Bogen in die Gegenwart schlage, ist deine Liste der technischen Möglichkeiten schon ziemlich komplett. Meine Kinder haben nicht mal mehr einen Fernseher. Alles digital, und über den Beamer auf die XXL-Leinwand. Fotos schauen die dort aber keine, die bleiben wahrscheinlich auf den Smartphones, oder landen bei social media.
Alles gut und schön, wie sang einst Fury in the Slaughterhouse:
“Every generation got it?s own disease, and I?ve got mine, so help me please..”
Fest steht, kein Medium der Neuzeit kriegt so viele leidensfähige Leute für eine ganze Nacht lang versammelt um hunderte von Fotos einzuatmen, wie das an diesen legendären Dia-Abenden der Fall war.
Beste Grüße, Dirk